- Registriert
- 14 Aug 2002
- Beiträge
- 893
Hallo liebe Forumsmitglieder,
als ich heute Morgen die Zeitung aufschlug verschlug es mir den Atem und das Brot blieb mir fast im Halse stecken. Unter der Überschrift "Jäger sollen zur Nachprüfung" schrieb Hubertus Hartmann folgenden Artikel:
Artikel aus dem Westfälischen Volksblatt, Lokalteil OWL, vom 10.09.02
Regelmäßige Überprüfung der Schießkenntnisse weiter umstritten
Jäger sollen zur Nachprüfung
Von Hubertus Hartmann
Paderborn (WB) Niemand hat die waidwund geschossenen Rehe, Wildsauen und Füchse gezählt, die an ihren schweren Kugelverletzungen qualvoll im Dickicht zugrunde gehen. In keiner Statistik sind die bei der Jagd von Kollegen versehentlich erschossenen oder unsachgemäßen Umgang mit der Waffe tödlich verunglückten Jäger erfasst. Vieler der 340.000 lizensierten deutschen Pirschgänger sind angeblich überhaupt nicht waffentauglich. Das behaupten nicht nur Jagdgegner. Auch in den Reihen wird die Forderung nach regelmäßiger Überprüfung der Schießkenntnisse immer lauter.
“ Wir stellen uns der Diskussion, ob das Pflichtschießen eingeführt werden muss oder nicht“, erklärte der Präsident des Deutschen Jagdschutz – Verbandes (DJV), Constantin Freiherr von Heeremann, in Altenbeken. Dort trugen die 500 besten Jagdschützen der Republik ihre Bundesmeisterschaft aus. Mannschaftssieger in der offenen Klasse wurde das Team des Landesverbandes NRW mit dem Mindener Karl-Heinz Schnelle.
Jene Elite der Waffenträger in Grün trifft aus 400 Metern mit der Büchse ein zwei-Euro-Stück. Manche ihrer Waidkollegen verfehlen aus 30 Metern einen ausgewachsenen Keiler. Trotzdem mag Heeremann, selbst seit einem halben Jahrhundert passionierter Jäger und langjähriger Verbandsfunktionär, die regelmäßige Schießfortbildung nicht zur Pflicht machen. “Das ist in der Praxis überhaupt nicht umsetzbar.“ Deutschland habe gar nicht genügend Flinten- und Büchsenstände für alle Jäger.
Bevor ein Grünrock die Schießberechtigung bekommt, muss der die Jägerprüfung ablegen. Bundesweit versuchen das jedes Jahr 10.000 ambitionierte Nimrods. Doch die Messlatte liegt hoch – jeder Fünfte fällt durch. “ Die meisten scheitern beim Schießen.“, weiß der im DJV für das Schießwesen zuständige Jürgen Semmelsberger. In NRW müssen Jagdschein – Prüflinge mit der Schrotflinte drei von zehn Tontauben treffen und mit der Bockbüchse auf hundert Meter 30 von 50 Ringen erzielen.
Haben sie das geschafft und den Jagdschein erst einmal in der Tasche, dürfen sie zum Halali blasen, ohne jemals wieder ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen zu müssen. Im Jahr 2000 brachten Deutschlands Jäger 53.000 Stück Rotwild, eine Millionen Rehe, 350.000 Wildschweine und 440.000 Hasen zur Strecke.
Wie viele nur angeschossen und irgendwann als Skelette gefunden wurden, ist nicht bekannt. “Der Prozentsatz ist äußerst gering und in den vergangenen Jahren stark zurück gegangen“, ist Freiherr Heeremann allerdings überzeugt. Der DJV – Präsident appelliert hier an deren Verantwortungsbewusstsein und Waidmannssinn. Außerdem gebe es in Deutschland noch keine norwegischen Verhältnisse. Dort schulterte im Schnitt jeder zehnte Bürger regelmäßig die Flinte, während in Deutschland staistisch auf 241 Köpfe ein Jagdscheininhaber komme.
Im Artikel eingefasst ein Bild von Constantin Freiherr Heeremann mit umgehängter Büchse im Wald und dem Zitat: “ Die Messlatte liegt schon sehr hoch.“
Dieser Artikel wurde von mir original übernommen und abgetippt, da diese Zeitung kein online – Angebot besitzt!
Gestern noch haben wir auf dem Schießstand in Buke darüber gesprochen, dass kein Ergebnis dieser Deutschen Meisterschaften in der Zeitung zu finden war. Stattdessen muss man so etwas lesen. Die Leser, die mit diesem Artikel angesprochen werden sollen, sind dem Westfallenblatt wohl lieber als die Jäger!
Jetzt meine Frage: Was soll man unternehmen? Ein so schlecht recherchierter und zweifellos politischer und wertender Artikel in einer Tageszeitung?
Was meint ihr dazu?
Hier der link zur Seite des Westfalenblatt (Herausgeber des Westfälischen Volksblattes) http://www.westfalen-blatt.de/
Hier hat man auch die Möglichkeit Leserbriefe loszuwerden!
[ 10. September 2002: Beitrag editiert von: Waidgeselle ]
als ich heute Morgen die Zeitung aufschlug verschlug es mir den Atem und das Brot blieb mir fast im Halse stecken. Unter der Überschrift "Jäger sollen zur Nachprüfung" schrieb Hubertus Hartmann folgenden Artikel:
Artikel aus dem Westfälischen Volksblatt, Lokalteil OWL, vom 10.09.02
Regelmäßige Überprüfung der Schießkenntnisse weiter umstritten
Jäger sollen zur Nachprüfung
Von Hubertus Hartmann
Paderborn (WB) Niemand hat die waidwund geschossenen Rehe, Wildsauen und Füchse gezählt, die an ihren schweren Kugelverletzungen qualvoll im Dickicht zugrunde gehen. In keiner Statistik sind die bei der Jagd von Kollegen versehentlich erschossenen oder unsachgemäßen Umgang mit der Waffe tödlich verunglückten Jäger erfasst. Vieler der 340.000 lizensierten deutschen Pirschgänger sind angeblich überhaupt nicht waffentauglich. Das behaupten nicht nur Jagdgegner. Auch in den Reihen wird die Forderung nach regelmäßiger Überprüfung der Schießkenntnisse immer lauter.
“ Wir stellen uns der Diskussion, ob das Pflichtschießen eingeführt werden muss oder nicht“, erklärte der Präsident des Deutschen Jagdschutz – Verbandes (DJV), Constantin Freiherr von Heeremann, in Altenbeken. Dort trugen die 500 besten Jagdschützen der Republik ihre Bundesmeisterschaft aus. Mannschaftssieger in der offenen Klasse wurde das Team des Landesverbandes NRW mit dem Mindener Karl-Heinz Schnelle.
Jene Elite der Waffenträger in Grün trifft aus 400 Metern mit der Büchse ein zwei-Euro-Stück. Manche ihrer Waidkollegen verfehlen aus 30 Metern einen ausgewachsenen Keiler. Trotzdem mag Heeremann, selbst seit einem halben Jahrhundert passionierter Jäger und langjähriger Verbandsfunktionär, die regelmäßige Schießfortbildung nicht zur Pflicht machen. “Das ist in der Praxis überhaupt nicht umsetzbar.“ Deutschland habe gar nicht genügend Flinten- und Büchsenstände für alle Jäger.
Bevor ein Grünrock die Schießberechtigung bekommt, muss der die Jägerprüfung ablegen. Bundesweit versuchen das jedes Jahr 10.000 ambitionierte Nimrods. Doch die Messlatte liegt hoch – jeder Fünfte fällt durch. “ Die meisten scheitern beim Schießen.“, weiß der im DJV für das Schießwesen zuständige Jürgen Semmelsberger. In NRW müssen Jagdschein – Prüflinge mit der Schrotflinte drei von zehn Tontauben treffen und mit der Bockbüchse auf hundert Meter 30 von 50 Ringen erzielen.
Haben sie das geschafft und den Jagdschein erst einmal in der Tasche, dürfen sie zum Halali blasen, ohne jemals wieder ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen zu müssen. Im Jahr 2000 brachten Deutschlands Jäger 53.000 Stück Rotwild, eine Millionen Rehe, 350.000 Wildschweine und 440.000 Hasen zur Strecke.
Wie viele nur angeschossen und irgendwann als Skelette gefunden wurden, ist nicht bekannt. “Der Prozentsatz ist äußerst gering und in den vergangenen Jahren stark zurück gegangen“, ist Freiherr Heeremann allerdings überzeugt. Der DJV – Präsident appelliert hier an deren Verantwortungsbewusstsein und Waidmannssinn. Außerdem gebe es in Deutschland noch keine norwegischen Verhältnisse. Dort schulterte im Schnitt jeder zehnte Bürger regelmäßig die Flinte, während in Deutschland staistisch auf 241 Köpfe ein Jagdscheininhaber komme.
Im Artikel eingefasst ein Bild von Constantin Freiherr Heeremann mit umgehängter Büchse im Wald und dem Zitat: “ Die Messlatte liegt schon sehr hoch.“
Dieser Artikel wurde von mir original übernommen und abgetippt, da diese Zeitung kein online – Angebot besitzt!
Gestern noch haben wir auf dem Schießstand in Buke darüber gesprochen, dass kein Ergebnis dieser Deutschen Meisterschaften in der Zeitung zu finden war. Stattdessen muss man so etwas lesen. Die Leser, die mit diesem Artikel angesprochen werden sollen, sind dem Westfallenblatt wohl lieber als die Jäger!
Jetzt meine Frage: Was soll man unternehmen? Ein so schlecht recherchierter und zweifellos politischer und wertender Artikel in einer Tageszeitung?
Was meint ihr dazu?
Hier der link zur Seite des Westfalenblatt (Herausgeber des Westfälischen Volksblattes) http://www.westfalen-blatt.de/
Hier hat man auch die Möglichkeit Leserbriefe loszuwerden!
[ 10. September 2002: Beitrag editiert von: Waidgeselle ]