Tiefseethore schrieb:
Moin Leute.
Ich durfte am 2. Mai den ersten Bock meines Lebens strecken.
Die Aufregung war groß. Die Kritik war größer.
Der unter Lauscher lange Jährling lag im Knall.
Das Problem ist, was für mich anfangs noch keins war, der Bock war im Bast .
Der Jagdpächter sagte das der Bock OK wäre. Und damit hatte sich jeglicher Zweifel verflüchtigt.
Gestern teilten mir zwei bekannte Jäger mit das es sich nicht gehöre Böcke im Bast zu schießen.
Ich hatte bis Gestern noch nie was davon gehört.
Bitte teilt mir eure Ansichten mit.
Waidmannsheil!!!
Ich bin jetzt im 3. JJ Jahr und mir ist im letzten Jahr so ziemlich dasselbe passiert. War mein 2. Bock, auch ein unter lauscherhoher Jährling, der im allerletzen Licht austrat und bei dem ich damals, euphorisch wie man nunmal nach 6 anblicklosen Ansitzen ist, den Bast nicht erkannte. Der Bock zog gerade auf den Hochsitz, trat auf ca. 140 Meter aus dem Wald aus, kam anschließend bis auf 30 Meter ran. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nie einen Bastbock vor und hab mich, um ehrlich zu sein, zunächst selbst sehr geärgert!
Beim darauf folgenden Verbrechen sagte mir mein Jagdpächter (sowie mein Vater zuvor), dass das nicht schlimm sei und dass ich mich trotzdem freuen solle, den Bock wird schließlich nicht mehr stören.
Summa summarum: Ich war dieses Jahr wieder Anfang-Mitte Mai zur Bockjagd draußen. Auf 4 Ansitzen 4 Böcke vorgehabt. Nun muss man wissen, dass unser Revier bedingt durch seine Größe und den Staat mit 2 Drückjagden â 200 Büchsen auf nichtmal 4000 qm^2 nicht in der Lage ist, Böcke längerfristig zu binden. So erklärt man es mir zumindest regelmäßig. Auf 760 ha jagdbarer Fläche waren schließlich bis zum 10.05. schon 7 Böcke gefallen, keiner davon von der Trophäe oder vom Alter her das, was man "früher" geschossen hätte (wenn man das so sagen kann...).
Von den 6 Böcken die ich vor hatte, waren 4 Jährlinge im Bast, 2, ich schätze mal 2-jährige 6er (einer ungerade, einer gerade). Ich hab die Böcke laufen lassen und mir Mittags darauf in unserer Hütte mal die verfegten Jährlinge meiner Mitjäger aus den Vorjahren angeschaut und für mich entschieden, keine Bastbäcke mehr zu beschießen, auch wenn das Anfang Mai manchmal doch schwierig zu handhaben ist! Ich freue mich jetzt auf Mitte Juni, wenn die Böcke besser zu erspähen sind, wenn das Getreide hochkommt und alles verfegt ist. Und im Anschluss auf die Blattjagd
P.S. Nach der ersten Kritik über meinen Bastbock und meiner "Unzufriedenheit" im ersten Moment hab ich im Übrigen den stärksten Bock in dem Revier erlegt, den der Pächter in der letzten Jagdperiode gesehen hat. Vielleicht ist Hubertus also auch dem treu, der sich selbst vermeindliche "Fehler" eingestehen kann. Und im Übrigen hatte ich auch davon gehört, dass das Schießen von Bastböcken unwaidmännisch sei. Im Endefffekt kann dir das egal sein, denn es dreht sich alles darum, ob du im Rahmen der Wildhege und Pflege der Waidmännischkeit zufrieden bist. Mein Bastbock hängt gut sichtbar direkt neben meinen anderen 3 Böckchen, ie ich bisher erlegen durfte und ich würde diese Erfahrung nicht missen wollen!
WH, Alex