Ist es OK wenn man einen Bastbock schießt?

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Skogman schrieb:
..... Ich brauche nicht nur viel Jagd, ich brauche sie zuerst in der Vielseitigkeit und Qualität, die sie mir wertvoll macht. Dabei ist mir das Rehwild sicher nachrangig - wie ich überhaupt die Jagd mit Flinte und Hund bevorzuge....

Wenn es wirklich vielseitig sein soll, dann bevorzuge ich die Jagd mit der Büchse UND der Flinte.

Bezüglich der Qualität erlebe ich Jagd am intensivsten, wenn bei der Ausführung möglichst alle jagdhandwerklichen Fähigkeiten, die ich mir antrainiert habe, zum Einsatz kommen und dabei möglichst viel Beute in kurzen Jagdintervallen einbringen, insbesondere, wenn sie nicht leicht zu erringen war, also dicht angepirscht, sehr weite Schüsse, Wild in Bewegung oder schnelle Doubletten, Tribletten, .....

Natürlich sind die Wünsche der Jäger immer nachrangig gegenüber den Bedürfnissen der Grundeigentümer und der Fauna. Innerhalb des verbleibenden, vernünftigen Rahmens kann man sich ja seine Jagd nach eigenem Gusto gestalten und den Bastbock erlegen oder auch nicht, wenn man keinen hohen Abschuss erfüllen muss.
 
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Stoeberjaeger schrieb:
... Wenn es wirklich vielseitig sein soll, dann bevorzuge ich die Jagd mit der Büchse UND der Flinte ...
Keine Frage ... wobei die Flinte in Bezug auf die Jagdarten ein breiteres Spektrum ermöglicht. Ich könnte mir ein Jagdjahr ohne Krähen-und Taubenjagd am Lockbild, ohne die sonntäglichen winterlichen Baujagden, die Treibjagden im Herbst, das Frettieren, ... sehr viel schlechter vorstellen als eines ohne Jagden mit der Büchse. Und wenn ich zwischen ´nem braven 6er und einem gut angenommenen Lockbild zu wählen hätte, so fiele mir diese Wahl sehr leicht.
 
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Skogman schrieb:
Stoeberjaeger schrieb:
Und wenn ich zwischen ´nem braven 6er und einem gut angenommenen Lockbild zu wählen hätte, so fiele mir diese Wahl sehr leicht.

Dito... vor allem wenn du "gut angenommenes Lockbild" noch durch "anständige Entenjagd mit guten Hunden und Schützen" ersetzt. (Das Lockbild würde aber auch bei mir reichen, um den Bock stehen zu lassen...)

Du Glücklicher, ich bin ebenfalls Flintenbegeistert, lebe aus dieser Hinsicht aber absolut in der falschen Ecke Deutschlands. (Sind meine seelischen Schäden als Zwangs-Büchsenjäger nicht Argument genug für den Schrotschuss auf Rehe?) :bye:
 
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Oichkatzl schrieb:
Kolostrum schrieb:
Skogman schrieb:
Und eben weil das genau so ist, bedienen sich nicht Wenige der von mir oben beschriebenen Argumente obwohl die Straße keine Opfer fordert, der Abschussplan bequem zu erfüllen ist und das Revier einen Feldanteil hat, der sehr wohl die Jagd auf den roten Bock zulässt.

Also wenn der Abschußplan "bequem" zu erfüllen ist, sollte man mal über eine Erhöhung desselben nachdenken, oder nicht?
Das hört sich ja an, als ob man im Zoo jagt. ;)
Was ist dagegen einzuwenden, im "Zoo" zu jagen, wenn die Jagegenossen zufrieden sind? :p ;)
Dagegen wäre absolut nichts einzuwenden wenn der Inhaber eines solchen Rehwildzuchtbetriebes seine lächerlichen künstlich erschwerenden Rituale still ausleben würde und nicht dem Rest der Welt als alleinseligmachende Art des Waidwerks (ungeachtet sämtlicher wildbiologischer Fakten) aufs Auge drücken wollte.

Ich bekomme jedenfalls auch noch nicht verfärbte Böcke wildbrethygienisch einwandfrei aus der Decke.
 
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Fritz1 schrieb:
... Dagegen wäre absolut nichts einzuwenden wenn der Inhaber eines solchen Rehwildzuchtbetriebes seine lächerlichen künstlich erschwerenden Rituale still ausleben würde und nicht dem Rest der Welt als alleinseligmachende Art des Waidwerks (ungeachtet sämtlicher wildbiologischer Fakten) aufs Auge drücken wollte. ...
Wildbiologie scheint ja eines Deiner Lieblingsworte zu sein ... Ich persönlich jage nicht aus wildbiologischen Gründen - berücksichtige sie aber bei meiner Jagd sehr wohl. Aber wenn es denn so ist, dass die wildbiologischen Fakten Dich dazu zwingen, graue und fusselnde Esel im Bast zu schießen - bitteschön. Meine Rehwildjagd ist auch in keiner Weise künstlich erschwert, sie findet offenbar lediglich etwas später statt als Deine.
 
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Fritz1 schrieb:
Ich bekomme jedenfalls auch noch nicht verfärbte Böcke wildbrethygienisch einwandfrei aus der Decke.
Kein Thema, das kann ich auch... :p Und auch schoh praktiziert. ;)
Nur find ichs klasse, selber entscheiden zu dürfen, ob und wann ich mein Rehwild erlege und bedauer ein wenig all die, die schon jetzt Panik haben, den Plan vollbringen zu müssen. :?

Ich wünsche allen Waidmannsheil und vor allem viel Freude am Jagen :!: :roll:

Grüßle
Oichkatzl
 
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scholf schrieb:
Ob das dann im Bast sein muss muss jeder für sich und sein Gewissen selbst entscheiden.

Ähm was ist los? Kannst Du es nicht mit Deinem Gewissen vereinbaren einen Bock im Bast zu schießen? Weißt Du was ein Gewissen ist?


Mir ist nicht so ganz klar wo bei der Erlegung der Unterschied zwischen dem Bastbock und dem verfegten Bock liegt.
Pragmatisch ist der Haarwechsel beim aufbrechen und zerwirken sicher ein Argument, aber wie Fritz1 schon sagt, das kriegt man auch im Haarwechsel hin.
Vorausgesetzt man macht sich nichts aus der Trophäe oder macht sich die Trophäe trotz Bast zurecht, wo ist denn da der Unterschied?

Wer Wert auf die bastfreie Trophäe legt, wer blatten will, wem es jetzt draußen noch zu langweilig/kalt/unbewachsen ist oder was auch immer der soll doch um Gottes willen einfach warten und den verfegten Bock erlegen.

Aber wie kommt man deswegen denn bitte dazu es einem anderen Jäger nicht zu gönnen einen Bock im Bast geschossen zu haben. Sind wir Jäger als Community wirklich so intolerant und vom Jagdneid zerfressen, weil es ja der Grenzbock sein könnte?
 
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Klaus Kinski schrieb:
... Aber wie kommt man deswegen denn bitte dazu es einem anderen Jäger nicht zu gönnen einen Bock im Bast geschossen zu haben. Sind wir Jäger als Community wirklich so intolerant und vom Jagdneid zerfressen, weil es ja der Grenzbock sein könnte?
Diese Position habe ich hier in keinem Post gelesen. Insofern finde ich es unangemessen, dass Totschlagargument "Neid" ins Spiel zu bringen.
 
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Skogman schrieb:
..... Meine Rehwildjagd ist auch in keiner Weise künstlich erschwert, sie findet offenbar lediglich etwas später statt als Deine.

Das kannst Du Dir als bekennender Hobbyjäger mit nur einem geringen Rehwildabschuss ja auch leisten.

Heute morgen habe ich bei der Pirsch ein schwaches Schmalreh auf etwas weitere Distanz, Anschlag liegend über den Rucksack, geschossen. Das war ein spannendes Jagderlebnis, obwohl das Schmalreh im Haarwechsel äußerlich keine "Schönheitsikone" war. Vielseitige und häufige Jagd (innerhalb des wildbiologisch höchst vernünftigen Jagdintervalls) eben! ;)
 
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Ähm was ist los? Kannst Du es nicht mit Deinem Gewissen vereinbaren einen Bock im Bast zu schießen? Weißt Du was ein Gewissen ist?

Ich kann mit dem Bock im Bast leben. Ein anderer wiederum hat ggf. Probleme damit. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen: Jeder so wie er möchte. Letztes Jahr habe ich darauf geachtet keinen Bast-Bock zu schiessen weil mir das so "beigebracht" wurde. Dieses Jahr hätte bzw. würde ich einen erlegen. Ich werde dann hinterher über mein Gewissen mit Dir sprechen was sich "besser" angefühlt hat. ;)
 
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Stoeberjaeger schrieb:
... Das kannst Du Dir als bekennender Hobbyjäger mit nur einem geringen Rehwildabschuss ja auch leisten. ...
Eben. Nur ahnte ich nie, wie wenig es von meiner Art gibt. Die meisten Rehwildjäger sind ja offenbar professionell, oder mindestens semi-professionell gefordert. :mrgreen:
 
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scholf schrieb:
Ich kann mit dem Bock im Bast leben. Ein anderer wiederum hat ggf. Probleme damit. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen: Jeder so wie er möchte.

Dann sind wir uns absolut einig. Ich fand/finde es nur etwas unglücklich formuliert da vom "Gewissen" zu sprechen, weil das eben Ansichtssache, keine Gewissenssache ist.
Gewissen impliziert eben, dass es grundsätzlich falsch ist und man mit seinem Gewissen vereinbaren muss, ob man mit der "Schuld" leben kann oder nicht.
 
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Oichkatzl schrieb:
Fritz1 schrieb:
Ich bekomme jedenfalls auch noch nicht verfärbte Böcke wildbrethygienisch einwandfrei aus der Decke.
Kein Thema, das kann ich auch... :p Und auch schoh praktiziert. ;)
Nur find ichs klasse, selber entscheiden zu dürfen, ob und wann ich mein Rehwild erlege und bedauer ein wenig all die, die schon jetzt Panik haben, den Plan vollbringen zu müssen. :?

Ich wünsche allen Waidmannsheil und vor allem viel Freude am Jagen :!: :roll:

Grüßle
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Genau! Selber entscheiden dürfen, dass ist der springende Punkt.

Und zwar ohne dass ein Waidheiliger abfällige Bemerkungen macht.
 
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@Oldhand:
Dazu wirst Du unterschiedliche Meinungen hören. Ältere Jäger werden es ablehnen, einen Bock im Bast zu schießen. Früher begann die Jqagdzeit aber auch erst am 15. Mai.

Noch früher am 1.6. und die paar Böcke wurden auch erlegt :idea: :?: :roll:
 
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Mein lieber Fritz,

wird´s denn nicht ein wenig persönlich mit Formulierungen wie
Fritz1 schrieb:
... Inhaber eines ... Rehwildzuchtbetriebes ...
Fritz1 schrieb:
... seine lächerlichen künstlich erschwerenden Rituale ...
Fritz1 schrieb:
... ein Waidheiliger abfällige Bemerkungen macht ...
?

Ist es wirklich so schwer zu ertragen, wenn hier auch einmal ausnahmsweise ein Forist die derzeit so gern geübte Praxis hinterfragt (übrigens sehr allgemein und ganz ohne jeden persönlichen Angriff)?

Oder gilt bei dem Einen oder Anderen - der hier so empfindlich auf meine Position reagiert - doch irgendwie ein klitzkleines bißchen das Wort vom getroffenen Hund?
 

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