Interessante Betrachtungen zur Jagd mit Pfeil und Bogen

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burgbesetzer schrieb:
Redneck schrieb:
Das ist genauso zu kontrollieren wie deine Schießkünste mit der Feuerwaffe.

Du hast es erfasst!
Und das mit dem Schießnachweis ist ne gute Idee.
Trotzdem finde ich die Bogenjagd nicht waidgerecht.

und deshalb gehört sie verboten. genau so sehen die "tierrechtstaliban" die gesamte jagd, also gehört diese auch verboten :shock: :shock: :shock: :shock:

mannomann, nur weil DU die bogenjagd nicht als waidgerecht (was immer du drunter verstehst) empfindest muss es nicht jeder so sehen. fakt ist dass mit einem pfeil ein wildtier genau so schnell wie mit einer kugel vom diesseits ins jenseits befördert werden kann. also warum soll man jemand daran hindern es zu tun wenn er es denn kann.
 
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anonym

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Randy_66 schrieb:
Was hier leider kaum zur Sprache kommt, ist der Hintergrund warum überhaupt gejagt wird.
Bei uns jagt man um die Wildbestände in, für Forst- und Landwirtschaft akzeptablen Bestandsdichten zu behalten. Und das dies noch von uns Privatjägern erledigt wird, ist einfach die pragmatischste Lösung für unseren Staat. Wäre Geld für genug Staatlich angestellte Berufsjäger da, läge das längst nicht mehr in unserer Hand...
Deshalb gibt es (unter anderem) diese starke Reglementierung und relativ wenig Freiraum für die Jagdausübung. Funktioniert ja auch relativ gut, der Staat verdient nebenher (für praktisch null eigenen Aufwand) auch noch dran, also wirds da auch kaum grössere Änderungen geben.

In den USA z.B. hat die Jagd einen völlig anderen Hintergrund. Dort gehört die Jagd zum Nahrungserwerb zu den Grundrechten und hat deshalb eine riesige Lobby. Einschränkungen, was z.B. die Benutzung von Bögen oder Vorderladern angeht, wären dort überhaupt nicht durchsetzbar. Dort gilt das sozusagen als Kulturgut, und es wäre so als wenn man den Bayern die Tracht verbieten würde :26: .
Soweit ich das noch von meinem mittlerweile verstorbenen amerikanischen Grossvater weiss, gibt es dort wo er jagte keine Beschränkung der Wildarten die mit dem Bogen bejagt werden, sondern nur zeitliche Vorgaben wann man mit dem Bogen darf, wann mit Vorderlader usw.
Ob das nun waidgerecht ist oder nicht, da kann sich jeder seine eigene Meinung bilden. Fakt ist, das der alte Mann auch mit 70 noch von Ohio nach Virginia? gereist ist, um seinen Weisswedel mit dem Bogen zu erpirschen. Deshalb kann man glaube ich sagen, das diese Jagdart sicher nicht nur für einige wenige geeignet ist. Zum Strecke machen wie bei uns, ist das natürlich nix.
btw. Nachsuchen mit Hund sind da eher selten. Den Hund holen die nur wenn sie gar nicht weiterkommen...andere Länder, andere Sitten

Just my 2 cents Randy

So gut ich Dein Posting finde Randy, der Grund warum wir jagen ist nicht nur die Ökologie und die Nachhaltigkeit. Sie sind im deutschen Jagdsystem tief verankert, und das schon eine ganze Weile.
Und das ist sicher auch gut so.
Wer sich selbst bloß als Schädlingsbekämpfer sieht braucht sich nicht zu wundern wenn er mal gesagt bekommt dass die Schädlinge nun nicht mehr bekämpft werden - und er nach Hause gehen kann. :21:
Da ist schon auch bei uns mehr - auch wenn es sich wohl Manche nicht mehr trauen zu sagen.
 
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danke, dein posting erspart mir meines. das wäre nicht so "nett" ausgefallen. aber als schädlingsbekämpfer sehe ich mich nämlich auch nicht.

dann würde man sich nämlich sicher auch sämtliche niederwildjagden ersparen wenn die dezimierung der einzige grund wäre auf die jag zu gehen. das erledigt bei hase rebhuhn und co schon die landwirtschaft und die prädatoren. :25:
 
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@swamphunter meint:
Ein Treffer wie in den obigen Bildern ist bei der gezeigten Distanz (40m) ein Durchschuss, der sehr schnell zum Tod fuehrt. Ob dass nun fuer das Tier weniger angenehm ist, als ein schlechtsitzender Schuss aus dem Gewehr kann man sicher endlos diskutieren. Fuer mich ist das Jagen mit dem Bogen ethisch vertretbar, ich habe mich aber auch nicht dazu getraut, bis ich mich wirklich sicher auf mein Koennen verlassen konnte. Viel Ueben gehoert dazu, aber das macht ja auch riesig Spass, mir jedenfalls.

Das würde ja bedeuten, dass es mit dem Bogen KEINE schlechten Schüsse gibt.
Es ist schwer vorstellbar, dass die Quote von "schlechsitzenden Schüssen" mit dem Bogen geringer ist als mit dem Gewehr.
Ob sich einer traut oder nicht traut ÜBERHAUPT auf Wild zu schießen, wurscht mit was, ist auch schon eine Überlegung wert.
Dazu spielen auch die Wildarten eine Rolle, den z.B. werden weit mehr Weißweden als Pronghorn mit dem Bogen erjagt.

Im stern 37/2011 schrieb ein Dr. Schußmann aus Melbeck, dass er als Arzt glaubte auch Jäger sein zu müssen, aber nunmehr
die herrlichen Tiere nicht mehr abschießen könne und daher die Jagd wieder aufgibt. Als Arzt möchte er Leben retten und
keine auslöschen. Wie sowas einzuschätzen ist, möge jeder selber entscheiden.
 
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@randy 66 meint:
Was hier leider kaum zur Sprache kommt, ist der Hintergrund warum überhaupt gejagt wird.
Bei uns jagt man um die Wildbestände in, für Forst- und Landwirtschaft akzeptablen Bestandsdichten zu behalten. Und das dies noch von uns Privatjägern erledigt wird, ist einfach die pragmatischste Lösung für unseren Staat. Wäre Geld für genug Staatlich angestellte Berufsjäger da, läge das längst nicht mehr in unserer Hand...
Deshalb gibt es (unter anderem) diese starke Reglementierung und relativ wenig Freiraum für die Jagdausübung. Funktioniert ja auch relativ gut, der Staat verdient nebenher (für praktisch null eigenen Aufwand) auch noch dran, also wirds da auch kaum grössere Änderungen geben.


+1

@gletscherpris und
@dmdBj sehen das anders.

Aber:
Die Jagd unterliegt immer mehr dem Einfluss von Parteien und politischen und autonomen Gruppen, denen die Tradition und unser Jagdsystem sonstwo vorbei geht.
Wir jagen nicht mehr wie früher. Was wurde uns schon alles abgezwackt, ohne dass es in größerem Rahmen irgendwetwas für eine bestimmte Tierart gebracht hätte.
Scheinbar fällt es wenig auf, wenn die Frühjahrschnepfe oder die Herbsttaube nicht mehr bejagt werden dürfen.
Wir sind doch schon zu dem geworden, was viele glauben nicht oder nie sein zu wollen. Der Schweinejäger MUSS jagen, der Rehjäger vielleicht etwas weniger, der Fuchsjäger
schon gar nicht, weil der Fuchs "ökologisch wertvoll" ist. Wir jagen streng reglementiert und können uns allenfalls noch aussuchen WIE wir jagen.
Sachfremde Entscheidungen treffen uns in vielerlei Hinsicht und da noch zu glauben, was nicht werden zu wollen ist schon lange Realität - leider.
 
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anonym

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§ 1 Inhalt des Jagdrechts
(1) Das Jagdrecht ist die ausschließliche Befugnis, auf einem bestimmten Gebiet wildlebende Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen, (Wild) zu hegen, auf sie die Jagd auszuüben und sie sich anzueignen. Mit dem Jagdrecht ist die Pflicht zur Hege verbunden.
(2) Die Hege hat zum Ziel die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen; auf Grund anderer Vorschriften bestehende gleichartige Verpflichtungen bleiben unberührt. Die Hege muß so durchgeführt werden, daß Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Wildschäden, möglichst vermieden werden.

Lass den Absatz 1 ändern Henry - und ich stimme Dir zu. (Und hör wahrscheinlich auch gleich auf zu Jagen.)
Wer die damit verbundene Pflicht zum einzigen Selbstzweck erklärt und damit auf sein Recht verzichtet - der mag das tun.
Braucht sich aber auch nicht wundern wenn ihm das Recht das er eh nicht haben will mal abhanden kommt. :21:
Der größte Feind der Jäger sind wohl wirklich die Jäger selber. :30:
 
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@sirhenry: dann lass uns auch gleich die jagd auf die schnepfe ganz verbieten, das rebhuhn und den hasen stellen wir unter schutz, den fasan ebenfalls, über die rauhfußhühner reden wir erst gar nimmer wenn es nur um schädlingsbekämpfung geht.

ich führe KEINEN kampf gegen irgendeine wildart. ich gehe jagen und nutze MEIN RECHT als jäger wild im sinne des gesetzen zu BEJAGEN. das mach ich vorwiegend weil es verdammt gut schmeckt und weil mir die jagd als ganzes spaß macht (nein, nicht nur das töten von wild sondern auch das beobachten, auch das füttern und die anderen revierarbeiten machen spaß, dass nur für die mitlesenden tierrechtsterror... ähhhh tierrechtler). wenn ich zum schädlingsbekämpfer reduziert werden soll dann will ich dafür entweder bezahlt werden oder ich höre zu jagen auf.

ist aber eigentlich OT da das primär nichts mit der bogenjagd zu tun hat.
 
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Wenn man sich mit dem zufrieden gibt, was uns noch bleibt, dann kann das jeder akzeptieren oder nicht.

Es geht nicht darum, was wir gerne hätten oder mal gehabt haben, sondern was uns JETZT noch möglich und erlaubt ist.
Füttern - allein da scheiden sich die Geister.

Der Einwand: "...dann lass uns gleich auch die Herbst- und Winterjagd verbieten" zeigt doch, was uns noch geblieben ist.
Der Rehjäger, der seine Zukunftsböcke reif werden lässt (falls sie der schießgeile Angrenzer nicht vorher umnietet, jagd anders
als der mit reichlich Sauen gesegente, der die Jagd wegen monetärer Probleme aufgibt oder aufgegeben muss.
Da ist nix mit Wildrettung, Hege, Füttern, Biotopen. Da MUSS er das machen, was ihm "Schädlinge" abverlangen oder hört die Jagd auf,
es sei denn er hat Leute, die tagüber schlafen und nächtens jagen können, was ein "werktätiger" eben nicht kann.

In anderen Blätter läuft eine Diskussion über NZG. Viele die jetzt noch entrüstet sind, werden trotz hoher Beschaffungskosten sowas
in Erwägung ziehen aber schnell merken, dass das kein Selbstläufer ist, sondern man auch Jäger sein muss.

Um wieder zu Pfeil und Bogen den Bogen zu schlagen:
Der San jagt sein Wild am Tage - wir zunehmend in der Nacht
(Gute Nacht)


Übrigens: Wenn @GP den §1 des Jagdrechts einstellt, dann ist das ein politsches Konstrukt, das sich jederzeit ändern lässt.
Sehen wir doch überall dort, wo die Grünen an oder in der Regierung von Ländern sind. (Guten Morgen)
 
A

anonym

Guest
Und wer sich "zufrieden gibt" damit dass er sich selber und sein Recht auf die Schädlingsbekämpfung reduziert...
Gar noch das Jagdrecht - ein Nutzungsrecht von Grund und Boden! - dereinst von Grundbesitzern dem Adel abgerungen als "politisches Konstrukt", quasi schon fast nebensächlich abtut...

Der sollte sich den Vornamen im Jagdschein auf Cem-Claudia ändern lassen.
Und sich auch nicht wundern wenn man ihn mal bei seiner eigenen Logik packt und heimschickt hinter den warmen Ofen, mit der Begründung er werde nicht mehr gebraucht und Rechte habe er ja keine. :twisted:

Da wird seitenweise gejammert und geklagt man habe seine Rechte vollumfänglich verloren weil sie für eine Nachschau - aus Anlaß von zig Toten, begründet auf einzelnen Deppen die sich nicht an das hielten was sie eh schon zu tun hatten - für 5 Minuten die Haustür aufmachen müssen.
Aber das eigene RECHT auf Nutzung von Grund und Boden, tja das negiert man sich selber weg. Einzig die ideologisch korrekte Ausrede (aus einem zweifellos wichtigen Teilaspekt der Jagd) lässt man sich selber noch. :19:

Sauber.
Auch guten Morgen - und fröhliches Ofenanheizen. :21:
 
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@sirhenry: viel "spaß" beim "bekämpfen von schädlingen". ICH werd jedenfalls weiterhin jagen gehen, spaß dran haben und meine rechte auch weiterhin nutzen indem ich den hasen vor meinem hund bei der lauten jagd, die schnepfe und die ente am strich bejage. auch wenn diese wildarten nicht "reguliert" werden "müssen". weiters werde ich auch den auer- und den birkhahn weiter bejagen, auch nicht aus der notwendigkeit der reduktion heraus sondern weil es eine schöne jagdart ist.

die regulierungswut überlasse ich gerne den schädlingsbekämpfern wie dir die anscheinend keine freude bei der jagd empfinden "dürfen" weil sie es dann vielleicht nimmer rechtfertigen können warum sie jagen gehen.

und ich werde mir auch weiterhin das RECHT herausnehmen NICHT jedes reh dass ich am ansitz sehe gleich zu erlegen. weiters werde ich auch weiterhin das RECHT nutzen das wild im winter zu füttern, ob es den schädlingsbekämpfern jetzt passt oder nicht lässt mich sowas von kalt.

so, jetzt aber zurück zur bogenjagd, sonst müsste ich wirklich noch ein eigenes thema eröffnen.
 

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