Immer mehr Wölfe

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Dazu muß man weder Atomphysiker noch Prophet sein, die Prognose
hätte jeder von uns auch geben können.:roll:

Remy
 
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Heute publiziert

http://www.faz.net/agenturmeldungen...hutz-mehr-woelfe-in-deutschland-15304668.html

47 Rudel 2016
60 Rudel 2017 (plus 28% also grob gerechnet)

Wenn das so weiter geht:
77 Rudel 2018
99 Rudel 2019
usw.

Ich hoffe das hab ich korrekt überschlagen. Innerhalb von 3 Jahren also Verdopplung (rein rechnerisch), exponentielle Zunahme! :what:

So schaut das Standard Modell einer Populationsdynamik aus.

Anhang anzeigen 55150
Inwieweit die Wolfspopulation in Deutschland dem Modell entspricht mögen Fachleute beurteilen.


Guillermo
 
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14 Jul 2015
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Hallo Guillermo,

ich bin überzeugt, dass das Modell für Wölfe wie für ganz viele andere Arten passt. Die Frage ist nur, an welcher Stelle der Kurve sich die Wolfspopulation in Deutschland augenblicklich befindet. Genau darüber besteht eben Uneinigkeit. Am Ende wird wahrscheinlich dabei herauskommen, dass alle falsch liegen.
Hätte man dieses Modell vor nur 15 Jahren Jägern vorgelegt, mit der Aufforderung, den Status des Schwarzwildes zu markieren, hätten viele weit daneben gelegen. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Schließlich haben sich die Lebensbedingungen für die Schwarzen seitdem auch wieder verändert. Es bleibt wohl Kaffeesatzleserei...
 

K2

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Der Artikel steht heute im Kölner Stadt Anzeiger, ist aber von der dpa übernommen. Da steht, die Experten sind sicher, jeden Wolf erfasst zu haben, sinngemäß werden Leuten wie Till Backhaus Falschaussagen unterstellt. Der spricht von 650 Wölfen und greift nach Meinung von Praktikern in den Wolfsgebieten defensiv zu mit dieser Zahl. Das sich eine Leiterin einer Bundesbehörde, Frau Jessel, zu solchem Tun verleiten läßt, ist ein Tritt für Demokratie und Objektivität der Wissenschaft. Durch diesen Artikel weht der Wind der alten Staatsform östlich der Elbe, aber wir sind ja die Doofen aus den " gebrauchten" Bundesländern.
Es ist längst an der Zeit, daß Landbesitzer und Landnutzer die Mittel der heutigen Staatsform nutzen, um ihre Interessen und damit die der Natur und der Artenvielfalt, verteidigen gegen einen völlig fehlgeleiteten Idiologienkampf.
So und nun los, ist nicht mehr weit bis zum 20.000 sten post ...
 
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Interessant ist auch die Tatsache, das die gute Frau von 140 toten Wölfen als Wildunfallopfer spricht und im Gegensatz es nur 26 illegale Tötungen von wem auch immer gibt. Da scheint der Lebensraum Deutschland ja doch nicht so gut geeignet zu sein. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
 
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Ich finde die Zählung der Wolfsrudel irreführend. Auf meiner Wildkammera sind immer nur einzelne Wölfe, nie ein Rudel.

Außerdem möchte ich mal wissen, wie die Rudel gezählt werden. Wie schließt man aus das es das gleiche ist (geht ja nur mit besenderung).
Allerdings glaubt doch wohl kaum jemand, dass alle Wölfe besendert sind oder gar gesichtet wurden.

Wer meldet eigentlich Wölfe? Kaum einer oder?
Wirklich selten oder erwähnenswert, wäre mal eine Sichtung eines Rebhuhnes.
 
A

anonym

Guest
Rebhühner habe ich schon des öfteren beobachtet. Einen Wolf nur einmal.
 
S

scaver

Guest
Ich lese hier schon eine Weile mit. Guten Tag in die muntere Runde.

Ich erlebe es aktuell folgendermaßen:
Als Forstbesitzer habe ich erst mal keine Einwendungen gegen Wölfe. Allerdings bin ich mir noch nicht sicher, daß der Wolf für mich hilfreich sein könnte. Ich würde lieber das Schalenwild selber managementen, wie man das jetzt nennt, insbesondere da ich auch Jäger bin. Da ich in Generationen denke, wäre mir das Risiko Wolf zu hoch, dem noch nicht bewiesenen Schalenwildfresser Wolf einen Begehungsschein auszustellen. Aktuell sorgt der Wolf nicht für die Schalenwildreduktion, aber für indirekt mehr Verbiss. Mir machen die Maisanbauflächen am Wald mehr sorgen. Daß die Grauhunde bei Weidetierhaltern kaum Freunde haben, ist verständlich. Über die Anzahl der Wölfe kann man doch nur spekulieren, gezählt hat die wohl niemand. Da die Risszahlen steigen, wird es auch immer mehr Wölfe geben. Wieviele Wölfe es einmal geben wird, wird die Zeit schon zeigen.

Hier darf man einamal einen Experten für Wölfe zitieren und dies ohne Wertung oder Zustimmung für die sonstigen Ansichten:

Zitatanfang
"Fazit: Die Wolfspopulation in Deutschland wächst derzeit mit dem Faktor 1.3, vielleicht 1.35 – aber nicht mehr. Seriöse Schätzungen, wann wie viele Wölfe in Deutschland leben werden, sind nicht möglich. Es sind bestenfalls Spekulationen.= Ulrich Wotschikowsky
Zitatende

Und genau das ist es, alles Spekulation. Einzig richtig ist: Die Population der Grauhunde steigt zur Zeit stetig an.

waidmannsheil und immer eine scharfe Axt
sca
 
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27 Sep 2006
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Moin!

Außerdem möchte ich mal wissen, wie die Rudel gezählt werden. Wie schließt man aus das es das gleiche ist (geht ja nur mit besenderung).

Grob vereinfacht: Aus den einzelnen Nachweisen (Spuren, Bilder, Meldungen, ...) werden die herausgesucht, auf denen Welpen zu erkennen sind, am Besten mit Elterntieren. Die Orte und Daten dieser Aufnahmen werden in einer Karte eingetragen und damit ergibt sich in der Regel schon mal die Kernzelle eines Rudel-Streifgebietes. Dann werden die anderen Meldungen hinzugenommen. Häufungen ohne Welpen, wo aber erkennbar zwei Wölfe nachzuweisen sind, deuten auf Paare hin. Die Nachweise einzelner Tiere zeigen dann das gesamte Streifgebiet (mit Überlappungen) und ggf. auch durch Häufungen territoriale Einzeltiere an.

Allerdings glaubt doch wohl kaum jemand, dass alle Wölfe besendert sind oder gar gesichtet wurden.

Muss ja auch nicht sein. Es zählen letztlich unter Artenschutzgesichtspunkten nur die Rudel und die sind ziemlich gut zu erfassen.

Wer meldet eigentlich Wölfe? Kaum einer oder?

Selbst Schuld. Am Monitoring nicht mitmachen und dann die Zahlen angreifen ist schlichtweg dämlich. Wer behauptet, dass das 650 sind wird nicht ernstgenommen, wer nachweisen kann, dass das z. B. 400 reproduktionsaktive sind hätte wirklich Chancen, was zu bewegen.

Viele Grüße

Joe
 
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War da nicht mal was mit Rehwildzählungen in einem eingezäunten Areal? Nach gewissenhafter Zählung lagen - ich denke vier mal so viele auf der Strecke.
Wäre bei Wölfen auch mal ein sehr interessantes Experment :bye:

Noch dazu: Mit jeder Bestandssteigerung wächst der Druck auf die Wolfsversteher. Ist doch normal dass man diesem Druck so lange wie es geht versucht zu widerstehen. Da sei doch ein kleiner Schwindel aus deren Sicht naheliegend.

War auch beim Biber so, die Kralshüter des Biberschutzes haben immer tief gestapelt, selbst wenn aus jedem Kanalrohr einer rausgeguckt hat.
Jetzt wurden sie von der Realität eingeholt.
 
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Ich denke, dass man im Gegensatz zu Rehwild die Bestandszahlen von Wolfsrudeln recht genau einschätzen kann. Da sie territorial sind, lassen sich die Rudel gut gegeneinander abgrenzen. Zwei Elterntiere, die Jungen vom Vorjahr und die diesjährigen, grob geschätzt 10-12 Tiere pro Rudel etc.pp.
Dazu ein paar Einzelnachweise, fertig.
 
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Und was ist passiert wenn in bisher unbesiedelten Revierteilen plötzlich 2 oder drei Wölfe auftauchen?
 

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