Ich brauche kein Vermöge, ich habe Kinder

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Habe mich gerade wieder mal so richtig geärgert...
Konmme gerade vom ersten Elternabend der 1. Klasse zurück.
Mein erster Griff zu Hause geht an den Geldbeutel, um die benötigte Menge Geld abzuzählen, die ich meinem Jüngsten morgen mit in die Schule geben muss...

Originalton der Lehrerin:
Wir brauchen ein Arbeitsheft für Deutsch, für Mathe, für Deutsch gibt es nochmal 2 Arbeitshefte, die hätte ich sehr gerne.. alles zusammen dann 26,30 Euro. Die Schule kann es sich leider nicht leisten, diese Arbeitsmittel zur Verfügung zu stellen.....Ach ja... und dann noch 10 Euro Papiergeld pro Kind und Jahr.

Kaum habe ich 36,30 Euro abgezählt und ins Kuvert gesteckt, kommt meine Tochter (7. Klasse Realschule): Du ich brauche morgen 7,75 Euro für ......
Sie wird morgen und übermorgen und nächste Woche nochmal kommen und Beträge fordern für irgendwelche Arbeitsmittel, die sich unser Staat nicht mehr leisten kann und dafür die Eltern in die Pflicht nimmt.

War da nicht mal was von einem Bildungsgauftrag? Aber Pisa-Studien bezahlen, die zig-Tausende kosten.
 
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Lege schon mal Geld für Fotokopien zurück denn das wird wohl als nächstes fällig sein.


Gruß Matthias
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Nachtfalke:
Habe mich gerade wieder mal so richtig geärgert...
Konmme gerade vom ersten Elternabend der 1. Klasse zurück.
Mein erster Griff zu Hause geht an den Geldbeutel, um die benötigte Menge Geld abzuzählen, die ich meinem Jüngsten morgen mit in die Schule geben muss...

Originalton der Lehrerin:
Wir brauchen ein Arbeitsheft für Deutsch, für Mathe, für Deutsch gibt es nochmal 2 Arbeitshefte, die hätte ich sehr gerne.. alles zusammen dann 26,30 Euro. Die Schule kann es sich leider nicht leisten, diese Arbeitsmittel zur Verfügung zu stellen.....Ach ja... und dann noch 10 Euro Papiergeld pro Kind und Jahr.

Kaum habe ich 36,30 Euro abgezählt und ins Kuvert gesteckt, kommt meine Tochter (7. Klasse Realschule): Du ich brauche morgen 7,75 Euro für ......
Sie wird morgen und übermorgen und nächste Woche nochmal kommen und Beträge fordern für irgendwelche Arbeitsmittel, die sich unser Staat nicht mehr leisten kann und dafür die Eltern in die Pflicht nimmt.

War da nicht mal was von einem Bildungsgauftrag? Aber Pisa-Studien bezahlen, die zig-Tausende kosten.
<HR></BLOCKQUOTE>

ooch das ist doch nur der Anfang
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das geht dann weiter mit wir haben hier den schulatlas, aber der ist leider etwas veraltet ( das mit " Unter sowjetischer Verwaltung, DDR= SBZ usw., ich bitte sie ihrem kind zu weihnachten ..den und von diesem und diesem Verlag zu schenken ( damals realschule hessen, Tochter) und das und das englisch buch zu kaufen und noch einiges mehr.. ist zwar schon 7 Jahre her.. aber lehrmittelfreiheit in HE gabs da immer noch ;-))

dieses Jahr sohn wechsel von kl. 6 realschule auf kl. 7 gymnasium.. seit 10 tagen bisherige ( von der schule verursachte Zusatzkosten rund 120 Euro.. für div Bücher und CD's und und) Plus
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da sohn nun auch in den Konfirmandenunterricht geht 70 Euro für diverse mappen , Gesangsbuch und und und..


Olaf
 
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Hallo Nachtfalke,
stimmt, ist richtig ärgerlich, was man so alles bezahlen muß.
Dies gilt allerdings bei uns normalerweise nur für die 1. Klasse. Die Fibel und das 1. Rechenbuch müssen selbst bezahlt werden, da die Kinder ja in der Regel noch nicht in der Lage sind, Rechen- und Schreibaufgaben abzuschreiben. Bei uns gab es zur Auswahl entweder mit Kopien zu arbeiten oder das notwendig Arbeitsheft zu kaufen.

Habe da lieber die 7 Eur pro Buch investiert und kann sie am Jahresende behalten.
Habe meine erste Fibel, in der ich lesen gelernt habe, ja auch noch.

In der 2. Klasse hat mein Sohn bereits gebrauchte Bücher bekommen. Alle Aufgaben müssen nun in die Hefte abgeschrieben werden. Das war in der 1. Klasse so noch nicht möglich. Außer den 10 Eur Kopierkosten, Kosten für Schulhefte und Kosten für Grill- und Ausflugsfahrten fällt in diesem Schuljahr nichts mehr an.
Damit kann ich leben.

Gruß Waldmops
 
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@Nachtfalke: Genau so war's bei mir auch. Grundschule, 1. Elternabend. Dies wird aus aus der Klassenkasse bezahlt, das wird aus der Klassenkasse bezahlt. Auf meine angstvolle Frage wie denn das Geld in die Klassenkasse käme, war die Antwort: darauf kommen wir gleich. Ende vom Lied: 30 Euro x 15 Kinder = 450 Euro !!! und das reicht gerade mal fürs 1. Halbjahr. Weil auch noch Kopien gemacht werden müssen etc... Ich wollte grade zum Protest ansetzen da wurde ich von der Biberfrau gebremst.... Und: Dank Pisa hat das Biberkind in der 1. Klasse bereits 24 Wochenstunden. Gut, ok, die Kiddies sollen was lernen aber trotzdem ist das schon heftig...
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Nussjackl:


Ganz toll wird es dann, wenn sich bei deinen Kindern mal ein Studium und/ oder eine zusätzliche Ausbildung anschließt - bis das bei dir soweit ist, evtl. schon mit Studiengebühren!
<HR></BLOCKQUOTE>

Meine Tochter (12 Jahre) hat mir mitgeteilt, dass sie Staatsanwältin werden will *schluck*

[ 11. September 2003: Beitrag editiert von: Nachtfalke ]
 
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Ihr wollt es ja nicht anderst:

Unlängst fielen mir einige ehemaligen Hefte meiner Schulzeit in die Hände. Unsere Aufgaben für die Klassenarbeit wurde damals diktiert: eine Seite in 10 Minuten.
Versucht mal unseren lieben Kleinen (ich reihe mich da ein!) nur 3 Sätze zu diktieren. Mindestens einer wuird über Blasen an den zarten Händen klagen...

Auf Anraten ääääh sagen wir besser: massiven Bitten der besten aller Ehefrauen habe ich mein Regal ausgeräumt und die älteren Schulbücher auf die Papiermühlentauglichkeit überprüft. Ich gabe ja zu dass ich mich schwer von Sachen trenne aber 20 Regalmeter BBücher sind nun mal schon überschritten...
Na ja, ich habe dabei bemerkt dass alle neuen schulbücher Farbbilder haben, mit sog. Exkusen vollgestopft sind (Fachübergreifend!!!) und mit den alten Büchern gar nicht mehr vergleichbar. das gilt natürlich auch für den Preis. Als Student haben wir uns beim VEB Verlag mit vergilbten Blättern eingedeckt; die Bücher waren herrlich billig und enthielten alles was man benötigt. Eben weil keine Farbbilder drin waren... .
Meine Ausbildung zum Lehrer war durch blaue Finger gekennzeichnet. Von den ekelhaft nach Isopropanol stinkenden Rotationspausmaschinen. Wir mussten diese Tage auf Protest seitens der Schüler / Eltern wieder auf weisses Büttenpapier umstellen. behördengilb war nicht mehr gewünscht...

Noch weitere Fragen warum alles so teuer wurde?

rolf, geziger Mensch der der alten Zeit nachtrauert
 
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Das wäre alles nicht ärgerlich wenn man nicht wüsste, dass unmengen Geld immer noch für irgendeinen Mist (z.B. Parteienfinanzierung) ausgegeben wird.
 
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Servus,

in diesem Zusammenhang mal eine Frage:

Kennt Ihr den Unterschied zwischen kostenlos und umsonst?


Meine Schulbildung war kostenlos Eure umsonst.


Brenneke
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Brenneke:
Servus,in diesem Zusammenhang mal eine Frage:
Kennt Ihr den Unterschied zwischen kostenlos und umsonst?
Meine Schulbildung war kostenlos Eure umsonst.Brenneke
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<HR></BLOCKQUOTE>

Klar, daß der Besuch einer Baumschule kostenlos ist...
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Nachtfalke:
Habe mich gerade wieder mal so richtig geärgert...
Konmme gerade vom ersten Elternabend der 1. Klasse zurück.
Mein erster Griff zu Hause geht an den Geldbeutel, um die benötigte Menge Geld abzuzählen, die ich meinem Jüngsten morgen mit in die Schule geben muss...

<HR></BLOCKQUOTE>

Servus Nachtfalke,

dein Ärger ist berechtigt und, leider, es wird nicht der letzte Ärger in diesem Zusammenhang gewesen sein:
Insbesondere bei weiterführenden Schulen nimmt der neben der berühmten kostenfreien Schule erforderliche finanzielle Aufwand proportional zum Schultyp und der Klasse zu.

Ganz toll wird es dann, wenn sich bei deinen Kindern mal ein Studium und/ oder eine zusätzliche Ausbildung anschließt - bis das bei dir soweit ist, evtl. schon mit Studiengebühren!
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Für Bezieher durchschnittlicher Einkommen ist das nicht mehr finanzierbar!
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So gesehen bin ich doch mal froh, dass eine meiner beiden Töchter diese Phase schon abgeschlossen hat.

WH
Njl.
 
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Nur einige Anmerkungen aus der Praxis...

Ich unterrichte an einem städtischen Gymnasium, also werden die Lehrerbezüge vom Land bezahlt und alles andere von der Stadt. Und da wird ganz schnell deutlich, welche Nachteile die Tatsache, dass, wenn es um die finanzielle Lages Deutschlands geht, meist nur auf den Bund und die Länder geschaut wird, viel zu wenig auf die Kommunen. Das hat folgende Auswirkungen:
<UL TYPE=SQUARE><LI>Nach den Osterferien war auf einmal der Treppenaufgang ins 3. OG gesperrt - wegen akuter Einsturzgefahr. (Ist allerdings mittlerweile behoben.)
<LI>Die Turnhalle ist seit Beginn der Sommerferien gesperrt weil sanierungsbedürftig. Nach Beginn der Arbeiten stellte sich - oh Wunder - heraus, dass da damals Asbest verbaut wurde! Folge: es passiert erstmal nix, weil die Stadt die Asbestentfernung sowieso nicht bezahlen kann, eine Wiedereröffnung der Sporthalle steht in den Sternen - und der Sportunterricht wird bis auf Weiteres größtenteils ausfallen.
<LI>Geld für Kopien ist schon lange nicht mehr da. Ergo hat jeder Lehrer ein Kopierkontingent, und wenn es erschöpft ist, muss man bei der Schulleitung ein neues beantragen. Kriegt man auch, zusammen mit dem guten Rat: Versuchen Sie doch mehr mit Folien zu arbeiten! etc. Ich besitze mittlerweile eine 1000er-Karte des Copy-Shops.
<LI>Also legt man eine Folie auf und die Schüler sollen dann Abschreiben - damit macht man sich als Lehrer nicht gerade beliebt, aber egal.
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Folge ist aber, das noch mehr Unterrichtszeit drauf geht, weil gerade jüngere Schüler zum Teil noch recht langsam schreiben, und sich Fehler einschleichen.
<LI>Tesafilm gibt es an unserer Schule nicht mehr, der Lehrer hat sich selber Tesakrepp zu besorgen.
<LI>Am privaten Nachbargymnasium: Schüler fegen ihre Klassenräume zweimal pro Woche nach dem Unterricht.
<LI>Das Land macht es sich mit den Einsparungen recht einfach: man lässt Referendare eigenverantwortlich unterrichten. Hab ich eigentlich kein Problem mit, aber der Ansatz stört mich: denn das ist eine Sache, die ich ja eigentlich erst in anderthalb Jahren können sollen dürfte. Finde ich beim reinen Unterrichten nicht so problematisch, aber in Sachen Leistungsbeurteilung der Schüler wäre mir ein bisschen Anleitung durch "fertige" Lehrer doch sehr recht. Allerdings habe ich an meiner Schule Glück und sehr engagierte Kollegen, die mir da hoffentlich mit Rat zu Seite stehen werden (ist aber auch nicht überall so), aber wie gesagt - schon von der Idee her kontraproduktiv. Das Ganze trägt dann den zynischen Namen BdU - bedarfsdeckender Unterricht. Hat nämlich mit mehr Praxis in der Lehrerausbildung nichts zu tun - die hätten wir beim Unterricht unter Anleitung auch - sondern ist ein Rechenexempel: an unserer Schule sind 3 Referendare à 9 Std. BdU = 27 Std. = mehr als eine feste Lehrerstelle eingespart.
<LI>Die Bezüge von Referendaren sind seit 25 Jahren nicht mehr erhöht worden. Neulich sah ich im Fernsehen einen Bericht über einen Sozialhilfeempfänger auf Mallorca. Der bekommt fast die Häfte mehr als ich.
<LI>Das Land hat in diesem Jahr zum Halbjahr buchstäblich über nacht fast alle "Geld-statt-Stellen"-Mittel gestrichen. Ganz heimlich, still und leise. Hat wieder niemand mitgekriegt.
<LI>Die Erhöhung der Beamtenarbeitszeit um eine Stunde bewirkt, dass an Schulen nicht mal mehr durch Pensionierungen freiwerdende Stellen neu besetzt werden - von der Einstellung zusätzlicher Lehrer mal ganz zu schweigen.
[/list]

Also, PISA hat für Deutschland noch nicht so viel gebracht - von den Verantwortlichen hat keiner dazu gelernt. Viel wichtiger für die finanzielle Ausstattung der Schulen als PISA sind die Termine der Landtags- und Kommunalwahlen...dann fluppt es nämlich auf in der Regel auf einmal. Bis nach der Wahl.

Grüße von einer manchmal etwas frustrierten
Arwen
 
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@GA
Das übertragen von der Folie halte ich nicht für enen Nachteil. Und das selbständige Reinigen eines Klassenzimmers erst recht nicht (s. BW - aber mit 18 ist es eh meistens zu spät). Ihr dürft nur nicht die Kinder überfordern, also laßt ihnen die Zeit zum Abschreiben und Säubern!
Es muß zwar Wissen vermittelt werden aber zunächst die Methodik. Wenn Du den Kindern das Lernen nicht beibringst, kannst Du Dir gleich den Rest der Schuljahre sparen. Also Abschreiben ist gut, gut, gut, Kopien sind schlecht, schlecht, schlecht .... - Und BTW, wo sind eigentlich die Schiefertafeln geblieben?
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von GreyArwen:
[QB<LI>Am privaten Nachbargymnasium: Schüler fegen ihre Klassenräume zweimal pro Woche nach dem Unterricht.
[/QB]<HR></BLOCKQUOTE>

Finde ich gar nicht soooo schlecht.

Seitdem mein Sohn (2. Klasse) mehrmals nach dem Unterricht den Saal fegen musste, weil er ihn mit schmutzigen Schuhen verunreinigt hat, putzt er nun regelmäßig freiwillig seine Schuhe und er achtet darauf, sauber in den Unterricht zu kommen...
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(und was hab ich mir vorher den Mund fusselig geredet......)
 
A

anonym

Guest
wartet mal ab, bald kommen auch eure söhne in das alter, in dem sie kein fahrrad, sondern eine fireblade fahren MÜSSEN, weil ALLE eine haben.

spart schon mal....

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