Der Jäger mit Hang zu "Understatement" trug schon früher die gedeckte braune Lodenjoppe und beim Verblasen am Streckenplatz verschwand die Warnweste mit Hutband in der Hasentasche.
Nä! Die Jäger zu meines Vaters Zeiten und in den Niederwildregionenen meiner Heimat, hatten, zumindest in Sachen Loden, nix mit Braun am ebenfalls grünen Hut.
Die "Warnkleidung" der Treiber bestand, wenn überhaupt, mal höchstens aus einem gelben Friesennerz, Rot oder Blaze-Orange gab's nicht, ein Jäger mit Warnweste und/oder Hutband wäre nach Hause geschickt worden.
Die Tatsache, dass sowohl mein Vater als auch ich selbst, damals auf Treibjagden von Schroten getroffen wurden (mein Vater von seinem jungjägernden Nachbarschützen, ich selbst von einem 300m entfernten Standschützen), hatte in beiden Fällen nichts mit dem Fehlen einsprechender Signalkleidung zu tun, sondern nur mit entsprechend unvorsichtigem Umgang mit der Waffe, vulgo "Schießg...heil".
Tatsächlich in Downstellung gegangen, bin ich dagegen, TROTZ Signaljacke und Hutband, vor vier Jahren, als ein in Sachen Niederwildjagd vollkommen unbedarfter Standschütze auf einen gerade vor ihm aufstehenden Gockel anbackte, obwohl wir diesmal deutlich näher dran waren als 300m.
Unerfahrenheit i.V.m. Schießtg...heit ist auch heute noch die größte Gefahrenquelle, Signalkleidung hin oder her...
P.s. ob DAMALS übrigens der Hut beim Halali abgenommen oder oben behalten wurde, ist mir tatsächlich nicht erinnerlich. Es haben aber ganz sicher entweder alle gemacht oder keiner. Und ich selbst habe bereits ein paar Jahre vor dem eigenen Jagdschein die Seite gewechselt - hin zu den Jagdhornbläsern, sodas mich selbst die Frage sowieso nie direkt interessiert hat.