Hut ab beim Halali oder nicht???

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Donnerwetter, was dieser Faden an Themen- und Meinungsvielfalt hochspült.
Da werde ich beim Streckelegen vermutlich noch mal drüber schmunzeln müssen.
Hoffentlich legt mir das niemand krumm aus, dass ich beim Streckelegen den Mund verziehe.
 
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Ich denke das mit den Traditionen ist überall so eine Sache. Leider bin ich insgesamt - oder nein - nicht leider. Ich bin seit gut 30 Jahren immer mehr übergegangen vieles einfach mal zu überdenken. Ich bin zu dem Schluss gekommen, das sich einfach Dinge auch ändern. Diese Änderungen greifen überall - das ist nicht nur das Thema Jagd. Wieviele Sachen werden über Gesetze aufgezwungen ? Die größten Teils aus Idiologischen Beweggründen entstanden sind und nicht immer logisch und nachvollziehbar sind. Tradition ......wo fängt das an ? Wo hört es auf ? Ich bin es mittlerweile echt Leid genau diese Traditionen immer zu nutzen wenn es einem passt. Wenn jemand den Hut zieht ist das nur! seine Angelegenheit. Wir leben in einem freien demokratischen Land. ( man zieht dann beidseitig die Konsequenzen und fertig). Wenn ich hier so Stimmen hören was dringend erforderlich ist wird mir übel. Übersetzt heißt das: es gibt hier Personen die sich als Sittenwächter aufspielen und darauf achten _ wer - wann - den Hut zieht. Und diese Leute gehen dann natürlich selbstbewusst auf die Fehltäter zu und belehren sie ?
Was macht denn eigentlich bei den Leuten dann die Jagd mit modernem Gewehr ? Wieviel Blödsinn wurde über ZF geschrieben und getextet ? Gibt dem Wild eine Chance ! Was über Restlich und Wärmebild. Denn traditionell ist es besser auf schwarze Klumpen zu schießen. Wer geht wie oft zum Schießen ? Üben ? Nach Rechnungen der Jagdmunitilnhersteller ein verschwindend geringer Teil der beteiligten Leute. Es benutzt auch keiner WhatsApp oder überhaupt ein Handy. Wir laufen nach Brüchen durch den Busch. Komischerweise wurden früher bei der Übergabe der Jäger Briefe sehr beherzt Jägerinnen mit dem Saufänger auf den langen Rücken geschlagen........ und warum haben die Jäger bis heute in der Bevölkerung oft noch den Anhang, das viel und tief ins Glas geschaut wird. Wieviele Gespräche in verrauchten Jagdhütten habe ich erlebt mit unsäglichen Schwanzlängenvergleichen. OK - dann habe ich auf diese Traditionen schon lange keine Lust mehr. Und selektiv habe ich auch so gut wie keine Freunde und Bekannte mehr, die nach diesen Traditionen wirken. Finde ich gut. Die Reviere mit denen ich zu tun habe - sind ausschließlich an der Sache interessiert. Hege des Verantwortungsbereiches. 24Stunden am Tag. Mit Lust und Liebe zum Wild / Flora&Fauna. Und da ist keiner bei - der sich an so einem Hut Auf& Hut Ab Zirkus beteiligen würde. Und das sind sehr viele alte Jäger , Sehr viele Berufsjäger und eben auch jüngere.

Genau. Wir sind ja ach so modern.
DAS ist der Untergang der deutschen Jagd hin zum totschießen unter dem Mäntelchen des Modernen und das hat nichts mehr mit Liebe zu Wild und Fauna und Flora zu tun. Die Jagd wird degradiert zum Erfüllungsgehilfen einer verfehlten Forstpolitik.
Tradition ist auch nicht das zusammensitzen mit Alkohol. Das unterstellen nur diejenigen denen es am notwendigen Gefühl fehlt falsch von richtig zu unterscheiden.
 
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Meinen Hut behalte ich zum Halali auf, weil das in unserer Region so üblich ist.
Dennoch ziehe ich den Hut vor so manchem Jäger, der sein Handwerk beherrscht und die dazugehörige Traditionen lebt und aufrecht erhält.
 

doa

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Die reine Sachlichkeit führt zu einer gewissen Kälte, das „Brimborium“, die Kultur, das Brauchtum, die Rituale stiften auch eine Art Gruppenzugehörigkeitsgefühl, was für das Sozialwesen Mensch nicht unwichtig ist.
Ob es das Strecke verblasen, der Drink vor dem Auftritt der Band, das Richtfest, die Walz, der Stapellauf oder was auch immer ist.
Ohne Rituale, Zeremonien, Brauchtum ist vieles ärmer.
Ob einige der Gepflogenheiten heute noch sinnvoll bzw nicht schädlich sind, sei dahingestellt. Auch in diesen Bereichen gibt es Veränderungen.

Ob der Hut nun aufbleibt oder nicht ost regionale Tradition.
Ich kenne es so, dass er nur beim Halali abgenommen wird.
Grund sei der Merkvers „Hubertus, der Schutzherr der Jäger…“, somit sei es quasi eine Art des Dankes an den Schöpfer - und beim Gebet käme der Hut auch ab.
 
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Cast@ ich sehe das gar nicht so weit entfernt wie du auch. Aber - man kann nicht gleich aus dem schlechten Beispiel macher Leute auf die Schwäche anderer schließen. Wenn das Argument grundsätzlich lautet " Nachtsicht ist Ausrotten" dann habe ich da ein Problem. Ich sehe Nachtsicht als eine Absicherung des Schusses bei Nacht. Aus dem Grund fallen in meinen Revieren im Prinzip nicht mehr Sauen. Rechnerisch ist es aber tatsächlich so - Grund: bei manchen Zweifeln blieb der Finger gerade. Diese Quote wird natürlich verbessert. Das Thema Forstpolitik - ja besteht. Aber - im Gegenteil - ich sehe das deutlich mehr so, das wir als Pächter oder Beständer als Puffer für das Wild arbeiten. Eben nicht alles Totschießen - sondern selektiv arbeiten.
Dieses Totschießen nur weil Nachtsicht vorhanden ist - findet in meinem Umfeld nicht statt. Sicherlich gebe ich dir Recht - bei staatlich oder Kommerziellen Forsten / Revieren usw weht ein anderer Wind. Das ist auch klar der Grund warum wir bei diesen Jagden nicht auftreten. Und ja - ich sehe das schon so das wir relativ modern unterwegs sind. Ich möchte auch nicht mit irgendwelchen Hinterwäldlern verglichen werden.
 
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Man sieht doch was passiert, wenn niemand sich mehr in der warmen Jagdhütte verquatscht, trinkt, singt und Jägerlatein erzählt, sondern alle nur noch "24/7" nüchtern und rational totschie... äh, Wildtiermanagement betreiben. Es wird vielerorts einfach nur noch alles totgeschossen, was sich bewegt. Vom Auto aus und zu jeder Tages- und Nachtzeit. Die Jagd verliert alles zünftige, edle. Wer die Welt nur von Nützlichkeit und Zweck her denkt, der übernimmt auch Begriffe wie "Wirtschaftsstandort" für seine Heimat, "Humankapital" bzw "Human Resources" für Menschen in einem Arbeitsverhältnis, lässt sich von der Politik "Verbraucher" nennen, usw.
Der Mensch verarmt, wenn wir alles ausschließlich auf die Sache reduzieren.
Bin ich voll bei dir !
 
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Mit Nachtsicht habe ich dieses Jagdjahr im Revier zuviel erlebt.
Vorallem mit der Kombi JJ plus wärmebildvorsatz.
Manche sollten erstmal jagen lernen bevor sie mit Technik ihre Erfahrungen verfeinern.
 
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Mit Nachtsicht habe ich dieses Jagdjahr im Revier zuviel erlebt.
Vorallem mit der Kombi JJ plus wärmebildvorsatz.
Manche sollten erstmal jagen lernen bevor sie mit Technik ihre Erfahrungen verfeinern.
etliche versuchen durch den Einsatz von Technik, sämtlicher Art, Ihr jagdliches Nichtkönnen zu kompensieren.
 
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etliche versuchen durch den Einsatz von Technik, sämtlicher Art, Ihr jagdliches Nichtkönnen zu kompensieren.

Ja, bzw. habe ich mich seit ich auch Technik nutze erschrocken, wie schnell man verlernt, seinen Sinnen bei Dunkelheit zu vertrauen und wie wenig man noch wirklich in die Natur "eintaucht" im Vergleich zu einem Ansitz bei Mond. Ich denke, ich werde zunehmend wieder im Winter bei Mond, und/oder auf Raubwild bei Schnee, jagen, und die Technik für den Sommer und den aktiven Kampf in punkto Wildschaden zur Seite legen.

Ich stelle mir vor, dass man sehr viele wichtige jagdlichen Fähigkeiten nicht erlernt, wenn man als JJ schon mit Technik intensiv anfängt. Insbesondere eben das erwähnte Schärfen der eigenen Sinne.
 
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Bei uns wäre ein Faß Bier fällig geworden. Wer nicht hören will muss fühlen. Auch das ist Tradition.
Das wäre ein Fall für mein dickes Fell. Ich lasse mich von niemanden zu irgendwas zwingen, nur weil mein Gegenüber meint, das wär so üblich.
Das ist bei mir seit 35 Jahren Tradition und die bleibt auch bestehen.
 
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Das wäre ein Fall für mein dickes Fell. Ich lasse mich von niemanden zu irgendwas zwingen, nur weil mein Gegenüber meint, das wär so üblich.
Das ist bei mir seit 35 Jahren Tradition und die bleibt auch bestehen.
es zwingt Dich ja niemand Jäger zu sein, wenn Dir alle Traditionen zuwider sind, oder Du Dich persönlich eingeschränkt fühlst, geh doch da gar nicht hin.
Relativ einfach und für Alle entspannt!
Und," ich lasse mich nicht zwingen"...Nur wer gehorchen gelernt hat, kann auch befehlen.
 
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Wer sagt denn, dass ich mir alle Tradtionen zuwider sind? Ich mach nur nicht jeden Mist mit, weil manche denken, es sei Tradition. Vieles, was als uralte Tradition gepriesen wird, ist bei genauerem Hinsehen gar nicht so alt. Warum soll ich als Rechtshänder mit links trinken, weil jemand "Horrido" ruft und ein Lied angestimmt wird?
Einen guten Jäger zeichnen m.E. auch andere Dinge aus, als alle "Traditionen" unreflektiert zu übernehmen. "Jäger wohin" von Bruno Hespeler ist leider nur noch antiquarisch zu erhalten, ich hab es mir 1990 noch gekauft, sehr lesenwert.
Die Jäger auf den Bildern machen mir auch nicht den Eindruck, dass sie beim Halali den Hut vom Kopf genommen haben, um den Schöpfer im Geschöpfe zu ehren.
 

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