hinters Blatt?

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3 fingerbreit hinters Blatt; so schiesst der deutsche Jäger sein Rehwild. Und was ist, wenn das Stück ein wenig schräg steht oder das Jagdfieber lässt das Abkommen hüpfen oder es pressiert auf der Drückjagd? Dann wird aus dem Idealschuss schnell ein Problem. Die grüne Sosse läuft im Bauchraum rum. Bei X Jagdgästen, denen ich aufbrach, schon so erlebt.
Bin deshalb schon länger von dem DJV-Scheibenhaltepunkt abgekommen und schiesse wenn die Voraussetzungen nicht wirklich super sind, nur noch voll aufs Blatt, „durch den Maschinenraum“ wie sich ein PH in Namibia ausdrückte, der ein Lied singen konnte, von zu weit hinten abkommenden Deutschländer-Jägern.
Jedenfalls scheints mir hygienischer die (geringwertigen) Blätter sind hin, als ein mit Leber- oder Pansenmus verschmierter Ziemer.
Wie seht ihr das? Oder seid ihr nur Präzisionsschützen? Und wie stellt sich in diesem Licht die Kaliberfrage dar?
Mit vorhaltendem Gruss
30-30
 
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Auf breit stehendes Rehwild schieße ich hinter das Blatt ,auf leicht schräg stehendes direkt auf´s Blatt.Auf Drückjagden schieße ich grundsätzlich nicht auf Rehwild ,da ich der Meinung bin das der Rehwildabschuß auf der Einzeljagd zu erfolgen hat.Ich verzichte lieber auf die Blätter,als das der Panseninhalt das Wildbret
unbrauchbar macht ( oft schon erlebt ).Die Wildbretentwertung hält sich mit meiner .30-06 (10,7 Gr. KS)in ertragbaren Grenzen
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Mustelid:
Auf Drückjagden schieße ich grundsätzlich nicht auf Rehwild ,da ich der Meinung bin das der Rehwildabschuß auf der Einzeljagd zu erfolgen hat.<HR></BLOCKQUOTE>

Aber viele Pächter oder Forstämter bekommen ihren Rehwildabschuss beim Einzelansitz nicht erfüllt. Da es eventuell ein reines Waldrevier ist.
Bei uns haben wir mit der Bejagung des Rehwildes auf Drückjagden gute Erfahrungen gemacht. Natürlich wird nicht auf flüchtiges Rehwild geschossen aber bei den heutigen Drückjagden kommt das Rehwild ja auch häufig langsam und verhofft. Hier wird sehr sauber geschossen.
 
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Ich schieße heute wenn es irgend geht mitten aufs Blatt.
Seid Anbeginn meiner Jagausübung habe ich immer "küchenfreundlich" hinter das Blatt geschossen, wollte gerade bei Hochwild die Keulen nicht entwerten.
Schlechte Erfahrungen die oben schon geschildert wurden (Pansenschüsse oder Leberschüsse die zu Nachsuchen führten) veranlassen mich heute eben auf das Blatt zu schießen.
Und das ist gut so.

türülü
 
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Bei Rehwild halte ich meist eine Handbreit hinters Blatt.
OK, die Leber ist meist mit betroffen, aber dafür liegt das Stück im Feuer. Habe diesbezüglich schlechte Erfahrungen bei Hoch/Tiefblattschüssen (lange Todesfluchten) und "echten" Blattschüssen (dramatische Entwertung) gemacht (Kal. 30.06). Da wir sowieso immer im Schuppen vom Jagdhaus bei bestem (künstlichen) Licht und vorhandenem Wasser aufbrechen, sind auch angeritzte Pansen kein Problem (ich esse selber!)

Bei Sau und Rotwild sind mit die 1-2kg Wildbretentwertung egal, da halte ich vorne drauf (wenn´s geht).

WH
Franz
 
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an Wachtel.danke für deinen Hinweis .Der Schuss auf flüchtiges Rehwild produziert eine Sauerrei in zweifacher Hinsicht: 1.Wildbretentwertung (Rücken- ,Pansen-, Keulenschüsse), 2. Nachsuchen. Aber wenn man die Drückjagd richtig plant und die Umstände stimmen , verhoffen die Stücke ja oft genug. Doch das soll nicht das Thema des Threads sein.
30-30
 
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Generell nur "auf den Maschinenraum" (ich kenne den Jagdführer, denke ich).
Wildbretentwertung: ebenfalls minimal (mit 6,5X57R bzw. 30.06).
Damit habe ich zumindest keine unangenehmen Nachsuchen...
(touch wood)

wh
rolf
 
A

anonym

Guest
Ich halte das Blatt nicht für minderwertig, sondern für wesentlich besser schmeckend als die Keulen. Wenn ich mich tagesformmäßig wie ein Prazisionschütze fühle, halte ich auf das Herz, also tiefe 9 mitten unter den 10-er. Im Zweifel mit mir selbst lieber auf`s Blatt, aber die massiven Knochenverletzungen sind heftig und die Pansenverletzung bei einer glatten 10 kenne ich auch- die macht bei aufbruchtechnisch korrektem Vorgehen jedoch ÜBERHAUPT NICHTS. Wer aber so ein Reh mit entnommenen Nieren, aufgwaltiertem Schloß und grüner Soße überall, insbesondere unter dem ausschußseitigen Blatt und in den aufgerissenen Keulen aus dem Wald schleppt, der hat trotz bester 10 Hundefutter produziert- schon richtig. Will sagen: handwerkliche Defizite sollten nicht dazu führen, den Haltepunkt zu korrigieren.
 
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sollte ich auch mit der .222Rem und 3,24g geschoß mitten aufs blatt halten oder doch besser dahinter?
 
O

osloss

Guest
hallo duckhunter,
was soll man dazu sagen? was denkst du denn selber?
gruss, andre
 
F

Fortunateman

Guest
Interessant, dass auch andere zu diesem Schluss kommen.

Ich schiesse niemals Schalenwid hinter das Blatt, weniger wegen der Sauerei, als gerade bei Sauen, wegen der Gefahr von Nierentreffern. Die sind nämlich offensichtlich extrem schmerzhaft. Nachdem ich anfangs zweimal dieses elende sekundenlange Geschrei nach Nierntreffern erleben musste, schieße ich grundsätzlich voll auf das Blatt.

Gruß
 
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hinter das blatt zielen ist ok
aber
man muss sich immer vor augen fuehren dass der treffer da sitzen soll wo der ausschuss ist
dies ist im gebirge umso wichtiger da man oft mit steilschuessen konfrontiert ist

wenn ich bei einem steilschuss nach oben einige zentimeter hinter das blatt auf mittlerer hoehe ziele muss ich damit rechnen dass der ausschuss im bereich der wirbelsaeule ist
dass gleiche gilt fuer schraegschuesse

entscheidend ist immer der gedachte ausschuss
 
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ich versuche möglichst hinter den Knick des Schultegelenks zu treffen. Da ist der "Maschinenraum" auch getroffen und mit ein bisschen glück bleiben sogar beide Blätter heil.
Bei Drückjagden wird nur auf verhoffendes Rehwild geschossen.
Wenn es sich absolut nicht optimal hinstellt dann wird auch auf die Blätter geschossen.
 
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Jo ! Hinter`s Blatt !

Ich glaube, ich bin ein wenig extrem, daß ich auf Rehwild nur schieße, wenn es wirklich breit steht. Dafür ist mir die Schulter zu lecker ! Und wenn es nicht breit steht, dann vielleicht beim nächsten Mal...

icon_wink.gif
 
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Der große Wertverlust,von dem bei Treffern mitten auf das Blatt immer wieder gesprochen wird, ist meiner Meinung nach nicht gegeben , denn dem Wildbrethändler ist in erster Linie nur wichtig, daß der Rücken und die Keulen in Ordnung sind und alles schön sauber, daher - so ist meine Erfahrung- zahlt ein seriöser Händler auch bei Blattschüssen den vollen Preis, da ja jene Teile an denen er verdient intakt sind.
 

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