Ich kann mich noch gut erinnern. In meinem Jagdklub trugen die Pächter alle die Nase etwas hoch. Jungjägereinladung? Fehlanzeige. Nur in den Seilschaften. Beispiel: Als JJ-Anwärter wollte ein Klubkamerad mir Gelegenheit vermitteln, eine Treibjagd zu erleben und fragte den Beständer, ob ich als Treiber mitgehen dürfte, um die Ausbildung zu vertiefen. Antwort: "Nee, mer sinn schon genuch".
Eines Abends saßen ich, mein Freund, sein Freund und dessen Vater beim Bier zusammen. E stellte sich heraus, dass der Vater Jäger und Revierinhaber war.
Ich outete mich mit druckfrischem JS in der Tasche und er fragte mich nach Jagdgelegenheit. Als ich etwas resigniert verneinte, sagte er spontan: "Na, da kommen sie doch morgen zu mir und schießen einen Bock!" Mein verdattertes Gesicht könnt ihr euch vorstellen, es hat zwar drei Wochen gedauert bis ich das erste Waidmannsheil hatte und es war auch ein Fuchs, kein Bock, aber es war der Beginn einer langen intensiven Freundschaft mit allerschönstem Jagen in herrlicher Umgebung. Der Kameradschaft und dem jagdlichen Leben und Verinnerlichung trauere ich heute noch nach, selbst mit eigenem Revier.
Übrigens sind es noch viele Böcke dort geworden und im Januar drauf ein Kronenzwölfer. (Was damals im rotwildfreien Bezirk noch erlaubt war)
Dir wünsche ich Waidmannsheil, ein schönes verlängertes Jagdwochenende und zumindest prickelndes Erleben.