Hauskatzen als Prädatoren

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Hallo zusammen,

nachdem hier wieder mal viel über Hauskatzen und deren Abschuß(notwendikeiten) diskutiert wurde, hier mal ein Info zu unseren Taschentigern.

Ursprünglich aus der Pirsch, Heft 21, die haben aus "Mammal Review" (kann dort kostenpflichtig weiter verfolgt werden, läßt sich leider nicht verlinken...):

Über 5 Monate wurde erhoben, wieviel Beute ein Stubentiger in England macht, es wurden 986 Katzen aus 618 Haushalten über 5 Monate (April bis August) einem Beutemonitoring unterzogen.

Insgesamt 14 370 Beutetiere (+ Schwarzrate), davon 69% Säugetiere, 24% Vögel, 4% Amphibien, der Rest unidentifizierbar. Wissenschaftlich korrekt hochgerechnet auf den gesamten Stubentigerbestand der Insel (ca. 9 000 000 registrierte + Schwarzbestand) ergab das für die 5 Monate der Untersuchung 92 000 000 Beutetiere, davon 25-29 Millionen Vögel.

Deutschland soll ca. 15 000 000 Stubentiger in Haushalten haben, genauere Zahlen konnte ich leider nicht finden.

Katzen mit umgehängter Glocke (war ja auch so ein Patentvorschlag
icon_biggrin.gif
) erbeuteten mehr Vögel + Reptilien, als Säugetiere.

Wenn wir mal einfach vermuten (???), daß es sich bei den Säugetieren überwiegend um Mäuse, Ratten und Jungkaninchen handelte, so ist die Glocke doch ziemlich unproduktiv, wenn man es mal als positiv empfindet, wenn die o.a. Nagwer ein bißchen dezimiert werden.

Da ich annehme, daß jeder einen Taschenrechner oder Excel hat und den Dreisatz beherrscht, lasse ich hier mal die Extrapolierungen für Deutschland und die Mittelmeerländer (in denen ja der Katzenbestand wesentlich höher ist, wie jeder, der da mal gewohnt hat, bestätigen wird) weg, bzw. überlasse sie jedem selbst.

Auf jeden Fall: wer Vögel schützen will und nicht nur Spenden für den Wochenendurlaub eintreiben (äh, Verzeihung, Reisekostenerstattungen
icon_biggrin.gif
) will, der sollte die italienischen Gourmets und Jäger in Ruhe lassen und sich der Katzen annehmen - soviele Vögel können die beim besten Willen nicht fangen und verzehren, wie ihre Katzen.

Nur, wie gesagt, mit einem richtigen, d.h. effezienten, Vogelschutzprogramm würden die Spendenquellen versiegen, die nieliche Mieze als Killer macht sich halt nicht so gut...

Gruß,

Mbogo
 
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29 Okt 2003
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2.097
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Mbogo:
Hallo zusammen,

nachdem hier wieder mal viel über Hauskatzen und deren Abschuß(notwendikeiten) diskutiert wurde, hier mal ein Info zu unseren Taschentigern.

Ursprünglich aus der Pirsch, Heft 21, die haben aus "Mammal Review" (kann dort kostenpflichtig weiter verfolgt werden, läßt sich leider nicht verlinken...):

Über 5 Monate wurde erhoben, wieviel Beute ein Stubentiger in England macht, es wurden 986 Katzen aus 618 Haushalten über 5 Monate (April bis August) einem Beutemonitoring unterzogen.

Insgesamt 14 370 Beutetiere (+ Schwarzrate), davon 69% Säugetiere, 24% Vögel, 4% Amphibien, der Rest unidentifizierbar. Wissenschaftlich korrekt hochgerechnet auf den gesamten Stubentigerbestand der Insel (ca. 9 000 000 registrierte + Schwarzbestand) ergab das für die 5 Monate der Untersuchung 92 000 000 Beutetiere, davon 25-29 Millionen Vögel.

Deutschland soll ca. 15 000 000 Stubentiger in Haushalten haben, genauere Zahlen konnte ich leider nicht finden.

Katzen mit umgehängter Glocke (war ja auch so ein Patentvorschlag
icon_biggrin.gif
) erbeuteten mehr Vögel + Reptilien, als Säugetiere.

Wenn wir mal einfach vermuten (???), daß es sich bei den Säugetieren überwiegend um Mäuse, Ratten und Jungkaninchen handelte, so ist die Glocke doch ziemlich unproduktiv, wenn man es mal als positiv empfindet, wenn die o.a. Nagwer ein bißchen dezimiert werden.

Da ich annehme, daß jeder einen Taschenrechner oder Excel hat und den Dreisatz beherrscht, lasse ich hier mal die Extrapolierungen für Deutschland und die Mittelmeerländer (in denen ja der Katzenbestand wesentlich höher ist, wie jeder, der da mal gewohnt hat, bestätigen wird) weg, bzw. überlasse sie jedem selbst.

Auf jeden Fall: wer Vögel schützen will und nicht nur Spenden für den Wochenendurlaub eintreiben (äh, Verzeihung, Reisekostenerstattungen
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) will, der sollte die italienischen Gourmets und Jäger in Ruhe lassen und sich der Katzen annehmen - soviele Vögel können die beim besten Willen nicht fangen und verzehren, wie ihre Katzen.

Nur, wie gesagt, mit einem richtigen, d.h. effezienten, Vogelschutzprogramm würden die Spendenquellen versiegen, die nieliche Mieze als Killer macht sich halt nicht so gut...

Gruß,

Mbogo
<HR></BLOCKQUOTE>


Grüß Dich! Ausdrucken und an "Blind" und "Blöd" Zeitung schicken. "Krone" nicht vergessen. I und Zunder Ausdruck auf Brett vor Kopf nageln.
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Grenadiere
 
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Mbogo, was fällt Dir ein, eines unserer liebstgewonnenen Gutforisten-Themen plötzlich durch konkrete Zahlen zu versachlichen!

Das ist ja genauso schädlich, als würden wir hier die Zahlen der jährlich angeblich erlegten Hunde und Katzen mit denen der jährlich ausgesetzten (oder angeblich entlaufenen) unterlegen.

Mbogo, über solche Zusammenhänge spricht man in Deutschland nicht!
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Danke!
S.
 
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Irgendwie ist es ja jedem klar, der sich irgendwann einmal mit der Materie befasst hat. Aber daß es jetzt Zahlen gibt ist wirklich gut. Problematisch ist allerdings, daß es wohl niemanden wirklich interessieren wird. Diejenigen die immer gegen den Abschuss von(ehemaligen) Hauskatzen wettern, tun dies doch nicht weil sie nicht wissen daß Katzen dermaßn schädlich sind, sondern weil es ihnen egal ist. Das Thema Katzen ist emotional belegt, da spielen Argumente, Logik, Vernunft und kausales Denken keine Rolle.
 
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20 Feb 2003
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Die Glöckchen sind nur eine Katzenphysiotherapie zur Verbesserung des Bewegungsablaufes.
Die Katze, die ich mal als Urlaubsgast hatte (und die nie wieder abgeholt wurde, dank Trennung der Besitzer im Urlaub), konnte das Bimmeln abstellen auf der Jagd. War halt vorsichtiger und geschmeidiger unterwegs und im Sprung ist es eh schon egal.
 
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17 Nov 2001
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zunächst einmal eine pressemeldung:
Komitee gegen den Vogelmord e.V.

P R E S S E M I T T E I L U N G
++++++ 3.12.2004 ++++++++


Grausiger Fund: Zoll entdeckt Koffer voller Singvogelleichen
In München wurden 2100 geschützte Pieper beschlagnahmt


München. Bei einer Routinekontrolle mit einem Röntgengerät stießen
Zöllner auf dem Münchener Flughafen auf vier Koffer, die randvoll mit
streng geschützten Singvögeln gefüllt waren. Im Gepäck eines 40jährigen
Italieners, der von Rumänien nach Norditalien unterwegs war, entdeckten
die Beamten exakt 2101 tote Wiesenpieper, fein säuberlich gestapelt und
verpackt in Plastiktüten. Nach Informationen des Bonner Komitees gegen
den Vogelmord sollten die Tiere in Venedig illegal in einem Restaurant
an Gourmets verkauft werden. "Polenta ucelli" (Maisbrei mit Vögeln) oder
"Spiedo ucelli" (Singvögel am Spieß) gelten trotz strenger
Schutzbestimmungen immer noch als Delikatesse, für die unter der Hand
viel Geld bezahlt wird. "Der illegale Verkauf von Singvögeln ist in
Italien immer noch ein Millionengeschäft. Schutzbestimmungen
interessieren die Täter nicht", berichtet Axel Hirschfeld, Sprecher des
Komitees. Nach Angaben der Vogelschützer werden allein in Oberitalien
pro Jahr rund 2 Millionen Drosseln, Rotkehlchen, Finken und andere
Zugvögel verspeist. Dabei sind sowohl die Wilderei als auch der
Schmuggel professionell organisiert. "Kürzlich wurde sogar versucht,
tote Singvögel in Särgen von Rumänien nach Italien zu schmuggeln", so
Hirschfeld. Wie das Komitee gegen den Vogelmord weiter mitteilt, werden
im Auftrag italienischer Gourmets in Rumänien pro Jahr Hunderttausende
Zugvögel an ihren Schlafplätzen abgeschossen oder gefangen.
Wiesenpieper gehören zur Familie der Stelzenvögel und stehen in
Deutschland auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten.
Ihr Bestand ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen; nach Angaben
des Komitees brüten zur Zeit noch rund 90.000 Brutpaare in Deutschland.
--------


da werden also 2000 wiesenpieper eingeschmuggelt (bei ca. 180.000 hier lebenden wiesenpiepern). bewegt sich also schon im prozentbereich des hiesigen bestandes(wie hoch ist die dunkelziffer?).
rückgang in südosteuropa ist aber bestimmt nur durch katzen verursacht(gelle bongo?)...

aber das nur am rande.

was besagt die von bongo angeführte studie über die herkunft der beute? nichts!
wer einen garten um sein haus hat, weiss, daß von zeit zu zeit vögel an die scheiben klatschen. wenn die katze (wie bei mir zuhause) diese bruchpiloten dann greift und frißt: wer ist dann der erleger? scheibe oder mieze?
gleiches gilt für angefahrene vögel.
andererseits wird unser garten als naturgarten geführt; viele wildkräuter, keine pestizide, abwechslungsreicher bewuchs.
heute beobachtet: eichelhäher, elster, kernbeisser, rotkehlchen, zaunkönig, kohl-/blau-/schwanzmeise, sperber, goldammer, zeisig, grünfink, buchfink, wacholderdrossel,amsel.
hier streifen mindestens drei katzen täglich übers grundstück: alle hungrig, wildernd, gerissen und blutrünstig.
seltsam, daß trotzdem so eine artenvielfalt herrscht...

zunder
 
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DSC00890.JPG


Ehemahlige hauskatze oder Nachkomme von diese Tier gehöre nicht im der Natur.
Aber unter der Professionale Leute die sich mit Naturschutz beschaftigen ist dass keine Diskussion.

Auch ist es gutt mit der Bauern verabredungen zu machen wenn die eine Fremde Katze auf dass Bauerenhof ist dass es Zeit is für action.

Diese Rotte Katze was sehr pfiffig aber bei ansitz auf mein hoghstand war er einmahl zu früh aus der Mais und die 223 hat gesprochen.

Für jedes Jäger ist es Priorität alle Ehemahlige housekatze schnell zu schiessen oder zu fangen.

Grusse aus Holland.


PS: die Balge sind sehr warm und stark
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@zunder
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
seltsam, daß trotzdem so eine artenvielfalt herrscht...
Erzählst Du uns nicht andauernd, dass sich die Füchse überproportional vermehren, weil wir Jäger sie schießen?!
Fakt ist, dass - wenn die Zahl der durch Katzen erlegten Beutetiere auch nur in der Größenordnung stimmt, was ich durchaus glaube - die paar Piepmätze im Sarg nichts mehr ausmachen (wobei ich nicht billigen oder rechtfertigen will, dass geschützte Vögel - auch in Rumänien geschützt? - verspeist werden). Und komm mir nicht mit den paar "vor die Scheibe geflogenen"!

Stag
 
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Lieber Zunder,

auf Grund Deines Posts im Thread "Neue Wege rund um die Jagd" kam bei mir so ein Gedanke auf, wie: Ist ja doch nicht so verkehrt der Mensch.

Aber mit diesem Post hast Du jeden Anflug von Achtung wieder verspielt.

Ich weiß das es Euch Tierrechtlern nicht in den Kopf will, das Katzen die Prädatoren No. 1 für die Singvögel sind. Das ändert aber nichts an den Tatsachen.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Doublet:
DSC00890.JPG



PS: die Balge sind sehr warm und stark
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<HR></BLOCKQUOTE>

Und sie helfen gegen Rheuma!
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Weidmannsheil
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von zunder:
....
heute beobachtet: eichelhäher, elster, kernbeisser, rotkehlchen, zaunkönig, kohl-/blau-/schwanzmeise, sperber, goldammer, zeisig, grünfink, buchfink, wacholderdrossel,amsel.
hier streifen mindestens drei katzen täglich übers grundstück: alle hungrig, wildernd, gerissen und blutrünstig.
seltsam, daß trotzdem so eine artenvielfalt herrscht...

zunder
<HR></BLOCKQUOTE>

Uns Jägern würdest du sagen: Weißt du wieviel mehr Arten es in deinem Garten hätte, wenn keine Katzen rumstreunen? Vielleicht hättest du dann die Wiesenpieper sogar in deinem Garten (Scherz).

Die Katzen sind sicher nicht das grundlegende Problem. Sowenig wie die Jäger.
 
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31 Mai 2004
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sauenjäger:



Die Katzen sind sicher nicht das grundlegende Problem.
<HR></BLOCKQUOTE>

Doch. Katzen sind für etliche (durchweg nichtjagdbare) Arten ein grundlegendes Problem. Lokale Bodenbrüter- und Reptilienpopulationen können infolge von Prädation durch Hauskatzen in kurzer Zeit zusammenbrechen. Selbst beobachtet an einem lokalen Mauereidechsenvorkommen.

Katzen sind (anders als 99 % aller Hunde, die ausgesetzt in kurzer Zeit eingehen würden ......wenn sie keine ergiebigen Mülleimer finden) höchst effektive Jäger bzw. Killer (da sie wg. Zufütterung in aller Regel nur einen Bruchteil ihrer Beute verspeisen).
icon_redface.gif


Da beisst die Maus keinen Faden ab. Und das sage ich, obwohl ich Katzen durchaus sympathisch finde. Sie haben in freier Natur halt nur nix verloren.

ULE
 
A

anonym

Guest
...wer einen garten um sein haus hat, weiss, daß von zeit die mize einen kleinen
feldhasen in den kellerabgang legt, um
nach ausgiebiger belobigung, eine
kleine schüssel whiskas zu verspeisen.

So stimmt's!
 
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18 Dez 2002
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von the dogfather:

Sie haben in freier Natur halt nur nix verloren.
<HR></BLOCKQUOTE>

Sehe ich genauso (einzige Ausnahme: Hof).
 

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