Sind dann eigentlich die vielen, die sich "fertige" Hunde kaufen, ihre Hunde von Schulen abrichten und von Dritten auf Prüfungen führen lassen, schlechte HF?
Von Einzelfällen abgesehen halte ich diese Vorgehensweise tatsächlich für mehr als fragwürdig. Zu einem guten Hundeführer erwarte ich das erforderliche Engagement den Hund selbst auszubilden. Die Zeit der Ausbildung ist aus meiner Sicht erforderlich um aus beiden ein gutes Gespann bilden zu können. Das man sich hierzu Hilfe holt ist kein Problem, aber machen muss man es schon selbst.
Und was ist, wenn der Prüfungsmarathon dann abgeschlossen ist? Ich habe keine Zweifel, daß es der großen Mehrheit der Hunde beträchtlich an jagdlicher Auslastung fehlt. Wie schlägt das auf die Bewertung des HF durch? Zählen dogdancing und Futterdummyschleppen auch, wenn die Rasse und die Prüfungsergebnisse stimmten? Immerhin wird sich damit ja auch um Auslastung bemüht?
Eine fehlende jagdliche Auslastung hat häufig ihren Ursprung im Vorfeld. Wenn ich nicht weiß, wie ich anschließend meinen Hund jagdlich führen soll habe ich vermutlich eine falsche Entscheidung getroffen. Wenn ich dann meinen Jagdhund alternativ beschäftige ist dies zumindest der Versuch dem Tier halbwegs gerecht zu werden und mich als Hundeführer einer erworbenen Verantwortung zu stellen.
Damit meine ich nicht, dass jeder Hundeführer 50 plus X Nachsuchen machen muss oder ganzjährig jede Woche seinen Hund jagdlich führt. Das macht kaum jemand, da es nun mal auch (jagdliche) Ruhezeiten gibt. In den ruhigen zeiten kann man selbstverständlich alternative Arbeiten machen um den Hund fit zu halten.
wipi