Da hast du (d)einen Vergleich:
Waidmannsheil zusammen und willkommen auf unserem neuen Kanal "der Schießstand". In diesem Video berichten wir Euch von unserem Vergleich zweier Vorsatzgerä...
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Ja, tatsächlich ein sehr gut gemachtes Video, Respekt!
Es ist derzeit eine Herausforderung, Schwachstellen in Geräten zu identifizieren, da auf dem Verbrauchermarkt nahezu alle Geräte leistungstechnisch ähnliche Komponenten verwenden. Angefangen von den Sensoren bis hin zu vorgefertigten Kernkomponenten sind sie alle leistungstechnisch nahezu identisch.
Deshalb bleiben für Gerätehersteller nur
wenige Möglichkeiten, sich gegenüber anderen Herstellern abzusetzen.
Alle Sensoren, die in der 12µm-Lithographie gefertigt werden, haben Rauschwerte von 40-50mK, gemessen bei 300K (26,85 °C) und bei üblichen Taktraten zwischen 25-30Hz.
Die einzigen Unterschiede der angebotenen Geräte beschränken sich auf das Design, Linsengrößen, F-Zahl und den Taktraten der Thermalkerne.
Nur bei der F-Zahl und dem Taktraten kann man Leistungsunterschiede erzielen.
Die Marketinganalysten haben sehr schnell bemerkt, dass schöne Bildleistungen (schönwetter Geräte) den Verkauf ankurbeln, allerdings bei deutlich niedrigeren Taktraten.
Um die "Bildleistung" zu erhöhen, bleiben den Geräteherstellern nur zwei sinnvolle Möglichkeiten offen:
Erstens kann man die Integrationszeiten erhöhen, das heißt den Kerntakt zu senken und zweitens die Blendenöffnung (Linse) vergrößern (kleinere F-Zahl).
Bei genauerer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass gute Bildqualität ihren Preis hat.
Die Natur lässt sich nicht überlisten.
Hochwertige Bilder erfordern längere Integrationszeiten, was zu einer höheren Latenz führt. Dies kann zu Ruckeln und natürlichen Bewegungsunschärfen in dynamischen Szenen führen.
Ein neuer Marketingtrick von Händlern besteht darin, die Displayeigenschaften in den Vordergrund zu rücken. Dabei werden Pixelverhältnisse von Gerät zu Gerät verglichen und es wird sogar behauptet, dass dies zu einem besseren Bild führen soll, obwohl die gleichen Sensorengrößen als Signalgeber verwendet werden.
Es werden AMOLED und OLED verglichen, wobei irreführende Aussagen getroffen werden, dass AMOLED wesentlich besser als OLED sei, obwohl der einzige Unterschied in der Ansteuerung und dem Hersteller liegt, nämlich LG und SAMSUNG.
Diese Behauptungen sind irreführend. Die gravierenden Nachteile von höheren Pixeldichten auf Vorsatzgeräten werden nicht einmal erwähnt. Der Streukreis erweitert sich, je größer der Interpolationsfaktor und die Zoomstufen werden.
Daher hängt alles von den persönlichen Vorlieben und der Anwendung ab:
Was benötige ich und was möchte ich erreichen? Man kann zwischen langsameren Geräten mit beeindruckender Bildqualität und schnellen Geräten mit geringerer Latenz (Verzögerung zwischen Szene und Anzeige) wählen, aber weniger beeindruckender Bildqualität.
Es ist interessant zu sehen, dass eine Wärmequelle mit nahezu identischen Ergebnissen dargestellt werden kann, ganz egal ob mit einem schnellen oder langsamen Gerät betrachtet wurde. Unterschiede sind einmal mit vielen Umgebungsdetails wie in Schwarz-Weiß-Filmen und einmal mit weniger Umgebungsdetails.
Daher muss man abwägen, ob man eine
Szene mit beeindruckender Bildqualität oder eine
mit weniger Details, aber
ohne Ruckeln und mit besserer Reaktionsfähigkeit und kleinem Streukreis haben will.
Oftmals wird man nur von irrelevantem Marketing-Hype beeinflusst.
Daher lohnt es sich, immer hinter die Kulissen einer Szene zu schauen.
LG. WAKAN