Na ich weiß nicht, ob der Abschuss der Häher wirklich sinnvoll ist. Wenngleich sehr ungern, so gebe ich den Grünen in dieser (aber nur in dieser!!!) Hinsicht recht.
Ich erinnere mich noch sehr gut, wie es früher hier in Niedersachsen gehandhabt wurde: sie (die Häher, nicht die Grünen) wurden auf Gesellschaftsjagden als "Kanonenfutter" mitgeschossen und nach dem Streckelegen achtlos in die Büsche geworfen.
Ich fing sie in Lebendfallen und schoss sie, wie ich sie bekam. Die Schwingen wurden abgetrennt, auf der Wäscheleine auf dem Dachboden, mit Fliegenspray behandelt, zum Trocknen aufgehängt und an eine Hutschmuckfabrik im Bayrischen verkümmelt. Für mich war´s damals eine Stange Geld. Heute würde ich am liebsten jeden der Häher wieder lebendig machen. Obwohl: jeden nicht! Die, die ich später gegessen habe, waren für eine gute Sache gestorben! Die Verwertung in der Küche wäre für mich das einzige Argument für eine Bejagung. Und sie schmecken gut, besonders, wenn sich eine Ringeltaube mit im Schmortopf befindet.
Nach der Vollschonung zeigte sich mit Anwachsen des Häherbestandes in meinem kleinen Revier mit Kiefer, Birke und etwas Eiche auf 20er Böden, was er wirklich kann: nur einige alte Buchen am Ortsrand, in der alten Nachtweide und aus diesen: huntertfache Jungbuchen, 500m und weiter vom Häher gepflanzt und durch angepasste Rehwilddichte auch groß geworden, ein stark verändertes Waldbild!
Die Altbuchen hat die Dürre der letzten Jahre dahingerafft, viele der Jungbuchen sind den Reifen von Harvester und Rückezug zum Opfer gefallen und doch: ebenso viele leben noch, bereichern den armen Boden mit Humus. Natürlich sind sie nur als dienendes Holz anzusehen, Möbel werden daraus nicht. Aber der Häher ist, nebst dem Eichhörnchen, der Gärtner des Waldes. Marder und Habicht regulieren beide viel sinnvoller als wir Jäger das je könnten!