Hallo,
natürlich ist direkt vorm Zaun mehr verbissen, als direkt dahinter. Wenn ich einen Hektar in einem viel zu dicht stehenden, eh schon äsungsarmen Bestand durch Eingeatterung herausnehme, steigt der Verbißdruck auf der restl. Bestandesfläche. Das Wild sieht natürl. den üppig wachsende, aber eingezäunten Bereich und konzentriert sich dann automat. schon mehr im Bereich des Zaunes und dementsprechend höher ist dort auch der Verbiß.
Statistisch sinnvoller wäre da den Verbiß mind. 200-300m weit weg von der Eingatterung heranzuziehen. Nur wenn in einem riesigen Bestand an Fi-100 oder ähnlicher ausdunkelnder Baumarten mit schlechter Streuzersetzung (Dou, Ta, Bu u.a.), die zudem noch falsch (nämlich so gut wie gar nicht) durchforstet wurden auf 1 oder 2ar nur ein oder zwei NV-Pflänzchen es schaffen und die dann verbissen werden, ist das eher ein Indiez für waldbauliche, als für jagdliche Fehler im Revier.
Das in einem eingegatterten Bestand der Verbiß gleich null ist, ist ja logisch. Dann wäre es doch zur maximalen Gewinnoptimierung in der Forstwirtschaft am sinnvollsten (und wohl auch am billigsten) die Bestände komplett einzuzäunen und somit den betriebswirtschaftl. unkalkulierbaren "Störfaktor" (verbeißendes, schälendes und fegendes) Wild von vornherein "auszuschließen".