Geschoßabrieb

[Nordlicht]

Moin,

folgendes Problem: der Lauf einer meiner Büchsen (.308Win) setzt sich auffallend schnell mit Geschoßabrieb zu: nach einer chemischen Reinigung "auf null" benötigt der Lauf 2-3 Schuß, bis er Kleeblätter schießt, und ab ca. 15 Schuß gehen die Streukreise so auf 5-6cm auf, man hat also nur ein recht kleines "Fenster", in dem er gut schießt. Reinige ich dann wieder chemisch, sind die Filze/Patches tiefblau, und ich benötige auch deutlich mehr von ihnen, als bei meinen anderen Büchsen. Besagte Büchse habe ich letztes Jahr neu gekauft und der Lauf dürfte mittlerweile mit etwa 300 Schuß belastet worden sein, sollte also m.E. eingeschossen sein.

Das ist natürlich kein neues Thema, aber mich würden hier Erfahrungswerte bzw. Lösungsansätze interessieren, da dieser Zustand recht nervig ist und ich das von meinen anderen Büchsen nicht kenne. Es geht mir ausschließlich um bleifreie Geschosse, und ich bin kein Wiederlader. Bestehen bspw. Erfahrungswerte hinsichtlich abriebarmer Geschosse? Sollte man den Lauf auf Rauheit checken lassen (er fühlt sich beim Reinigen jedenfalls normal glatt an)? Gibt es andere Ideen?

Ansonsten stimmt alles, also Montage, Systemschrauben etc. pp., es scheint also wirklich der Lauf zu sein. Verwendet wurden bisher TTSX und TSX, Sako Blade und Fox.

P.S.: Dies soll keine Diskussion dahingehend werden, welche Streukreise jagdlich ausreichend sind. Ich persönlich lege einfach Wert auf verläßlich kleine Streukreise.

 

[Klosterwald]

Der Lauf ist innen rauh, deshalb der höhere Abrieb.

 

[Mitglied 21833]

Bei den Kupfergeschossen ist’s ein durchaus bekanntes Thema. Das es auch mit der Fox passiert, ist hingegen ungewöhnlich.

 

[Guillermo]

Probier mal echte Führbandgeschosse. Die haben minimale Kontaktflächen. Sowas gibt es in Kupfer und in Messing. Letztere haben den geringeren Abrieb.

Guillermo

 

[Nordlicht]

Probier mal echte Führbandgeschosse. Die haben minimale Kontaktflächen. Sowas gibt es in Kupfer und in Messing. Letztere haben den geringeren Abrieb.

Guillermo

An die Kreation eines verstorbenen Physikers habe ich schon gedacht, ja.

 

[Treibholz]

Kriegt man als Nichtwiederlader alsfertige Patrone in hoher Qualität ab Werk von einem seiner früheren Wegbegleiter. Das wäre auch mein erster Ansatz. Die Kupfergeschosse schieße ich seit einiger Zeit in 3 Kalibern und habe tatsächlich den Eindruck, dass sie weniger schmieren. Mit Messing wäre wohl dann nochmal weniger.

 

[nerofrankkirn]

So um die 250-300 Schuß haben meine Savages auch gebraucht bis Sie "quasi eingeläppt" waren, dafür sind sie jetzt unschlagbar .....!
Allerdings habe ich nie Bleifrei geschossen sondern Deformatoren (TOG) !
Bis gehärteter Laufstahl von weichen Geschossen geglättet wird, ojeh, das dauert schon , bei geläppten Läufen hat man das Problem nicht, sind aber weeeeesentlich teurer
Mein Büma hat gesagt bei bleifreien Geschossen fängt nach 20-30 Schuss das "Barrelfouling" an .......daher sind viele bleifreie auch beschichtet, was wiederum andere Probleme bringt, nämlich, auch die Beschichtung lagert sich ab , und die bekommst Du nicht mit Kupfer-/Bleisolvent ab . .....deswegen empfiehlt er , wenn bleifrei, Flussstahlgeschosse bzw vernickelte, zB von RWS , wird für einen NichtWDL aber etwas kostspieliger .
Grüße und WMH,Olli
Netzfund

 

[Nordlicht]

Naja, das "barrel fouling" fängt m.E. ja mit dem ersten Schuß schon an, mit aber einer von Lauf zu Lauf unterschiedlichen Anstiegskurve, die bei dem meiner besagten Büchse wohl recht steil ist und ihr -für mich- unerfreuliches Niveau recht schnell erreicht.
Das Problem 'einfach mit schießen zu lösen' bzw. zu gucken, ob sich damit Besserung einstellt, kam mir auch schon in den Sinn bzw. liest man auch gelegentlich, auch mit Erfolgsmeldung. Vielleicht sollte ich es mal so versuchen Zeitdruck besteht nicht, und Schießkino und Fahrschwein üben und machen dazu auch Laune. Und den Tipp mit den Führbandgeschossen behalte ich im Hinterkopf, danke.

 

[Basti89]

Würde eine Matchbehandlung (Läppen/hohnen) hier nicht Abhilfe schaffen? Danach sollte der Lauf ja wieder glatt sein.

 

[Prometheus3006]

Die Kupfergeschosse schieße ich seit einiger Zeit in 3 Kalibern und habe tatsächlich den Eindruck, dass sie weniger schmieren.

Ich verwende in allen Waffen Aero Kupfergeschosse und habe die selbe Erfahrung gemacht.

 

[nerofrankkirn]

Kupfer schmiert immer , außer es ist beschichtet ......zusammen mit Gold eines der duktilsten Metalle die es gibt, zudem hat es einen sehr niedrigen Schmelzpunkt was für Geschosse, in Kombination mit Reibungshitze und heißen Pulvergasen ähnlich schlecht ist wie Blei .....ich verstehe diesen ganzen Hype nicht , außer dass es leicht zu formen ist gibt es mit Sicherheit bessere Alternativen zu Blei , zumals aus metallurgischer Sicht moderne Laufstähle wohl einiges mehr(besser) vertragen dürfte als reines Kupfer
.....nur mal so am Rande.....denke mal das ist mal wieder (wie so vieles) eine grüne Ideologiegeschichte
Also an meine Läufe lasse ich nur Tombak und Ballistol
Grüße und WMH,Olli

 

[2terVersuch]

dto

 

[Dibbelabbes]

Ich mache es anders. Geschosse aus reinem Kupfer , und die richtige Beschichtung.
Schon schmiert nix im Lauf.
Kostet halt ein paar Cent mehr pro Geschoss .

 

[Grenzjäger93]

Fürbandgeschosse, schmieren auch nicht schneller als Tombakgeschosse...
Und wenn de dann noch weißt woraus Tombak zum größten Teil besteht, erübrigt sich eh jede Diskussion.

 

[nerofrankkirn]

Fürbandgeschosse, schmieren auch nicht schneller als Tombakgeschosse...
Und wenn de dann noch weißt woraus Tombak zum größten Teil besteht, erübrigt sich eh jede Diskussion.

......
Kleine Nachhilfe in Metallkunde : Legierungen haben (immer) völlig andere physikalische, chemische und metallurgische Eigenschaften als ihre Grundstoffe .....sonst bräuchte man sie nicht , siehe Bronze, Messing oder Stahl
Grüße und WMH,Olli