Geocache-Diebe müssen Schadenersatz leisten

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Brombaer schrieb:
*war gerade das Thema - Bombenalarm wegen einem Cache unter der Brücke IN EINEM PLASTIKRABE :)
Das war keine Bombe. Der Sprengrabe ist Teil der territorialen Verteidigung unter Deutschlands Brücken. :biggrin:
 
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Fex hat das Urteil sich aus den "Jagdrechtlichen Entscheidungen", einer Sammlung von Urteilen aus der jagdrechtlichen Spähre, denn just in der Ergänzungslieferung, die mir gestern auf den Schreibtisch fiel, steht dieses lustige Urteil drin.
Nichts wird darüber geschrieben, ob der Grundstückseigentümer damit einverstanden war oder nicht, deshalb lohnt es sich nicht darüber zu spekulieren.
Es ging im Urteil ausschließlich darum, wie mit einer Fundsache umzugehen ist. Sobald ein Finder eine Sache in Besitz genommen hat, hat er Sorgfaltspflichten gegenüber dem Eigentümer der Sache. Das findet doch jeder sicher in Ordnung, der einen Geldbeutel verloren hat!
Eine selbst gebaute "Schatztruhe" ist sicher ein spezieller Fall, aber eben doch nicht so sehr unterschieden von einem "Geldbeutel" als dass man die Vorschriften über Fundsachen nicht anwenden kann.

Welche Verhaltensweise lässt sich für Geocachefinder daraus ableiten?
1. zum finden und in Besitz nehmen gehört, dass ich den Gegenstand angefasst und in meinen Einwirkungsbereich gebracht habe. Sehe ich nur am Wegesrand oder mitten im Bestand eine Schatztruhe liegen und kümmere mich nicht weiter darum, bin ich kein Finder im Sinne des Gesetzes und habe mit der weiteren Geschichte nichts mehr zu tun.
2. nehme ich ein Cache in Besitz, habe ich die Sorgfaltspflichten - bei den üblichen Caches dürfte sich das finanzielle Risiko auf wenige EUROs beschränken. Entsorge ich das Cache unbemerkt, schrumpft das Risiko auf 0.
 
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Moin!

In der Ergänzungslieferung stand dann auch drin, wie Du in den Fällen Deines 2. Absatzes, in denen das "unbemerkt" nicht realisiert werden konnte, die Geringwertigkeit (§248a StGB) nachweisen kannst, damit Du um die sonst nach §246 sicherlich folgende zwangsweise jagdfreie Zeit herumkommen kannst? :roll:

IMHO ein schlechter Tipp, ein ganz schlechter ... :no:

Viele Grüße

Joe
 
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ich schrieb ja "unbemerkt". Wer das nicht sicherstellen kann, sollte das auch nicht in Erwägung ziehen.
 

JMB

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Was ist eigentlich mit "Darauf hat Anwalt Christian Solmecke von der Kanzlei Wilde Beuger Solmecke jetzt hingewiesen." gemeint?
Die wollen doch nicht etwa darauf hinweisen, dass sie "Wilde (Rechts-)Beuger" sind?
Wären es mehrere Anwaltsnamen und keine Attribute, dann müssten ja zwischen den Namen Kommata zu finden sein. ;)


WaiHei
 

JMB

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Werden diese Caches mittlerweile womöglich sogar (widerrechtlich) mit Fotofallen überwacht?


WaiHei
 
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JMB schrieb:
Kanzlei Wilde Beuger Solmecke ...
Wären es mehrere Anwaltsnamen und keine Attribute, dann müssten ja zwischen den Namen Kommata zu finden sein. ;)
....

Wenn man Law Firm seine will, muss man schon so tun wie in Ami-Land. Die Großen machens vor, z.B. Freshfield Bruckhaus Deringer

Teddy
 
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Vielleicht muss man zweierlei noch ergänzen:

In der Geocacher-Szene wird dieses Urteil auch diskutiert, und den mit Abstand meisten Geocachern ist es unangenehm bis peinlich. Denn die meisten wollen friedlich mit den Grundeigentümern und Jägern leben, da kann man die negative Wirkung solch eines Urteils überhaupt nicht brauchen.

Dann muss man wissen: Die Schatztruhe war offenbar ein auffallend aufwendiges Stück, nicht irgendeine billige Plastikdose. Der Jäger hatte es gut gemeint, die gefundene Holz-Schatztruhe so platziert, dass der vermeintliche Verlierer sie leichter finden konnte. Nicht akzeptabel ist, dass die Sache vor Gericht gebracht wurde. Vollpfosten gibt es eben auch bei den Geocachern.

Ein Trost: Es ist ein Einzelfall. Aber einer, der das Verhältnis zwischen Geocachern und Jägern deutlich verschärfen dürfte.
 
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OberförsterVS schrieb:
Es ging im Urteil ausschließlich darum, wie mit einer Fundsache umzugehen ist.
Dann darf aber auch nicht zwischen einem GeoCacher, einem Jäger und einem Spaziergänger als "Finder" unterschieden werden. :lol:
 
A

anonym

Guest
Wir Jäger sollten das Geld sammeln und den Verurteilten überreichen das wäre doch in unserem Sinn oder? Wer ist bereit das in die Hand zu nehmen ich beteilige mich mit der Summe X !!! So jetzt bin ich mal gespannt ob jemand das macht ? Nicht nur schnacken machen!!!

WMH Lusches
 
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Lusches schrieb:
Wir Jäger sollten das Geld sammeln und den Verurteilten überreichen das wäre doch in unserem Sinn oder? Wer ist bereit das in die Hand zu nehmen ich beteilige mich mit der Summe X !!! So jetzt bin ich mal gespannt ob jemand das macht ? Nicht nur schnacken machen!!!

WMH Lusches

Kennt jemand den betroffenen Jäger :?:
Bin auch dabei.

Gruß Warzenschwein
 
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OberförsterVS schrieb:
Entsorge ich das Cache unbemerkt...

Das mit dem "unbemerkt entsorgen" (auch wenn es diesbezüglich vielleicht "in den Fingern jucken" mag) hat noch eine mögliche Folge, die hier noch nicht angesprochen wurde, aber in Bezug auf "Störungen" kontraproduktiv sein kann.

Wenn ein Cache zwar verzeichnet, durch entsorgen/verlegen aber nicht mehr auffindbar ist, kann das im Nahbereich auch eine Menge Stöbern und Gewühle durch verzweifelt suchende Cacher mit sich bringen.

Somit: mehr Störung für Jagd (und evtl. Naturschutz), als es bei schlicht belassenem Cache der Fall gewesen wäre.

Mich begeistert ausuferndes Cachen auch nicht (Störungen, Sicherheitsaspekt) - aber ich denke, miteinander ist das ganze immer noch verträglicher als (im Sinne von "Kleinkrieg") gegeneinander.
 
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Enzwälder schrieb:
[quote="OberförsterVS":18yfghxl]Entsorge ich das Cache unbemerkt...

Das mit dem "unbemerkt entsorgen" (auch wenn es diesbezüglich vielleicht "in den Fingern jucken" mag) hat noch eine mögliche Folge, die hier noch nicht angesprochen wurde, aber in Bezug auf "Störungen" kontraproduktiv sein kann.

Wenn ein Cache zwar verzeichnet, durch entsorgen/verlegen aber nicht mehr auffindbar ist, kann das im Nahbereich auch eine Menge Stöbern und Gewühle durch verzweifelt suchende Cacher mit sich bringen.

Somit: mehr Störung für Jagd (und evtl. Naturschutz), als es bei schlicht belassenem Cache der Fall gewesen wäre.


Mich begeistert ausuferndes Cachen auch nicht (Störungen, Sicherheitsaspekt) - aber ich denke, miteinander ist das ganze immer noch verträglicher als (im Sinne von "Kleinkrieg") gegeneinander.[/quote:18yfghxl]

Das ist richtig.
Wir hatten mal ein Cache in einem Bodendenkmal, da wurde dann heftig gewühlt. Dem Verstecker habe ich mitgeteilt, dass er sein Cache ohne meine Zustimmung gelegt hat, ich es deshalb entfernt habe, er es gerne bei mir abholen kann und ich mit ihm ein geeigneteres Versteck suche. Hat sich nie gemeldet, aber auch nichts mehr gelegt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Waidmanns Gruß

Dieses (rechtskräftige???) Urteil lässt erahnen, wie es einem ergehen wird, wenn es erst einmal zu einer Verurteilung wegen "Fundunterschlagung" (auffinden, an sich nehmen und behalten einer Fundsache) kommt.... :?
Die Markierung ist gesetzt, damit ist wohl eher nicht zu spaßen!

Fast möchte man annehmen, dass der Richter in irgend einer Art und Weise direkt oder indirekt mit der Geocacherszene zu tun hat :what:
Angesichts der Verbreitung dieses Hobbys wäre das gar nicht verwunderlich....

Für mich ist es absolut nicht nachvollziehbar, dass Jemand eine angeblich so dermaßen wertvolle Cachebox so mir nichts dir nichts unbeaufsichtigt im Gelände deponiert :? :what: :no:

Das Risiko des Diebstahles ist ja permament vorhanden.
Jede Versicherung würde im Schadenfall wohl zu Recht die Zahlung verweigern..

Da kann ich ja vergleichsweise auch gleich meine Karre im Wald unversperrt abstellen und noch dazu den Schlüssel stecken lassen

:help:
 

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