Gebrauchtwaffen vom Händler

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Oft nimmt man ja an, wenn man eine Gebrauchtwaffe beim Händler kaufe, gäbe es irgendeine Art von Qualitätssicherung.

Kürzlich sah ich eine interessante jagdliche Selbstladebüchse in bekanntem Auktionsportal, die ein Händler mit schönen Fotos anbot.

Da die Büchse älter und das Modell als zickig bekannt ist, schrieb ich den Händler an und fragte, ob die Büchse geprüft sei und störungsfrei schiesse.

Er schrieb zurück und machte mir das Angebot, dass er sie für 400 Euro (zusammen gesetzt aus Einzelpreisen für Munition, Fahrt zum Schießstand und Schießstandgebühren) gerne anschiessen würde.

Im Grunde hatte er die Waffe als bekommen, fotografiert und bot sie ohne jede Kenntnis an.

Eine ähnliche Waffe hatte ich mal vor mehr als 10 Jahren via Egun bei einem anderen Händler erworben, es war eine Voere 2185.

Ich sandte die Waffe an Voere zur Wartung. Die liesse mich wissen, dass die Büchse beschädigt sei und die Reparatur einen Betrag X kostet.

Der Händler meinte, dass er die Waffe probegeschossen, aber nicht zerlegt und geprüft hätte, weil das nicht üblich sei.

Er bot mir Rücknahme gegen Erstattung oder Übernahme der Reparaturkosten an, was ich sehr fair fand.

In einem anderen Fall hatte ich eine Mauser 66S in 8x68 S mit zwei Optiken (Ansitz + DJ) gekauft, es waren relativ aktuelle, wertige Zeiss-Optiken.

Ich sandte Sie an Zeiss zwecks Service, das Ansitzglas war defekt. Die Reparatur hätte fast 500 E gekostet.

Der Händler klagte, dass sein Kommissionsgeber die Kosten nicht übernehmen wolle, bezahlte die Rechnung aber direkt an Zeiss.

Erstaunlicherweise wollte er das "Bundle" nicht zurücknehmen.

(Die beiden Händler sind seither bei mir auf der Liste meiner "bevorzugten Dealer".)

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
 
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Erfahrungen mit alten Gebrauchtwaffen vom Händler?
Bisher nur schlechte, den ersten Ljungman vom Händler musste ich zurückgeben, da defekt. Der Händler wusste das nach eigener Aussage nicht, was ich ihm aus heutiger Sicht sogar glaube.
Es kommen viele alte Waffen wegen Überalterung/Tod der Besitzer auf den Markt, viele Händler schauen sich die Dinger nur grob an und das war es dann. Gerade bei weniger hochpreisigen Stücken ist eine ausführliche Begutachtung gar nicht drin, lohnt nicht.
Der einzige Vorteil zu Egun etc. ist, dass eine evtl. Rückabwicklung deutlichst einfacher ist als bei Privatkauf. Grundsätzlich gute Qualität sollte man nicht erwarten.
Selber vor Kauf genau prüfen ist das Mittel der Wahl.
 
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Ich gehe mal davon aus, daß die Margen beim durchschnittlichen Gebrauchtwaffenverkauf es nicht hergeben jede Waffe ausführlich zu prüfen oder gar Probe zu schießen. Das gibts nur bei besonderen Stücken. Und bei seltenen Stücken ist jetzt auch nicht jeder Händler mit der Waffe vertraut. Aufwendiges Vertrautmachen und Infos sammeln kostet auch zu viel Zeit.
 
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Lese ich richtig, dass manch Händler eine Waffe ohne Prüfung weiterverkauft? Dachte über einen Händler wäre man auf der sicheren Seite. Oft gibt es ja auch eine Bewertung. Zumindest bis Note 2 erwarte ich, dass alles gut funktioniert. Von optischen Mängeln mal abgesehen.
 
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Ich gehe mal davon aus, daß die Margen beim durchschnittlichen Gebrauchtwaffenverkauf es nicht hergeben jede Waffe ausführlich zu prüfen oder gar Probe zu schießen. Das gibts nur bei besonderen Stücken. Und bei seltenen Stücken ist jetzt auch nicht jeder Händler mit der Waffe vertraut. Aufwendiges Vertrautmachen und Infos sammeln kostet auch zu viel Zeit.

Eher im Gegenteil. In meiner Kante haben zwei Händler ihre jahrzehntealten Firmen aufgegeben und machen nur noch Auflösungen a la "Waffenverwertung".

Die Witwe will oder MUSS meistens wegen des Druck der hiesigen Waffenbehörde den Kram schnell los werden.

Einlagern kostet meist um oder ab 5 Euro je Waffe und Monat und die alten Kollegen haben EINIGES im Tresor ....

Also bietet man 500 Euro für alles; die Neckermann-Knarren landen im Hochofen, der Rest geht bei Egun.

Zudem sind nicht alle Waffenverwerter besonders hell; ich habe eine S&W Performance Center Pistole für 400 E bekommen, weil sie so schlecht fotografiert und beschrieben war, dass einfache niemand verstanden hat, was es ist.

Dieses konkrete Modell geht sonst auf Igahn über 1000 E und wirklich gute Stücke auch über 1500 E
 
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Man muss sich zunächst die Mühe machen und sich selber eine Marktübersicht verschaffen.

Es gibt Gegenstände, die sind dermaßen wertstabil, da lohnt es genau hinzusehen.

Bestes Beispiel R93.

Revisionskosten sollte man einkalkulieren, sowie die Unverständnis mancher Verkäufer.
 
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Genau das sind die Gründe wieso ich bislang keine Gebrauchtwaffe erworben habe.
Wie oft habe ich hier im Forum gelesen, "schoss nicht", "war dies und das defekt", "habe ich dann im Internet verkauft. Prost Mahlzeit.

Ich vermute in den meisten Fällen ist die Händlermarge so gering, dass eine genaue Prüfung aus finanziellen Gründen nicht erfolgt.
 
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Mich hat mal eine Erma M1 angelacht.
Händler war bei egun aktiv und hatte die da auch eingestellt.

Da ich mir die Waffen immer vorher anschaue, bin ich hingefahren.
Geputzt wurde die wohl noch nie und der Schlagbolzen war gebrochen.

Hab dann von dem Kauf Abstand genommen.

Reingefallen bin ich auch mal bei nem Schalldämpfer. Gekauft von privat über egun.
Den hat der Hersteller dann aber kulanterweise getauscht.

Unterm Strich muss ich leider sagen, 80:20.
20% Nacharbeit / defekt
80% passt

Das Risiko versuche ich mit einzupreisen wenn ich auf etwas biete. Daher ist es, für mich, auch unverständlich, wie man fast Neupreise für etwas gebrauchtes bezahlen kann.

@Bollinger manche Sachen bekommt man aber nur noch gebraucht.
Manchmal ist man der Hund, manchmal ist man der Baum
 
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Bei meinen Händler (hier in Frankreich) erhalten die gebrauchten Waffen grundsätzlich eine komplette Reinigung und ne Revision, und verkauft werden sie fast alle mit 1 Jahr Garantie.
 
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Ist doch kein Problem. Du kaufst das Teil, gehst auf den Schießstand und wenn sie Probleme macht, die so beim Kauf nicht ersichtlich waren, hast du dem Händler gegenüber einen Gewährleistungsanspruch - z.B. Instandsetzung in einen mängelfreien Zustand. Vorsicht bei Kommissionsverkäufen. Bei Verkauf im Kundenauftrag fällt die Gewährleistung flach, weil der Händler nur als Mittelsmann fungiert.
 
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Gibt auch Händler, die Waffen privat verkaufen um diese Gewährleistung zu umgehen. Ist ja nicht verboten privat eine Waffe aus der Handelsware käuflich zu erwerben und diese dann wieder privat abzugeben ;)
 
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Gibt auch Händler, die Waffen privat verkaufen um diese Gewährleistung zu umgehen. Ist ja nicht verboten privat eine Waffe aus der Handelsware käuflich zu erwerben und diese dann wieder privat abzugeben ;)
So ist es. Man muss da schon wissen, wo man noch mitgeht und wo nicht mehr.

Ich hatte mal eine Blaser 95 tutti completti in 30-06 - 12/70 mit ESL in 7x57R gekauft, die vom Händler im Kundenauftrag verkauft wurde. Als sie kam, war mir auch klar, wieso... Der Auszieher der 30-06 tat nicht, was offensichtlich bekannt war, wie aus Mails deutlich wurde.
Der hat sich dann ins Fäustchen gelacht, dass er den "Schrott" für 1800 € noch losgeworden ist...

Bei näherer Betrachtung stellte sich allerdings heraus, dass lediglich der Dorn durch schlechtes Öl verharzt war, was durch einmalige Behandlung mit dem Heißluftfön in Heimarbeit behoben werden konnte - woraufhin ich mir dann ins Fäustchen gelacht habe, dass ich die Waffe mit Montage, ESL und Glas in einwandfreiem Zustand für 1800 € bekommen hatte... ;):ROFLMAO:
 
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Hatte mal gefallen an einer S92 in 9,3x64 gefunden - aber selbst mir ist beim befingern im Ausstellungsraum die Laufaufbauchung in Nähe der Mündung aufgefallen…
Kein Kommissionsverkauf, größerer Händler im Nordwesten des Landes. Der Verkäufer wollte es erst kleinreden, der hinzugezogene Büchsenmacher entfernte die Waffe direkt wortlos aus dem Verkaufsraum.
Eine Gewährleistung gibt es natürlich trotzdem vom Händler, aber hier gibt es wirklich solche und solche.
 

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