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- 17 Jan 2013
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Mittags bei strahlendem Sonnenschein Aufbruch, stapfe vom Haus nach Nordwest, der Aufstieg geht, meine in zwei Monaten ohne Jagd verschwundene körperliche Leistungsfähigkeit kommt wieder.
Da, im Lehm glitzert ein Marmorsplitter – mm, die Form könnte zu einer Pfeilspitze passen, nehme sie auf. Ja, das könnte mesolithisch sein, zwei halbrunde Ausbuchtungen sehen nach drucktechnischer Bearbeitung aus, die ganze Form entspricht den Fundstücken aus Nordafrika.
Schönes Stück, kommt in den Fundus.

Auf halber Höhe mache ich Rast und verschnaufe in der Sonne.
Lea wird plötzlich ganz verrückt und winselt, muß sie bändigen. Sicher ist Wild in der anschließenden Hang-Rinne. Gams, versprengte Frischlinge-Überläufer?
Ich hole die Merkel K 5 aus dem Rucksack, schraube den Schalldämpfer auf und gehe vorsichtig zu dem fünf Meter entfernten Felsvorsprung. Er ist dicht mit hohem Ginster bewachsen; ich kann nicht weit genug nach vorn kommen, um die Rinne einzusehen. Also vorsichtige Pirsch am Rand entlang. Mist, da liegt Harschschnee, der knirscht krachend auch unter vorsichtigem Tritt.
Oh, da äst 60 m schräg unter mir der gute Gamsbock, den ich schon letzte Woche hier im Hang in Anblick hatte.
Er hat das Geräusch des brechenden Harschschnees vernommen und äugt schon zu mir hoch. Gut, daß das Gewehr im Safarisling vor der Brust hängt; mit einer leichten Bewegung bin ich im Anschlag, der butterweich stehende Sicherungsschieber der K 5 gleitet nach vorn, das Fadenkreuz steht auf dem halbschräg stehenden Gams. Es muß schnell gehen, der Bock kann jeden Augenblick flüchten, keine Zeit, um den Zielstock aufzustellen. Stehend, halbgebückt am Bergstock angestrichen, lasse ich gleich fliegen.
Im Schuß steilt der Bock auf und torkelt hangab in eine hüfthohe Ginstergruppe. Der DJT war bisher ruhig, aber nun drehte er durch und will ans Wild, mit Mühe bringe ich ihn zur Ruhe.
Als ich vorsichtig den rutschigen Hang abgestiegen und am Anschuß bin, wird das rumzappelnde Hündchen angesetzt und geschnallt. Simple Angelegenheit, Totsuche auf 20 Meter, Hündchen ist glücklich und beutelt den Gamsbock. Herrchen ist auch zufrieden, gute Hundearbeit, nur ihr habe ich den hoch aufhabenden, mit relativ dicken Kruken und weiter Auslage prahlenden Bock zu verdanken. Mit 22,5 cm Länge, 14 cm Auslage, 16,3 cm hoch, 7,6 cm Umfang ist es ein guter Pyrenäen-Gams mit 95 CIC Punkten.
Er ist allerdings nur 8-9 jährig, hat aber auf dem linken Licht ein akutes, schweres Stadium von Gamsblindheit, das Licht eingefallen, er war dort schon blind.
Beim Aufbrechen zeigt sich ein abgekommenes Stück, kein Gramm Feist, die Lungen mit dem Brustkorb verklebt, am Pansen ein gut faustgroßer vernarbter Abszeß, gefüllt mit rahmigem Eiter.
Das Stück hätte einen weiteren Wintereinbruch nicht überlebt.


Da, im Lehm glitzert ein Marmorsplitter – mm, die Form könnte zu einer Pfeilspitze passen, nehme sie auf. Ja, das könnte mesolithisch sein, zwei halbrunde Ausbuchtungen sehen nach drucktechnischer Bearbeitung aus, die ganze Form entspricht den Fundstücken aus Nordafrika.
Schönes Stück, kommt in den Fundus.

Auf halber Höhe mache ich Rast und verschnaufe in der Sonne.
Lea wird plötzlich ganz verrückt und winselt, muß sie bändigen. Sicher ist Wild in der anschließenden Hang-Rinne. Gams, versprengte Frischlinge-Überläufer?
Ich hole die Merkel K 5 aus dem Rucksack, schraube den Schalldämpfer auf und gehe vorsichtig zu dem fünf Meter entfernten Felsvorsprung. Er ist dicht mit hohem Ginster bewachsen; ich kann nicht weit genug nach vorn kommen, um die Rinne einzusehen. Also vorsichtige Pirsch am Rand entlang. Mist, da liegt Harschschnee, der knirscht krachend auch unter vorsichtigem Tritt.
Oh, da äst 60 m schräg unter mir der gute Gamsbock, den ich schon letzte Woche hier im Hang in Anblick hatte.
Er hat das Geräusch des brechenden Harschschnees vernommen und äugt schon zu mir hoch. Gut, daß das Gewehr im Safarisling vor der Brust hängt; mit einer leichten Bewegung bin ich im Anschlag, der butterweich stehende Sicherungsschieber der K 5 gleitet nach vorn, das Fadenkreuz steht auf dem halbschräg stehenden Gams. Es muß schnell gehen, der Bock kann jeden Augenblick flüchten, keine Zeit, um den Zielstock aufzustellen. Stehend, halbgebückt am Bergstock angestrichen, lasse ich gleich fliegen.
Im Schuß steilt der Bock auf und torkelt hangab in eine hüfthohe Ginstergruppe. Der DJT war bisher ruhig, aber nun drehte er durch und will ans Wild, mit Mühe bringe ich ihn zur Ruhe.
Als ich vorsichtig den rutschigen Hang abgestiegen und am Anschuß bin, wird das rumzappelnde Hündchen angesetzt und geschnallt. Simple Angelegenheit, Totsuche auf 20 Meter, Hündchen ist glücklich und beutelt den Gamsbock. Herrchen ist auch zufrieden, gute Hundearbeit, nur ihr habe ich den hoch aufhabenden, mit relativ dicken Kruken und weiter Auslage prahlenden Bock zu verdanken. Mit 22,5 cm Länge, 14 cm Auslage, 16,3 cm hoch, 7,6 cm Umfang ist es ein guter Pyrenäen-Gams mit 95 CIC Punkten.
Er ist allerdings nur 8-9 jährig, hat aber auf dem linken Licht ein akutes, schweres Stadium von Gamsblindheit, das Licht eingefallen, er war dort schon blind.
Beim Aufbrechen zeigt sich ein abgekommenes Stück, kein Gramm Feist, die Lungen mit dem Brustkorb verklebt, am Pansen ein gut faustgroßer vernarbter Abszeß, gefüllt mit rahmigem Eiter.
Das Stück hätte einen weiteren Wintereinbruch nicht überlebt.

