Gams 2021

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Gestern früh noch Krähenjagd, die leider das erste Mal seit langem erfolglos blieb, als ich gegen Vormittag einen Anruf meines Großvaters bekam. Ich soll doch bitte zu ihm ins Revier für eine Nacht auf Besuch kommen und raus gehen, meine ebenfalls jagende Cousine kommt auch. Nagut, ich bin aktuell ohnehin im Zeitausgleich, und die Anreise sind nur 1 1/2 Stunden. Also Sachen gepackt und los gings.

Beim folgenden Abendansitz, aufgeteilt auf 3 Sitze, erhofften wir uns viel in Sachen Rotwild, die Tage davor war immer viel los, dennoch kam niemanden auch nur ein Stück. Ich hatte jedoch Glück und eine Jungfuchsfähe naschte am Fallobst bei einem Apfelbaum auf 60m Entfernung, und so erlegte ich gegen 18:30 ebendiesen auf 1100m Seehöhe. Als eingefleischter Niederwildheger und Raubwildjäger konnte ich ihn einfach nicht verschmähen, auch in Bezug auf das vorhandene Auerwild.
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Also, am nächsten Tag in der Früh zeitig gegen 5 Uhr raus, und das war mal ein Ansitz. Begleitet vom ständigen Röhren eines Hirsches, der jeden Moment auf die Wiese wechseln hätte können, genoss ich zusammen mit meiner Cousine den Sonnenaufgang. Wir saßen auf dem selben Platz wie ich am Vorabend, und warteten sehnsüchtig auf den Hirsch. Nachdem es immer heller wurde, verstummte er aber langsam und ließ sich nicht blicken. Die Zeit verging und die Sonne scheint schon auf die Wiese als plötzlich über dem Wiesenrücken ein Stück erscheint. Gams! Am ersten Blick wirkte es wie ein altes Stück, eine zweite Gams, eine Jährlingsgeiß, kam sofort hinterher. Nach 15 Minuten äßen und behaglich ansprechen entschieden wir uns für die ältere Geiß. Ich wollte natürlich meine Cousine zum Schuss überreden, aber sie meinte schlicht sie möchte, dass ich schieße, sie konnte schließlich die letzten 3 Jahre jedes Jahr eine erlegen, und ich schon seit einigen Jahren keine mehr. Dann ging es rasch, kaum stand sie auf 130m breit, ließ ich die .270 Win. aus dem Lauf worauf die Gams im Knall zusammenbrach und die Jährlingsgeiß flüchtete. Wir saßen dann noch eine Stunde, bis wir zum Stück gingen und ich staunte nicht schlecht. Vor mir lag eine nichtführende Gamsgeiß der Klasse I mit fast einfärbig grauem Haupt, einer abgebrochenen Spitze an der linken Krucke und einem Alter von 12-13 Jahren. Definitiv die Gams meines Lebens bis jetzt, und mit hoher Chance es auch zu bleiben. Nach der Versorgung und einem Frühstück sowie dem standesgemäßem Weidmannsheil-Stamperl, fuhr ich dann voller Stolz wieder nach Hause, schnell waren auch die ersten Jagdfreunde da zum begutachten und gratulieren. Tja und anschließend gings für mich raus zum Fallen reparieren im heimischen Niederwildrevier. So unterschiedlich und facettenreich kann die Jagd sein, und das ist es was ich an der Jagd so liebe und schätze. Das angefügte stimmige Foto entstand direkt am Erlegungsort, die Gams wurde danach natürlich auf die richtige Seite gelegt.
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Weidmannsheil!
 
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Seit Sonntagabend bin ich mit dem Cousin von seiner Gamsjagd im Pölstal/Steiermark zurück.
Nachdem meine Holde letztes Jahr erfolglos geblieben war, wollte sie es diesmal besser machen; leider kam ihr eine Arthrose im Knie dazwischen und so haben wir ihren Abschuss an meinen Vetter abgegeben, der sich sehr freute, weil er noch nie auf Gams gejagt hatte.
Donnerstag früh ging´s los, fast 700 km lagen vor uns, aber gegen 13.00h waren wir vor Ort, kauften im ADEG noch ein fürs Wochenende und dann ging´s auf die Jagdhütte knapp 1500 Meter hoch gelegen. Neben der Hütte steht noch ein altes Sennerhaus, in dem wohl bis ins späte 20. Jahrhundert eine Sennerin gewirkt hatte, die letztes Jahr im stolzen Alter von 97 Jahren oben war, um sich nochmal den Ort ihres Arbeitslebens anzuschauen.
Hier Hütte und Sennerhaus:
Sennerhütte.jpg
Jagdhütte_150117.jpg
Das Jagdgebiet geht bis auf 2200 m hinaus, Baumgrenze bei ca. 1900 m, dazwischen liegt ein langgestreckter Hang mit Matten, die sich schon verfärbten, unser Gemsenhang:
Jagdgebiet_162051.jpg

Auch die Hirschbrunft hatte schon begonnen und die Hirsche meldeten fleißig; wir hatten Glück und konnten alle Tage mindestens einen Hirsch auf dem Durchzug zu den Brunftplätzen sehen. Ein 3er-Hirsch wäre frei gewesen, aber eine wirkliche Chance hatten wir nicht. Tag für Tag verging, jeden Morgen und Abend stiegen wir hoch und die Verwandtschaft mühte sich redlich, die Auf- und Abstiege zu verkraften; als Flachlandtiroler, beheimatet auf einer Seehöhe von ca. 90 Metern wirklich nicht zu verachten und alle Kraft wurde gebraucht...
Nachdem die ersten Tage nur junge Gemsen zu sehen waren, machte ich Samstag früh (zuerst mit der WBK) eine Gams aus, die sich im Hellen als eher stärkeres Stück entpuppte. Im Vorjahr waren zwei starke Böcke vor Ort gewesen, einer schien abgewandert zu sein, der andere noch im Revier. Ich selber spielte bei den Ansitzen die Rolle des Spotters, saß über 400 m hinter der Kanzel, auf der Führer und Cousin ansaßen und konnte im Gegensatz zu den Beiden den gesamten Hang überblicken und per sms (ansonsten so gut wie kein Empfang) ansagen, was wo kam und wohin es zog.
Besagte Gams hatte ich in der WBK zuerst als Felsen angesprochen :whistle:, der aber plötzlich über Krucken verfügte; bei näherer Betrachtung aus etwa 600 m Entfernung sprach ich die ruhende Gams, obwohl relativ unerfahren, als schussbar an, starke Krucken deutlich über Lauscher. Trotz guter Beschreibung konnten die Beiden sie nicht sehen, etliche kleine Fichtengruppen und kleine Hügel versperrten die Sicht und unser Führer zögerte, sie anzugehen aus Angst, sie zu vertreten; er hoffte, dass sie nach dem Hochwerden nach rechts zu ihnen zöge. Den Gefallen tat sie ihnen aber nicht, sondern verschwand schräg nach links oben über den Grat des Hangs :(. Chance vertan, Abends tat sich auch nichts mehr und so blieb nur noch der Sonntagmorgen als letzter Ausgang.
Morgens also zum gleichen Platz und nachdem ich meine Kanzel bezogen hatte, sah ich per WBK sofort, dass am gleichen Hang, nur gute 100 m weiter unten, wieder eine Gams lag. Und die aufziehende Dämmerung zeigte, dass es dieselbe von gestern war, Höhe und Stärke der Krucken stimmte, nur war ich mir des Geschlechts nicht sicher, da mir die Krucken für einen Bock nicht sonderlich gehakelt vorkamen...
Die Gams lag und lag geschlagene 2 Stunden im Bett, langsam drohte die Sonne über dem Grat zu erscheinen und zu diesem Zeitpunkt war sie am Tag zuvor auf die Nordseite des Hangs gewechselt, für die beiden Kameraden in ihrer Kanzel weiter oben wieder nicht einsehbar. Also schrieb an unseren Führer, wenn sie es jetzt nicht versuchten, könnte es zu spät sein, mehr Chancen würden sich eh nicht mehr bieten und die Gams hatte sich endlich erhoben und zog langsam äsend wieder höher. Und diesmal reagierte unser junger Führer sofort und stieg mit seinem Gast 50 m hangaufwärts, von wo sie die Gams endlich ausmachen konnten. Diese hatte sie jedoch sofort spitz und stand, wie im Gemälde, hoch erhobenen Haupts und spähte nach unten. Da brach auch schon der Schuß und die 300er WinMag tat ihren Dienst, fasste die Gams schräg von vorn in der Kammer und nach zwei kurzen Versuche, wieder auf die Läufe zu kommen, lag sie denn endlich! Unfassbar, wir hatten eigentlich nicht mehr dran geglaubt :).
Sofort stieg ich die gut 100 Höhenmeter auf, beglückwünschte die erfolgreichen Gamsjäger und machte etliche Bilder. Dann saßen wir einträchtig nebeneinander, sahen uns das herrliche Panorame der Bergwelt der Niederen Tauern an und ließen das Wochenende Revue passieren.
Bei der Gams handelte es sich tatsächlich um den vermeintlich abgewanderten Bock des Vorjahrs, neun Jahre alt und eine richtig gute Trophäe, die sich der Cousin ehrlich verdient hat. Für ihn, Großwilderfahren in Alaska und Kanada, war´s tatsächlich die spannendste, anstrengendste Jagd seines Lebens, vergessen wird er sie nie.
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Bergwelten:
Obere Hangkanzel_083505.jpg
Und nächstes Jahr möchte meine Holde wieder angreifen, ein guter Bock ist ja noch da und vielleicht stellt sich noch ein neuer ein; in ihrem Alter hat sie nicht mehr viele Jahre, was Bergjagd angeht und ich drücke ihr die Daumen, dass ihre Knie das durchhalten werden.
 
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So, ein wunderschöner Tag bereichert meine jagdlichen Erinnerungen:
Morgens um 05h30 Aufstieg zu einem grasigen Hang von 1.450 m auf 1.700 m- erst dort Ansitz – eine schwache Gamsgeiß lauscherhoch kurz in Anblick auf 60 m. Kann in der Kürze nicht genau ansprechen, sie äst hinter Blattwerk. Ist sie alt? Wahrscheinlich schon - allein zu dieser Zeit...
Und weiter Pirsch aufwärts durch den sausteilen Bergwald zu einem markanten Felsen mit angrenzender 40x 60 m Wiese – säubere den abschnittsweise kaum sichtbaren Pfad von Steinen, schneide hier und da noch besser frei.
Mittags erreiche ich den Felsen, natürlich um die Uhrzeit bei einem warmem, sonnigen Tag nix auf der mageren Wiese.
2021-10-08 Puig baraca 2 MP.jpg


Uff, ich bin schlagskaputt, vespere in Ruhe, Hündchen bekommt auch seine Ration, dann pirsche ich weiter, den Gipfel erkunden. Da war ich noch nie drauf, hatte immer schon vorher Waidmannsheil
Luftlinie zum Dorf, wo ich losmarschierte, 2,2 km.
Oben auf dem Felsen finde einen sehr schönen Platz, um die Hängematte aufzuspannen und die lange jagdliche Pause zu verbringen, bis das Wild abends wieder mobil wird.
2021-10-08 Puig Hängematte mit Blick 2 MP.jpg


Wie erholsam ist das Mittagsschläfchen in der Hängematte, während DJT Lea unermüdlich wacht..
2021-10-08 Hängematten Wächter Lea paßt auf 2 MP.jpg

Soft-Tyvek-Unterplane unter die Hängematte, Soft-Tyvek Ansitzsack als Decke - so ist es gemütlich warm – es ist heute auch wesentlich wärmer als vor drei Tagen im eiskalten Bergwald weiter oben.
Nach dem Schläfchen mit der ViewRanger App und Outdoor-active gespielt und den Standort mit GPS und w3w bestimmt, feine Sache, wenn ein Unfall passieren sollte.

2021-10-08 Puig Hängematte Stilleben 2 MP.jpg

Am Abend setze ich mich auf einen großen flachen Felsblock 10 m weiter vorn und habe einen sehr schönen Ausblick, besten Wind und Deckung an einer dicken Erle.
Später wechselt was Gelbes schnell auf der Kuppe durch, bekomme es gerade noch im Augenwinkel mit, weil ich die wunderschöne ferne Aussicht abglase.
Kurz darauf wechselt ein guter Gamsbock aus dem Wald. Ich knobele lang, ob ich ihn strecken solle- ist er gut genug? Hin und her, er äst vertraut, sichert kaum, schwer, genau anzusprechen. Donnerwetter - von hinten hat er verflixt hoch auf.
Schließlich entschließe ich mich spät am Abend zum Schuß – 95 m Blatt . 270 Win Barnes TTSX – es wirft ihn mit Blattschuß im Feuer ins Gras.

2021-10-08 zehnj Gamsbock Puig 2 MP.jpg
Als ich am Wild bin, freue ich mich sehr: Ein 10 j Gamsbock mit gut 95 Punkten. Da der Pyrenäengams 20 Prozent geringer als der Alpengams ist, bedeutet das schon eine gute Trophäe: 16 cm hoch, 22 und 22,5 cm lange Krucken, 12,5 cm weit ausgelegt, 8 cm Umfang..
Und ich wollte ihn nicht strecken, war mir nicht gut genug..
Der Heimweg im Dunkeln wird schwierig, das Wildbret zum Eigenkonsum von Hund und Herrn, also gleich aus der Decke geschlagen, zerlegt und dann ein schwieriger Heimweg im Dunkeln mit schwerem Rucksack.
Der Anfang des Minimalpfades ist sauschwer zu finden, danach ist er auch immer mal wieder kaum sichtbar. Es zahlt sich aus, am Herweg hoch alle Äste ausgeschnitten zu haben, da sieht man im Lampenlicht den "Tunnel"...
Aber langsam, langsam und verflixt vorsichtig schaffe ich es ohne Probleme. Von 1.770 m Höhe auf 1.450 und noch mal 100 Höhenmeter Aufstieg zum Haus und Luftlinie 2,2 km... Die ersten 800 m war der Wildwechsel-Pfad oft nur zu ahnen.

2021-10-08 Po Karob 2 MP.jpg
Das nächste Projekt: Dort eine Reihe von Kleinfingernagel großen Reflexpunkten in Sichtverbindung an die Bäume nageln - die sieht man nachts aufblinken.
Feine Sache, mache sie aus Straßenpfostenmarkierungsbändern für den Schneepflug. Die Kühe rubbeln sie ab, der Doc sammelt sie auf und verwertet sie sinnvoll weiter...
Oh jeh, beim weiteren Abstieg zerbricht auf halber, steiler Strecke ein Bergstock. Der hatte schon vorher eine Bruchlinie. Kann eine Hälfte aber noch als Gehstock benutzen, der Gummikopf dient als Stütze in der Hand. Muß ihn eben am Berg immer auf die ansteigende Seite wechseln…
Um Mitternacht bin ich glücklich und müde daheim. Uffffff
 
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WmH Doc, sehr schönes Erlebnis und schöne Bilder. Das bleibt lange in Erinnerung.
 

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