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- 16 Nov 2016
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Donnerstag Ankunft 11:20 französische Pyrenäen
Auto ausladen, kurze Stärkung und direkt vorbereiten zur Jagd.
14:00 Stiefelketten sind angelegt und Ausrüstung parat.
Aus der Unterkunft geht es ins Tal und am Bach entlang, die Umgebung ist traumhaft, beinahe unberührte Natur ohne Straßen Radfahrer oder sonstige bei der Jagd störende Dinge die man aus den gewöhnlichen Revieren in Deutschland kennt.
Leichte Aufsteige bis zum Ansitz auf einem Felsen von dem wir den Gegenhang abglasen.
Das geübte Auge des Jagdführers erkennt eine Gams mit Kitz. Die beiden sichern hangabwärts, dort könnten Sauen kommen, aber wir kriegen keine in Anblick. Stellungswechsel und wieder abglasen ein helles Rottier mit Kalb und 3 Gämsen, 2 junge und ein Mittelalter Bock. Das trittsichere Wild tollt im Hang herum, der Anblick begeistert mich als Wald und Feldjäger. Ich lege das Gewehr auf dem Rucksack ab und fahre mit dem Fadenkreuz auf den vermeintlich passenden. Kurz bevor ich bereit bin ziehen die Böcke weg in einen Nebenhang, dass Rottier hat sie tatsächlich verscheucht.
Wir positionieren uns neu und haben die 3 wieder vor. Jetzt stellt der Jagdführer fest, dass keiner der 3 besonders stark ist und fordert nicht zum schießen auf. Er kennt die Gegend und den Wildbestand gut, wir finden eine bessere ist seine Aussage und wie gehen weiter. Aufstieg aus einem anderen Tal und wieder den Gegenhang abglasen aber nichts regt sich, also Abstieg und zurück in die Unterkunft.
Freitag 6 Uhr Wecker kurzes Frühstück.
Anziehen und los um 7 aufsteigen richtung Gipfel. Der Jagdführer geht voraus und ich folge, Er ist 2 1/2 Mal so alt wie ich, zieht aber wie eine Dampflok unermüdlich den Berg hoch ohne das ich ihn atmen höre. Er ist sehr leicht bekleidet nur ein Langarmshirt von Brynje und ein Camouflage Netz.
So vermeidet er schwitzen beim anstrengenden aufsteigen und späteres frieren wegen feuchter Kleidung.
Oben eine Bewegung auf einem Felsen, Gewehr auspacken und vorsichtig weiter. Vermutlich ist ein Gams abgesprungen.
An einem geschickten Felsen gehen wir in Stellung und glasen die Umgebung ab, nichts zu sehen.
Ein Stück weiter zur nächsten Position. Der Jagdführer entdeckt eine Gams dann noch eine Zweite.
Schade stehen verdeckt durch Zweige und Äste. Plötzlich kommt Bewegung rein und die beiden springen weiter bergab. Chance verpasst ?
Beim weiteren Beobachten stellen wir fest dass auf einem Felsen 3 weitere Gams erschienen sind und diese schon in unsere Richtung äugen. Also schnell in Anschlag gehen, aber ein Baum unmittelbarer vor mir verhindert ein schießen. Der Jagdführer gibt mir eine tiefere freie Schussposition vor und ich Wechsel die Stellung schnell.
Schieß wenn du kannst die obere höre ich Ihn sagen. Jetzt kriege ich Puls und stecke mir schnell noch den Gehörschutz in die Ohren. Die Gams steht spitz ich warte bis sie sich seitlich stellt, und merke das Jagdfieber jetzt deutlich.
Der Jagdführer gibt die Freigabe für einen Schuss auf den Stich, wir wollen nicht warten bis das Stück abspringt. Beim direkten zerlegen am Berg ohne die Bauchdecke zu öffnen und versorgen des Stücks ist das unkritisch. Die Entfernung gibt er mit 220 - 250 Meter an und ich Stelle das ZF entsprechend ein. Die später gemessene Distanz betrug 224 m, auf die Schätzung ist Verlass.
Jetzt gilt es aber, die Gams steht auf dem höchsten Punkt des Felsens und zeigt den Stich wunderbar. Also bringe ich das Absehen auf die Mitte des Stücks und ziehe konzentriert ab.
Ein lauter Knall wird von den Behrhängen zurück geworfen als das Los HT Geschoss mit 950m/s den Lauf verlässt und die Mündungsbremse die Verbrennungsgase zu den Seiten lenkt.
Ich sehe durchs Feuer wie das Holzspitzgeschoss an der anvisierten stelle in den Wildkörper eingetreten ist, repetieren aber aus Gewohnheit direkt eine neue Patrone ins Lager und gehe wieder ins Ziel. Man erkennt direkt dass die Gams wackelige Beine hat und das wohl ihr letzter Tag in dem idyllischen Gebirge war. Die ganze Energie des Geschosses wurde beim Schuss spitz von vorn im Wild abgegeben und Augenblicklich stürzt die Gams von ihrem Felsen. Ich kann es noch nicht richtig fassen, dass es schon so früh am Tag geklappt hat und ich so überraschend schnell die Möglichkeit zum Schießen hatte. Manchmal sind tagelange Pirschgänge nötig um eine Gams nur in Anblick zu bekommen.
Hier spielt ein erfahrener Pirschführer der fast jeden Stein kennt und beinahe täglich in den Bergen unterwegs ist eine große Rolle. Natürlich ist der Wildbestand auch außerordentlich gut wodurch der Jagderfolg wahrscheinlicher ist
Jetzt Gewehr entladen, Fernglas wieder Verpacken und rüber zum Stück laufen. Schnell ist die Gams gefunden, eine Geis mit dicken Schläuchen, und guter Auslage. Die Aufregung lässt langsam nach, ich freue mich meine erste Gams gestreckt zu haben, die eine ganz ordentliche Trophäe trägt.
Nach letztem Bussen und Waidmannsheil wird diese zur nächsten flacheren Stelle gezogen zum Aufbrechen und Versorgen.
Anders als allgemein bekannt öffnen wir die Bauchdecke nicht, sondern decken das Stück liegend ab. Blätter und Keulen werden gleich ohne unnötige Knochen entnommen, ebenso der Rücken und Hals. Erst jetzt wird der Bauchraum eröffnet um an die Rippenbögen Und Organe zu gelangen. Von Herz Leber und Lunge ist nur eine dickflüssige Brühe übriggeblieben. Durch das Splittergeschoss sind diese Organe kaum mehr zu verwerten.
Kleine Pause mit Snack, wir genießen nach der Roten Arbeit die Sonne.
Den Rucksack mit dem Wildbret trage ich, mein Gewehr und den kleinen Rucksack nimmt der Jagdführer auf den Rücken.
Der Abstieg gestaltet sich etwas schwerer als gedacht mit dem zusätzlichen Gewicht. Endlich geschafft und zurück in der Unterkunft. Abendessen aus den noch übriggebliebenen Innereien, die nicht von Geschosssplitter zerstört wurden mit Kartoffel und Zwiebel schmeckt super.
Samstag 5 Uhr klingelt der WeckerWir wollen um 6 los noch in der Dunkelheit. Der Jagdführer ist schon lange wach und hat den Gamsschädel schon abgekocht und bewertet.Nach dem kurzen Frühstück geht's los mit Kopflampe bergauf. Er kennt den Pfad auch bei Dunkelheit und geht zielstrebig voraus. Der Aufstieg geht diesmal komplett durch einen Wald mit wenig unbewachsenen Stellen. Überall wo Schnee liegt sieht man Fährten von allerlei Wild. Jetzt kommt der letzte Anstieg vor dem Gipfel, wir müssen durch gefrorenen Schnee steil nach oben, der Untergrund macht das laufen schwer. Oben angekommen genieße ich erstmal die Aussicht und lasse mir erklären wo ich mich positionieren soll. Kaum hab ich meinen Platz eingerichtet brechen die ersten Sonnenstrahlen über die Berge und erhellen langsam den Gipfel. Der Jagdführer ist ein Stück weiter marschiert, an eine seiner geheimen Stellen, die für andere Jäger nicht zugänglich sind. Er hat dort noch eine offene Rechnung mit einem alten Gams.Es ist vom Wetter her der schönste Tag, die Sonne ist herrlich und erwärmt den Gipfel schnell. Ich sitze an einer vielversprechenden Stelle und glasen immer wieder die Fläche ab, kann aber kein Wild wechseln sehen. Ein großer Vogel den ich anfangs mit einer Krähe verwechsle lässt sich seitlich an einem toten Baum nieder und ich stelle fest, dass es ein Schwarzspecht ist der auf den Baum einschlägt. Die Zeit vergeht schnell und schon kommt der kleine quirlige Terrier kurz vor dem Jagdführer bei mir an. Wir nehmen noch ein paar Sonnenstrahlen auf und machen uns an den Abstieg. Es geht stetig bergab, ich kann durch die beiden Bergstöcke schön Bremsen und die Knie schonen.Leider ist nach diesem Abstieg auch schon die Stunde des Abschieds angebrochen, da ich noch rund 1200 km Fahrt vor mir habe. Nach einer Dusche und dem zusammenpacken muss ich die tolle Gegend verlassen und die Heimreise antreten.
Auto ausladen, kurze Stärkung und direkt vorbereiten zur Jagd.
14:00 Stiefelketten sind angelegt und Ausrüstung parat.
Aus der Unterkunft geht es ins Tal und am Bach entlang, die Umgebung ist traumhaft, beinahe unberührte Natur ohne Straßen Radfahrer oder sonstige bei der Jagd störende Dinge die man aus den gewöhnlichen Revieren in Deutschland kennt.
Leichte Aufsteige bis zum Ansitz auf einem Felsen von dem wir den Gegenhang abglasen.
Das geübte Auge des Jagdführers erkennt eine Gams mit Kitz. Die beiden sichern hangabwärts, dort könnten Sauen kommen, aber wir kriegen keine in Anblick. Stellungswechsel und wieder abglasen ein helles Rottier mit Kalb und 3 Gämsen, 2 junge und ein Mittelalter Bock. Das trittsichere Wild tollt im Hang herum, der Anblick begeistert mich als Wald und Feldjäger. Ich lege das Gewehr auf dem Rucksack ab und fahre mit dem Fadenkreuz auf den vermeintlich passenden. Kurz bevor ich bereit bin ziehen die Böcke weg in einen Nebenhang, dass Rottier hat sie tatsächlich verscheucht.
Wir positionieren uns neu und haben die 3 wieder vor. Jetzt stellt der Jagdführer fest, dass keiner der 3 besonders stark ist und fordert nicht zum schießen auf. Er kennt die Gegend und den Wildbestand gut, wir finden eine bessere ist seine Aussage und wie gehen weiter. Aufstieg aus einem anderen Tal und wieder den Gegenhang abglasen aber nichts regt sich, also Abstieg und zurück in die Unterkunft.
Freitag 6 Uhr Wecker kurzes Frühstück.
Anziehen und los um 7 aufsteigen richtung Gipfel. Der Jagdführer geht voraus und ich folge, Er ist 2 1/2 Mal so alt wie ich, zieht aber wie eine Dampflok unermüdlich den Berg hoch ohne das ich ihn atmen höre. Er ist sehr leicht bekleidet nur ein Langarmshirt von Brynje und ein Camouflage Netz.
So vermeidet er schwitzen beim anstrengenden aufsteigen und späteres frieren wegen feuchter Kleidung.
Oben eine Bewegung auf einem Felsen, Gewehr auspacken und vorsichtig weiter. Vermutlich ist ein Gams abgesprungen.
An einem geschickten Felsen gehen wir in Stellung und glasen die Umgebung ab, nichts zu sehen.
Ein Stück weiter zur nächsten Position. Der Jagdführer entdeckt eine Gams dann noch eine Zweite.
Schade stehen verdeckt durch Zweige und Äste. Plötzlich kommt Bewegung rein und die beiden springen weiter bergab. Chance verpasst ?
Beim weiteren Beobachten stellen wir fest dass auf einem Felsen 3 weitere Gams erschienen sind und diese schon in unsere Richtung äugen. Also schnell in Anschlag gehen, aber ein Baum unmittelbarer vor mir verhindert ein schießen. Der Jagdführer gibt mir eine tiefere freie Schussposition vor und ich Wechsel die Stellung schnell.
Schieß wenn du kannst die obere höre ich Ihn sagen. Jetzt kriege ich Puls und stecke mir schnell noch den Gehörschutz in die Ohren. Die Gams steht spitz ich warte bis sie sich seitlich stellt, und merke das Jagdfieber jetzt deutlich.
Der Jagdführer gibt die Freigabe für einen Schuss auf den Stich, wir wollen nicht warten bis das Stück abspringt. Beim direkten zerlegen am Berg ohne die Bauchdecke zu öffnen und versorgen des Stücks ist das unkritisch. Die Entfernung gibt er mit 220 - 250 Meter an und ich Stelle das ZF entsprechend ein. Die später gemessene Distanz betrug 224 m, auf die Schätzung ist Verlass.
Jetzt gilt es aber, die Gams steht auf dem höchsten Punkt des Felsens und zeigt den Stich wunderbar. Also bringe ich das Absehen auf die Mitte des Stücks und ziehe konzentriert ab.
Ein lauter Knall wird von den Behrhängen zurück geworfen als das Los HT Geschoss mit 950m/s den Lauf verlässt und die Mündungsbremse die Verbrennungsgase zu den Seiten lenkt.
Ich sehe durchs Feuer wie das Holzspitzgeschoss an der anvisierten stelle in den Wildkörper eingetreten ist, repetieren aber aus Gewohnheit direkt eine neue Patrone ins Lager und gehe wieder ins Ziel. Man erkennt direkt dass die Gams wackelige Beine hat und das wohl ihr letzter Tag in dem idyllischen Gebirge war. Die ganze Energie des Geschosses wurde beim Schuss spitz von vorn im Wild abgegeben und Augenblicklich stürzt die Gams von ihrem Felsen. Ich kann es noch nicht richtig fassen, dass es schon so früh am Tag geklappt hat und ich so überraschend schnell die Möglichkeit zum Schießen hatte. Manchmal sind tagelange Pirschgänge nötig um eine Gams nur in Anblick zu bekommen.
Hier spielt ein erfahrener Pirschführer der fast jeden Stein kennt und beinahe täglich in den Bergen unterwegs ist eine große Rolle. Natürlich ist der Wildbestand auch außerordentlich gut wodurch der Jagderfolg wahrscheinlicher ist
Jetzt Gewehr entladen, Fernglas wieder Verpacken und rüber zum Stück laufen. Schnell ist die Gams gefunden, eine Geis mit dicken Schläuchen, und guter Auslage. Die Aufregung lässt langsam nach, ich freue mich meine erste Gams gestreckt zu haben, die eine ganz ordentliche Trophäe trägt.
Nach letztem Bussen und Waidmannsheil wird diese zur nächsten flacheren Stelle gezogen zum Aufbrechen und Versorgen.
Anders als allgemein bekannt öffnen wir die Bauchdecke nicht, sondern decken das Stück liegend ab. Blätter und Keulen werden gleich ohne unnötige Knochen entnommen, ebenso der Rücken und Hals. Erst jetzt wird der Bauchraum eröffnet um an die Rippenbögen Und Organe zu gelangen. Von Herz Leber und Lunge ist nur eine dickflüssige Brühe übriggeblieben. Durch das Splittergeschoss sind diese Organe kaum mehr zu verwerten.
Kleine Pause mit Snack, wir genießen nach der Roten Arbeit die Sonne.
Den Rucksack mit dem Wildbret trage ich, mein Gewehr und den kleinen Rucksack nimmt der Jagdführer auf den Rücken.
Der Abstieg gestaltet sich etwas schwerer als gedacht mit dem zusätzlichen Gewicht. Endlich geschafft und zurück in der Unterkunft. Abendessen aus den noch übriggebliebenen Innereien, die nicht von Geschosssplitter zerstört wurden mit Kartoffel und Zwiebel schmeckt super.
Samstag 5 Uhr klingelt der WeckerWir wollen um 6 los noch in der Dunkelheit. Der Jagdführer ist schon lange wach und hat den Gamsschädel schon abgekocht und bewertet.Nach dem kurzen Frühstück geht's los mit Kopflampe bergauf. Er kennt den Pfad auch bei Dunkelheit und geht zielstrebig voraus. Der Aufstieg geht diesmal komplett durch einen Wald mit wenig unbewachsenen Stellen. Überall wo Schnee liegt sieht man Fährten von allerlei Wild. Jetzt kommt der letzte Anstieg vor dem Gipfel, wir müssen durch gefrorenen Schnee steil nach oben, der Untergrund macht das laufen schwer. Oben angekommen genieße ich erstmal die Aussicht und lasse mir erklären wo ich mich positionieren soll. Kaum hab ich meinen Platz eingerichtet brechen die ersten Sonnenstrahlen über die Berge und erhellen langsam den Gipfel. Der Jagdführer ist ein Stück weiter marschiert, an eine seiner geheimen Stellen, die für andere Jäger nicht zugänglich sind. Er hat dort noch eine offene Rechnung mit einem alten Gams.Es ist vom Wetter her der schönste Tag, die Sonne ist herrlich und erwärmt den Gipfel schnell. Ich sitze an einer vielversprechenden Stelle und glasen immer wieder die Fläche ab, kann aber kein Wild wechseln sehen. Ein großer Vogel den ich anfangs mit einer Krähe verwechsle lässt sich seitlich an einem toten Baum nieder und ich stelle fest, dass es ein Schwarzspecht ist der auf den Baum einschlägt. Die Zeit vergeht schnell und schon kommt der kleine quirlige Terrier kurz vor dem Jagdführer bei mir an. Wir nehmen noch ein paar Sonnenstrahlen auf und machen uns an den Abstieg. Es geht stetig bergab, ich kann durch die beiden Bergstöcke schön Bremsen und die Knie schonen.Leider ist nach diesem Abstieg auch schon die Stunde des Abschieds angebrochen, da ich noch rund 1200 km Fahrt vor mir habe. Nach einer Dusche und dem zusammenpacken muss ich die tolle Gegend verlassen und die Heimreise antreten.
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