Vor zwei Wochen konnte ich im westlichen Tirol im Revier eines Bekannten meine erste Gams erlegen. Es war ein wunderschöner Wolkenloser Tag. Deswegen sind wir so früh wie möglich aufgebrochen und haben uns auf den Weg ins Hochgebirgsrevier gemacht. Auf 1500m angekommen ging es zuerst zu Fuß etwa 1h durch ein fremdes Revier.
Bereits auf dem Weg sahen wir bereits vereinzelt Gämse. Angekommen im Revier machten wir einen Bock auf etwa 200m aus. Dieser könnte passen, doch so schnell wir ihn gesehen haben, so schnell ist er wieder in den Latschen verschwunden. Also ging es weiter, weiter hinauf. Immerwieder sahen wir vereinzelt Gämse und ein Rudel, doch keine davon passte, also ging die Suche weiter. Nach längeren Laufen konnten wir direkt vor uns eine einzelne Gams ausmachen. Sofort sicherte die Gams in unsere Richtung. Nach kurzem Ansprechen gab mir der Berufsjäger die Freigabe, die passt. Kurz gelasert, 180m. Also Rucksack auf den Boden und einrichten. Es dauerte eine Weile, bis ich eine richtige Position gefunden hatte, denn
sobald ich mich hinlag, überriegelten die Latschen die Gams knapp. Ich merke wie mein Herzschlag schneller wird und ich nervöser. Dann nochmal Position gewechselt, und versucht ruhig zu bleiben. Paar mal tief ein- und ausgeatmet, alles andere ausgeblendet und jetzt passte es. Die Gams stand perfekt breit und ich ließ fliegen. Sofort brach die Gams im Feuer zusammen und die Erleichterung war groß. Wir warteten 10min und gingen dann zur Gams. Mein Pirschführer holte den Bruch und fragte mich, wer den nun die Gams trägt. Ich darauf "natürlich da schütze". Er lachte und übergab mir mit einem kräftigen Waidmannsheil den Bruch. Und ich gab der 6 Jährigen Geiß den letzten Bissen. Unter Anweisung des Jägers brach ich die Gams auf. Wir aßen eine Kleinigkeit, genoßen den Augenblick und die wunderschöne Landschaft. Ich verstaute die Geiß so gut es ging im meinem Rucksack und wir machten uns auf den Weg Richtung Auto. Dieses Wochenende war wirklich ein außergewönliches Erlebnis, an dieses ich mich noch lange erinnern werde. Hier nochmals ein Danke, an den Berufsjäger und den Pächter, selten habe ich so nette und gastfreundliche Leute kennengelernt.
Auch von mir an alle anderen Gamsjäger ein
Waidmannsheil.