Heut hat sich das stundenlange ansitzen bei kalten Temperaturen wieder einmal gelohnt. Gerade als ich aufbrechen und im nächsten Graben das Glück versuchen wollte, kam plötzlich genau aus dieser Richtung ein einzelner Gams. Der schnelle Blick durchs Fernglas zeigte, dass er passt. Für langes Ansprechen mit dem Spektiv war keine Zeit, der Bock bewegte sich zügig nach links, wo mein Sehfeld bald endete. Zuerst wollte ich warten, bis er breit steht. Den Gefallen tat er mir jedoch nicht und schon war er durch Bäume verdeckt. Halb so schlimm, dachte ich mir, denn wenn er die Richtung beibehält, kommt er auf die frei Fläche vor mir. Plötzlich sehe ich durch die Äste, dass er wendet - kann sein, er hat mich gesehen oder Wind bekommen?! Was nun? Da hilft nur mehr genau beobachten, wenn es nicht ganz blöd geht, müsste er nochmals ins Blickfeld kommen.
Nach einer bangen Minute taucht er weiter oben auf und zieht in die ursprüngliche Richtung. Da sehe ich nur eine kleine Lücke mit freien Schussfeld. Wenn das nicht gelingt, dann ist er weg. Noch ein paar Meter und schon lass ich (etwas eilig) fliegen!
Hoffentlich hat's geklappt. Oh ja, auf den Schuss wirft es den Bock aus der felsdurchsetzten Steilfläche, er bleibt 30 m vor mir im Schnee liegen. Da er schlögelt, repetiere ich schnell, falls er nochmal hoch wird. Es kommt aber anders, Gott sei dank, er ist verendet. Freude und Erleichterung macht sich breit!
Der Schuss saß sehr hoch, daher die blitzartige Wirkung. Ist wohl wegen dem schnell hingeworfenen Schuss, oder den steilen Winkel. Die Entfernung schätze ich ca 140 m.
Noch zwei Fotos:
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Weidmannsdank!
Paul