Führende Ricken

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Moin,

gestern auf der Pirsch im Revier habe ich zufällig zwei Kitze gefunden, die mit einem Abstand von zwei-drei Meter voneinander lagen. Das hat mich überrascht, weil ich dachte, dass die Ricken die Kitze mit einem Abstand von 50 bis 100 Meter voneinander absetzen, damit im Fall eines Gefahrs nicht beide davon betroffen sind.

Was natürlich sein kann ist, dass die Ricke mich wahrgenommen hat und es für besser hielt die Kitze nicht mitzunehmen, in der Hoffnung, dass ich sie nicht finden werde.

Zuhause angekommen habe ich nach Informationen dazu gesucht aber nicht fündig geworden.

Wie terretorial sind führende Ricken? Terretorial vor allem im Sinne von, dass Sie Ihr Revier nicht mit anderen Ricken teilen?

Ist es tatsächlich so, dass sie, wenn sie zwei Kitze führen, die auch immer mit Abstand absetzen?

Mit welchen Zeitlichen Abständen kommen sie zu den Kitzen wieder zurück und wie weit entfernen sie sich von ihnen?

Ein gutes Buch oder zumindest ein gutes Artikel tut es auch. Bin dankar auch für solche Hinweise.
 
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Ist es tatsächlich so, dass sie, wenn sie zwei Kitze führen, die auch immer mit Abstand absetzen?

Mit welchen Zeitlichen Abständen kommen sie zu den Kitzen wieder zurück und wie weit entfernen sie sich von ihnen?.

Meine Erfahrung beim Absuchen von Wiesen zur Mahd ist folgende:
Wenn möglich hält sich die Ricke gerne in Deckung, in Hörweite zu den Kitzen auf. Etwa in der Art, dass die Ricke im Wald liegt und das Kitz in der Wiese 30 - 50 Meter vom Waldrand entfernt. Dies hat den Vorteil, dass die Ricke dem Kitz zu Hilfe eilen kann, wenn es den Kitzangstschrei ausstößt.
Wer schon mal ein Kitz beim Aufnehmen aus der Wiese zum Klagen gebracht hat und die Ricke heranstürmen sah, kann das sicherlich bestätigen. Ich habe mich mal mit dem klagenden Kitz flach in die Wiese gelegt, in der Hoffnung, die Ricke würde das zweite Kitz holen, oder mir zumindest dessen Standort verraten. Sie kam bis auf drei Meter herangestürmt und schlug mit den Vorderläufen auf die Erde, um den Angreifer zu vertreiben. Bei einem Rotalttier hätte ich sicherlich die Flucht angetreten, so energisch war Sie.

Wenn die Kitze in der Wiese abgelegt sind, liegen sie sicherlich ruhig. Das heisst aber nicht, dass sie sich nicht eigenständig, in engem Radius bewegen. So können sich die beiden Kitze vielleicht zufälligerweise angenähert haben.
Ich weiß auch nicht, ob der Impuls zum Ablegen von der Ricke ausgeht, oder vom Kitz, dem der geeignete Platz instinktiv einprogrammiert ist.

PS: Ich habe am Donnerstag drei Stück aus bereits angeschnittenen Wiesen gebracht, während die Mäharbeiten mit 8 m effektiver Breite und etwa 12 km/h Vortrieb liefen. In einem Fall, war das Offenland so groß, dass die Ricke etwa 20 m neben dem Kitz, in einem Meter hohen Weidelgras, lag.
Der Bauer hätte im Moment andere Sorgen als Rehkitze, bei den Milchpreisen!
 
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Meine Erfahrung beim Absuchen von Wiesen zur Mahd ist folgende:
Wenn möglich hält sich die Ricke gerne in Deckung, in Hörweite zu den Kitzen auf. Etwa in der Art, dass die Ricke im Wald liegt und das Kitz in der Wiese 30 - 50 Meter vom Waldrand entfernt. Dies hat den Vorteil, dass die Ricke dem Kitz zu Hilfe eilen kann, wenn es den Kitzangstschrei ausstößt.
Wer schon mal ein Kitz beim Aufnehmen aus der Wiese zum Klagen gebracht hat und die Ricke heranstürmen sah, kann das sicherlich bestätigen. Ich habe mich mal mit dem klagenden Kitz flach in die Wiese gelegt, in der Hoffnung, die Ricke würde das zweite Kitz holen, oder mir zumindest dessen Standort verraten. Sie kam bis auf drei Meter herangestürmt und schlug mit den Vorderläufen auf die Erde, um den Angreifer zu vertreiben. Bei einem Rotalttier hätte ich sicherlich die Flucht angetreten, so energisch war Sie.

Wenn die Kitze in der Wiese abgelegt sind, liegen sie sicherlich ruhig. Das heisst aber nicht, dass sie sich nicht eigenständig, in engem Radius bewegen. So können sich die beiden Kitze vielleicht zufälligerweise angenähert haben.
Ich weiß auch nicht, ob der Impuls zum Ablegen von der Ricke ausgeht, oder vom Kitz, dem der geeignete Platz instinktiv einprogrammiert ist.

PS: Ich habe am Donnerstag drei Stück aus bereits angeschnittenen Wiesen gebracht, während die Mäharbeiten mit 8 m effektiver Breite und etwa 12 km/h Vortrieb liefen. In einem Fall, war das Offenland so groß, dass die Ricke etwa 20 m neben dem Kitz, in einem Meter hohen Weidelgras, lag.
Der Bauer hätte im Moment andere Sorgen als Rehkitze, bei den Milchpreisen!

Dein Artikel gefällt mir, bis auf den Ps-Absatz!
Weiß der Landwirt nicht, das er sich darum zu kümmern hat, dass nach Möglichkeit keine Kitze ausgemäht werden dürfen, dabei spielen die Milchpreise keine Rolle!
D.T.
 
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Der Bauer ist ziemlich dickfellig, kennt keine Gesetze und ist das beste Beispiel für verfehlte Agrar- und Subventionspolitik.
Das schlimme daran ist, wenn man einen solchen Kandidaten im Dorf hat, ist das Ansteckend und macht Schule. Er ist ja mit dem Gebahren unbescholten durchgekommen.
 
G

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Guest
Dann muss man ihm mal das dicke Fell „sensibilisieren“. Bei uns hat im letzten Jahr ein mir bekannter Jäger einen Bauern, der nicht hören wollte und gleich mehrere Kitze tot gemäht hat, angezeigt. Das wurde dann sehr teuer für den Landwirt. Er hat sich später wohl reumütig entschuldigt, aber da war es zu spät. Die Anzeige, einmal gestellt, konnte übrigens nicht mehr zurück gezogen werden. Jetzt ist er plötzlich kooperativ - Milchpreise hin oder her.
 
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Der Bauer hätte im Moment andere Sorgen als Rehkitze, bei den Milchpreisen!


Moin,

der Landwirt ist ja ein ganz Starker. Vielleicht muss ihm mal jemand unmißverständlich klar machen, daß seine Zuverlässigkeit als Tierhalter zur Disposition steht, wenn er wissentlich Wirbeltiere in seiner Wiese lebendig zerschreddert? Und bei der Mahd guckt immer Irgendjemand zu. Amtsveterinäre haben durchaus die Möglichkeit, Tierhaltung im landwirtschaftlichen Betrieb zu untersagen, wenn der Landwirt nachweislich, bewusst und wiederholt grob tierschutzwidrig handelt. Danach braucht er sich dann auch keine Gedanken mehr um Milchpreise machen.

(Ja, mir sind solche "grobschlächtigen" Jungs auch bekannt.)

Cheers,
Schnepfenschreck.
 
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Dann muss man ihm mal das dicke Fell „sensibilisieren“. Bei uns hat im letzten Jahr ein mir bekannter Jäger einen Bauern, der nicht hören wollte und gleich mehrere Kitze tot gemäht hat, angezeigt. Das wurde dann sehr teuer für den Landwirt. Er hat sich später wohl reumütig entschuldigt, aber da war es zu spät. Die Anzeige, einmal gestellt, konnte übrigens nicht mehr zurück gezogen werden. Jetzt ist er plötzlich kooperativ - Milchpreise hin oder her.

naja, ich gebe Dir in gewisser Weise recht, aber bei den Jagdgenossen, die meistens Landwirte sind, kann sich ein unüberlegtes Handeln, bzw. eine Strafanzeige gegen einen Genossen negativ auf den Jagdpächter auswirken!
Ich würde bei Uneinsichtigkeit erstmal den Jagdvorstand darüber Informieren, hilft das nicht, dann Anzeige.
D.T.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25569

Guest
@Dauphin-Trapper: Bei uns auf dem Land wird nur ernst genommen, wer deutliche Worte spricht und konsequent handelt. Dabei geht es immer um Geld und Geld ist das Argument, was am besten verstanden wird. Der Jagdvorstand macht ja von selber auch nichts, weil sich das ja vielleicht irgendwie negativ auswirken könnte. Die Pappenheimer sind aber sehr wohl allen bekannt. Es sind immer die selben Querulanten, die mit solchen Aktionen auffallen. Auch bei meinem Beispiel war der Bauer bereits vorher mehrfach gewarnt worden. Er hielt es nicht für nötig zu kooperieren, der Tierschutz ist für ihn ein lästiges Übel und tote Rehkitze beim Mähen unvermeidbare Kollateralschäden. Wer beim Mähen mehrere Kitze tötet und immer noch weiter mäht und dann noch am Ende mit dem Jäger diskutiert, gehört hingehängt und direkt angezeigt - fertig. So jemand ist auch als Landwirt und Tierhalter eine Schande seines Standes. Wir als Jäger können in unseren Revieren ja auch nicht mehr alles machen, was wir wollen. Wir haben alle Verantwortung für die Natur - auch ein Bauer versteht das. Und wenn nicht, lernt er es.
 
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@Dauphin-Trapper: Bei uns auf dem Land wird nur ernst genommen, wer deutliche Worte spricht und konsequent handelt. Dabei geht es immer um Geld und Geld ist das Argument, was am besten verstanden wird. Der Jagdvorstand macht ja von selber auch nichts, weil sich das ja vielleicht irgendwie negativ auswirken könnte. Die Pappenheimer sind aber sehr wohl allen bekannt. Es sind immer die selben Querulanten, die mit solchen Aktionen auffallen. Auch bei meinem Beispiel war der Bauer bereits vorher mehrfach gewarnt worden. Er hielt es nicht für nötig zu kooperieren, der Tierschutz ist für ihn ein lästiges Übel und tote Rehkitze beim Mähen unvermeidbare Kollateralschäden. Wer beim Mähen mehrere Kitze tötet und immer noch weiter mäht und dann noch am Ende mit dem Jäger diskutiert, gehört hingehängt und direkt angezeigt - fertig. So jemand ist auch als Landwirt und Tierhalter eine Schande seines Standes. Wir als Jäger können in unseren Revieren ja auch nicht mehr alles machen, was wir wollen. Wir haben alle Verantwortung für die Natur - auch ein Bauer versteht das. Und wenn nicht, lernt er es.

Ja, wenn das so ist, ist eine Anzeige unumgänglich!
D.T.
 
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Gelöschtes Mitglied 25569

Guest
Sorry, Falke83. Mein Beitrag war OT. Trotzdem er zum Thema passt. Zu Deiner Frage - Hängt das nicht auch stark von den jeweiligen örtlichen Verhältnissen und dem Revier ab? Topografie, Deckungsangebot, Populationsdichte und die Ruhe am Standort (stadtnah, stadtfern) spielen doch dabei eine wichtige Rolle. Ich glaube nicht, dass man dazu eine allgemeingültige, prinzipielle Aussage machen kann (wie so oft beim Rehwild).
 
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Moin,

gestern auf der Pirsch im Revier habe ich zufällig zwei Kitze gefunden, die mit einem Abstand von zwei-drei Meter voneinander lagen. Das hat mich überrascht, weil ich dachte, dass die Ricken die Kitze mit einem Abstand von 50 bis 100 Meter voneinander absetzen,.......
Ein gutes Buch oder zumindest ein gutes Artikel tut es auch. Bin dankar auch für solche Hinweise.
"Das Reh in der Kulturlandschaft" Ökologie, Sozialverhalten, Jagd und Hege.
Von Fred Kurt. Kosmos.
Dort findet sich Alles trefflich beschrieben.
 

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