Fuchs und weite Distanzen?

A

anonym

Guest
Mein Vater war kurz vor nem Infarkt, als ich ihm erzählte, daß ich nen Bock auf 180m geschossen habe und warum ? Weil man ihnen immer was von 100m eingetrichtert hat und sie gedanklich noch immer bei den Vorkriegs-Bummelkalibern a la 9,3x72 u.ä. sind, die man auf weite Entfernungen nun mal schießen muss wie Artillerie....nämlich ballistisch, wovon sie keinen blassen Schimmer haben !

Ich behaupte frech:
Du tust ihm unrecht!
Und die herkonstruierte Begründung.. :no:

Ich hätt da auch deutlich eine gerümpfte Nase zu erkennen gegeben.
Da brauchts schon besondere Umstände warum man das nicht auch anders (jagdlich) lösen können sollte um an den Bock zu kommen.
Zum Handwerk gehört schon mehr als nur das Können mit der Waffe.
(Bin übrigens nicht auf Streit aus. Hinnehmen, sacken lassen, gut is. :cheers:)
 
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Ich habe das einige Jahre gelehrt und als ich später Waffen, Hunde und Schießen in der Jägerprüfungskommission geprüft habe, bat mich der Vorsitzende, doch bitte daran zu denken, dass es sich hier "nur" um Jäger handeln würde und ich "Ballistik" tunlichst ausklammern oder zumindest auf ganz übersichtlichen Niveau abfragen solle.

Im Ergebnis bedeutete es, dass die Definition von Grundbegriffen wie Visierlinie, Seelenachse und GEE schon fast ausreichte. Hintergrund war sicher, dass die Kollegen der Kommission und vor allem der Vorsitzende Bedenken hatten, recht bald selbst nicht mehr folgen zu können. Dieses Gebiet ist kompliziert und gehört garantiert nicht zu "Jägers Lieblingsthemen".

Mag sein, dass du da mit deiner Einschätzung was die Kollegen angeht recht hast....
aber ich finde es gehört mit zu den wichtigsten Themen, weil es irgendwo zur Grundlage beim Schiessen gehört. Und das ist mitunter Handwerkszeug nr 1 beim Jäger. Sollte es zumindest sein. Denn wer schlecht schiesst, fügt dem Wild Leid und SChmerzen zu. Und mangelnde Kenntnis der Geschossflugbahn bei gewissen Einflussfaktoren führt zu schlechten Schüssen.
Klar, man kanns übertreiben, und zu viel ins Detail gehen. Aber: ich finds super wichtig.

Ich war Anfang Dezember während Sturm Xaver auf Rügen zur DJ eingeladen. Der Wind war extrem böig. Ich saß auf einem Fernwechsel, wo sich 2 Waldgebiete trafen, und über einen Felder Korridor verbunden waren. Mir war angekündigt, man habe mich dorthin platziert, da dort ROtwild rankäme, und sie dort jemand bräuchten der 100%sicher im ANsprechen ist, und außerdem gut auf weitere Distanzen schiesst. Es war extrem böig. Es wechselte ein Schmalreh an, blieb breit auf 160/170m stehen. Lange. Ich überlegte hin und her, ob ich es schiessen sollte. Ich entschied mich aufgrund der Böen bei windstärke 8-9 dagegen. Warum? Weil ich schätze, dass allein der böige Wind auf dem Feld Abweichungen in dem Maße verursachte, dass kein Waidgerechter Schuss möglich sein würde. 10-15cm durch Böen verschuldete ABweichungen waren zu viel, und zu unkalkulierbar. bei windstille hätte ich geschossen, hätte gut auflegen können, alles gut.
Aber so... ne.
Ein andere Jäger hat sich anders entschieden: 150 Schuss auf ein Reh. Waidwund. Hinten tief. Wind + keine Ahnung wo das neue Gewehr eigentlich hinschiesst.
Jeder geht halt mit seinem eigenen "Gewissen" von der Jagd nach Hause...
 
A

anonym

Guest
Komm Diana, Du verkohlst uns. Kein Jäger/Jägerin geht auf Jagd und weiß nicht wie und "wohin" seine Büchse schießt. Das man den Wind unterschätzt/falsch einschätzt da bin ich bei Dir.
 
A

anonym

Guest
@ Geniesser

geh mal nach dem 01.05 auf den Schiesstand

Leider oft Erschreckend


aber nehmen wir zum Beispiel die Forumsschiessen
eigentlich Jeder, der dort Teilnimmt, egal ob Kino oder Weitschuss, ist auf einem höheren Level als die meisten die hier Posten

Du, und einige andere, die ich hier aus dem Forum kenne, da kann man an den Waffenschrank gehen, eine Waffe aussuchen und sagen," bitte die Kugel in die Zehn" und da klappt das auch
bei einigen anderen bin ich mir da nicht so sicher

Danach kommt erst die Entfernung

Klaus
 
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Komm Diana, Du verkohlst uns. Kein Jäger/Jägerin geht auf Jagd und weiß nicht wie und "wohin" seine Büchse schießt. Das man den Wind unterschätzt/falsch einschätzt da bin ich bei Dir.

die "gescheiten" wissens.
Wenn man zum ersten Mal aber mit nem neuen Gewehr auf Jagd ging wer der gute Schütze, und nicht mal wusste wie das Gewehr eingeschossen war, geschweige denn sich damit vertraut gemacht hatte, wie sich das Geschoss so verhält, plus den Wind nicht als Risikofaktor erkennt - dann gehts halt bös nach hinten los...
war in dem Fall leider kein Scherz. Der wurde auch gelüncht hinterher, und wird wohl nicht nochmal eingeladen werden.
 
A

anonym

Guest
Ok, aber dann sollten wir nicht darüber in diesem Forum schreiben, es soll Leute geben die das gerne aufgreifen.
 
A

anonym

Guest
...Ich war Anfang Dezember während Sturm Xaver auf Rügen zur DJ eingeladen. Der Wind war extrem böig. Ich saß auf einem Fernwechsel, wo sich 2 Waldgebiete trafen...

Welcher Genius veranstaltet denn während eines Orkans eine Jagd? Noch dazu mit Wald in der Nähe?

Ganz ehrlich: Wer es so nötig hat, dem ist die angebliche Empörung ob eines waidwunden Rehs nicht im Entferntesten abzunehmen.
 
A

anonym

Guest
Wenn der Wind Jagd braucht der Jäger nicht zum Jagen

Wenn kein Mond scheint...... auch nicht


wo isser denn










im Forum:p

Klaus
 
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klar, der "Sinn" einer DJ bei den WEtterverhältnissen bleibt auf der Strecke.
Die Frage ist ja nur, was man macht. und für mich war klar, das wird nichts und da lass ich den Finger gerade.
Natürlich ist Jagd bei Starkwind Blödsinn.
 
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Wenn der Wind im Walde jagt, der Jäger lange Weile hat!

Er wird dann die Hexenringe im Schlafzimmer selber machen! :lol:
 
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Aus Referat "Fuchsjagd im Jahreslauf"
 
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Wenn der Wind jagd, jagd der Jäger nicht.

Demnach dürfte in vielen Ländern die Jagd gar nicht möglich sein.

Aber - weil der Lodenjockel traditionell bei Wind nicht jagt,
braucht man auch nicht auszuloten (testen), wie sich das auf die TPL auf unterschiedliche Entfernungen auswirkt.
Selbst wer das möchte, hat auf windgeschützten Ständen kaum die Möglichkeit dazu.
Im heimischen Revier kann man ja immer noch an einem anderen Tag raus.
Wer nur zu bestimmten Zeit jagen kann, muss sich aber damit arrangieren, wenn es mal nicht völlig windstill ist.
Das Problem beim (Seiten-) Wind sind die Böen, die sich zusätzlich zur tatsächlichen Windstärke schlecht abschätzen lassen. Ballistische Tabellen zeigen zumindest auf, wie sich Wind auswirkt
Das gleiche gilt für Luftflimmern (Mirage), das bei Windstille noch mehr behindert als an einem windigen Tag.
Das alles nicht auf 80m, denn bei 2x oder gar 3x so weit, sieht das schon anders aus.
 

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