Fröhliches Brainstorming als Entscheidungshilfe

Wheelgunner_45ACP

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Ja, die Schießausbilder sind teilweise "eigenartig". Meiner in 2000/2001 konnte weder schießen, noch sein nicht vorhandenes Wissen vermitteln. Er wurde wohl genommen, weil er ein Begeher unseres Kursleiters war und vorher irgendwann Waffenausbilder bei der BW.

Die Richtige unserer 3 Kursflinten zuzuordnen war in etwa so, wie wenn ein Blinder einem anderen Blinden was über Farben erzählt. Darauf hinweisen, dass man bitte immer die gleiche nehmen solle > Fehlanzeige. Dank irgendwann eigener Flinte machte ich eine Sprung von 40% Trefferquote auf 80%, sicher half auch das trainieren mit Freunden, die die Technik des Flintenschießens auch vermitteln konnten. Grad die eigene Flinte machte davon am meisten aus, ich sag nur passende Schäftung:biggrin:

Eine eigene Flinte wäre auch das, was ich dir empfehlen würde. Muss keine teure seine, aber passen sollte sie. In BY ist das ein anerkannter Bedürfnisgrund, Teilnahme am Jagdkurs. Die WBK ist dann erst mal befristet bis zum voraussichtlichen Kursende. Wenn dann bestanden, wird die Befristung gestrichen.

Bei der Kugel war es auch nicht besser. Er sah selbst offensichtlich Fehler nicht, konnte teilweise die Schußangst (bei 22Hornet und .222Rem!) nicht reduzieren und wurde auch aggressiv, wenn man nicht machte, was er forderte. Da ich vom LG- Schießen komme, war da bei mir gleich Ruhe im Karton, nachdem ich in der ersten Serie ein Schußbild schoss, das er so mit den Kurswaffen selber nicht zusammen brachte. Aber grad unsere Mädels im Kurs hatten Probleme, teilweise kamen da Bemerkungen, die weit unterhalb der Gürtellinie lagen:no:. Beschwerden beim Kursleiter brachten fast nix, außer die Adressen von weiteren Schießtrainiern und Sonderpreise bei denen. Allerdings trennte man sich nach unseren Kurs von einander.
 
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. Es hies nur von Anfang an: "Finger weg von der Vergrößerung".

Da sagt ja schon alles über die Qualität eines Ausbilders:roll:

Physik ist nicht diskutierbar.
D.h. jeder muss im gewissen Vorhaltmass auf Höhe der 10 den Abzug drücken. ABER wie ich an diesen Punkt hinkomme ist von Schütze zu Schütze manchmal unterschiedlich.
 
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Wheelgunner_45ACP

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Wo es, so glaube ich, grundsätzlich hapert, ist das die Schießtrainer im Kurs ein Problem damit haben, den Spaß am Schießen zu vermitteln. Für Sie als Jäger ist Schießen nur ein Mittel zum Zweck und ihr Aufgabe ist, die Teilnehmer durch die Prüfung zu bringen. Bestanden ist Bestanden, egal ob mit knapp über Limit oder mit 100%.

Wobei ich allerdings auch den unterschied zwischen einem Kurs in der Kreisgruppe und einer gewerblichen Jagdschule sehe. Beim Einen sind halt immer wieder Freiwillige gefragt, die Anderen sind eher bereit auch für qualifizierte Trainer Geld in die Hand zu nehmen. Und klar, das ist jetzt ziemlich pauschaliert, auch ein Freiwilliger kann gut, qualifiziert und motiviert sein. Nur meiner war halt grad verfügbar

Ich sehe das so, dass Schießen klar ein Teil von Jagen ist. Aber wenn ich den Spaß daran vermitteln kann, werden die Teilnehmern das Ganze gerne machen, Schießen lernt man halt nur durch Schießen. Damit gehe ich auch gerne und entspannter an den Stand, auch nach dem Kurs. Und grad beim Schießen ist eine Form von angespannter Entspannung einer der Schlüsselpunkte.
 

Wheelgunner_45ACP

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Ja, und nix ist schwieriger zu vermitteln, den du musst:

- Auf alles mögliche Achten, ohne nachzudenken
- die Waffe kontrollieren ohne dabei unnötige Kraft aufzuwenden oder zu verkrampfen
- im richtigen Moment abziehen > Wild MUSS richtig stehen dazu nicht ganz ein- oder ausgeatmet und zwischen 2 Pulsschlägen, da ist dein Körper am ruhigsten, grad bei Kugel
- bei Flinte kommt meiner Meinung. noch eine kontrollierte Aggressivität dazu, nicht zu viel Druck, aber auch nicht zu relaxt. Bin da aber garantiert nicht der Profi, dümple da derzeit bei etwa 60% Trefferquote. Ist einfach dem mittlerweile nahezu nicht vorhandenem Training geschuldet und war zu anderen Zeiten auch schon deutlich höher

Das sind nur die Punkte, die mir auf die Schnelle einfallen, gibt sicher noch ein paar Knackpunkte.
 

Wheelgunner_45ACP

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Klar, ist der Puls der Punkt, auf dem am ehesten zu verzichten ist, aber zumindest am Stand achte ich darauf. Wenn du es oft genug bewusst macht, erledigt es irgendwann dein Unterbewusstsein für dich automatisch ohne nachzudenken. Naja, wenn ich ehrlich bin, brauch ich drauf nicht mehr zu achten, nachdem ich in jungen Jahren wohl so an die 100.00 Schuß LG- Stehend gemacht habe, bevor IPSC kam.

Aber es hilft grundsätzlich darüber Bescheid zu wissen, wenn es mal darum geht, einen schlechten Schuss auf Wild zu reflektieren. Das Resultat kann denn eben sein, dass
- die Luft zu lange angehalten wurde, so bei 10 Sekunden sollte man den Cut da ansetzen
- das Jagdfiber hat den Puls hoch getrieben, damit wird es noch schwieriger einen ruhigen Schuss anzutragen
- du eine der anderen von dir abhängigen Randbedingungen falsch eingeschätzt hast
- und klar gibt es auch schlechte Schüsse, da ist die Antwort, "Das Wild hat sich überraschend bewegt"

:cheers:
 
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Mein Schießausbildung aktuell ist auch der Horror. ZFs alt, billig und teilweise schauen die Kabel der Leuchtpunkteinheit heraus[emoji23] Nur zwei, im vorherigen Jahrhundert zu letzt geputzte Büchsen (natürlich für Rechtshänder) und zwei Flinten, wobei die eine eine Plastikflinte mit zwei Leuchtkörnern ist. Technik wird einem mieserabel vermittel, bzw. gar nicht im Falle des Flintenlehrers (der zufälliger Weise Inhaber der des zum Stand gehörigen Jagdladens ist und dessen Munition wir kaufen). Ist also learning by doing und selbst herausfinden wie man damit den Kipphasen zu Fall bringt. Angeblich sieht das ganze in dem anderen ansässigen und gewissermaßen konkurrierenden Jagdverein der Stadt noch schlimmer aus. Das schlimmste für mich sind aber nicht obige Umstände, sondern die Art und Weise der vollkommen unreflektierten Ausbilder. Da MUSS auf den cm genau so gestanden, gehalten und angeschlagen werden die sich das vorstellen. Dass komischer Weise kaum einer trifft interessiert dabei niemanden. Keinerlei Spielraum für minimales Nachdenken wie man Probleme lösen könnte nach dem Motto "so haben wir das schon immer gemacht". Da wird man wirklich wie ein Auto angesehen, wenn man z.B. sagt, dass man spannungsfreier und damit zielsicherer stehend gestrichen anschlägt, wenn man seinen Arm nicht auf Biegen und Brechen durchstreckt/überspannt. So viel zu meinen Erfahrungen[emoji1]

Waidmannsheil,
Honigkuchenpferd
 
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Ja, und nix ist schwieriger zu vermitteln, den du musst:

- Auf alles mögliche Achten, ohne nachzudenken
- die Waffe kontrollieren ohne dabei unnötige Kraft aufzuwenden oder zu verkrampfen
- im richtigen Moment abziehen > Wild MUSS richtig stehen dazu nicht ganz ein- oder ausgeatmet und zwischen 2 Pulsschlägen, da ist dein Körper am ruhigsten, grad bei Kugel
- bei Flinte kommt meiner Meinung. noch eine kontrollierte Aggressivität dazu, nicht zu viel Druck, aber auch nicht zu relaxt. Bin da aber garantiert nicht der Profi, dümple da derzeit bei etwa 60% Trefferquote. Ist einfach dem mittlerweile nahezu nicht vorhandenem Training geschuldet und war zu anderen Zeiten auch schon deutlich höher

Das sind nur die Punkte, die mir auf die Schnelle einfallen, gibt sicher noch ein paar Knackpunkte.

Und das ganze dann auch noch in frostiger Kälte, Schneetreiben etc. Gestern war so ein Tag, wo man einen Hund nicht vor die Tür gejagt hätte. Trozdem, wie Du sagst: ich habe meinen Spaß am schiessen und versuche für mich selbst immer besser zu werden (Thema Waidgerechtigkeit) und in Anbetracht der wenigen Zeit, die uns noch zur Verfügung steht, geschossen was geht. Wir sind im Kurs 35 Leute, verteilt auf 5 Stationen (Bock, Keiler, Hase, Taube plus UVV). Für jede Station stehen uns an einem Tag 2 x 50min zur Verfügung. Und das an 9 Tagen während des Kurses. Ich bin zum Glück mit der Kugel auch vorbelastet (Vorderlader), somit habe ich mit der Handhabung etc. wenig Probleme. Die Tauben und Hasen habe ich von Anfang an kontinuierlich bis auf gestern 80% gesteigert. Der Bock ist eh kein Problem, wenn ich morgens nicht zu viel Kaffee intus habe (nach der Mittagspause mit einem alkoholfreien Hopfentee 5 x 10 auf 5-Markstückgröße) Aber der Keiler ist eine echte Katastrophe. Und so geht es 90% von uns (wobei da auch in anderen Bereichen dann noch Probleme sind). Eine Teilnehmerin hat gestern die Waffenausbildung hingeworfen und macht nur noch den "kleinen Jagdschein", ehemalige Tierärztin, die überhaupt nicht mit der Handhabung und der Schußangst zurecht kommt. Ich könnte die 12/70 ja noch verstehen, aber bei einigen Ausbildern hapert es schon an der .222, weil es keiner fertigbringt, ihr die Schußangst zu nehmen sondern sie dann in ihrer Unsicherheit noch rundgebügelt wird).
 
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Es hies nur von Anfang an: "Finger weg von der Vergrößerung".


Wie ich gerade erfahren habe besteht Dein Ausbilder auf eine 6fache Vergrösserung und das bei einem Ziel (Keiler) das gerade mal 50m entfernt ist.

Ich würde bei dieser Entfernung maximal auf 3fach gehen, da ich bei 3fach die Seitenbalken des ZF´s mitbenutzen kann.
Ich habe das mal bildlich grob (!), also nicht maßstabgetreu, ungefähr verdeutlicht:

1. Vergrösserung niedrig:

Keiler klein.jpg


2. Hohe Vergrösserung:

Keiler gross.jpg


Also ich würde die Variante 1 vorziehen.
Aber anscheinend trifft Dein Ausbilder besser mit Variante 2.
Das ist ja auch OK, ABER er soll Euch die Chance geben BEIDE Varianten auszuprobieren.
 
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@ Spezi: und damit hast Du absolut Recht. Seine Aussage lautet: "Ihr schießt mit der voreingestellten 5,5x, damit Ihr den Teller seht, auf dem Ihr abkommen müßt, Ihr Blindschleichen".
 
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@ Spezi: und damit hast Du absolut Recht. Seine Aussage lautet: "Ihr schießt mit der voreingestellten 5,5x, damit Ihr den Teller seht, auf dem Ihr abkommen müßt, Ihr Blindschleichen".

DAS wäre für einen Präzisionsschützen durchaus richtig, aber ich denke, dass sich Anfänger mit Variante 1 viel leichter tun, da der tödliche Trefferbereich von 10 bis 8 geht und das ist gross genug.
 
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Der tödliche Treffbereich ist bei der Prüfung aber oft nicht relevant. Als ich Prüfung gemacht habe waren 2 vom 5 in den Ringen Pflicht, es gibt Bundesländer, da reichen drei Treffer im Zuge der Schießausbildung, also beim ersten schießen ohne nachdenken alles richtig gemacht und der Keiler ist fertig.


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Wheelgunner_45ACP

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Die Frage ist halt, zu klären was sich hinter der jeweiligen Schußangst versteckt? Meist sind es 2 Probleme, die oft auch kombiniert auftreten, Der natürliche Reflex, bei Knall die Augen zu schließen, oder Angst vor den Schlag/Schmerzen an der Schulter. An beiden Punkten kann man arbeiten. Wenn Zeit vorhanden ist, einfach auch mal mit einem KK anfangen, Knall ist leiser, Rückstoß fast nicht vorhanden. Ansonsten helfen auch Schulterpads, gibt es einzeln oder in Jacken/ Schießwesten eingearbeitet.

Wilkürlich über Google/ Amazon gefunden: https://www.amazon.de/Tourbon-Leinwand-Schulter-Schutzhülle-Rechtshänder/dp/B01HOIX47G

Bei uns ging das bei einer der beiden Damen so weit, dass die Waffe an die Schulter ging, sie die Waffe ausrichtete, die Augen schloss, die Waffe leicht nach vorne gedrückt wurde und dann der Stecher ausgelöst wurde, sitzend aufgelegt, an stehend angestrichen war überhaupt nicht zu denken. Anders den Schuss auszulösen, untersagte unser Ausbilder, obwohl der Direktabzug der Hornet durchaus tauglich war. War dann mal privat mit ihr und einem Match KK am Stand. Leider war sie schon so verunsichert und überfordert, dass nichts mehr half:no: Unser Ausbilder war halt einfach ein Arsch mit Ohren und so sensibel wie ein entgegenkommender Güterzug. Er hat sie gründlich versaut und ihr die Sache so vermiest, keine Chance sie da raus zu holen. Am am Tag der Waffenhandhabung und Schießprüfung hat sie als Notlösung ihrerseits massiv Baldrian eingeworfen hat, um ruhig zu werden. Leider zu ruhig, da war der Tag gleich erledigt.
 
G

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Und das ganze dann auch noch in frostiger Kälte, Schneetreiben etc. Gestern war so ein Tag, wo man einen Hund nicht vor die Tür gejagt hätte. Trozdem, wie Du sagst: ich habe meinen Spaß am schiessen und versuche für mich selbst immer besser zu werden (Thema Waidgerechtigkeit) und in Anbetracht der wenigen Zeit, die uns noch zur Verfügung steht, geschossen was geht. Wir sind im Kurs 35 Leute, verteilt auf 5 Stationen (Bock, Keiler, Hase, Taube plus UVV). Für jede Station stehen uns an einem Tag 2 x 50min zur Verfügung. Und das an 9 Tagen während des Kurses. Ich bin zum Glück mit der Kugel auch vorbelastet (Vorderlader), somit habe ich mit der Handhabung etc. wenig Probleme. Die Tauben und Hasen habe ich von Anfang an kontinuierlich bis auf gestern 80% gesteigert. Der Bock ist eh kein Problem, wenn ich morgens nicht zu viel Kaffee intus habe (nach der Mittagspause mit einem alkoholfreien Hopfentee 5 x 10 auf 5-Markstückgröße) Aber der Keiler ist eine echte Katastrophe. Und so geht es 90% von uns (wobei da auch in anderen Bereichen dann noch Probleme sind). Eine Teilnehmerin hat gestern die Waffenausbildung hingeworfen und macht nur noch den "kleinen Jagdschein", ehemalige Tierärztin, die überhaupt nicht mit der Handhabung und der Schußangst zurecht kommt. Ich könnte die 12/70 ja noch verstehen, aber bei einigen Ausbildern hapert es schon an der .222, weil es keiner fertigbringt, ihr die Schußangst zu nehmen sondern sie dann in ihrer Unsicherheit noch rundgebügelt wird).


Gut, Schußangst muss man wegtrainieren. Da kann dir keiner mit einem Zauberspruch helfen. Manche Menschen sind auch einfach nicht fürs schießen und für die Jagd geboren, das muss man auch mal sagen. Wenn nämlich die Prüfung rum und bestanden ist, dann muss man auf echte Kreaturen - und auf Schalenwild, außer Rehwild auch mit echten Kalibern - schießen. Wie soll das denn gehen, wenn jemand schon eine läppsche twotwotwo nicht verdaut.
Mir sind natürlich nur die Umstände meiner Vorbereitung geläufig. Wir hatten einen sehr entspannten, verständlichen und qualifizierten Schießlehrer. Dieser ist aber auch an zwei Damen verzweifelt, die weder die Flinte, noch den Keiler wenigstens einigermaßen zuverlässig beherrschten. Was willst du da als Schießausbilder machen, außer Ruhe bewahren und mit den Anwärtern üben, üben und nochmals üben. (Keine der beiden hat damals den Schein bekommen, da beide nicht zur Prüfung erschienen sind.)
 

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