Freibrief für Schonzeitvergehen

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Moin!

Da verabschiedet sich gerade ein hessischer Förster vom Denunziantentum - ist doch gut! :24: Hätte ich JvdH nicht zugetraut! :27: Allerdings immer noch ein paar Schritte hinter den Brandenburgern: bei uns gab es die Sondergenehmigung für die DJ mit dem Zusatz: "Keiner muss, wir wollen auch nicht unbedingt Böcke auf der Strecke haben, aber wenn es passiert ist rechtlich alles in Ordnung. WMH!"

Viele Grüße

Joe
 
A

anonym

Guest
Ach wie ist das toll, jetzt brauch der Drückjagdteilnehmer im Hessenforst sich keine Gedanken mehr machen, kann das blöde "Ansprechen" entfallen lassen und sorglos auf das hochflüchtige
Rehwild draufballern. :22:

Wenn man nur Rehwild schießt das alle vier Läufe am Boden hat, sauber quer steht, kann man auch
Bock von weiblichem Wild unterscheiden ! Und da hat es solch eine Regelung nicht nötig !!!
 
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Ist alles schon wieder Schnee von gestern und dass Ministerium hat klar gestellt, dass hessische Beamte keinen Owi's Vorschub leisten dürfen und werden.
 
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Ja, Hessen Forst war vor langer Zeit schon sehr großzügig bei Schonzeitvergehen und der Erlegung führend abhängiger Stücke. Zu meinen Jungjägerzeiten mit Pirschbezirk bei denen hat ein anderer Pirschbezirkler im Mai eine Ricke als Schmalreh erlegt, das Stück hatte schon gesetzt. Strafe: doppelter Betriebskostenbeitrag. Einer der Gründe, weswegen ich mich beim Forst nicht wohlfühlte. Die Kitze wurden nicht gefunden, hoffentlich war die Natur gnädig und Fuchs oder Sau schnell zur Stelle :25: .

Paßt irgendwie alles ins Bild.

Wh

Nachtjäger
 
Y

Yumitori

Guest
GP-Pfalz schrieb:
Ach wie ist das toll, jetzt brauch der Drückjagdteilnehmer im Hessenforst sich keine Gedanken mehr machen, kann das blöde "Ansprechen" entfallen lassen und sorglos auf das hochflüchtige
Rehwild draufballern. :22:

Wenn man nur Rehwild schießt das alle vier Läufe am Boden hat, sauber quer steht, kann man auch
Bock von weiblichem Wild unterscheiden ! Und da hat es solch eine Regelung nicht nötig !!!


Moin,

mal abgesehen davon, dass man auf den oft sehr engen Schneisen sehr häufig nur zwei Möglichkeiten hat, nämlich entweder sauber ansprechen o d e r schiessen, stimme ich Dir hundertprozentig zu und habe mich mit dieser Meinung schon in einem anderen thread unbeliebt gemacht.
Es mag wildbiologisch vielleicht wirklich keine Katastrophe sein, wenn zur eigentlichen Schonzeit ein Bock fällt. Was aber wirklich eine Katastrophe i s t, ist die Tatsache, dass
1. Das Rehwild nach dem Motto "Wald vor Wild" in Acht und Bann getan wird und
2. Dass man mit diesem Freibrief es den Rehwildvernichtern abnimmt, sich mit dem Problem des Ansprechens ü b e r h a u p t zu befassen.

Die Klarstellung ist sowas von heuchlerisch - klar, man kann das so nicht stehen lassen, könnte ja sein, dass sich ein guter Jurist mit einer Äußerung dieser Art mal genauer befasst und man dann keinerlei Möglichkeit hat, der Rehwildvernichtung Unterstützung zu geben.
Allein die Art und Weise, wie man in den Hessischen Forsten nur allzu oft mit dem Wild und dem Auftrag zur Hege umgeht, ist schon bemerkenswert.
Gilt durchaus auch fürs Schwarzwild - aber d a s ist einen weiteren thread wert. Hauptsache, die Streckenzahlen steigen und das kann man eben nur dadurch erreichen, dass man den Respekt vor der Kreatur abbaut, Zahl vor Wahl, Wald vor Wild - das scheint die Devise zu sein, es ist nicht mehr wichtig, das Ansprechen von Rehwild überhaupt zu lernen, "bumm und um", so wird offenbar in Zukunft gejagt.
Das passt aber in den Ausbildungsstand so mancher Jäger; so fragte mich sehr ernsthaft vor etwa 8 oder 9 Wochen ein sehr netter Begehungsscheininhaber, der seit angeblich 5 Jahren den Jagdschein hat, ob ich denn wisse, wann der Rehbock abwerfe.... Die Frage verblüffte mich, was ich ihm auch gesagt habe. Daraufhin er - in bestem Ruhrpottdialekt:
"Ich weiss nit, watte wills - isch seh doch, wenn der nix mehr druff hat!"

Quo vadis, Jagd ?? :(

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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tja..

da hat sich wohl jemad aus der Forstverwaktung selber ein Ei gelegt...

er ist Dienstvorgesetzter und gibt eine Dienstanweisung heraus...

läßt aber seine Untergebenen schon mal mit der Defination " versehentlicher Bockabschuss" ins Pensionszeitverkürzende Messer laufen...

wie das wohl für hn ausgeht wen jemad Drittes eine Strafanzeige bei den zuständigen Stellen wegen Schonzeitvergehen stellt ? ( zuständige Stellen sind übrigens nicht die Forstbehörden....)

Und dann ermittelt wird wer dort versucht in fremden Revieren ( die der Strafverfolgung) zu wildern ?

Böse Falle....

TM
 
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Wir sollten mal aufhören, immer auf die Förster generell zu schimpfen. Ich kenne beide Seiten und es gibt auf beiden Seiten jagdherren, bei denen ich nicht mehr jagen möchte.
Ich habe aber im Verhältnis bein Forst die besseren Praktiker erlebt.
Was den Förstern halt oft zum Verhängnis wird, ist die Tatsache, dass sie sich nicht immer ihre "Jagdgäste" aussuchen können.
Da wird der Forst zum Schmelztiegel, die privat keiner mit der Zange anfassen möchte. Leider hat der Revierleiter nicht immer gleich die Handhabe, jemanden wieder rauszukicken, der einem nicht passt.
Die Anregung, einen Bockabschuß auf einer DJ nicht zu ahnden, war das Ergeniss eines Arbeitskreises verschiedener FAL. Man hat nach Strategien gesucht die DJ's effektiver zu machen. Man investiert viel Arbeit in die Organisation, da werden eine Menge Leute mobilisiert und das ganze Revier beunruhigt. Ich finde es da nur verständlich, dass man mit soviel Aufwand ein max an Effektivität erreichen möchte. Wenn ich mir dann ansehe, wie so mancher Bambistreichler wild auf Sauen und Füchse rumflackt(die schießen ja nicht zurück), aber beim sauber gesterckten Reh nen Herzkasper bekommt, wird mir irgendwie schlecht.
In Thüringen hat es ja schon einen offiziellen Versuch in diese Richtung gegeben.
Hier wollte keiner Verhältnisse wie in Ebrach und dies war in Hessen auch nicht angestrebt.
Unter dem Strich wird in vielen hessischen Forstämtern anständiger gejagt, als ich es schon bei manchem privatem erlebt habe.
 
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Moin!

Ach, ich vergaß, da geht es ja um das Ende des waidgerechten Abendlandes, was in so manchem Waidgenossen dann doch das C.Roth'sche "die anderen können mit Freiheiten doch eh' nicht umgehen!"-Gehabe zum Vorscheinbringt ... :19:

Jungs, da hat ein Forstbediensteter seine Untergebenen angewiesen, OWis nicht zu denunzieren bzw. das nur dann zu tun, wenn sie selber das für richtig halten. Wir hatten vor Jahren die sehr hitzige Diskussion ob denn ein Staatsförster rechtlich oder moralisch verpflichtet sei eben dieses zu tun, was ihn im Falle eines Falles regelmäßig in seinem sozialen Umfeld "auf dem Dorf" in des Teufels Küche bringen kann. Und jetzt hat der vdH versucht, seine Leute da raus zu nehmen. Sehr gut! Führungsverantwortung wahrgenommen und umgesetzt, wenn auch auf halben Wege stehen geblieben!

Und an die ganzen Feldjäger da draussen, die Rehe nur schiessen können wenn rundrum 30m Platz ist :29: - im Wald ist das oft anders. :32: Und dann liegt auch beim besten Rehwildansprecher der 10kg Jährling neben den 11kg Bockkitzen und was dann? OWi, Anzeigepflicht - wofür? (Wir reden hier nicht vom Kreisveterinär aus ..., der mal eben 2 Böcke mit zusammen schon wieder 60cm Gehörn im Paketschuss gerade heute vor ... Jahren auf die Strecke legte - der gehört geschlagen.)

Also - einen Gang zurückschalten bitte.

Viele Grüße

Joe
 
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Teufelsmoorer schrieb:
wie das wohl für hn ausgeht wen jemad Drittes eine Strafanzeige bei den zuständigen Stellen wegen Schonzeitvergehen stellt ? ( zuständige Stellen sind übrigens nicht die Forstbehörden....)

Und dann ermittelt wird wer dort versucht in fremden Revieren ( die der Strafverfolgung) zu wildern ?

Böse Falle....

TM

Hhmm.. das mit der Strafanzeige mußt du mir mal bitte erklären da ich kein Jurist bin.
Das Erlegen eines Bockes in der Schonzeit ist eine OWI und kein Straftatbestand.

Ob man Förschters zum Blockwarttum zwingen kann und sie bei Nichtbeachtung anzeigen kann ?
Sprich weil Sie eine lapidare Ordnungswidrigkeit (nur mal so zur Erinnerung: rechtliche Einstufung = so was ähnlich kriminelles wie falsch Parken) nicht anschwärzen ?


Teutschland kann halt scheinbar ohne Helfer der Volkspolizei, IM`s und Blockwarte nicht auskommen.

Hr. Lehrer ich weiß was. Im Keller brennt Licht........

Waidmanns Heil vom Rhöni, der seine Böcke zwischen 1. Mai und 15. Oktober streckt.
 
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Ameisenhaufen schrieb:
Wir sollten mal aufhören, immer auf die Förster generell zu schimpfen. Ich kenne beide Seiten und es gibt auf beiden Seiten jagdherren, bei denen ich nicht mehr jagen möchte.
Ich habe aber im Verhältnis bein Forst die besseren Praktiker erlebt.
Was den Förstern halt oft zum Verhängnis wird, ist die Tatsache, dass sie sich nicht immer ihre "Jagdgäste" aussuchen können.
Da wird der Forst zum Schmelztiegel, die privat keiner mit der Zange anfassen möchte. Leider hat der Revierleiter nicht immer gleich die Handhabe, jemanden wieder rauszukicken, der einem nicht passt.
Die Anregung, einen Bockabschuß auf einer DJ nicht zu ahnden, war das Ergeniss eines Arbeitskreises verschiedener FAL. Man hat nach Strategien gesucht die DJ's effektiver zu machen. Man investiert viel Arbeit in die Organisation, da werden eine Menge Leute mobilisiert und das ganze Revier beunruhigt. Ich finde es da nur verständlich, dass man mit soviel Aufwand ein max an Effektivität erreichen möchte. Wenn ich mir dann ansehe, wie so mancher Bambistreichler wild auf Sauen und Füchse rumflackt(die schießen ja nicht zurück), aber beim sauber gesterckten Reh nen Herzkasper bekommt, wird mir irgendwie schlecht.
In Thüringen hat es ja schon einen offiziellen Versuch in diese Richtung gegeben.
Hier wollte keiner Verhältnisse wie in Ebrach und dies war in Hessen auch nicht angestrebt.
Unter dem Strich wird in vielen hessischen Forstämtern anständiger gejagt, als ich es schon bei manchem privatem erlebt habe.
Ja,Du hast Recht . Aber darum geht`s hier gar nicht ! ! ! Vielmehr geht`s darum,daß sich ein Landesbediensteter ereifert, in aller Öffentlichkeit zum Gesetzesbruch aufzufordern.
Mach Du das bitte mal beim Rotwildabschuß usw.... .Da soll er wenigstens seine Klappe halten und wegsehen,das wäre das Mindeste an Anstand.
Mensch @Mohawk ,ich dachte immer die meisten Förster sind loyal. Wenn sich Eure Branche nicht mal mehr um Rechtsvorschriften schert,na dann,arme Jagd !
 
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Moin!

@Waldgeist:
Ist doch loyal - dem Mitarbeiter gegenüber. Und es war anscheinend ein Erlass an die Forstämter, der ist nicht öffentlich, sondern eine interne Dienstanweisung.
Ich habe solche Situationen live erlebt und da kommt der "kleine Revierleiter" ganz fix in arge Loyalitätskonflikte, weil jeder meint er - der RL - müsse jetzt natürlich ganz selbstverständlich DIESES tun und nicht JENES, sprich: seinen Dorfnachbarn und betreuten Waldbesitzer wegen eines kitzgroßen Bockes im Dezember (den jeder als Kitz angesprochen hätte) anzeigen, "sonst Diszi". :22: Oder eben natürlich nicht anzeigen, sonst Ärger im Dorf. :19: Und hier geht es für mich neben der Schutzfunktion für die Untergebenen nicht darum, die Schonzeitvorschriften auszuhebeln, sondern die Verantwortung und das Risiko wieder beim Schützen zu lassen. Wenn die Forstbeamten ihn nicht anzeigen heisst das ja noch lange nicht, dass das kein anderer tut. Wenn er eine OWi begeht ist das immer noch SEIN Risiko. Aber nur seins. Darüber hinaus bin ich mit der für unsere DJ dieses Jahr getroffenen Regelungen super zufrieden: Du musst keine Böcke schiessen, aber wenn es passiert ist es o.k. Gilt aber wirklich nur für die DJ!

Viele Grüße

Joe
 
A

anonym

Guest
Moin,

... was Du nicht kennst, das schieß nicht tot !

Und wer es doch tut, weil er eben "schußgeil" ist, sollte zur Kasse gebeten und zur Selbstanzeige genötigt werden. Wenn dann keiner mehr zu den überteuerten DJ hingeht, purzeln die Preise wenigstens auf ein erträgliches Maß. Ich war im Arnsberger Wald, bei 60 Schützen ( 6000 Euro !!! ) gerade mal 7 Kreaturen.

achtundneuziger
 

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