Fragen zur .264 Winchester Magnum

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Hat jemand praktische Erfahrungen in diesem Kaliber? Gibt es dafür wenigstens ein überschaubares Angebot and Fabrikspatronen?

Laut der Beschreibung auf Normas Seite war die Einführung des amerikanischen Pedanten zum 6,5x68 nicht von Erfolg gekrönt. Seit 2001 gibt es in dieser Klasse noch die 6,5 Norma, die sich bei den 1000m Schießen sehr bewährt.

Die Winchester soll auch aus längeren Läufen laut und grell feuern und scharf stoßen. Ebenso leiden bald Felder, Krone und Patronenlager und damit die Präzision durch die große Pulvermenge.


Grüße

Kronberg
 
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Guten Morgen Kronberg,

momenmtan gibt es nur zwei Labos auf dem Markt. Jeweils 140grs von Winchester und Federal.
Die 264 WinMag wurde 1958 eingeführt und war schon damals als absoluter Laufkiller verschrien. Ob das heutzutage, bei doch besserer Laufqualität besser ist, weiß ich nicht. Mir sind zumindest keine neuen Waffen in diesem Kaliber bekannt. Es sei dahingestellt, ob man nicht mit der 6,5x68 besser bedient ist, schon deswegen, weil man ja heute die ganzen Gürtelpatronen eher verteufelt und den Gürtel als unnütz bezeichnet.
Die von dir angesprochene 6,5-284 Norma liegt leistungsmäßig gut 25% unter der Win Mag, ist aber eine sehr präzise Patrone, doch in der Literatur als zickig beim Wiederladen verschrieben. Habe selbst mal überlegt ein Gewehr in diesem Kaliber zu bauen.


Martin
 
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grundsätzlich ist die 6,5-284Norma nicht zickig, ich habe nur die Erfahrung machen müssen das Geschosse wie zB das Hornady 139grs SST nur bedingt zur Präzision neigt, aus dem einfachen Grund, da die 6,5-284Norma einen 9"Drall aufweist, welcher für den Bereich auf welchem das Geschoss geführt wird bereits zu lang ist.
Das 139grs Lapua Scenar hingegen fliegt hervorragend, allerdings hat dieses Geschoss auch eine kurzere Führungsfläche als das Hornady SST.

Wenn man also einen 6,5-284Norma Lauf besitzt welcher einen 9" Drall hat, dann ist man gut beraten bei Geschossen zu bleiben welche einen möglichst kurzen Führungsteil aufweisen.

Auf diesem Foto von 6mmbr kann man gut erkennen wie unterschiedlich lange die Führungsflächen der einzelnen Geschosse sein können.

Jason65s.jpg
 
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Die 6,5x68 und die .264 WinMag haben viel gemeinsam. Beide verbrennen eine Menge Pulver und sind daher nicht besonders laufschonend. Tritt aber nur bei ausgiebigem Schießstandbesuch auf. Und wer macht das mit diesen Patronen schon.
Für den Nichtwiederlader ist bei beiden die Munitionsauswahl und -versorgung bescheiden.
Da die Winchester einen kürzeren Übergang hat, ist die Präzision mit kurzen 6 g Geschossen besser. Von da her also die bessere Wahl.
Allerdings würde ich eine .270 Winchester beiden vorziehen. Aber das kann natürlich jeder selbst entscheiden.
 
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Hallo,

die Win.Mag. verbrennt so um die 60-70grs progressiv. TLM. Aus dem dünnen 6,71mm messenden Rohr bringt das natürlich mehr Feuer und Knall als eine vom Pulvergewicht vergleichbare .338Win.Mag. mit weiterem Laufinnendurchmesser. Geht man der Frage nach: .264Win.Mag. oder 6,5x68, muß man sich auch fragen, ob es nur um das erreichen irgendwelcher Spitzenwerte auf dem Papier geht, oder ob eine der Wirkungsweise und auch dem Einsatzgebiet und Wildspektrum ebenbürdige aber lauf-, waffen- und schützenschonendere 6,5x65RWS oder die oben genannte .270Win. (wenn es unbedingt eine amerik. Entwicklung sein soll) nicht die bessere Lösung wäre.

Grüße
Saturn
 
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@ hem,

sorry, ich weiß es nicht mehr. Beim erstellen meiner Patronenkartei, bin momentan bei etwa 3000 Patronen, habe ich in letzter Zeit soviele Wiederlade- und Patronenbücher durchforstet, das es mir nicht mehr einfällt. Es ist aber möglich, das es sich da eben auf die leichten Geschosse in Verbindung mit dem 9" Drall bezogen hat. Es war auch vor einiger Zeit ein Artikel in einer Waffenzeitschrift, kann sein das es dort stand.
Wollte die 6,5-284 nicht irgendwie "schlecht" machen. Würde man nicht momentan so in der Luft hängen, mit der Entwicklung des Waffengesetzes in der nahen Zukunft, dann würde ich gerne noch ein leichtes "Mountain Rifle" in diesem Kaliber bauen. Für mich oder den Verkauf. Da ich aber gerade noch meine .300Winni einer Lauferneuerung unterziehe und eigentlich anlässlich der 50. Geburtstags der .358 Norma Magnum ein dazugehöriges Gewehrchen bauen wollte, Läufe sind schon bestellt, wird sowas erstmal in eine unbestimmte Zukunft verschoben.


Martin
 

hem

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Danke für die Antwort und viel Erfolg bei Deinen Projekten!
 
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Von der oben genannten 6,5x65 halte ich nicht viel, ist eher problematisch...
Empfehlen würde ich eher die 270Win, oder wenns noch rasanter sein soll die WSM, ansonsten gibts von Weatherby auch einige flotte Exoten.
 
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Hallo,

gerade habe ich an einen Foristi folgende PM geschrieben, aber da es was mit dem Thema zu tun hat stelle ich sie hier mal für die Allgemeinheit rein. Der Foristi fragte mich zu meinem obigen posting, ob denn wirklich ein TLM-Unterschied von etwa 5grs bei .270Win. zu .264Win.Mag. signifikant wäre :

sicherlich machen 5grs TLM mehr oder weniger was aus, v.a. wenn Lauflängen im Randbeich des Brennschlusses verwendet werden und der liegt bei den dünnen Läufen (ob 6,7 oder 7,03mm) mit 4 oder mehr Gramm Magnum-Pulver nunmal ziemlich weit vorne. Selbst meine nicht gerade als gasdruckstark verschriene 9,3x72R braucht trotz des viel weiteren Laufkalibers und 52,2grs. des leicht progressiven Vitha N550 die vollen 66cm Lauflänge des Drillings. Eigene Messungen ergaben mit dem Chroni eine V3 von 657m/s im Mittel (mit rund 7m/s Standartabweichung), also grob eine Vo von 660m/s. Die DEVA gab für die maximalladung von 53grs. N550 bei 60cm LL eine Vo von 630m/s an.***

Theoretisch müßte bei den dünneren und "progressiveren" .264WM bzw. 6,5x68 eine Lauflänge von 70-75cm am günstigsten sein, um die energie des TLM voll ausnützen zu können. Vor dem Krieg waren Magnumbüchsen die für Patronen wie z.B. .280 und .335Halger oder 8x75S mit solchen "überlangen" Läufen ausgerüstete und das bereits zu einer Zeit als es noch kein mit dem heutigen magnumpulver vergleichbares prog. TLM gab.

Bei Standartlauflängen von 60-65cm entsteht daher bei einer .264WM mehr Mündungsfeuer und Knall als z.B. bei einer 6,5x65 bzw. .270Win. Knall und Mündungsfeuer sind vor dem lauf verbrennende pulvergase, die nicht mehr auf das Geschoß einwirken können, also sinnlos, mit den bekannten Nebenwirkungen "verpuffen".
Deshalb hat man, trotz Magnumpatrone mit einem Mehr an TLM und einem Mehr am Gasdruck nur eine bescheidene Vo Erhöhung, die günstiger auf die GEE allenfalls im wenigen Meter-Bereich liegt und durch ein paar cm längere Läufe bei den Standartkalibern oder formwertbessere Geschosse wieder wettgemacht werden kann.

Deshalb sehe ich in Magnumpatronen im kaliberbereich kleiner als .300 eigendlich keinen bes. Sinn, da die Nebenwirkungen im Vergleich zu Standartpatronen wie .25-06, 6,5x64/65, .270Win., .280Rem. oder 7x64 zur "nutzbaren" Leistung in keinem Verhältnis stehen.

Kal. .30 nimmt hier eine Art Zwitterstellung ein. Hier gibt es mit den Kalibern .30-.338Win.Mag. (seltsamerweise nur bei BR-Schützen bekannt), .30Gibbs, .308Norma Mag. und .300H&H Mag. exzelente Magnumpatronen die den Einsatzbereich der Standartpatronen .308Win. und .30-06 sehr gut erweitern, in allen Situationen im Hochgebierge oder der offenen Landschaften einsetzbar sind, wo definitiv über 200m geschossen werden muß und "sparsamer" mit TLM und den oben beschriebenen nebenwirkungen sind, als die "Overbore-Patronen" ab .300Wby.Mag. (die .340 halte ich für die weitaus ausgewogenere Patrone der beiden) oder größer wie .300RUM, .30-.378Wby, oder .300Pegasus.

Ab 8mm oder noch besser 8,6mm können Magnumpatronen wie 8x68/75S, .340Wby, .358Norma Mag., 9,3x64/70 dann auf schweres Wild auf weite Entfernungen ihre Trümpfe richtig ausspielen, vorrausgesetzt man beherrscht die Waffe noch richtig.


(***keine Gewähr für Richtigkeit der Ladedaten!)

Grüße
Saturn
 
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@ Magnumpatronen

Trümpfe richtig ausspielen

Dazu gehört aber auch unabdingbar ein langer Lauf v. mindestens 65cm.
Leider ist es in den letzten 10 Jr. in Mode gekommen, die Läufe bei Magnum-
patronen immer kürzer zu halten. Die 26" Läufe z.Beispiel bei Weatherby-
büchsen bekommt man nur noch auf Sonderwunsch wenn überhaupt.
Siehe Blaser, Die bieten bei Magnumpatronen schon Läufe unter 60cm an.
Den dummen Jj. kann man's halt verkaufen ,weil sie v. innenballistischen
Vorgängen wenig bis keine Ahnung haben.


Gruß u.WaiHei Hr.Uhlenflut
 
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16 Jan 2006
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Hr.Uhlenflut schrieb:
@ Magnumpatronen

Den dummen Jj. kann man's halt verkaufen ,weil sie v. innenballistischen
Vorgängen wenig bis keine Ahnung haben.

Gruß u.WaiHei Hr.Uhlenflut

Hallo,

auch ´ne Menge "alte Hasen" legen sich Magnumwaffen mit unzureichenden Lauflängen zu. Denn nur wenn´s richtig laut knallt, wissen alle anderen, daß man "Mägnäm" schießt... 8) :roll: :wink:


Grüße
Saturn
 

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