Forstideologen bekommen Gegenwind;

Registriert
9 Jan 2010
Beiträge
8.157
Protestaktion : Buchen statt Nadelbäume;
Durchaus erfrischend, dass nicht immer nur gegen das Wild gewettert wird und ein paar über den Tellerrand der ForstWIRTSCHAFT hinausblicken ! :26:
Die Forstideologie ändert sich alle 20 Jahre und der Wald muss es ausbaden ! :12:

http://www.greenpeace.de/themen/waelder ... delbaeume/

"Wir schauen nicht tatenlos zu, wie falsche Bewirtschaftung unsere schönsten Wälder zerstört", sagt Martin Hofstetter, Sprecher von Greenpeace. "Der systematische Anbau von Douglasien in einem europäischen Buchenwald-Schutzgebiet ist völlig inakzeptabel."
 
Registriert
4 Mrz 2007
Beiträge
8.986
Das sollten sie mal dem Remmel hier in NRW auch ins Hirn meisseln! :16:
Anpassung wegen Klimawandel? :25:
Ich frage mich nur,was nutzt der beste Baum wenn der Boden ihn nicht hält? :25:
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
78.528
Ich frage mich nur,was nutzt der beste Baum wenn der Boden ihn nicht hält?

Das Problem liegt wo anders, wir müssen in größerem Maße von der Vorstellung weg, daß Wald nur ein Wirtschaftsfaktor ist.
Momentan läuft es darauf hinaus, daß man ein paar Schutzgebiete ausweist und auf dem Rest wird auf Teufel komm raus Holz produziert.

Bei uns sollen wieder mal 100 ha Wald plattgemacht werden, für den Kiesabbau obwohl im gesamten Kreis schon 1500 ha Auskiesungsflächen ausgewiesen sind.
Warum?
Weil eine Gmeinde davon profitiert und das im Bannwald und in unmittelbarere Nähe zu Fra Rhein-Main.
Da war greenpeace übrigens noch nicht.
 
Registriert
16 Jun 2010
Beiträge
620
Bei sowas (die Natur negativ beeinflussende Infrastrukturprojekte und Co.) denke ich mir immer, dass es für die Außenwirkung super wäre, wenn die Jägerschaft offiziell (und in der Funktion als anerkannter Naturschutzverband) Protest erheben würde.

Könnte ich mir hier in Bayern durchaus auch für die Themen "3. Startbahn" oder "Isentalautobahn" vorstellen, auch wenn das jetzt ein wenig OT ist...
 
Registriert
21 Apr 2003
Beiträge
2.671
cast schrieb:
Bei uns sollen wieder mal 100 ha Wald plattgemacht werden, für den Kiesabbau obwohl im gesamten Kreis schon 1500 ha Auskiesungsflächen ausgewiesen sind.
Warum?
Weil eine Gmeinde davon profitiert und das im Bannwald und in unmittelbarere Nähe zu Fra Rhein-Main.
Da war greenpeace übrigens noch nicht.

:39: Harte Nummer.

Und als Jäger sollte man sich freuen, wenn was anderes als Buche im Wald steht. Reine Buchenwälder sind die Pest für die Jagd.

Jeder ha Wald der unter Schutz gestellt wird, erhöht den Druck auf den Restwald was die Nutzung angeht. Die Wälder stellen doch eh nur nur noch Baumfabriken dar, damit man rausholen kann was geht.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
78.528
Und als Jäger sollte man sich freuen, wenn was anderes als Buche im Wald steht. Reine Buchenwälder sind die Pest für die Jagd.

Gibt nix schlimmeres als eine Buchenaltholzbestand mit geschlossenem Kronendach.
Da drunter wächst nichts.
Aber natürlich Wälder sind eher stufig.
 
Registriert
7 Feb 2008
Beiträge
3.060
Nett von euch.
Ihr wünscht euch sicher auch Pferdekutschen und Kopfsteinpflaster, weil Autos und Teerstraßen sind fortschrittlich und zerstören die Umwelt.
 
Registriert
4 Mrz 2007
Beiträge
8.986
cast schrieb:
Ich frage mich nur,was nutzt der beste Baum wenn der Boden ihn nicht hält?

Das Problem liegt wo anders, wir müssen in größerem Maße von der Vorstellung weg, daß Wald nur ein Wirtschaftsfaktor ist.
Momentan läuft es darauf hinaus, daß man ein paar Schutzgebiete ausweist und auf dem Rest wird auf Teufel komm raus Holz produziert.

Bei uns sollen wieder mal 100 ha Wald plattgemacht werden, für den Kiesabbau obwohl im gesamten Kreis schon 1500 ha Auskiesungsflächen ausgewiesen sind.
Warum?
Weil eine Gmeinde davon profitiert und das im Bannwald und in unmittelbarere Nähe zu Fra Rhein-Main.
Da war greenpeace übrigens noch nicht.


Och da seid ihr nicht die einzigsten! http://www.wochenblatt.com/nachrichten/ ... esabbau/1/
Der Witz ist nur,dass dies alles bei uns Niederländische Firmen sind und die auch nur grösstenteils ihre Landsleute einstellen! :25:
Bei uns nebenan in Rees tobt seid Jahren ein Krieg wegen der Kiesbaggerrei! Bei mir hier in 200 Meter entfernung ist ebenfalls eine KB die erst letztes Jahr eine Genehmigung um erweiterung gestellt und bekommen hat! Holländische Firma und seid 2 Wochen pleite! :25:
Den Schaden in und an der Natur beseitigt natürlich keiner! :16:
So langsam ensteht hier die Niederrheinische Seenplatte! :39:
 
Registriert
21 Apr 2003
Beiträge
2.671
Hickey schrieb:
Bei sowas (die Natur negativ beeinflussende Infrastrukturprojekte und Co.) denke ich mir immer, dass es für die Außenwirkung super wäre, wenn die Jägerschaft offiziell (und in der Funktion als anerkannter Naturschutzverband) Protest erheben würde.

Könnte ich mir hier in Bayern durchaus auch für die Themen "3. Startbahn" oder "Isentalautobahn" vorstellen, auch wenn das jetzt ein wenig OT ist...

:27: Aber musste aufpassen, dass man nicht gleich wieder ins grüne Lager abgeschoben wird.

Komische Kommentare warten nicht lang.

silo schrieb:
Nett von euch.
Ihr wünscht euch sicher auch Pferdekutschen und Kopfsteinpflaster, weil Autos und Teerstraßen sind fortschrittlich und zerstören die Umwelt.

Bist du nicht der, der sich über ein Nationalparkprojekt aufregt? Unter anderem auch weil dann auch eine touristische Infrastruktur aufgebaut wird? Gönnst den vielen Menschen nicht das Naturerlebnis?

Immer schön ruhig durch'n Schlüpper atmen.
 
Registriert
21 Apr 2003
Beiträge
2.671
cast schrieb:
Gibt nix schlimmeres als eine Buchenaltholzbestand mit geschlossenem Kronendach. Da drunter wächst nichts. Aber natürlich Wälder sind eher stufig.

:16: Wildkapazität über das Jahr gesehen = 0. Aber Buche ist gerade voll der Trend. Das kann auch schön als Begründung herhalten, warum man den Nadelholzbestand rigoros abhackt.

Schon nach 20 Jahren Buchenunterbau in Nadelholzbeständen, ist die Krautschicht weg. :19:
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
78.528
Och da seid ihr nicht die einzigsten!

Glaube ich, aber bei uns zeichnet sich durch die Politik Entspannung ab.
Der Regionalverband hat beantragt die Flächen aus dem Flächennutzungsplan von Kiesabbau wieder in Naherholung umzuwandeln.
Liegt jetzt am RP ob er gegen den Regionalverband das Planfeststellungsverfahren weiter durchzieht.
In Hessen stehen nächstes jahr Landtagswahlen an und nach dem Trouble am Flughafen, jetzt in unmittelbarer Nöüähe die nächste Baustelle aufmachen.....
Man sieht es mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Wechselt die Landesregierung wird sich in der Jagdpolitik einiges ändern, dafür bleibt der Wald....

Man muss, lieber silo auch sehen wo, was stattfindet.
In einem der dichtbesiedelsten Räume der Republik ohne Not 100 ha Wald ummachen hat andere Auswirkungen für 10 Tausende Menschen als irgendwo im Vogelsberg.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
78.528
Schon nach 20 Jahren Buchenunterbau in Nadelholzbeständen, ist die Krautschicht weg.

Aber nur in den klassischen Forstplantagen.
Ein natürlicher Buchenwald ist ziemlich licht.
 
Registriert
23 Aug 2008
Beiträge
4.016
cast schrieb:
Ich frage mich nur,was nutzt der beste Baum wenn der Boden ihn nicht hält?

Das Problem liegt wo anders, wir müssen in größerem Maße von der Vorstellung weg, daß Wald nur ein Wirtschaftsfaktor ist.
Momentan läuft es darauf hinaus, daß man ein paar Schutzgebiete ausweist und auf dem Rest wird auf Teufel komm raus Holz produziert.

Bei uns sollen wieder mal 100 ha Wald plattgemacht werden, für den Kiesabbau obwohl im gesamten Kreis schon 1500 ha Auskiesungsflächen ausgewiesen sind.
Warum?
Weil eine Gmeinde davon profitiert und das im Bannwald und in unmittelbarere Nähe zu Fra Rhein-Main.
Da war greenpeace übrigens noch nicht.

Interessieren tut was hinten raus kommt!

Greenpeace schützt liebert da wo keine Beitragszahler betroffen sind.

War letzte Woche auf einer Veranstaltung (Bürgerversammlung). Es ging um Windkraft. Was soll ich sagen - selbst der Lehrer, in Strickjacke usw. war ja zunächst dagegen - doch als man dann zum finanziellen kam, z.B. Anleihen mit 5 % Verzinsung, 1 ct/Kw/h Vergünstigung für den Strom etc. da wurde es ganz still......
 
Registriert
7 Feb 2008
Beiträge
3.060
cast schrieb:
Man muss, lieber silo auch sehen wo, was stattfindet.
In einem der dichtbesiedelsten Räume der Republik ohne Not 100 ha Wald ummachen hat andere Auswirkungen für 10 Tausende Menschen als irgendwo im Vogelsberg.

Richtig cast. Es hätte auch am Vogelsberg genügend negative Auswirkungen.
Mein Kommentar bezog sich auch nicht darauf, sondern auf die Greenpeaceaktion.
Wenn die BaySF (deren Forstpolitik sicher kritische Stimmen rechtfertigt) die nachhaltige Nutzung der Flächenkompostierung vorzieht, sollte man aber vorsichtig sein wem man da den falschen Umgang mit der Natur vorwirft.

schweisshund schrieb:
Bist du nicht der, der sich über ein Nationalparkprojekt aufregt? Unter anderem auch weil dann auch eine touristische Infrastruktur aufgebaut wird? Gönnst den vielen Menschen nicht das Naturerlebnis?

Immer schön ruhig durch'n Schlüpper atmen.

Du glaubst das mit der touristischen Entwicklung wirklich ?
Und du siehst in einem NP Nordschwarzwald ein gesteigertes Naturerlebnis für die Menschen ?
Wie begründest du das ?
 
Registriert
9 Jan 2010
Beiträge
8.157
cast schrieb:
Und als Jäger sollte man sich freuen, wenn was anderes als Buche im Wald steht. Reine Buchenwälder sind die Pest für die Jagd.
Gibt nix schlimmeres als eine Buchenaltholzbestand mit geschlossenem Kronendach.
Da drunter wächst nichts.
Aber natürlich Wälder sind eher stufig.
Das stimmt so nicht.
Natürliche Wälder sind auch nicht in erster Linie stufig aufgebaut, sondern die einzelnen Entwicklungsphasen (Verjüngungs-, Reife-, Alters- und Zerfallsphase) verteilen sich mosaikförmig kleinräumig über die Gesamtfläche. Der im Sommer stockdunkle Buchen-Altbestand (der um diese Jahreszeit am Boden allerdings eine dichte Vegetation aus Frühjahrsblühern aufweist) grenzt natürlicherweise also an eine für das Wild attraktive Verjüngungs- und Reifephase.
Die Rotbuche (Fagus sylvatica) hat ihr Hauptverbreitungsgebiet in Mitteleuropa, daher trägt Deutschland eine Hauptverantwortung für den Schutz dieser Wälder.
Und wer glaubt, ein Buchenaltbestand sei artenarm, sollte sich einfach mal das Kronendach ansehen. :15:

Im Grunde bringt die Frage "Kleiber oder Wiedehopf" (und die Antwort darauf) das Thema gut auf den Punkt : http://www.nabu.de/nh/199/vogel199.htm

Das Thema hatten wir hier auch schon mal angerissen. viewtopic.php?f=12&t=71359&p=1477231&hilit=Kleiber+Wiedehopf#p1477231
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
167
Zurzeit aktive Gäste
467
Besucher gesamt
634
Oben