@SheepShooter
Wieso ist die Banane krumm? :roll:
- schnelle, kleinkalibrige Geschosse haben oft die Eigenschaft viel Hämatome zu produzieren. Wie es dazu kommt wird immer wieder heiß diskutiert. Da es aber nur zu Einblutungen kommen kann, wenn das Herz noch schlägt, scheinen diese Geschosse zwar das Wild oft an den Platz zu bannen, es lebt dann aber offenbar noch. Daher schrieb ich oben auch von der Theorie, denn ich habe mit schweren, langsameren Geschossen bessere Erfahrungen gemacht.
- die .300 WM ist mit Fabrikladungen auf kurze Entfernungen meist ungeeignet, weil sie, wie du selber ausführst ein .30er Geschoß hoch beschleunigt, um es auf weite Entfernungen zu bringen. Die Erfahrung zeigt, daß sie auf Kirrungsentfernung meist keine Bumm-um Wirkung hat. Ich könnte dann immer schmunzeln, wenn die Leuts, die sich speziell so eine Waffe wegen der "Energiereserven" gekauft haben, total enttäuscht sind, das die Schweine immer elendig weit laufen, während sie mit der bummeligen 8x57 unweit des Anschusses liegen.
- Ich ließ mich aber einst von Barry überzeugen, daß man speziell für die kurzen Entfernungen (Kirrung, DJ) optimale Ladungen mit der .300 WM basteln kann. Es ist zwar egal aus welchem Kaliber dasselbe Geschoß auf dieselbe v0 beschleunigt wird, aber der Unterschied zur .30-06 oder .308 ist in meinem Beispiel, das keines der mittelschweren, sondern das schwerste Geschoß verladen wurde. Ich meine 14,x g bei etwa 770 m/s.
Dieses Geschoß hat einen sehr hohen Impuls (der meines Erachtens viel Aussagekräftiger ist, als die Energie) und eine extrem große Querschnittsbelastung, die wiederum für Tiefenwirkung und so für Ausschuß sorgt. Weil das Geschoß aber recht langsam ist, verrichtet es viel Arbeit im Wildkörper.
[quote:xbvwsjug]Hohe Augenblickswirkung hat man erfahrungsgemäß mit großkalibrigen, schweren, aber eher langsamen Geschossen.
wie wurde das den ermittelt...? [/quote:xbvwsjug]
Durch Erfahrung. :wink:
Drauf gekommen bin ich einst durch die sehr guten Augenblickswirkungen der .45/70 oder Brennecke, während die Schnellen, wie .300 WM in denselben Situationen oft versagen.
Leider wird in der Vermarktung immer von "Energie" geredet und es leuchtet auch ein, daß Energie erforderlich ist, um zu töten. Das ist aber so nicht der Fall.
Um die Energie eines Geschosses möglichst groß zu bekommen, mache ich es schnell. Auf das Kaliber bezogen, gehe ich mit dem Geschossgewicht runter und mit der v0 rauf. Dadurch wird die Flugbahn gestreckter und die GEE erhöht (ich weiß du hältst von GEE nix :wink: ). Zusammen mit der nominell sehr hohen Energie ergeben sich also auf dem Papier tolle Eigenschaften. Nur an der Kirrung ist die Enttäuschung dann groß, wenn es nicht mal Ausschuß gibt und das Wild dann erst nach 300 m gefunden wird (ist oft genug vorgekommen). Es sind schon Leute empört zum BüMa zurückgekommen und haben über ihre neue Magnum-Errungenschaft geschimpft, wie ein Rohrspatz, weil sie sich gegenüber ihrer "lahmen" 8x57 IS beispielsweise eine wesentlich bessere Wirkung erwartet haben. Die Vorteile beginnen aber erst da (entfernungsmäßig), wo das Geschoß wieder mittlere Geschwindigkeiten erreicht hat (entsprechen dem Geschwindigkeitsfenster, wo es optimal funktioniert).