Flintenschaft auf links biegen ?

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Kenne das Thema. Bin Rechtshänder mit dominanten (und stärkerem) linken Auge.
Habe für die Jägerprüfung nur rechts geschossen weil ich das schon mit Büchsen als Sportschütze jahrelang gemacht habe und der Anschlag gewohnter war. In einer anderen Sportart habe ich von Rechts auf Links gewechselt und nach hartem Training (1/2 Jahr) kann ich nun mit links ca. 25% besser treffen wie mit rechts. Aus diesem Grunde werde ich auf dem Schiesstand auch mit der Zeit auf Linksschütze umstellen. Ich habe eine "Winchester Super Grade" ohne Backe mit gerader Schäftung, die auf beiden Seiten angeschlagen in etwa passt. Den Schaft habe ich nur ein wenig verlängert. Ein Bekannter von mir hat bei einem Hegering-Schiessen 29 von 30 Tauben geholt, als Linksschütze und geliehener, nie vorher in der Hand gehabter, Rechtswaffe. Da kann nicht nur die Schäftung dran schuld sein ;-).

Übrigens, um mit rechts als linksdominanter Brillenträger (evlt. Sonnenbrillle nehmen)zu schiessen kann man zum Testen einfach ein wenig sonnencreme auf dem linken Glas machen.

Carpenter
 
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...oder ein passendes Stückchen Pappe/Papier über die Brille hängen (bei einer Schießbrille wird ja auch das nichtzielende Auge hell abgedeckt).
 
A

anonym

Guest
das zukneifen oder abdecken eines auges halte ich für eine dumme angewohnheit, mit der man bei z.b.bewegungsjagden nur nachteile einfährt.

als junger sportschütze (lg und kk) habe ich unter anleitung auch erst mit zugekiffenem auge geschossen.

beim vorbereitungslehrgang zur jägerprüfung mußte ich dann sehr viel energie, konzentration (und geld) beim flintenschießen lernen mit offenen augen zu schießen. auch den lk kann man mit 2 offenen augen schneller aufnehmen.

[ 22. Oktober 2004: Beitrag editiert von: kabe ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von kabe:
das zukneifen oder abdecken eines auges halte ich für eine dumme angewohnheit, ...<HR></BLOCKQUOTE>

Fest zukneifen muss nicht sein. Mir reicht es, nach der Zielerfassung, im Verlauf des Anschlagens das linke Auge leicht zu schliessen. Geht mt ein wenig Uebung automatisch.

Fuhrmann
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von fuhrmann:


Fest zukneifen muss nicht sein. Mir reicht es, nach der Zielerfassung, im Verlauf des Anschlagens das linke Auge leicht zu schliessen. Geht mt ein wenig Uebung automatisch.

Fuhrmann
<HR></BLOCKQUOTE>

mit noch etwas übung kann man auch beide augen offen lassen.
dann braucht man sie nach dem schuß nicht mehr öffnen.
aber ich kann da leicht reden,ich schieße ja auch nur eine damenpatrone...
icon_biggrin.gif
 
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Bärentöter schrieb...Bin im Gegensatz zu "Flintenschütze" der Meinung, daß ich an der Seite des Führungsauges anschlagen sollte.

Diese Äußerung ist doch nur ein Allgemeinplatz! Natürlich ist das die Präferenz. Der(günstige)Regelfall: Rechtshänder bilden rechtes Führungsauge -, Linkshänder bilden linkes Führungsauge aus.
Aber einen Rechtshänder zum Linkshänder und umgekehrt nur wegen der "nicht passenden" Führungsaugenqualitäten zu machen, kann doch nur ultima ratio sein und ist ein Schritt, den man sich sehr genau überlegen sollte. Die üblichen "Ausbilder" in einem deutschen Jagdkurs sind da meistens keine Hilfe.

Auch ein thread im Internet kann dabei nicht weiterhelfen.

Man muß im Einzelfall genau austesten, was für den betreffenden Schützen das Beste ist. Aus meiner Erfahrung haben die meisten Frauen z.B. überhaupt kein Führungsauge ausgebildet. Was macht denn Bärentöter in diesen Fällen? Viele Schützen können auch nicht ein Auge zukneifen, ohne das andere Auge abzuschatten. Auch bei Personen, die ein Führungsauge ausbilden, können sich diese auf das 100%ige Funktionieren der Führungsaugenqualität nicht immer verlassen. Sie ist nämlich auch von der körperlichen Verfassung des Betreffenden abhängig. Da der Jagdkurs für Viele der erste regelmäßige Kontakt mit einer Waffe bedeutet, sind viele Schützen gar nicht daran gewöhnt, ihr eigentlich vorhandenes Führungsauge richtig zu benutzen. Es muss sozusagen erst "erweckt" werden. Die Problematik ist jedenfalls vielschichtiger als hier von allwissenden Vielschreibern und auch in der deutschen Jagdliteratur vorgetragen wird. So finden Sie z.B. in jedem jagdlichen Waffenkundebuch das Schlagwort Führungsauge und die belustigenden Tests mit Däumchen und Gucklöchern. Was aber sind bitte die Konsequenzen? Was macht schließlich ein Schütze, wenn sein Däumchen gehüpft ist? Darüber werden Sie nichts finden. Ich darf an dieser Stelle anmerken, dass diese Tests auch sehr zweifelhaft sind und keinen endgültigen Aufschluss geben. Deshalb werden diese Tests mittlerweile weder bei der CPSA noch bei anderen anständigen Schießschule in England anerkannt. Das Führungsauge wird dort immer vom Ausbilder ermittlet, wenn der Schütze mit ungeladener Waffe im Anschlag ist und mit beiden Augen auf die Mündung schaut. Ob das falsche Auge mitschaut, kann dann ziemlich zweifelsfrei beurteilt werden und sollte weiter mit Schüssen auf die Anschussscheibe bestätigt werden.
Die Verwendung der Occlusionsscheibe wird sich bei Problemen mit dem führungsauge sofort in der Plazierung der Garbe niederschlagen. Bei Personen mit einedeutigem Führungsauge wird die Verwendung der Occlusionsscheibe keine Veränderung ergeben.

Die Occlusionscheibe (sie dient zur Ausblendung des "falschen Auges") ist ein schnelles Hilfsmittel, mit der der Schütze nicht von rechts auf links - oder umgekehrt - umtrainiert werden muss.

Es scheint mir deshalb sehr zweifelhaft, ob der ürsprüngliche Fragesteller dieses threads tatsächlich über seine aktuell ermittelten Führungsaugequalitäten sicher sein kann. An seiner Stelle würde ich mir da nochmals eine 2. Meinung von berufener Stelle einholen.

Dann ist "Jäger-Jörg" wohl klar Opfer einer falschen Information seiner Ausbilder!? Perdigen die ewig Gestrigen im Sauerland da etwa immer noch den Drilling (mit Einstecklauf - lol -) als die totale Universalwaffe? Nun - schließen wir uns des lieben Friedens willen - diesem liebgewonnen Anachronismus deutscher Waidmannsseligkeit an. Horrridö!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von kabe:


mit noch etwas übung kann man auch beide augen offen lassen.
...
<HR></BLOCKQUOTE>

Nach Laser-Operation des schwächeren rechten Auges (kurzsichtig) bin ich tatsächlich kurz davor, beide Augen offen lassen zu können.
Zum Rest: blödeln wollte ich nicht.

Fuhrmann
 
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anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von fuhrmann:


Nach Laser-Operation des schwächeren rechten Auges (kurzsichtig) bin ich tatsächlich kurz davor, beide Augen offen lassen zu können.
Zum Rest: blödeln wollte ich nicht.

Fuhrmann
<HR></BLOCKQUOTE>

auch ich blödelte nicht.

auch nicht mit dem rest. das war keine blödelei, sondern eine zarte anspielung allgemeiner natur - nicht an dich gerichtet.

meine erfahrung mit zarten anspielungen ist in diesem forum sowieso eher negativ. der wink mit dem zaunpfahl liegt hier offensichtlich an der unteren grenze.
 
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Zum abdecken:
...es schafft nun mal nicht jeder Schütze beide Augen offen zu halten, bzw. sich nur auf das zielende Auge zu konzentriern. - Dafür - und nur dafür gibt es solche Hilfsmittel.
Natürlich ist es von großem Vorteil, wenn beide auge am Geschehen (mehr oder minder) teilhaben - siehe: LK.
 
A

anonym

Guest
@flintenschütze

es ist ein Kampf gegen Windmühlen!


Bunduki
 
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Um's vorab zu sagen: Ich bin ein Rechtshänder und glücklich und zufrieden Linksschütze.
Als Kind habe ich immer gemeint, ich könnte nicht zielen. Weil ich alles wie alle anderen gemacht habe, mit rechts. Erst seit dem Jägerkurs, wo man festgestellt hat, dass ich "links" bin, klappt es mit dem Treffen.
Das Umgewöhnen des Handlings von rechts auf links war auch kein Problem, da ich es von Anfang an konsequent durchzog.
Nun meine Fragen an den Flintenschützen: Natürlich kann man einen Rechtshänder mit dominantem linken Auge umtrainieren, indem man Hilfsmittel wie Augenklappen etc. benutzt. Mir hat man aber erzählt, und da ist bestimmt viel Wahres dran, dass, wenn ein Auge "lahmgelegt" wird, auch das räumliche Sehen weg ist. Und es wäre für das Treffen bedeutend besser, wenn man das räumliche Sehen hat, gerade beim Bewegungsschießen. Und was ich für mich auf der Jagd festgestellt habe, ist, dass man mit beiden Augen offen natürlich ein viel größeres Terrain überblicken kann. Und wer denkt schon immer daran, schnell beim Anschlag das "falsche" Auge zuzumachen?
Außerdem, wenn man für die Drückjagd ein Rotpunktzielvisier benutzen will, muss man sogar mit beiden Augen offen schießen, sonst klappt das nicht.
Ich habe es mir antrainiert, selbst beim Büchsenschießen beide Augen offen zu halten.
Und nochmal eine Frage: Wieso sollen gerade Frauen kein ausgeprägtes Führauge haben???
 
A

anonym

Guest
@ Flintenschütze: bitte lesen:
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bärentöter:
Bin im Gegensatz zu "Flintenschütze" der Meinung, daß ich an der Seite des Führungsauges anschlagen SOLLTE !!! Natürlich kann man mit sehr sehr viel Übung den Zielfehler kompensieren -
icon_rolleyes.gif

P.
<HR></BLOCKQUOTE>


icon_rolleyes.gif
da ich KEIN Ausbilder bin, brauche ich auch nicht bei anderen das Führungsauge ermitteln. Gebe nur meine eigenen Erfahrungen wieder - und nach über 50 Jahren Schießen mit geschlossenem linken Auge verschlechtert sich meine Trefferquote deutlich, wenn ich krampfhaft versuche, das linke, recht schwache Auge offen zu lassen.
Bei jungen Leuten bzw. Anfängern mag das anders sein.
icon_razz.gif

P.
P.S. Sollte ich mein Rechtes Auge verlieren, was Gott verhüten möge, werde ich versuchen, mit einem Krüppelschaft weiter zu schießen... bin aber sehr skeptisch....
P.

[ 22. Oktober 2004: Beitrag editiert von: Bärentöter ]
 
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@weisse feder:
Nun meine Fragen an den Flintenschützen:

Also, die Occlusionsscheibe wird nur in Pupillengröße in einer bestimmten Position auf die Brille geklebt, nämlich in der die die Pupille einnimmt, wenn das "falsche Auge" über das Korn visieren will. Folglich ist das Sehen in anderen Positionen nicht ausgeblendet (wie etwa bei einer Augenklappe) und das räumliche Sehen wird im Übrigen nicht behindert. Es ist sozusagen eine mildere Variante.

Aber wie gesagt, ob Occlusionsscheibe oder Umtrainieren von links nach rechts und umgekehrt, hängt letztlich von der persönlichen Präferenz des Schützen ab. In den meisten (nicht allen!) Fällen ist die Occlusionsscheibe geeignet und der geringst schwere Eingriff.

Die Verwendung der Occlusionsscheibe ist international bekannt und Browning hat sogar mit dem Magic Dot diese Scheibe als Produkt auf dem Markt. Bei uns ist sie in Jägerkreisen jedoch gar nicht bekannt. Insbesondere wohl deshalb, weil man sich mit der Führungsaugenproblematik nicht differenziert genug beschäftigt.

Und nochmal eine Frage: Wieso sollen gerade Frauen kein ausgeprägtes Führauge haben??? an der Art der Fragestellung kann man schon den Zweifel des Fragestellers erkennen. Aber es ist Fakt: Frauen haben (meistens) kein Führungsauge ausgebildet. Viele Männer übrigens auch nicht.

Warum gerade Frauen nicht? Stellen Sie diese Frage an die Evolution. Im Ergebnis war es bei den Aufgaben der Frauen wohl nicht nötig. Die weibliche Wahrnehmung ist nicht nur in diesem Punkt verschieden von der männlichen Wahrnehmung. Frauen sind mehr Multitasker als Männer und deshalb insgsamt nicht so fixiert. Ca. 10000 Jahre Aufgabenteilung lassen sich wohl nicht so einfach wegwischen.

[ 22. Oktober 2004: Beitrag editiert von: Flintenschuetze.de ]
 

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