"Fixierung" beim Einschießen + spätere Jagd

[seppel332]

Hallo Zusammen,

ich wollte mal in der Runde Erfahrungen/Meinungen einholen, da ich bei diesem Thema etwas unsicher bin. Ich bin Jungjäger im 2. Jahr und mit einer Tikka CTR in .308 mit Schalldämpfer unterwegs.
Meine Waffe musste ich, aus mehreren Gründen, mehrfach seit Kauf auf dem Stand einschießen.

Hierbei verwende ich für den Vorderschaft eine normale Auflage; beim Hinterschaft eine V-Halterung, die der Schießstand zur Verfügung stellt.

Bei wiederholten Schießstandbesuchen zum "Training" habe ich bemerkt, dass meine Schussgruppen ohne die Auflage hinten nicht im Schwarzen liegen, wenn ich sie mit Hinterschaftunterlage eingeschossen habe. Da ich auf der Jagd meist keine Auflage am Hinterschaft habe, habe ich das ZF entsprechend angepasst. Ich schieße dann mit der linken Faust unter dem Schaft und nivelliere die Höhe des Absehens durch die Drehung bzw. Anspannung der Faust.

Dabei sind Abweichungen natürlich größer als mit einer fixen Auflage; ich war/bin aber der Meinung, dass das ein realistischeres Trefferbild ergibt; Streukreis ~2-3cm. Ich habe noch nicht viel Wild erlegt; die Treffer waren aber immer dort, wo ich angehalten habe.

Neulich habe ich mich mit einem Kollegen unterhalten - er schießt einmal mit Vorder/Hinterschaftunterlage ein, macht dann in 30/50/70/100m einen Probeschuss im Revier, und wenn das jagdlich für ihn passt, ist's für ihn in Ordnung.

Wie handhabt ihr das? Gibt es ggf. Verbesserungsvorschläge zu der Art, wie ich das handhabe?

Liebe Grüße,
Seppl

 

[basti]

Suche im Internet alles zum Thema "Natural Point Of Aim" und übertrage das auf deine Schiesspositionen ("...Drehung bzw. Anspannung der Faust...."). Im Revier versuche immer den rechten Ellenbogen aufzulegen.

Basti

 

[Der Zuagroaste]

Du hast auf jeden Fall die praktisch sinnvolle Lösung gewählt indem du den Anschlag zum Einschießen möglichst so wie deinen jagdlichen Anschlag gestaltest. Wenn ich ein neues LOS Munition anbreche oder wissen will ob der Streukreis gut ist lege ich einen Sandsack unter den Hinterschaft. Fürs Jagen machst du alles richtig so.

 

[crasher]

Hallo, bei uns auf dem Schießstand haben wir vorne höhenverstellbare weiche Auflagen und hinten Auflagen aus Leder mit wenig V - Ausschnitt
Ich selbst habe dabei noch keinen Unterschied zur Auflage wären der Jagd festgestellt.
Der Unterschied kalter erster Schuss ist bei ein paar Waffen deutlicher.

 

[Mohawk]

Wichtig ist, dass die Waffe frei zurücklaufen kann wie beim Schuss im Revier. "Klebrige" Vorderschafteinlagen und Lederkissen sind da übel, auch die Einschiessgestelle mit Schraubzwinge vorne und Schafthalterung hinten liefern andere Treffpunktlagen als Schiessen vom Sandsack alleine.

 

[Odin_0109]

Wichtig ist, dass die Waffe frei zurücklaufen kann wie beim Schuss im Revier. "Klebrige" Vorderschafteinlagen und Lederkissen sind da übel, auch die Einschiessgestelle mit Schraubzwinge vorne und Schafthalterung hinten liefern andere Treffpunktlagen als Schiessen vom Sandsack alleine.

Interessant.
War mir nicht bewusst, jetzt wo ich deinen Beitrag lese, kommt es mir aber bekannt vor!
Im Einschiessgestell bekomme ich natürlich bessere Schussgruppen hin. Schieße ich die so eingeschossene Waffe dann "praxisnah", habe ich immer einen Höhenunterschied.
Dachte schon ich habe einen Knick in der Optik. Daher habe ich auf das Einschiessgestell verzichtet und mich mit einem etwas schlechteren Schussbild zufrieden gegeben.
Um Streukreise/Laborierungen zu testen, ist das Gestell dennoch zu gebrauchen.
Man lernt nie aus, danke dafür

 

[Neukuekenstein]

Wir hatten in meinem alten Revier ein Teil zum Einschießen, da war eine freie Vorderschaftauflage und ein festes Teil hinten, das den Schaftabschluss vor der Schulter fixierte montiert auf einem schweren Brett. Folge waren enge Streukreise mit Hochschuss um 5cm. Also ab in den Kamin..

 

[basti]

Wichtig ist, dass die Waffe frei zurücklaufen kann wie beim Schuss im Revier. "Klebrige" Vorderschafteinlagen und Lederkissen sind da übel, ...

Benchrester haben deshalb "früher" die Ledersäcke mit Talkum bestreut, oder eine Doppellage Seidentücher zwischen Schaft und Auflage gelegt. Wichtig ist aber, dass die Waffe ohne jede Berührung genau auf das Ziel ausgerichtet ist und dann dort ohne weitere Krafteinwirkung festgehalten wird. Zur Kontrolle alle Muskeln entspannen ohne dass die Waffe aus dem Ziel geht.

Basti

 

[cast]

Naja, eine CTR in 308 mit SD, "läuft" nur noch wie ein Luftgewehr zurück.

Aber die Lösung des obigen Problems, heißt "schießen lernen". Das kann man unter Aufsicht tun oder mit Hilfe von viel Munition ohne Anleitung.
Letztlich lernt man schießen nur durch schießen.

 

[basti]

Letztlich lernt man schießen nur durch schießen.

Das Schiessen ist die Erfolgskontrolle, ob man es richtig begriffen und somit gelernt hat.

Basti

 

[cast]

Trotzdem reicht die Theorie nicht für gute Ergebnisse.
Theoretisch weiß ich auch wie Hammerwerfen geht....

 

[Kohlfuchs]

Interessant.
War mir nicht bewusst, jetzt wo ich deinen Beitrag lese, kommt es mir aber bekannt vor!
Im Einschiessgestell bekomme ich natürlich bessere Schussgruppen hin. Schieße ich die so eingeschossene Waffe dann "praxisnah", habe ich immer einen Höhenunterschied.
Dachte schon ich habe einen Knick in der Optik. Daher habe ich auf das Einschiessgestell verzichtet und mich mit einem etwas schlechteren Schussbild zufrieden gegeben.
Um Streukreise/Laborierungen zu testen, ist das Gestell dennoch zu gebrauchen.
Man lernt nie aus, danke dafür

Mit Ledersäcken vorne und hinten hatte ich noch nie ein Problem festgestellt.
Alles andere sehe ich wie Mohawk. Diese Schiessgestelle - so halb Wagenheber mit Schraubzwinge plus hinterer Metall- „Schuh“ zur Hinterschaftaufnahme - verweigere ich.
Ergeben Abweichungen zum realen Anschlag und irgendwie kann ich mir es schlecht vorstellen, dass es Waffe und Optik gut tut, wenn sie im Schuss nicht zurück können. Selbst wenn es nur ein fehlerhaftes Bauchgefühl sein sollte …es gefällt mir einfach nicht.

 

[FlorianK]

Aber die Lösung des obigen Problems, heißt "schießen lernen".
Letztlich lernt man schießen nur durch schießen

Passt - genau so ist das.

 

[EJG]

Die Gamechanger bag ist erprobt und funktioniert recht gut bis auf mehrere hundert meter in Wettbewerben. Vom Hochsitz aus muesste sie auch gehen, wenigstens als vordere Auflage. Ich verwende es auf der Jagd vom Zaunpfosten zB. ohne hintere Auflage. Halte die Buechse recht leicht.

edi

 

[FlorianK]

Edi wie funktioniert das Teil. Es scheint eine hohe Reibung zu haben ? Welche Füllung ? Wie schwer ? Ich finde dazu nicht so richtig was ?
Ich denke aber das hier in dem Fall es eher am Können liegt. Ich habe mit verschiedensten Waffen geschossen und egal welche Auflagen ich genutzt habe - so ein Ergebnis wie beschrieben habe ich noch nie erzielt nur wegen der Auflagen.
Denke mal Üben und auch das in Stellung gehen sind hier Hauptgrund. Ich den verschiedenen Stellungen das Best-Mögliche rauszuholen. Dreipunkt und.s.w..