Findet Ihr eine Klickverstellung bei einem Zielfernrohr von 4cm pro Klick /100m jagdlich vertretbar?

Findet Ihr eine Klickverstellung bei einem Zielfernrohr von 4cm pro Klick /100m jagdlich vertretbar?


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Findet Ihr eine Klickverstellung bei einem Zielfernrohr von 4cm pro Klick /100m jagdlich vertretbar?
 
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Ich würde es selber nie kaufen, werde aber nicht mit "nein" stimmen.

Außerhalb des Internets, wo wir unsere Streukreise in Millimetern messen, gibt es bestimmt Jäger, denen das ausreichen würde.. daher würde ich diese Umfrage hier im Forum auf keinen Fall zur alleinigen Grundlage einer Business-Entscheidung machen sondern auch "im echten Leben" (Schießstände, Hegeringe usw.) rumfragen.

Wenn ich das richtig verstehe, sprechen wir hier von maximal 2cm Abweichung zwischen Halte- und Treffpunkt auf 100m, richtig?
 
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Wenn ich was beschiesse, das so klein ist, dass ich dafür auf die entsprechende Distanz ein ZF benötige / haben will, dann schiesse ich mit Gerätschaften, für die 4cm / 100m als Klick viel zu grob sind. Und nicht mit Kartuschen aus Glattrohrkanonen, wo man nur die Lage der Garbenmitte berücksichtigen müsste.

Also: Natürlich nicht.
 
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Welches Zielfernrohr hat denn 0.4 MIL? Das größte was ich kenne sind Leupolds mit 0.2 MIL
 
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Hätte man eine Waffe, die man nur im Wald führt. Und schösse man damit auf max. 50 Meter. Und würde man damit ausschließlich Schalenwild bejagen, und wäre die Optik unschlagbar günstig und trotzdem toll in der Dämmerung und auch noch schussfest und stabil, dann könnte ich mir vorstellen, dass sich der eine oder andere Sparfuchs dafür interessieren würde.

... und sonst halt, wem es nichts ausmacht, mehr Nachsuchen zu produzieren ...
 
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Hmm, ich hab zu früh abgestimmt und meine Meinung nach längerem Überlegen geändert.
Ich finde es jetzt vertretbar, habe aber leider mit Nein abgestimmt.

Bei einer gering vergrößernden Drückjagdoptik oder z.B. einem RedDot ohne Vergrößerung würde ich das evtl. akzeptieren.

Bei einer 4cm Klickverstellung liegt man beim Einschiessen max. 2cm auf 100m daneben.
Die Allgemeine Jägerschaft akzeptiert jedoch eine Abweichung von 4cm vom Treffpunkt auf 100m als "gute jagdliche Praxis" und lehrt sowas auch im Jagdkurs.

Es sollte daher immer möglich sein das Gewehr auf 100m irgendwo zwischen Fleckschuss und 4cm Hochschuss einzuschiessen. Damit ist ein solches Zielfernrohr jagdlich absolut brauchbar.

Auch eine seitliche Abweichung um +/-2cm in der Treffpunktlage ist nicht mehr oder weniger relevant als in der Horizontalen.

Würde ich es kaufen? Solange ich Alternativen mit einer feineren Verstellung habe vermutlich nicht.
Bei einem "speziellen" Glas, wie z.B. einem reinen Drückjagdglas/Reddot, oder einem Nachtsicht-/Wärmebildvorsatzgerät mit dem ich mich (da in DE gesetzlich afaik eh nur unbeleuchtet erlaubt) wahrscheinlich auf Entfernungen deutlich unter 100m beschränke würde ich sowas vermutlich akzeptieren, jedoch schon als deutlichen Nachteil bewerten.

Grüße
Alexander
 
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Nein.

mE sollte eine Jagdbüchse so präzise sein dass man damit auch auf 300m üben und auf 200m auf der Jagd schießen kann. Dazu muss die Klickverstellung viel feiner sein.

Dieser jemand, der immer nur im Wald jagt und auf Treibjagden Distanzen von 60-70 m nicht überschreitet - selbst wenn es den gibt, kann auch der in die Situation kommen, auf größere Entfernungen zu schießen. zB eine Jagdeinladung, eine Nachsuche oder irgendwann eine Jagdreise. Will der sich dann erst ein neues ZFR kaufen und montieren lassen?

@ Marc von Fa. Gebhardt Optic: Was für ein ZFR-Fabrikat soll das denn sein, das Klicks von 4 cm auf 100 m hat?? Sowas wird heutzutage produziert??
 
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Die Aussage der max. 2cm auf 100 m ist isoliert auf die Absehenverstellung betrachtet zutreffend. Aber sie blendet alle anderen Trefferabweichungen aus und ist deshalb mE nicht überzeugend. Aber der Reihe nach:

Mathematisch ergibt der Strahlensatz bei max 2 cm auf 100 m dann auf 200 m max. 4cm Schussabweichung und auf 300 m max. 6 cm. Dagegen bei einem 1 Klick = 1 cm Glas sind es auf 100 m max. 0,5 cm Schussabweichung, bei 200 m max. 1 cm und auf 300 m max. 1,5 cm (https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlensatz .

Diese Abweichung ist zu addieren mit der Streuung der Munition und mit dem Schützenfehler (man kann ja nicht den Glücksfall annehmen, dass diese drei Faktoren sich gegenseitig aufheben). Schießt man auf 200 m am Waldrand ein Stück Wild, und setzen wir mal repräsentative Werte ein. Zu den 4 cm Schussabweichung kommen zB 0,5 cm Munitionsstreuung (0,5cm nach jeder Seite, also insg. 1 cm) und zB 3-4 cm Schützenstreuung (= nach jeder Seite) hinzu, dann kann die Schussabweichung 7,5 - 8,5 cm betragen. Demgegenüber kommt das 1cm=1Klick-ZFR auf 3cm weniger Abweichung, somit max. 4,5 - 5,5 cm Schussabweichung.

Die 7,5 - 8,5 cm sind mE bei einem Reh oder Damkalb oder Frischling deutlich zuviel, da kann der Hochblattschuss leicht zum Krellschuss oder Hohlschuss werden, oder der Schuss mit Zielen auf die Blattschaufel erzeugt nen Streifschuss vorne. Dieses Mehr an Abweichung ist mE zuviel, das kann der ganzen Sache den Rest geben.

Außerdem muss auf 200 m bei einer nicht so rasanten Munition auch weiter hoch angehalten werden. Gäbe es für dieses ZFR eine Absehenschnellverstellung, so würde die (bei 1 Klick auf 100m = 4 cm) dann auf 200 m mit einem Klick den Trefferpunkt um 8 cm verstellen und bei 300 m um 12 cm - absurd!

Zusätzlich wäre eigentlich auch die konkrete Abweichung dieses einen ZFR-Modells zu ermitteln und anzusetzen. Denn dass ein ZFR das auf 1 Klick = 4 cm ausgelegt ist, keine messbare Abweichung erzeugt, ist ein bisschen optimistisch. Ein "so grobes Glas" hätte dann vermutlich auch stärkere Parallaxe-Probleme vom nicht exakt gerade ins Glas sehen, das erhöht ja die Schützenstreuung.

Weiter: jetzt lassen wir das ZFR mal 20 Jahre älter werden. Die Absehenverstellmechanik von Zielfernrohren ist ja kein 98er Verschluss, diese Verstellmechaniken verschleißen und werden mit zunehmender Zeit unpräzise, so dass der eine Klick dann nicht mehr exakt waagerecht nach rechts/links oder exakt senkrecht nach oben/unten geht, sondern schräg; Und mglw. tut sich beim ersten Klick kaum was, aber beim zweiten oder dritten Klick sind es statt 1 cm plötzlich 3 cm (trotz aller Tricks mit dosierten Weichgummihammerschlägen aufs ZFR nach jedem Verstellen usw.), Das Einschießen von solchen alten ZFR ist eh schon ein Akt. Aber wenn dann 1 Klick auf einmal 4 cm ist, dann wird das mega-ätzend. Und wenn das ZFR bereits jetzt im Neuzustand für 1 Klick bei 4 cm ist, ist es irgendwann mal verschleißbedingt bei 5 cm pro Klick.

Ich würde von so einem ZFR die Finger lassen.
 
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G

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Guest
Mathematisch ergibt der Strahlensatz bei max 2 cm auf 100 m dann auf 200 m max. 4cm Schussabweichung und auf 300 m max. 6 cm. Dagegen bei einem 1 Klick = 1 cm Glas sind es auf 100 m max. 0,5 cm Schussabweichung, bei 200 m max. 1 cm und auf 300 m max. 1,5 cm (https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlensatz .

Diese Abweichung ist zu addieren mit der Streuung der Munition und mit dem Schützenfehler (man kann ja nicht den Glücksfall annehmen, dass diese drei Faktoren sich gegenseitig aufheben). Schießt man auf 200 m am Waldrand ein Stück Wild, und setzen wir mal repräsentative Werte ein. Zu den 4 cm Schussabweichung kommen zB 0,5 cm Munitionsstreuung (0,5cm nach jeder Seite, also insg. 1 cm) und zB 3-4 cm Schützenstreuung (= nach jeder Seite) hinzu, dann kann die Schussabweichung 7,5 - 8,5 cm betragen. Demgegenüber kommt das 1cm=1Klick-ZFR auf 3cm weniger Abweichung, somit max. 4,5 - 5,5 cm Schussabweichung.
Falsch denn setzt du zu den 4 cm deine Munitionsstreuung von 0,5 cm , dann hast du eine Abweichung von im günstigsten Fall 3,5 bis zum schlechtesten 4,5 cm nimmst du dann 4cm Schützenstreuung dazu hast du im günstigsten Fall 1,5 cm und im schlimmsten 6,5 cm

Jetzt nimmst noch eine Ritter-Sport Tafel (die hat 10x10cm) legst sie aufs Blatt eines beliebigen Stücks Schalenwild schaust genau und isst sie dann ganz entspannt auf, weil du festgestellt hast das das völlig irrelevant ist.
 
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