Servus Profi,
bin etwas vom Fach. Drum "muss" ich was schreiben :wink:
1. Die Bauphysik kann dafür verantwortlich sein, dass die sog. rel. Feuchte der Raumluft die von Dir beschriebenen Folgen bringt. Sandbruchsteine können Wasser von außen einziehen und an die Innenraumluft abgeben.
2. Die Luft im Heizraum ist wahrscheinlich wärmer als ein "normaler" unbeheizter Kellerraum. Diese kann daher absolut mehr Feuchtigkeit (Wasser) aufnehmen. Kühlt die feuchtere und wärme Luft z.B. an einer rel. kalten Waffe ab, kondesiert das Wasser.
3. Sind die Waffen mit Pflegemitteln (z.B. Ölen auf Metall und Holz) behandelt und entsteht durch o.g. Zustände Kondenswasser auf deren Oberflächen, finden Mikroorganismen, wie Schimmelpilze und Hefen, ein paradiesisches Schlaraffenland vor.
4. Sofern die Ursachen weder untersucht noch beseitigt wurden, halte ich Reis- und sonstwelche Säckchen nur gut für den Umsatz des Verkäufers.
Hänge einen Beutel Reis rein, lasse ihn die überschüssige Feuchtigkeit im Waffenschrank aufsaugen und messe dann, ob sich die rel. Luftfeuchte gesenkt hat. => NEIN, hat sie nicht. Denn: Mit sinkender Feuchtigkeit im Waffenschrank wird zunehmend neue Feuchtigkeit aus dem Umgebungsraum (Heizraum) "angesaugt" (Partialdruckausgleich). Zudem steckt im Beutel jetzt Reis + Wasser = mega-paradisisches Hyper-Schralaffenland.
Du kannst da dann alles züchten, was Du nie haben wolltest (siehe auch
www.schimmel-schimmelpilze.de). Die Waffen wären für mich noch das geringste, um was ich mir Sorgen machen müsste.
Waffenschrank öffnen und ne konzentrierte Ladung Sporen der Gattung Cladosporium oder Aspergillum in die Lungen und ... lies selbst unter dem Link oben.
Was mir grundsätzlich als helfende Maßnahmen einfallen:
1. Waffen NIE kalt in den Schrank stellen!
2. Schrank so abdichten, dass keine Raumluftfeuchte "nachgesaugt" werden kann.
3. Nach jedem Öffnen Reissäckchen austauschen, um dessen Sättigung nicht zu riskieren. Dies ist wohl kaum praktikabel. (Beim Öffnen wird ein Teil der Schrankluft durch die feuchte Raumluft ersetzt.)
Der Einbau einer Lüftung oder Entfeuchtung im Heizraum kann in Deinem Fall verheerende Folgen haben!
Stell Dir vor, durch eine mechanische Lüftungsanlage und/oder Entfeuchtung wird die Heizraumluft so weit entfeuchtet, dass sie Deinen Waffen nicht mehr schadet.
An den Außenseiten der Sandbruchsteine ist aber alles feucht oder sogar nass!!! Was meinst Du, was dann passiert? Das Wasser entwickelt einen noch stärkeren Drang, durch die Steine zu kommen, es wird mehr und mehr Wasser "gefördert" und kann sogar auf der Innenseite der Außenwände sichtbar werden.
Zudem ist eine Lüftung in einem Heizraum wg. der erforderlichen Verbrennungsluftversorgung der Wärmeerzeugung (falls Feuerstätte vorhanden) etwas umständlich zu lösen und generell unverhältnismäßig teuer (Errichtung, Betrieb, Instandhaltung).
Die Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind nur Kontrollgrößen. Ohne Feststellung der Ursachen, lassen sich Maßnahmen nicht entscheiden.
Und, ob die eine oder andere Maßnahme machbar wäre, sollte vor Ort durch Sachkunde geklärt werden. Es wäre schade, wenn Du Kosten und Ärger hättest und nur mäßigen Erfolg, weil die Ursachen nicht abstellbar sind.
Dann lieber gleich jede Waffe einzeln in nen luftdichten Sack (Ortlieb?) stecken und dann in den Schrank.
Wenn die Waffen schon kontaminiert sind, d.h. die Schimmelpilze z.B. das Holz in der Tiefe besiedelt haben, wird der Schimmel immer wieder "blühen", wenn die Parameter für ihn passen. Gegen oberflächliche Besiedelung gibt es auch chemische Mittel. Wichtiger wäre aber, Ursachen zu finden und abzustellen.
Wenn ein Foristi in für mich erträglich erreichbarer Entfernung wohnen würde, würde ich mir das gerne vor Ort anschauen. So per Ferndiagnose bleibt nur, gute aber evtl. unpassende Tipps zu geben.
Foto-Doku bzw. Filmchen per E-Mail wäre auch eine Möglichkeit.