Faszination Schwarzwild

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19 Apr 2001
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was fasziniert mich an sauen?

zuerst ist es natürlich eine urige wildart - schwer, schwarz, wehrhaft.

und auch die jagdarten, ob drückjagd oder nachtansitz (besonders im winter) sind einfach rau - nichts für warmduscher!

den ganzen besonderen reiz macht für mich aber auch aus, daß es eine "intelligente" art der bejagung ist: polemisch gesagt, kann sich jeder einen bock "ersitzen". bei schwarzwild läuft das nicht. jede erfolgreiche jagd, ob beim drücken oder bei der kirrung erfordert viel vorbereitung, viel präsenz im revier, viel gefühl für das revier, wild, wetter etc.

nichts desto trotz geniesse ich gerade die bockjagd als unbeschwertes ansitzen und pirschen (und trophäenjagen!)ohne lange unterwäsche aus vollen zügen!

waihei

steffen
 
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Bin gestern mal wieder auf meinem Sitz gesessen und mir überlegt warum ich eigentlich vom SW so fasziniert bin.
Wie ist das bei euch anderen, die man oft schon am Geruch nach Buchenholzteer erkennt.

Da wir hier nur Reh und SW haben, weiß ich nicht wie es in Rot- oder Damwildrevieren aussieht. Tritt dort das SW dann sofort in die zweite Reihe zurück, zusammen mit Reh oder wie siehts denn da aus. Bleibt dort das SW auch noch in vorderster Reihe ( ausser wegen Wildschaden) des Interesses?

WH
 
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Ich pflichte Steffen bei, mir geht es genauso, aber ich kann es nicht erklären.

Ein Beispiel, ich sitze schon den zweiten oder dritten Abend mehr als die halbe nacht an der Kirrung, nichts. Ich fahre nach Hause und sage mir das es doch voll bescheuert ist sich eine Nacht nach der anderen um die Ohren zu schlagen.
Am nächsten Tag wird unterbewußt das Wetter geprüft und spätestens am mittag, sage ich mir, heute abend gehst du wieder, irgenwann muß es ja passen.

Aber das geilste ist immer noch mit den Terriern direkt am Wild zu arbeiten, mit ganzem Einsatz mit und für die Hunde.

Das kann ich euch auch nicht erklären, das urige Wild, die Hunde, die Freunde es ist wahrscheinlich alles.

Wali Hali
Jack
 
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Bravo Steffen01 !
Hast den Nagel auf dem Kopf getroffen.
smile.gif

Die "schwierige" Bejagung ist auch meiner Meinung nach einer der Hauptgründe für die Faszination der Schwarzwildbejagung. Die Wehrhaftigkeit des Schwarzwildes spielt bestimmt auch eine Rolle (letztes echtes Abenteuer).
wink.gif

Der Ansitz auf Sauen ist jedenfalls auch für mich eine der schönsten Jagdarten. Wenn es nach Sonnenuntergang in der Dickung knackt streuben sich die Nackenhaare und alle Sinne sind hellwach. Kommt dann Schwarzwild in Anblick, auch wenn es dann das "falsche" Stück ist, ist die Jägerwelt wieder in Ordnung.
Weidmannsheil
Elch
 
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6 Jan 2001
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Moin Sauenjäger!

Du kanntest ja unsere Antwort vorher - oder?

Steffen und Elch haben natürlich recht.

Erst die Sauen aus o.g. Gründen, dann der Rest.

Und vergiß nicht -
Rotwild verdirbt den Charakter, ist aber ebenfalls sehr reizvoll zu bejagen -
da bebt mein Herz in allen Nähten!

türülü
 
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Getreu dem Grundsatz: "Es ist alles gesagt aber noch nicht von jedem" will ich also auch noch meinen Senf dazu geben.
Obwohl der Ansitz auf den Bock, oder allgemein auf Rehwild, im kurzärmeligen Hemd, auf einer offenen Leiter, von der lauen Abendsonne beschienen, mit dem treuen Jagdhelfer am Fuße der Leiter wohl an Wonne kaum zu überbieten ist; und im direkten Vergleich zu der dunklen, saukalten, zugigen 12 Stunden andauernden Nacht auf der Kanzel viel besser abschneidet, treibt mir die Jagd auf die Sauen immer wieder den Puls hoch und lässt das Blut kochen. Wenn es in einer solchen Nacht endlich im Bestand anfängt zu knacken und das erlösende "tapp, tapp, tapp" im trockenen Laub zu hören ist, die schwarzen Gesellen aus der Dickung an die Kirrung "fließen" dann ist mein Jägerleben in bester Ordnung.



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Urian

[Dieser Beitrag wurde von Urian am 21. Juni 2001 editiert.]
 
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Das Salz in der Suppe in jedem Revier und auf jeder Drückjagd.
Die Sauen werden so oft in ihrer Intelligenz verkannt, hab es in den vergangenen Wochen wieder hautnah erlebt.
 
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Die Jagd auf Schwarzwild ist natürlich sehr spannend, aber ein erlegter Fuchs ist für mich die schönste Beute.
Ruedemann
 
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Hier kann ich auch nur beipflichten: einen wunderschönen winterfuchs vor sich im schnee liegen zu haben ist ein tolles erlebnis und auch er ist schlau.
Wahei
Nils
 
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Ja, so ein Fuchs, der hat schon was.
Aber um dem Thema zu folgen, Schwarzwild ist schon was besonderes.
Man muß lernen, wie sich die Schwarzen im Revier verhalten. Man muß Zeit investieren - man hockt sich bei nassem, kaltem, windigem Wetter den Ar.. breit.
Man kämpft direkt mit den Hunden am Wild. Wer das in der richtigen Dickung miterlebt hat, der weis was er getan hat.

Kurzum, man muß sich den Erfolg erarbeiten.
Die Zufriedenheit nach dem Erfolgreichen Schuß ist enorm groß.

Ich find das einfach herausfordernd.
 
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Das hast du schön gesagt, Helge. Frohe Weihnachten und nochmals Waidmannsheil zu deinem Frischling.
 
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Ich wünsche euch allen noch einen schönen Feiertag,
zur Saujagd habe ich mir so meine eigene Philosophie. Ich sehe die Saujagd auch als sportliche Herausforderung. Wer ist wohl der bessere bzw. der inteligentere, wer hat mehr Ausdauer im Ansitz bzw. dem Ausharren in der Dickung. Wer macht den ersten Fehler, der den anderen zum Erfolg führt. Das Spielchen ist eben nur mit einem so hochinteligenten Tier wie dem Schwarzwild zu machen. Um Saujagd erfolgreich zu betreiben ist Voraussetzung, das man sich ausführlichst mit der Tierart auseinander setzt. Mit nur mal schnell raus in den Wald zum Bock, so geht`s hier halt eben nicht. Da ist die Bockjagd eher die Erholung von der Saujagd. Das ist die Freude und Faszination bei der Jagd auf Sauen. Man muß vorher schon einiges mehr tun. Und nachdem sich die Sauen immer weiter nach Süden ausdehnen, sehe ich in einigen Jahren für viele nicht Saukundige Jäger dunkle Wolken am Himmel aufziehen.
Es gibt (mormalerweise in Hinsicht auf die Wilddieberei) einen guten Spruch, der auch hier passt: Da g`schwinda, da g`sinder. Auf deutsch-der schnelle, der gesunde. In diesem Sinne allen Waidmännern/frauen viel Anlauf beim jetzigen Mond.
Eisbaer
 
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Unter völliger Zustimmung aller vorangehender Beiträge, möchte ich festhalten, daß es wohl kaum ein Zufall ist, daß mit den beiden hier genannten Wildarten (Schwarzwild und Fuchs), gerade die intelligentesten Artgenossen die herausfordernste und spannenste Jagd bieten.

.... ich bitte in diesem Zusammenhang auch die Rabenkrähe nicht zu vergessen!
icon_wink.gif


Euch allen Gesundheit und Erfolg im Neuen Jahr und guten Anlauf seitens grauer Schatten

Reineke
 

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