Extreme Shock

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16 Jan 2002
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pica schrieb:
Ich habe keinen Link

Schau bitte unter google nach Otto Prokop (so schreibt er sich richtig). Er war der Direktor der Charite und gilt als der ausgemachte Experte der Forensik mit über 45.000 (!) sezierten Körpern.

Auch eine .22 lfB kann bei 45 Grad noch schwer verletzen und sogar töten. Ich habe hierüber in diesem Forum schon einmal geschrieben. Ich konnte es damals auch fast nicht glauben, es liegt aber eine sehr seriöse Untersuchung vor, lange vor den "Problemen" des Waffenrechts und unbeeinflusst von Zwängen einer anstehenden Wahl.

Da ich das Werk nicht gelesen habe und den Autor mal als seriös annehme, will ich es nicht anzweifeln.

Bei der Ausgangsfrage ging es aber um aufgebaumte Kormorane, auf die man idealerweise direkt unter dem Baum wartet. Bei dem dabei anfallenden Schusswinkel von annähernd 90 Grad hätte ICH bei einer 22LR jedenfalls keine Bedenken.
 
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Mal überschlagen:
Beim Schuss senkrecht nach oben kommt ein .22lfB Geschoss mit etwa 60 m/s (~5J) wieder zur Erde zurück.
Würde es Spitze voran zurückfallen wären es ca. 90 m/s und 11J (als Vergleich: Schrotkorn 3mm: 30m/s ~0,1J).

Die Gefährlichkeit erhöht sich massiv, wenn so flach geschossen wird, dass die Spitze der Flugbahn folgt und das Geschoss eine Flugparabel beschreibt.
Die Energiebereiche, ab der eine tödliche Gefahr angenommen wird, habe ich gerade nicht im Kopf. Ich glaube ab ~8J kann das Auge durchschlagen werden.

Ganz ungefährlich ist das Ganze also nicht, inbesondere wenn man dann noch mögliche Abpraller berücksichtigt!

Oliver
 
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nun, wurden zu DDR-Zeiten hier in der Region mehrere Kormorankolonien dadurch am ausufern gehindert, dass mit einem KK die Ästlinge geschossen wurden - war so effektiv das der Kormoran einen gesicherten Bestand hatte und auch Fischer ohne Geifer und Galle die schwarzen Vögel betrachtet haben, von Unfällen durch abgängige Geschosse war noch nicht mal hinter vorgehaltener Hand und unterm Ladentisch etwas zu erfahren. :roll: :wink:
 
A

anonym

Guest
Bei der Formulierung des Waffengesetzes 1973 wurden Waffen oberhalb von 7,5 Joule Scheinpflichtig,
da nach Untersuchungen der Gerichtsmedizin Köln eine solche Energei ausreichte,
einen Kinderschädel zu durchschlagen....
Die 4 mm -waffen waren damals frei - wurden erst nach einem tödlichen Unfall im Karneval -(mit Sepsis)- verboten....
P. :roll:
 
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18 Jun 2006
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wie war das noch... meine es so verstanden zu haben, dass 10J auf 1mm² einen ausgewachsenen Menschenschädel bricht...?!?!

und der Threadstarter wollte ein bestimmtes Geschoss verwenden... das es nur ab .223 gibt...

und was für ein zu tötendes Wild gut ist, ist vielleicht nicht so schön, wenn man die 'Geschossreste' großflächig, da staubartig, aus dem ausversehen getroffenen holt...

und selbst wenn nichts passiert... wie schauts aus, wenn einer das Geschoss ohne Verletzungen abbekommt oder nach einem 'klock' in seiner Dachrinne wiederfindet...?
ob der darüber erfreut ist... oder doch gleich mal das "CSI" antanzen läßt... und dann kommt man und stellt die Frage wie 'dein' Geschoss dahin kommt und 'du' dann plump sagst "weil ich in die Luft geballert habe..."

schon lustig... keiner würde sich direkt vor die Mündung eines ge-F-ten Luftgewehres stellen, aber in die Luft ballern ist ja ungefährlich...
 
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Bei der Formulierung des Waffengesetzes 1973 wurden Waffen oberhalb von 7,5 Joule Scheinpflichtig,
da nach Untersuchungen der Gerichtsmedizin Köln eine solche Energei ausreichte,
einen Kinderschädel zu durchschlagen....

Fast,
Ab einer Energie von 10 J kann ein Kinderschädel durchschlagen werden. Damit dieses auf keinen Fall passiert, hat der Gesetzgeber noch mal 25% von den 10 J abgezogen. Deshalb 7,5 J
 
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30 Dez 2006
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Hallo zusammen,
ich sehe, da ist einiges gegangen seit ich diesen Thread eröffnet habe.
Dies ist jedenfalls ein Thema, wo man die Sicherheit an erste Stelle setzen muss.

@ Sheep Shooter
Du hast absolut recht! Wenn der Vogel, hoch oben auf dem Baum nicht getroffen wird, fangen die Probleme an. So weit wollen wir es aber gar nicht kommen lassen.

Wie schon pudlich verlauten liess, hat man ja schon in der JJ- Ausbildung mit auf den Weg bekommen, dass man mit der Büchse immer auf einen Kugelfang zu achten hat, wo ich Ihm absolut recht gebe! Viel mehr sehe ich den Vorteil, das es verglichen mit herkömmlichen Projektilen, keinen Ausschuss und daher auch keine Riquochett`s gibt.

Würde also auf Fels oder in dichtes Gehölz geschossen werden, müsste ich mir um den Abpraller weniger Sorgen machen als bei einem herkömmlichen TM Geschoss.

Das mit der .17 HMR, welche uihhh angesprochen hat, habe ich auch schon gehört. Angeblich soll sie sogar von Wildhütern für genau diesen Zweck verwendet werden. Aber ist die Energie auf 100m nicht schon zu gering?

Ich hatte letztes Jahr einen Kurs bei Dr. Kneubühl. Er ist Mathematiker und forensischer Ballistiker. Er war lange Zeit bei der Ruag in Thun tätig und ist eine der renommiertesten Adressen in der Schweiz, wenn es um Wundballistik geht. Unter anderem hatte er auch Fälle aus dem mittleren Osten (die schiessen ja alle so gerne in die Luft!!), wo das Rote Kreuz ihn um seine Hilfe für die Beurteilung von Wundkanälen bat.

Falls sich jemand noch weiter interessiert:

http://books.google.de/books?id=QAbRGZL ... =1#PPP9,M1

Hoffe auf noch weitere interessante Antworten.

Schönen Abend!
 
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30 Dez 2006
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Enzian schrieb:
Aber ist die Energie auf 100m nicht schon zu gering?

Das nehm ich wieder zurück. So wie`s aussieht, hat sie genug Energie um den Kormoran bis 150m das Fürchten zu lehren... hätte ich der kleinen Patrone gar nicht zugedraut!
 

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