Ich hatte nach dem Jagdschein lange keine eigene Waffe. Habe mir immer eine bei meinem Jagdherren ausgeliehen der mich mit raus genommen hat. Das war meist eine Krieghoff Ultra BBF in 7x57R.
Vermutlich wegen dieser Prägung hab ich mich dann auch nach einer BBF umgesehen und bin auf egun bei einer Antonio Zoli BBF in 7x65R, 12/70 und Zeiss Diatal 8x56* fündig geworden. Wichtig war mir ein ausreichende Schaftlänge um 38cm, daher war (oder erschien mir) die Auswahl am Gebrauchtmarkt nicht soo riesig. Mein Ausbilder und mein Jagdherr hatten mir "eingebläut" bei meiner Körpergröße auf die Schaftlänge zu achten. Fände ich inzwischen nicht mehr ganz so tragisch, etwas zu kurz funktioniert für eine Ansitzwaffe auch noch gut, aber man macht halt ab da erst seine eigenen Erfahrungen.
Im Nachhinein war die BBF aber trotzdem ein Fehlkauf. Ich habe den Flintenlauf nie gebraucht und ich bin einfach nicht warm mit ihr geworden. Die machte auch auf dem Schießstand, auf dem man als Jungjäger noch besonders oft und gern ist, überhaupt keinen Spaß. Die kletterte schon mit dem zweiten Schuss und ab dem dritten ganz gewaltig.
Daher hab ich mir dann einen Repetierer zugelegt. Diesmal neu, eine Steyr Pro Hunter Mountain in .308Win. Sehr gute Allroundwaffe, kann ich bedenkenlos empfehlen.
Weil die BBF dann nur noch rumstand und es wegen des miesen hinteren Abzugs keinen Sinn machte einen Einstecklauf einbauen zu lassen habe ich sie irgendwann in Zahlung gegeben. Der trauere ich nicht nach, obwohl sie mir meine erste Beute mit eigener Waffe beschert und mich nie im Stich gelassen hatte.
Sie war für mich einfach nur Mittel zum Zweck. Aber trotzdem ein wichtiger Türöffner bzw. Eisbrecher. Bei der Kaufabwicklung und Eintragung etc. der ersten Waffe hatte ich immer das mulmige Gefühl ich stehe mit einem Bein im Knast. Wenn man das ganze Waffenkaufprozedere einmal durch hat, dann realisiert man erst, dass das Ganze kein Hexenwerk ist. Dann kann man viel entspannter und ohne Berührungsängste an so eine Anschaffung ran gehen und überlegt sich viel mehr was man eigentlich selbst will oder nicht will und lässt sich weniger von Bürokratie, Jagdherren, Verkäufern oder Werbebotschaften ablenken/beeinflussen/belabern.