Wann ändert sich das mal ?
Deutschland zahlt, Irland kassiert
Deutschland bleibt mit weitem Abstand größter Nettozahler der EU, obwohl die Konjunktur in Europas größter Volkswirtschaft kaum von der Stelle kommt. Die boomende irische Volkswirtschaft, von deren Wachstumsraten Deutschland nur träumen kann, wird dagegen weiterhin mit Milliarden aus Brüssel gefüttert.
Das neue Europa: Andere Länder, andere Sitten
Das neue Europa: Andere Länder, andere Sitten
© [M] mm.de
Köln - Deutschland bleibt Hauptsponsor der Europäischen Union (EU). Im Jahr 2004 flossen unter dem Strich 7,1 Milliarden Euro aus der deutschen Steuerkasse nach Brüssel, wie das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) meldet. Im Jahr zuvor hatte die Differenz zwischen den deutschen Überweisungen nach Brüssel und Zahlungen aus dem EU-Etat an Deutschland sogar 7,6 Milliarden Euro betragen.
Dabei macht sich laut IW bemerkbar, dass die Zahlungen aus dem EU-Topf an Deutschland im vergangenen Jahr um rund eine Milliarde Euro zugenommen haben, die Zahlungen nach Brüssel aber lediglich um 500 Millionen Euro gestiegen sind. Den Löwenanteil der EU-Fördergelder mit insgesamt 650 Millionen Euro haben die ostdeutschen Länder erhalten.
Zweitgrößter Sponsor der EU ist Frankreich: Die Franzosen haben per saldo mit rund drei Milliarden Euro jedoch nicht einmal die Hälfte des deutschen Beitrages überwiesen. Die Zahlungen des zweit- und drittgrößten Nettozahlers (Italien mit 2,9 Milliarden Euro) reichten im Jahr 2004 auch zusammengenommen nicht an die Zahlungen Deutschlands heran.
Auf den Plätzen vier und fünf folgen laut Statistik der EU-Kommission Großbritannien (2,8 Milliarden Euro) und die Niederlande (rund zwei Milliarden Euro). Gemessen an der eigenen Wirtschaftsleistung sind die Niederlande mit 0,44 Prozent des BIP größter Sponsor der EU.
Spanien, Griechenland, Portugal und Irland profitieren
EU-Haushalt: Nehmer und Geber
EU-Haushalt: Nehmer und Geber
© manager-magazin.de
Vergrößern (Symbol)
Größter finanzieller Profiteur der europäischen Umverteilungsmaschine war im vergangenen Jahr Spanien, das per Saldo 8,5 Milliarden Euro aus Brüssel erhielt. Griechenland (4,1 Milliarden Euro) und Portugal (3,1 Milliarden) folgen auf den Plätzen zwei und drei.
Bemerkenswert: Auch die seit Jahren boomende irische Volkswirtschaft, die dank niedriger Unternehmenssteuern in hohem Maße von Jobverlagerungen großer Konzerne profitiert, wird weiterhin üppig mit Milliarden aus Brüssel bedacht. Knapp 1,6 Milliarden Euro flossen per Saldo im Jahr 2004 aus dem EU-Topf in die irische Staatskasse: Ein Großteil der Fördergelder floss in Form von Agrarsubventionen, doch 30 Prozent diente der weiteren Verbesserung der Wirtschafts- und Infrastruktur.
Verhandlungen über EU-Haushalt auf Eis
Damit erhält der irische "Tigerstaat" immer noch mehr als jeder der zehn neuen Mitgliedstaaten, die allesamt Nettoempfänger sind. Größter Profiteur unter den EU-Neulingen war Polen mit 1,4 Milliarden Euro.
Insgesamt hat die EU im vergangenen Jahr rund 100 Milliarden Euro ausgegeben. Schon im kommenden Jahr dürften die Ausgaben der EU auf rund 112 Milliarden Euro steigen: Lediglich Deutschland, Österreich und Dänemark haben sich bisher gegen die Ausweitung des Brüsseler Etats 2006 gewandt. Die Verhandlungen über den Finanzrahmen der EU für die Jahre 2007 bis 2013 sind vorerst gescheitert: Großbritannien hatte auf seinen "Briten-Rabatt" und Frankreich auf Beibehaltung der Agrarsubventionen bestanden.
Deutschland zahlt, Irland kassiert
Deutschland bleibt mit weitem Abstand größter Nettozahler der EU, obwohl die Konjunktur in Europas größter Volkswirtschaft kaum von der Stelle kommt. Die boomende irische Volkswirtschaft, von deren Wachstumsraten Deutschland nur träumen kann, wird dagegen weiterhin mit Milliarden aus Brüssel gefüttert.
Das neue Europa: Andere Länder, andere Sitten
Das neue Europa: Andere Länder, andere Sitten
© [M] mm.de
Köln - Deutschland bleibt Hauptsponsor der Europäischen Union (EU). Im Jahr 2004 flossen unter dem Strich 7,1 Milliarden Euro aus der deutschen Steuerkasse nach Brüssel, wie das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) meldet. Im Jahr zuvor hatte die Differenz zwischen den deutschen Überweisungen nach Brüssel und Zahlungen aus dem EU-Etat an Deutschland sogar 7,6 Milliarden Euro betragen.
Dabei macht sich laut IW bemerkbar, dass die Zahlungen aus dem EU-Topf an Deutschland im vergangenen Jahr um rund eine Milliarde Euro zugenommen haben, die Zahlungen nach Brüssel aber lediglich um 500 Millionen Euro gestiegen sind. Den Löwenanteil der EU-Fördergelder mit insgesamt 650 Millionen Euro haben die ostdeutschen Länder erhalten.
Zweitgrößter Sponsor der EU ist Frankreich: Die Franzosen haben per saldo mit rund drei Milliarden Euro jedoch nicht einmal die Hälfte des deutschen Beitrages überwiesen. Die Zahlungen des zweit- und drittgrößten Nettozahlers (Italien mit 2,9 Milliarden Euro) reichten im Jahr 2004 auch zusammengenommen nicht an die Zahlungen Deutschlands heran.
Auf den Plätzen vier und fünf folgen laut Statistik der EU-Kommission Großbritannien (2,8 Milliarden Euro) und die Niederlande (rund zwei Milliarden Euro). Gemessen an der eigenen Wirtschaftsleistung sind die Niederlande mit 0,44 Prozent des BIP größter Sponsor der EU.
Spanien, Griechenland, Portugal und Irland profitieren
EU-Haushalt: Nehmer und Geber
EU-Haushalt: Nehmer und Geber
© manager-magazin.de
Vergrößern (Symbol)
Größter finanzieller Profiteur der europäischen Umverteilungsmaschine war im vergangenen Jahr Spanien, das per Saldo 8,5 Milliarden Euro aus Brüssel erhielt. Griechenland (4,1 Milliarden Euro) und Portugal (3,1 Milliarden) folgen auf den Plätzen zwei und drei.
Bemerkenswert: Auch die seit Jahren boomende irische Volkswirtschaft, die dank niedriger Unternehmenssteuern in hohem Maße von Jobverlagerungen großer Konzerne profitiert, wird weiterhin üppig mit Milliarden aus Brüssel bedacht. Knapp 1,6 Milliarden Euro flossen per Saldo im Jahr 2004 aus dem EU-Topf in die irische Staatskasse: Ein Großteil der Fördergelder floss in Form von Agrarsubventionen, doch 30 Prozent diente der weiteren Verbesserung der Wirtschafts- und Infrastruktur.
Verhandlungen über EU-Haushalt auf Eis
Damit erhält der irische "Tigerstaat" immer noch mehr als jeder der zehn neuen Mitgliedstaaten, die allesamt Nettoempfänger sind. Größter Profiteur unter den EU-Neulingen war Polen mit 1,4 Milliarden Euro.
Insgesamt hat die EU im vergangenen Jahr rund 100 Milliarden Euro ausgegeben. Schon im kommenden Jahr dürften die Ausgaben der EU auf rund 112 Milliarden Euro steigen: Lediglich Deutschland, Österreich und Dänemark haben sich bisher gegen die Ausweitung des Brüsseler Etats 2006 gewandt. Die Verhandlungen über den Finanzrahmen der EU für die Jahre 2007 bis 2013 sind vorerst gescheitert: Großbritannien hatte auf seinen "Briten-Rabatt" und Frankreich auf Beibehaltung der Agrarsubventionen bestanden.