EU: Greening

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Moin!

Das, was @Wautzebauz beschreibt ist das Bild, das nicht wenige in der Bevölkerung von Landwirten haben, zum einen wegen fehlender Infos, zum anderen wegen einiger Landwirte die den Ruf aller Landwirte möglichst oft und möglichst nachhaltig beschädigen, indem sie eben einfach Mist (sic!) bauen.

Man muss auch aufpassen, dass man nicht die Haupt- und Nebenerwerbslandwirte über einen Kamm schert - die haben andere Bedingungen und Ziele.


Dennis schrieb:
warum meldest du es denn nicht dem zuständigen Amt? Der Fehler wird behoben, der Bauer bestraft und du hast deine Ruhe...

So läuft das auf dem Lande nicht. :no: In meiner Heimatgemeinde haben mehrere Bauern über die Jahre 15 - 20 m breite Knickgrundstücke nach und nach abgeräumt und unter den Pflug genommen. Dabei sind auch öffentliche Wege verschwunden - die lagen auf Gemeindeland. Anzeige? Fehlanzeige. Der ABM-Vermesser, der das alles beweisfest gemacht hat bekam einen Maulkorb und das Ganze wird heute noch geduldet. Und es gibt noch andere Beispiele ...

Viele Grüße,

Joe
 
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Mohawk schrieb:
Moin!

..
So läuft das auf dem Lande nicht. :no: In meiner Heimatgemeinde haben mehrere Bauern über die Jahre 15 - 20 m breite Knickgrundstücke nach und nach abgeräumt und unter den Pflug genommen. Dabei sind auch öffentliche Wege verschwunden - die lagen auf Gemeindeland. Anzeige? Fehlanzeige. Der ABM-Vermesser, der das alles beweisfest gemacht hat bekam einen Maulkorb und das Ganze wird heute noch geduldet. Und es gibt noch andere Beispiele ...

Viele Grüße,

Joe

@ Mohawk :

Verwechselst du da nicht Ursache und Wirkung ?

Das Überpflügen von Ackerrändern ist als solches nicht tollerierbar; Der Bezitu- und Nutzungsanspruch endete an der Eigentumsgrenze.

Die Gründe warum jedoch Anzeigen nicht weiter Verfolgt werden kannst du hier dem Berufsstand Landwirt jedoch nicht ankreiden !

Die Kritischen Fragen richte dann doch bitte an die Kreise die Fremdes Eigentum verwalten... wie die Gemeindevertreter z. B.

TM
 
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Mohawk schrieb:
Moin!

Das, was @Wautzebauz beschreibt ist das Bild, das nicht wenige in der Bevölkerung von XYZ* haben, zum einen wegen fehlender Infos, zum anderen wegen einiger XYZ*
Viele Grüße,

Joe

Für XYZ*
kannst du auch Jäger; Waffenbesitzer; Autofahrerer; Harz IV- Empfänger; Ausländer; Radikale Politisch Splittergruppen; Gemäsigte Politische Splittergruppen; Katholiken; Evenagelisch-Lutheraner; Mohamedaner; Budisten; Schwarz-Afrikaner; Linkshänder; Sack-Rechts-Träger und sonstige Turnbeutelvergessendewarmduscher Nehmen...


TM
 
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Moin!

Teufelsmoorer schrieb:
@ Mohawk :

Verwechselst du da nicht Ursache und Wirkung ?

Das Überpflügen von Ackerrändern ist als solches nicht tollerierbar; Der Bezitu- und Nutzungsanspruch endete an der Eigentumsgrenze.

Die Gründe warum jedoch Anzeigen nicht weiter Verfolgt werden kannst du hier dem Berufsstand Landwirt jedoch nicht ankreiden !

Das tue ich auch nicht, aber zur Fortsetzung dieser Art UNrecht gehören immer wenigstens 2. Deshalb hat das auch nichts mit Ursache und Wirkung zu tun, es sollte nur als Hinweis dienen, dass soziale Systeme eben anderen Regeln mit unterliegen. Wenn im Ort alle Entscheidungsträger irgendwie miteinander verwandt und verschwägert sind ist das so wie wenn bei Firma X der Vorstand aus der selben Studentenverbindung kommt etc. pp. Das ist nicht landwirtsspezifisch, aber im ländlichen Raum sind bei solchen Sachen halt "natürlicherweise" mehr Landwirte als Professoren beteiligt.

Die Kritischen Fragen richte dann doch bitte an die Kreise die Fremdes Eigentum verwalten... wie die Gemeindevertreter z. B.

TM

Das ist 20 Jahre her ...


... und die Wege sind immer noch weg, aber alles andere verjährt oder ähnlich.

O.k., genug OT.

Wie das "Greening" endgültig ausgestaltet werden wird ist noch offen und bei I.A. bin ich da auch wenig zuversichtlich dass da was für die Natur Gutes bei rauskommt.

Viele Grüße

Joe
 
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Ich habe beim Landkreis, untere Naturschutzbehörde wegen einer "entsorgten" Wallhecke angerufen und bekam da folgende Antwort :

"Wir haben einen agrarfreundlichen Landrat, der will nicht, dass wir die Landwirte zu hart angehen."

In einem anderen Fall einer beseitigten, aber glücklicherweise kartierten Wallhecke konnte die UNB nichts anderes machen, auch weil ich NABU und BUND eingeschaltet habe. Das Verfahren "plätschert" seit einem Jahr dahin, es hat noch nicht einmal ein Ortstermin stattgefunden.

XYZ - also z.B. Waffenbesitzer, Warmduscher und Wagnerfans - bekommen aber auch keine milliardenschweren Subventionen !
 
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Wautzebautz schrieb:
XYZ - also z.B. Waffenbesitzer, Warmduscher und Wagnerfans - bekommen aber auch keine milliardenschweren Subventionen !
@wautzebautz
Wer bekommt schon milliardenschwere Subventionen ? :unbelievable:
Wenn du schon Milliarden von € in den Mund nimmst sollten dahinter auch der Teiler stehen und dann sehen die Summen schon ganz anders aus...

Deine Sätze sind absolut übertrieben und überzogen dargestellt und die Probleme die du hast hast du mit deinem Kreis und deinen Landwirten ..
 
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Ich kann die Erfahrungen von Wautzebautz für meinen Bereich voll bestätigen, einschliesslich des "agrarfeundlichen" Landrates, der in dieser Hinsicht praktisch eine ganze Untere Naturschutzbehörde lahmlegt.
Für ein paar Jahre wurden die gezahlten EU-Subventionen an die Landwirtschaft ja veröffentlich, bis das auf Druck der Landwirtschaft (vorläufig) wieder eingestellt wurde.
Damals haben die Subventionskönige vom Lande hier bei uns durchaus erhebliche Summen bekommen.
Und das sog. Kulturlandschaftsprogramm (KULAP Teil C) war beispielsweise de facto ein Vernichtungsprogramm für Niederwild-Landschaftsstrukturen, bezahlt mit Steuergeldern.
 
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Wenn ihr euch aber weiterhin an den Schlechten ein Beispiel nehmt und nicht versucht durch Aufklärung und persönliche Gespräche die Situation zu verbessern und dies auch noch in öffentlichen Foren breittretet wird sich bei euch nichts ändern. Es gibt mit Sicherheit auch landwirtschaftliche Betriebe mit Vorbildfunktion in eurer Umgebung, die seht ihr nur nicht oder wollt sie nicht nennen. Unsere UNB ist scharf hinter jedem Delikt hinter her und auch unsere Bauernschaft hält sich an die Rahmenbedingungen oder bewirtschaftet sogar niederwildfreundlich.
Ein Landwirt der nach allen aktuellen Verordnungen wirtschaftet hat seine Subventionen schon verdient, der der dies nicht tut, dem helfen auch die EU- Gelder nicht.
 
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Dennis, mach Dir mal keine Sorgen, ich spreche viel mit den Landwirten und versuche auch, ein offenes Ohr für deren Probleme zu haben. Aber die Fehlentwicklungen müssen auch mal öffentlich angesprochen werden.

Vorgestern morgen saß ich auf der Kanzel, von der ich vor 23 Jahren meinen zweiten Bock schießen konnte. Damals waren das feuchte Wiesen, auf denen im Sommer das Vieh lief. Im Frühsommer "tütete" der große Brachvogel dort ein solch tolles Konzert, dass man auch ohne Wildanblick einen schönen Abend hatte.

Heutzutage dagegen Mais, Mais, Mais, ein Getreideschlag, Mais, Mais. Kein großer Brachvogel weit und breit.

In den gleichen 23 Jahren haben wir in der Industrie immer strengere Auflagen bekommen. Ganze Stoffklassen wurden kurzfristig verboten, egal wie viel Umsatz daran hing. Die Grenzwerte für Abwasser und Luftschafstoffe wurden drastisch gesenkt. Viele Firmen mussten aufgeben, andere geradezu irrsinnige Investitionen machen, um weiter produzieren zu können. Aber die Umwelt dankt es natürlich auch. Die Luft- und Gewässerbelastung ist deutlich zurück gegangen, die Produkte sind heute viel umweltfreundlicher als früher.

Aber in der Landwirtschaft ist die Produktion immer intensiver, immer umweltzerstörender geworden. Warum eigentlich ? Und warum dafür noch Subventionen zahlen ?
 
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Wautzebautz schrieb:
Dennis, mach Dir mal keine Sorgen, ich spreche viel mit den Landwirten und versuche auch, ein offenes Ohr für deren Probleme zu haben. Aber die Fehlentwicklungen müssen auch mal öffentlich angesprochen werden.

Vorgestern morgen saß ich auf der Kanzel, von der ich vor 23 Jahren meinen zweiten Bock schießen konnte. Damals waren das feuchte Wiesen, auf denen im Sommer das Vieh lief. Im Frühsommer "tütete" der große Brachvogel dort ein solch tolles Konzert, dass man auch ohne Wildanblick einen schönen Abend hatte.

Heutzutage dagegen Mais, Mais, Mais, ein Getreideschlag, Mais, Mais. Kein großer Brachvogel weit und breit.

In den gleichen 23 Jahren haben wir in der Industrie immer strengere Auflagen bekommen. Ganze Stoffklassen wurden kurzfristig verboten, egal wie viel Umsatz daran hing. Die Grenzwerte für Abwasser und Luftschafstoffe wurden drastisch gesenkt. Viele Firmen mussten aufgeben, andere geradezu irrsinnige Investitionen machen, um weiter produzieren zu können. Aber die Umwelt dankt es natürlich auch. Die Luft- und Gewässerbelastung ist deutlich zurück gegangen, die Produkte sind heute viel umweltfreundlicher als früher.

Aber in der Landwirtschaft ist die Produktion immer intensiver, immer umweltzerstörender geworden. Warum eigentlich ? Und warum dafür noch Subventionen zahlen ?

Waidmanns Heil zu deinem Bock...

Nun vor 23 Jahren schrieben wir das Jahr Anno Domini 1990...

Für die Verwertung von Grünland ( 1990 gabs noch keine Biogasanlagen die auch Grassilage verwerten konnten..) brauchts nu mal Rindvicher; die mit 4 Beinen; und nicht solche die auf Kanzeln sitzen; Böcke schießen und meinen die Landwirtschaft soll ihnen alte Erinnerungen durch Verzicht Subventionieren !

Vor 23 Jahren; also 1990 lag der Duchschnittliche Milchpreis bei 270-280 ECU / to Milch... fas der gleiche Preis wie heute.

Wie hoch war dein Stundenlohn in der Industrie 1990 ?

Die Milchquote; die die Gesamtmenge der Milch in DE begrenzt; gibt es seit 1984; die Quote wurde nicht Aufgestockt !

Ergo : seit 1990 keine oder Kaum Steigerung des Milchpreises; keine Anhebung der Milchmenge ( und damit Umsatzanhebung um Inflationäre Kostensteigerung kompensieren zu können ); einziger Weg den die Milchbauern hatten : senken der Stückgutkosten !Also billiger Produzieren... einziger Wegg : bei fester Umsatzgröße die Kostenfaktoren minimieren... und der größte Kostenfaktor ist die Kuh selber : den die will neben Milchleistung auch am Leben erhalten werden; und daher mit Grundfutter ( = Kosteninvestition) versorgt werden.

Die Milchmenge pro Kuh ist gestiegen : nennt sich Züchterischer Fortschritt durch Zucht und Selektion auf vererbbahre Leistungsmerkmahle.. das Know-How unter Milchbauern ist besser gworden; die Speziealesierung im Fachbreich trägt Früchte ( 1990 haten wir noch in unserem Ort 10 Landwirte die Milchkühe hielten; heute sinds noch 2...)

Ergo : für gleiche Menge Milch brauchts weniger Kühe ( Rindfleisch ist mitlerweile ein Importmarkt geworden; Fleischrinder gibt es in De kaum noch !)... weniger Kühe = weniger Futterfläche in Form von Grünland.

Da wo ich vor 23 jahren noch Fasane vor dem Vorstehhund gejagd habe; stehen heute im Baugebiet Wohnhäuser der Menschen die in der Industrie arbeiten; auf dem Land leben ( da is so schön Grün; bessere Luft und billiger ist der Bauplatz auch noch..) und sich Aufregen das Mais und weniger Grünland im Vergleich zu 1990 bewirtschaftet wird...

Wie hättest du es den gerne--- wieder auf der Weide melken und mit Ochsen Pflügen ?


TM
 
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Tja, wir mußten seit 1990 einen erheblichen Teil des Produktivitätsgewinnes in eine umweltfreundlichere Produktion investieren - dass hat die Landwirtschaft nicht gemacht.

Zumindest sind wir uns aber einig, dass das heutige System aus Vorschriften und EU-Subventionen nicht dazu beigetragen hat, die Umwelt weiter zu entlasten - und das kann eigentlich nicht sein.

Die Landwirte haben mehr, nicht weniger Kühe, und die armen Viecher bleiben 365 Tage im Stall.
 
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Wautzebautz schrieb:
Tja, wir mußten seit 1990 einen erheblichen Teil des Produktivitätsgewinnes in eine umweltfreundlichere Produktion investieren - dass hat die Landwirtschaft nicht gemacht.
.

Hör entlich auf mit deinen Latrienenparolen.

Die Landwirtschaft hat erhebliche Summen in den Bereich Umweltverträglichkeit Investiert !

Wen die Kühe heute 356 Tage im Laufstall stehen; und nicht mehr 180 Tge im Anbindestall festgebunden um dann 180 Tage Freigang auf der grünen Wiese zu haben hat das nur eine Begründung : höhere Ansprüche an Produktqualität Milch !

Mit Weidemelken sind die heutigen Anforderungen an Keimzahlen und Kühlung jedenfalls NICHT zu erreichen.


TM



TM
 
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Wir brauchen uns gar nicht darüber streiten, dass viele Vorschriften auch nachteilige Auswirkungen auf Tierschutz und Umwelt haben.

Man hat ja nicht von ungefähr den Eindruck das - frei nach Faust - unsere Behörden "die Kraft sind, die stets das Gute will und nur das Böse schafft".

Aber auch deswegen : die EU-Subventionen sollten hier andere Anreize setzen ! Damit endlich auch einmal sichtbar etwas für Natur- und Tierschutz herauskommt.
 
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Wautzebautz schrieb:
Wir brauchen uns gar nicht darüber streiten, dass viele Vorschriften auch nachteilige Auswirkungen auf Tierschutz und Umwelt haben.

Man hat ja nicht von ungefähr den Eindruck das - frei nach Faust - unsere Behörden "die Kraft sind, die stets das Gute will und nur das Böse schafft".

Aber auch deswegen : die EU-Subventionen sollten hier andere Anreize setzen ! Damit endlich auch einmal sichtbar etwas für Natur- und Tierschutz herauskommt.

Gegen Dummheit hilft aber keine Subventionsabbau.


TM
 
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Wir diskutieren hier mittlerweile über regionale Probleme und den Neid und Missgunst über Subventionen. Ich möchte euch mal sehen wie ihr über ein Jahr einen Hektar intensiv bewirtschaftet und dann ohne Prämie auch noch einen passablen Gewinn erzielt. Ich bin nicht stolz darauf und würde mir selbst auch wünschen es ginge ohne Prämie...
Anscheinend läuft in eurer Region einiges falsch, dass kann ich von unserer Umgebung nicht sagen! Hier wimmelt es nur vor Grünstreifen und Stillegungsflächen, auch die Knicks werden stets gepflegt. Auf unserer abgelegenen Betriebsstätte kann ich täglich Fasan, Hase und Co. beobachten. Gestern konnte ich 6 große Brachvögel fotografieren und auf der Nachbarskoppel sind ca. 50 Kiebietze gelandet. Ich denke so schlecht kann unsere Bewirtschaftung nicht sein und wir haben nicht einmal etwas mit dem örtlichen Jagverein im jagdlichen Sinne zu tun. Es wäre also auch noch viel mehr möglich...
Ich hatte z.B. daran gedacht den 1. Schnitt komplett zu mähen und in den Folgeschnitten die äußersten 3-4 Meter des Grünlandes nicht mehr zu nutzen, ich denke das wäre auch noch erfolgsversprechend.
Das noch viel mehr möglich ist in diesem Zusammenhang und das es Landwirte gibt, die schlecht mit der Natur umgehen, da geb ich dir Recht, aber es kann nicht sein, dass alle "guten" mit in den Topf der "schlechten" Landnutzer geschmissen werden !





Der große Brachvogel wird in unseren Breiten mittlerweile schon wieder sehr oft gesichtet, es tut sich also auch was :cheers:
 

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