„Was denn jetzt mit unserer Patronenbestellung sei“ war meine kurze Nachricht an einen guten Freund. Meine Vorräte gehen langsam zu neige und wir wollten gemeinsam bestellen.
„Ich muss jetzt erstmal meinen Steinbock erwischen! ;-)“ kam zurück und mich traf fast der Schlag. Da saßen wir 3 Tage vorher noch beim Essen zusammen und der Kerl sagt nichts! :-O
Ich habe ihm dann gesagt, dass ich da mega gern dabei sein würde als Zuschauer und Mitgeher, sollte es bei diesem Mal nicht klappen.
Und tatsächlich war das Glück auf meiner Seite, das Pech bei ihm und 1 Woche später rief er mich an um einen Termin zu vereinbaren. Geschoben wurde schnell, ebenfalls alles weitere vereinbart und Ende August sah ich mich nach einem beruflichen Aufenthalt im Süden am Bodensee hocken und dort wartete ich am Treffpunkt auf meinen Kumpel. Die Zeit voller Vorfreude war schneller vorbei gegangen als gedacht!
Der Plan war, am Donnerstag abends anzureisen und Freitag unser Glück in der Früh zu versuchen. Der Empfang beim Berufsjäger war herzlich und nach kurzem einrichten in der Pension haben wir es uns bei einem guten Abendessen gut gehen lassen. Danach haben wir uns in die Betten gepackt und noch eine Mütze Schlaf getankt, denn der Wecker war merklich früh gestellt.
Der nächste Morgen empfing uns mit kühler Luft und so stiegen wir nach einer kurzen Fahrt ins Jagdgebiet aus dem Auto und machten uns zu dritt den Berg hinauf. Im Schlepptau waren der BGS vom Berufsjäger und natürlich meine Frieda.
Nachdem das Gelände langsam steiler wurde, kam das erste Stück Wild in Anblick. Ein junger Gamsbock stand in der Wand und lies sich durch unsere Anwesenheit nicht stören. Immerhin waren wir auf einen Wanderweg unterwegs und aus diesem Grund schienen wir für den jungen Herrn keine sonderlich große Gefahr darzustellen. Auf dem Iphonebild leider nur schlecht zu erkennen, aber das erste Stück Wild des Wochenendes musste festgehalten werden! ;-)
Tatsächlich ließ er uns auf 15 – 20 m unter ihm durchlaufen und kam sogar bis an die Kante vor um uns zu beobachten. Er schien zu wissen, dass wir es heute nicht auf ihn abgesehen hatten!
Unser Ziel fest vor Augen ließen wir den Burschen stehen und gingen weiter Richtung Grad, wo der Berufsjäger das Steinwild erhoffte. Tatsächlich stand ein Bock wie im Scherenschnitt auf den Grad genagelt dort. Es ist schon ein sehr imposantes Bild, diese Wildart in freier Wildbahn so beobachten zu können.
Als der BU dann sein Spektiv zog, hätte ich mich selbst ohrfeigen können. Hatte ich doch meines extra aus dem Rucksack genommen, da es so ein schwerer Klotz ist. Gut, im Nachhinein ist man halt immer schlauer……. Der Bock stand auf jeden Fall wie angenagelt oben auf dem Grad und schaute zu uns runter. Bestimmt 5-10 Minuten bewegte er sich nicht und machte so ein Ansprechen unmöglich. So konnten wir zwar das Bild genießen, aber die Nervösität stieg doch merklich in mir auf und das, obwohl ich „nur“ mit der Kamera bewaffnet war. Nach einer gefühlten Ewigkeit dreht der Bock sein Haupt, lies eine Altersanspache zu und der BU gab grünes Licht. Exakt in dem Moment drehte der Bock ab, zwinkerte uns zu, setzte wie in dem Steinbockfilmchen aus den Schweizer Alpen ein süffisantes Grinsen auf und empfahl sich über den Grad.
Für uns hieß es dann Sachen packen und hinterher, was aber nach kurzer Zeit schon endete. Wir standen direkt vor den Böcken und uns trennte nur ein kleiner Felsvorsprung.
Die Steinböcke standen direkt vor uns und zogen ins Nachbarrevier. Trotzdem ließ einem der Anblick das Blut in den Adern gefrieren. Vor uns zog ein Steinbockrudel mit knapp über 50 Stück über den Gipfel. Und das keine 20 m entfernt.
So war an diesem Morgen dann der Rucksack ungefüllt geblieben, aber gesehen hatten wir einiges. Nach dem Abstieg und der Heimfahrt stärkten wir uns und machten neue Pläne für den Abend. Wie schon auf den letzten Bildern zu sehen, war der Wettergott uns nicht wohlgesonnen und es zog immer wieder dichter Nebel auf. So war der neue Plan dergestalt, dass wir es am Abend erneut versuchen wollten und bei Nichterfolg, die Nacht auf der Schutzhütte verbringen wollten um am nächsten Morgen wieder früh auf dem Berg zu sein.
Das Wetter wurde merklich besser uns so stapften wir am frühen Nachmittag wieder in gleicher Kombo den Berg hinauf und konnten ein traumhaftes Panorama genießen!!
Fortsetzung folgt: