In Wirtshäusern gibt es jetzt frischen Wildschweinbraten
Bergstraße/Odenwald. (MC) In den kommenden Tagen werden die Ausflugslokale im vorderen Odenwald "Wildschwein" häufiger auf der Speisekarte haben als sonst: Die erstmals durchgeführte Drückjagd am Samstag war für die Weidmänner ein voller Erfolg: Rund 50 Wildschweine liefen Jägern und Treibern vor die Flinte, 20 Füchse und mehr als zehn Rehe runden das Ergebnis ab.
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Die Jagd soll im kommenden Jahr wiederholt werden.
In insgesamt elf Revieren von Dossenheim und Schriesheim über Hirschberg, Weinheim und Hemsbach bis nach Gorxheimertal waren die Jäger in der Frühe aufgebrochen, um Wildschweinen aufzulauern. Grund der Aktion: Das Schwarzwild sorgt bei Landwirten im Odenwald und an der Bergstraße für große Schäden. Eine Rotte kann für den Ausfall einer ganzen Kartoffel- oder Maisernte verantwortlich sein. Auch die Weinbauern können ein Lied davon singen. "Wir haben derzeit eine Überpopulation, der wir Einhalt gebieten müssen", begründete Karl Balmert, Leiter des Hegerings Weinheim, die Aktion. In der Tat wagen sich die Wildschweine immer näher an die Häuser und Gärten heran. Vor allem der Bioabfall locke die Wildschweine aus ihren Verstecken, erläutert Balmert.
Bei der Aktion am Samstag beschränkte man sich überwiegend auf das Abschießen von kleineren Wildschweinen. Die großen Leittiere ließ man laufen. Der schwarzbraunen bis -grauen Färbung der älteren Tiere verdanken die Wildschweine übrigens die Bezeichnung "Schwarzwild". Pflanzliche Nahrung wie Gräser und Wurzeln stehen ebenso auf dem Speisezettel wie tierische Nahrung aus Käfern, Würmern, Schnecken und Mäusen. Selbst Gelege von Bodenbrütern und Jungwild sowie Aas nimmt der Allesfresser zu sich, der als besonders intelligent gilt. Die ausgeprägte Anpassungsfähigkeit der Wutzen zeigt sich auch darin, dass diese bis in die städtischen Ballungsräume bei der Nahrungssuche vordringen. Zunehmende Zersiedelung der Landschaften lassen dem Wild keine andere Wahl, als den Weg aus dem Wald zu beschreiten.
Im vorderen Odenwald wird man den Abschuss der rund 50 Tiere sicherlich merken, da ist sich Karl Balmert sicher. Bei der Drückjagd jedenfalls sind alle Beteiligten mit äußerster Vorsicht zu Werke gegangen. Wollte man sich doch nicht gegenseitig mit den sieben Millimeter großen Kugeln treffen. Um sich untereinander zu verständigen, hatte jede Gruppe einen Signalbläser dabei, so kam man sich nicht ins Gehege. Beim traditionellen "Halali" vor dem Gasthaus "Zum Pflug" in Rippenweier war die Stimmung prächtig. Die erlegten Tiere wurden ausgebreitet, für manchen Hund gab es ein Sonderlob. Bereits zu diesem Zeitpunkt ließ sich feststellen, dass die Tiere allesamt gesund waren. "Wir haben keine Probleme mit der Schweinepest oder anderen Krankheiten", so Balmert. Schriesheims Bürgermeister Riehl wollte sich dieses Schauspiel nicht entgehen lassen und nahm die Wildschweine persönlich unter die Lupe. Er wollte schließlich wissen, was in der kommenden Woche in seinem Wirtshaus auf der