Erbliche Einstangigkeit?

MOA

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Hallo!

Wie schon in diesem Thread angekündigt, stelle ich hier mal Bilder von der ausgekochten Trophäe von meinem Bock ein.





Die nächsten Bilder sind vom Bock, den meine Mutter letztes Jahr von der selben Kanzel aus gestreckt hat.





Weil in der selben Ecke zwei einstangige Jahrlinge herumlaufen, nehmen wir an, dass die Abnormitäten bei dem Rosenstock erblich bedingt sind. Außerdem ist die Geweihform bei beiden Böcken relativ ähnlich.
Was meint Ihr dazu? Hat jemand schon mal etwas ähnliches gesehen?

Wmh MOA
 
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Wahnsinn. Könnten Zwillinge sein, wenn das Horn der beiden auf der jeweils gleichen Seite fehlen würde. Die bestehenden Hörner sind überaus identisch :shock:


Was die Vererbbarkeit von Abnormität anbelangt ist das glaube ich gar nicht so unwarscheinlich.
 
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Moin,

ganz unbedarft: Das ist keine erblich bedingte Veränderung.

Das sind infektiöse (oder weniger wahrscheinlich oder ursächlich taumatische) Veränderungen deren Ursache allerdings genetisch sein könnten. Soweit ich weiß gibt es im Genom nur einen Schalter für die Ausbildung von Gehörn und im Hormonhaushalt ebenso. Es gibt also keine getrennten Schalter für rechtes und linkes Stangenwachstum der Mutationen unterworfen seien könnten.

Bei beiden Böcken sind deutliche Knochenveränderungen an den Rosenstöcken zu erkennen. Einerseits die extreme Zubildung andererseits das ganze Gegenteil. Beide Veränderungen ließen sich durch Infektionen bereits beim Schieben des Erstlingsgehörns erklären. Dann sind aber wohl beide schon länger so unterwegs gewesen.
 
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Der Vorbeitrag könnte zutreffend sein, mich würde interessieren, ob es bei den Hoden eine Auffälligkeit gab, hormonelle Störungen können durch den Rückhalt eines Hodens in der Bauchhöhle aus dem Jugendalter entstehen.

Erblich glaube ich nicht, habe aber keine relevante Erfahrung.
 
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Erbliche Einstangigkeit gibts unter ganz bestimmten Vorraussetzungen.Da das aber sehr selten vorkommt, ist der wiss. Vgl. mit Vorsicht zu genießen.Obige Böcke haben mit genetischer Einstangigkeit nichts zu tun.
 

MOA

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Zwillinge könnten es vom Alter her tatsächlich sein, meiner ist wahrscheinlich ein klein wenig älter gewesen.

@Hinack: Ob es jeweils eine Gensequenz für die rechte und die linke Stange gibt, weis ich eben nicht. Gibt es da irgendwelche Veröffentlichungen dazu? Was meinst Du dazu, dass wir zwei Jahrlinge, offensichtlich Zwillinge, im selben Revierteil haben, denen beide die gleiche Stange fehlt? Der Bock meiner Mutter war uns schon im Vorjahr bekannt, meinen haben wir im April das erste mal bestätigt. Dass die beiden schon länger so unterwegs waren glaub ich auch.

@Nimetzki: Rein körperlich waren keine weiteren Auffälligkeiten zu bemerken, auch die Brunftkugeln waren normal.
 

MPM

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Man sieht doch auf den Bildern bei beiden Böcken die Kallusbildung an den Rosenstöcken.
Da hat jeweils der Rosenstock eine Verletzung oder ähnliches Gehabt.
Auch wenn Sie ziemlich ähnlich sind.

WH
 
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MOA schrieb:
@Hinack: Ob es jeweils eine Gensequenz für die rechte und die linke Stange gibt, weis ich eben nicht.
Aber ich. :wink:
MOA schrieb:
Gibt es da irgendwelche Veröffentlichungen dazu?
Ich kann keine verlinken, habe aber in anderm Zusammenhang (Rinderzucht) dazu gelesen.
MOA schrieb:
Was meinst Du dazu, dass wir zwei Jahrlinge, offensichtlich Zwillinge, im selben Revierteil haben, denen beide die gleiche Stange fehlt?
Bei zwei möglichen Stangen ist das pure Statistik und zwar gänzlich irrelevat.
MOA schrieb:
Der Bock meiner Mutter war uns schon im Vorjahr bekannt
:wink: Na, na, na, Bißchen Diskretion, bitte! :lol:

Es ist nicht ungewöhnlich, daß (inbesondere von Züchtern) unterschiedlich Ausprägungen des Phänotyps auf bestimmten Standorten für erblich bedingt gehalten werden. (z.B. Klauenqualität) Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, daß genetische Veränderungen quasi sekundär mit Phänotypveränderungen zusammenhängen, die nicht direkt auf Erbanlagen zurückzuführen sind.

Stell Dir nur vor, die Genetik hat durch Mutation oder Ausfall bei Deinen Böcken zur Anfälligkeit auf bestimmte Infektionen, die die Rosenstöcke aber auch andere knöcherne Gewebe schädigen können geführt. Es handlet sich also um eine genetische Immundepression. Das Gen für das Wachstum des Gehörn ist aber gänzlich intakt und die Hormonelle Steuerung funktioniert auch. Das Ergebnis könnte so aussehne wie vorgelegt und da die Immunsuppression vererbt wird, könnte man annehmen das Gehörnproblem würde es. Das ist aber ein Trug- oder Kurzschluß. Kommt nun noch hinzu, daß der Keim, der die Gewebenekrosen am Bildungsgewebe verursacht, nur in einem Revierteil vorhanden ist, stellt sich der nächste Kurzschluß ein: man schließt es handele sich um die Ricke, die sowas vererbt.

Am Ende ist es vielleicht nichts anderes als ein Draht an einem Wechsel, der regelmäßig zu Bastverletzungen führt oder ein resistenter Ausscheider der immer wieder Fegestellen infiziert ...

Solange man nicht alle Maskierungseffekte erkennt und testweise ausschaltet, kann man auf die Genetik nicht sicher rückschließen. Macht man es doch, dann am besten in fachspezifischem Latein. Im Jägerlatein ... :wink:
 
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22 Jan 2003
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Ich sehe das wie MPM. Die knöchernen Veränderungen sind recht deutlich zu sehen, besonders bei dem oberen Bock.

Ich habe im letzten Jahr einen Bock geschossen, dessen eine Stange schräg nach vorn abstand. Beim Abkochen trat dann ebenfalls diese Knochenneubildung zu tage. Der Rosenstock war komplett - aber schief - wieder angewachsen.
 

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