Entwurf neues Landesjagdgesetz in RLP

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ist das Schreiben wirklich vom LJV? Wenn ja würde ich eine Stellungnahme dazu anfordern. Einige Passagen sind wirklich schlecht geschrieben.
 
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Vor der inhaltlichen Auseinandersetzung mit diesem Elaborat wildgewordener Verwaltungsjuristen und Landespolitiker mal nackte Zahlen:

Der grandiose Herr Beck und seine Helfershelfer sind für Verschlankung, Vereinfachung und Bürokratieabbau angetreten.

Zum Vergleich:
Bundesjagdgesetz: 7.660 Wörter
Landesjagdgesetz RLP-alt: 7.050 Wörter



Landesjagdgesetz RLP -neu: 11.100 Wörter

Frei nach Beamten-Denke: Das neue Landesjagdgesetz ist [(11.100 / 7.050)-1]*100 = 57 % besser als das alte.

Welch grandiose Leistung.

Ein Schelm, wer schlechtes dabei denkt.

WH
TicTac
 

steve

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Link zu einem Artikel aus der Südwestdeutschen Zeitung, basierend auf der PM des LJV.

Und hier - ebenfalls auf der PM basierend - ein Artikel aus der Allgemeinen Zeitung:
Link.

Ich meine, derzeit sind es ja noch mehr oder weniger vage Andeutungen. Leider sind sie trotzdem schon übel genug um schlimmes ahnen zu lassen. Und z.B. die Verlängerung der Jagdzeit auf Schalenwild bis zum 31.01. im diesem Jahr lässt erahnen, dass unsere kompetenzbefreiten Verantwortlichen im Umweltministerium sich von sachlichen Argumenten nicht abschrecken lassen werden. Gesetzesnovellierung um des Änderns willen, wenn man sich überlegt was ein Geschiss um die 5 Terminaltriebe im Hunsrück gemacht wird die verbissen werden und was so ein Schwachsinn wie z.B. die Abschaffung der Einteilung in Hoch- und Niederwild (Sieht da jemand einen Sinn? Nein? Danke...dann simmer uns ja einig! :mrgreen: :wink: ) kostet, dann fragt man sich wirklich ob die noch ganz knusper sind.

Leider ist die nächste Wahl 2011 und ich befürchte, dass die Rheinland-Pfälzer weiter auf Vollbart und Mecki stehen... :?
 
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Leider ist der Becke Kurt nicht das eigentliche Problem, sondern Madame Conrad, mit der ich schon das Vergnügen hatte zu disputieren.
Sie liegt nun schon seit Jahren mit der Landesjägerschaft über Kreuz, insbesondere mißfällt ihr außerordentlich, dass man das Sauenproblem nicht in den Griff bekommt und den Rotwildüberschuß an der Ahr sowie einige weitere Kleinigkeiten. Suspekt ist ihr und der Ministerialbürokratie auch die Rolle eines bestätigten Jagdaufsehers, der über Rechte verfügt, die normalerweise nur ein Staatsbediensteter innehat.
Hier in der Vorderpfalz und an der Haardt herrscht halt die Angst vor unseren Nachbarn aus dem Nordwesten vor, die sich nun für 5 Jahre (im ersten Entwurf waren nur 3 Jahre vorgesehen!) einpachten und vor allem jede Menge Jagdmöglichkeiten an liebe Freunde weitergeben könnten, nach dem Motto, pro Hochsitz und Jagdtag einen Betrag X, da hat man die Pacht dann schnell amortisiert. Die Holländer, die ich bislang kennenlernte, waren nicht unbedingt von irgendwelchen Hege- oder Waidgerechtigkeitsgedanken beseelt, sondern wollte mangels Gelegenheit in eigenen Gefilden ganz einfach ihren Spaß haben und zum Schuß kommen...
Die Einschränkung des Jagdschutzes hinsichlich eines Haustierabschusses von Hund und Katz ist einfach nur ein Witz. Nicht, dass ich nun glühender Befürworter eines solchen Unterfangens wäre, aber dann soll man ehrlich sein und ihn gleich ganz abschaffen. Denn wie soll man, wie gefordert, den Nachweis erbringen, dass die liebe Maunz gerade auf frischer Tat beim Ausräubern eines Bodenbrüternestes ertappt wurde? Einfach Dummfug...
 

steve

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Das unserm Ministerpräsidenten das Jagdgesetz schnurz ist, das ist ja klar. Aber ohne Kurt Beck wäre ja sehr wahrscheinlich eine von den beiden uns gut gesonnenen Parteien mit an der Regierung, im Idealfall wäre auch die Spitze des Umweltministeriums anders besetzt. Bei Frau Conrad hat man als Betroffener Ihrer Maßnahmen doch immer sehr das Gefühl, dass sie eigentlich gar keinen Bock auf den Posten hat den sie begleitet, geschweige denn, dass sie sich in die (jagdlichen) Thematiken richtig eingearbeitet hat. :?
 
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Eingearbeitet hat sie sich meiner Meinung nach schon, allerdings hat sie so einige Spezialisten um sich versammelt, die ihr höchst abstruse Dinge ins Ohr tuscheln und leider hört sie auf die mehr als auf den LJV. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass man die Lobbyarbeit da völlig vernachlässigt hat und nun dauernd hinterherhechelt.
Für Frau Conrad hat die Auseinandersetzung mit der Landesjägerschaft anscheinend schon eine persönliche Note bekommen. Nachdem sie vor einigen Tagen den Entwurf dem LJV vorgestellt hat, will sie diesen nach meiner Kenntnis bereits am 27. Oktober dem Parlament zur Entscheidung vorlegen. Durch diese kurze Zeitspanne wird die Möglichkeit, noch darauf einzuwirken, nahezu auf null reduziert. Das sind inzwischen reine Machtspielchen geworden.
 
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Der neue Entwurf hat nur einen Zweck : Radikale Reduktion der gesamten Schalenwildarten. Es werden sich genügend Horden bilden ( nicht nur aus den NL ), um diesen Auftrag zu erfüllen. Es gibt ja jetzt schon genügend Pächter , die aus ihren Revieren richtig Geld machen und nach 3-5 Jahren die Reviere unter fadenscheinigen Gründen, weil leergeschossen verlassen. klar erfreut es die auch hier befindlichen Schiesser über einen solchen Gesetzentwurf. Und wenn man zwischen den Zeilen liest, erkennt man das das Ministerium bzw. Obere Forstbehörde immer wieder neue Verordnungen erlassen kann über die Köpfe der einzelnen Behörden und Grundstückseigentümer. Sie behält die Oberhand, kein Wunder wenn Frau Conrad auch soviel von ihrer Freundin aus dem ÖJV beeinflusst wierd. Selber hat sie keine Ahnung. Späteres Resultat, die Jagdgenossenschaften bekommen keine Pacht mehr, weil die Reviere leer sind, werden dadurch endeignet und unsere jungen Forstbeamte, die ja die richtige Jagd in den Forstschulen und ihren Lee(h)rrevieren gelernt haben können endlich das gelernte auf kosten der Steuerzahler umsetzen. Im Wald haben sie ja sowieso keine Arbeit mehr, da die Bäume ohne sie besser wachsen :)).
Alle anderen rate ich nutz die Zeit und geht auf die Jagd solange ihr noch könnt. :p
 
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Na. Jetzt wird es aber ein bisschen zu polemisch hier. Dass es um radikale Schalenwildbekämpfung geht, kann man nun wirklich nicht behaupten. Immerhin sieht das Gesetz als Alternative vor, angefahrenes Wild als Alternative zum Fangschuss wieder gesund zu pflegen ("Die Aspekte des Tierschutzes kommen in den Regelungen zum Umgang mit verletztem und krankem Wild zum Tragen (Bsp: verunfalltes Wild darf zur Behandlung und Pflege aufgenommen bzw. von Jägern und Förstern durch einen Fangschuss von seinen Leiden erlöst werden").

Wer weiß - vielleicht wird das ja noch als verbindliche Pflicht ausgestaltet, wobei die Tierarztkosten analog der Thematik Jagdsteuer/Fallwildentsorgung durch den Pächter zu tragen sind. Fände ich persönlich auch angemessen - schliesslich will der es ja später schiessen und essen und war im Zweifel ja sowieso mittelbar für den Unfall kraft zu hoher Wilddichte verantwortlich.

Also: Ein bisschen Mehr Sachlichkeit und Respekt vor dem durch gewisse Kreise höchst inspirierten Landesgesetzgeber.
 
A

anonym

Guest
Hunsrückwilderer schrieb:
("Die Aspekte des Tierschutzes kommen in den Regelungen zum Umgang mit verletztem und krankem Wild zum Tragen (Bsp: verunfalltes Wild darf zur Behandlung und Pflege aufgenommen bzw. von Jägern und Förstern durch einen Fangschuss von seinen Leiden erlöst werden").

Ich denke, daß die erste Alt. nur aufgenommen wurde, um solcherart handelnde Gutmenschen vom Vorwurf der Jagdwilderei zu "befreien". Sie richtet sich schließlich nicht -ausschließlich- an Jagdausübungsberechtigte.
 

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