"Eingebauter" Hochschuss bei Trapflinten

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Moin,

der "eingebaute" Hochschuss bei Trapflinten ermöglicht den Schützen bei Schussabgabe den Sichtkontakt zum Ziel, also der Wurfscheibe.So weit, so logisch. Doch warum verzichtet man bei jagdlichen- oder sportlichen Flinten auf diesen Sichtkontakt?
 
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Hubi08 schrieb:
Moin,

der "eingebaute" Hochschuss bei Trapflinten ermöglicht den Schützen bei Schussabgabe den Sichtkontakt zum Ziel, also der Wurfscheibe.So weit, so logisch. Doch warum verzichtet man bei jagdlichen- oder sportlichen Flinten auf diesen Sichtkontakt?

Der Hochschuß kommt ja im wesentlichen von der Schienenform.
Zur Frage:
Weil es deutlich einfacher ist ein Ziel in der Höhe anzuvisieren statt immer daran denken zu müssen,daß man drunterhalten muß.
Im Gegensatz zum Trapp schießt man auf der Jagd nähmlich nicht nur auf abstreichende Ziele,sondern auch zustreichende ,Querfliegende usw,in allen Winkeln.
Da ist ein Hochschuß in sicher 90% der Fälle hinderlich....
 

tar

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>Im Gegensatz zum Trapp schießt man auf der Jagd nähmlich nicht nur auf abstreichende Ziele,sondern auch zustreichende ,Querfliegende usw,in allen Winkeln.

Hase und Fuchs haben keine Flügel. ;)
 
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tar schrieb:
>Im Gegensatz zum Trapp schießt man auf der Jagd nähmlich nicht nur auf abstreichende Ziele,sondern auch zustreichende ,Querfliegende usw,in allen Winkeln.

Hase und Fuchs haben keine Flügel. ;)

Stimmt,können aber trotzdem zusehen,durch direktes Wegflüchten Land zu gewinnen,und tun es auch..... :wink: was wieder zu einer Vergleichbarkeit mit Traptauben führen kann... :wink:
 
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anonym

Guest
dernieauslernt schrieb:
Der Hochschuß kommt ja im wesentlichen von der Schienenform.
.

nein, der Hochschuß kommt von der Höhe des Schaftrückens im Verhältnis zur Laufschiene. Je höher der Schaftrücken, um so mehr "sieht" man von der Schiene und um so mehr Hochchuß hat man. Die Laufschienen unterscheiden sich durch ihre Breite und grundsätzlichen Höhe. Relevant ist aber ihr Verhältnis zum Schaftrücken. Sieht man mit der Waffe im Anschlag keine bzw, kaum Schiene, so schiesst die Waffe "Fleck" In diesem Fall muß man die Scheibe abdecken wenn man auslöst. Sieht man dagegen viel Schiene lässt man die Scheibe aufsitzen ... Für die Jagd bevorzuge ich ganz wenig Schiene, also einen minimalen Hochschuß. Muß dann aber je nach Situation "unter" das Ziel gehen ... Meine Flinten haben übrigens alle Verstellschäfte, so daß ich den Hochschuß jederzeit korrigieren kann. Ist auch praktisch bei Gewichts zu- und Abnahme...

Gruß
Mike
 
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Diese Frage ist durchaus interessant und nicht nur von unterschiedlichen "Zielbildern" abhängig, da diese sowieso eher individuellen Charakter haben. Der eine möchte halt auf gar keinen Fall in das Ziel hineinsteuern und immer Sichtkontakt zur Taube halten, der ander wiederum will genau an die Taube und der Dritte ist gewohnt, das Ziel abzudecken. Entsprechend viel oder wenig Schiene muss dann gesehen werden.

In erster Linie ergibt sich der Unterschied des benötigten Hochschusses bei sportlich Trap (im Voranschlag) und jagdlich Trap (mit "DJV-Erwartungshaltung") aus der unterschiedlichen Dynamik der Bewegung. Wird die Waffe von "der Hüfte" nach oben zur Schulter in Anschlag gebracht, so hat die Flinte eine viel höhere Eigengeschwindigkeit als bei der viel kürzeren und weniger schwungvollen Bewegung aus dem Voranschlag heraus. Um in beiden Anschlagarten mit derselben Flinte das gleiche Zielbild zu haben, muß der Schütze deshalb unterschiedlich viel Schiene sehen. Bei mir macht das einen Unterschied von circa 6-7 mm in der Höhe aus, ich muss bei sportlich Trap mit meiner DT 10 ziemlich exakt doppelt so hoch über die Schiene visieren, um am gleichen visuellen Punkt den Befehl zum Abdrücken zu geben wie beim jagdlichen Trap.

Will der Schütze nun nicht so viel Schiene sehen, so bleibt ihm nur die Wahl einer Flinte mit eingebautem Hochschuß. Hier gibt es natürlich auch eine entsprechende Bandbreite. Eine "normale" Trapflinte hat circa 10 cm (entspricht 2 mm Höhendifferenz auf Schienenlänge) mehr Hochschuß als das entsprechende Jagd- oder Sportingmodell. Sonderformen (X-Trap, Vari-Rail etc.) haben dagegen bis zu 40 cm (bei Extremlösungen auch mehr) Hochschuß. Manche Hersteller bieten sogar unterschiedliche Treffpunktlagen unterer Lauf/oberer Lauf an. So soll mit dem unteren Lauf die in der Startphase noch stärker steigende Taube mit dem gleichen Zielbild geschossen werden wie beim Nachschuß mit dem oberen Lauf auf eine Taube nahe dem Kulminationspunkt der Flugbahn. HIermit muß man allerdings umgehen können, nicht jeder kommt damit zurecht.
 
A

anonym

Guest
Mr. Shotgun schrieb:
Diese Frage ist durchaus interessant und nicht nur von unterschiedlichen "Zielbildern" abhängig, da diese sowieso eher individuellen Charakter haben. Der eine möchte halt auf gar keinen Fall in das Ziel hineinsteuern und immer Sichtkontakt zur Taube halten, der ander wiederum will genau an die Taube und der Dritte ist gewohnt, das Ziel abzudecken. Entsprechend viel oder wenig Schiene muss dann gesehen werden.

In erster Linie ergibt sich der Unterschied des benötigten Hochschusses bei sportlich Trap (im Voranschlag) und jagdlich Trap (mit "DJV-Erwartungshaltung") aus der unterschiedlichen Dynamik der Bewegung. Wird die Waffe von "der Hüfte" nach oben zur Schulter in Anschlag gebracht, so hat die Flinte eine viel höhere Eigengeschwindigkeit als bei der viel kürzeren und weniger schwungvollen Bewegung aus dem Voranschlag heraus. Um in beiden Anschlagarten mit derselben Flinte das gleiche Zielbild zu haben, muß der Schütze deshalb unterschiedlich viel Schiene sehen. Bei mir macht das einen Unterschied von circa 6-7 mm in der Höhe aus, ich muss bei sportlich Trap mit meiner DT 10 ziemlich exakt doppelt so hoch über die Schiene visieren, um am gleichen visuellen Punkt den Befehl zum Abdrücken zu geben wie beim jagdlichen Trap.

Will der Schütze nun nicht so viel Schiene sehen, so bleibt ihm nur die Wahl einer Flinte mit eingebautem Hochschuß. Hier gibt es natürlich auch eine entsprechende Bandbreite. Eine "normale" Trapflinte hat circa 10 cm (entspricht 2 mm Höhendifferenz auf Schienenlänge) mehr Hochschuß als das entsprechende Jagd- oder Sportingmodell. Sonderformen (X-Trap, Vari-Rail etc.) haben dagegen bis zu 40 cm (bei Extremlösungen auch mehr) Hochschuß. Manche Hersteller bieten sogar unterschiedliche Treffpunktlagen unterer Lauf/oberer Lauf an. So soll mit dem unteren Lauf die in der Startphase noch stärker steigende Taube mit dem gleichen Zielbild geschossen werden wie beim Nachschuß mit dem oberen Lauf auf eine Taube nahe dem Kulminationspunkt der Flugbahn. HIermit muß man allerdings umgehen können, nicht jeder kommt damit zurecht.

Bei Perazzi ist das alles schon vom Werk automatisch eingebaut.....
Was macht man dann eigentlich bei flachen Tauben?... :wink:
 
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anonym

Guest
Tiro schrieb:
mike61570 schrieb:
dernieauslernt schrieb:
Der Hochschuß kommt ja im wesentlichen von der Schienenform.
.
nein, der Hochschuß kommt von der Höhe des Schaftrückens im Verhältnis zur Laufschiene.
Weder noch.

Als Waffeneigenschaft beschreibt der Begriff "Hochschuss", ob und wieviel eine Waffe bei gleichem Blick über die Schiene höher schießt als eine andere.
Es lohnt sich übrigens, mal einen Gedanken auf die ziemlich extreme Krümmung der Flugbahn von Flintenschroten zu verwenden und sich zu überlegen, was "... cm Hochschuss" z. B. bei den stark wechselnden Entfernungen auf der Jagd überhaupt aussagt.
 
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dernieauslernt schrieb:
tar schrieb:
>Im Gegensatz zum Trapp schießt man auf der Jagd nähmlich nicht nur auf abstreichende Ziele,sondern auch zustreichende ,Querfliegende usw,in allen Winkeln.

Hase und Fuchs haben keine Flügel. ;)

Stimmt,können aber trotzdem zusehen,durch direktes Wegflüchten Land zu gewinnen,und tun es auch..... :wink: was wieder zu einer Vergleichbarkeit mit Traptauben führen kann... :wink:

nun hatte ich schon einen Hasen der sein Heil zwischen meinen Füßen suchte und fand - die Nachbarschützen unterstanden sich wohl, wussten sie doch, dass ich gnadenlos zurück schieße, wenn sie denn mich unter Feuer nehmen. :wink:
Nebenbei schießt man mit der jagdl.Flinte auch ab und an mal ein FLG und das zielt man halt schon ganz gern - so im Gegensatz zum "hingeworfenen" Schrotschuss.
Unterm Strich soll doch die jagd. Flinte ein Universalwerkzeug sein - die Sportflinte ist dagegen auf eine Spezialsituation eingerichtet. (Oder warum benützen Hochleistungssportschützen für Skeet, Trap & Parcour jeweils gerne andere Flinten?) Die Flintenbauer dieser Welt bieten wohl für jeden Geschmack und jede Vorliebe etwas an, man muss es nur suchen/finden und bezahlen wollen.
Wichtig ist das Schütze und Flinte "zusammenwachsen" - dann geht (fast) alles.
 
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wurfscheiben-sport.de schrieb:
Bei Perazzi ist das alles schon vom Werk automatisch eingebaut.....
Was macht man dann eigentlich bei flachen Tauben?... :wink:

Natürlich die digitale Haltepunktkorrektur aktivieren, nachdem vorher die Luftwiderstandsbeiwerte für den aktuellen Luftdruck angepasst wurden. Sollte bei jeder besseren Flinte im Lieferumfang enthalten sein, aber immer auf volle Akkuladung achten!
 
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Habe die Ehre !
Hochschuss resultiert aus dem Blick über die Schiene!
Der Blick kommt aus dem Schaft . Schaftlänge ,Senkung und Pitch müssen passen. Schon der Haltepunkt am Vorderschaft verändert den Treffpunkt .
Ich beschiesse in Gedanken einen Rabbit(scheibe) miteiner Flinte mitHochschuss 20od.30cm ( Q u a t s c h) !! Müsste in den Dreck Schiessen ! ?
Meine Flinten schiessen genau dahin , wohin ich schau. Treffen aber nicht immer.
MfG: Graureiher
 
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Ich hab mal einen Kurs gemacht und seither bei der Jagdflinte (ich hab nur eine, die für Stand und Jagd herhalten muss) auch einen Hochschuss, der aber nicht so stark wie bei Trapflinten ist.

Erklärt wurde mir es so:

Wenn ich mit dem Finger auf etwas zeige, dann zeige ich immer unter das Ziel, da ich das Ziel sehen will. Beim Flinten schiessen nimmt die Funktion des Zeigers die Hand am Vorderschaft ein. Damit ich das Ziel also treffe brauche ich den Hochschuss. Dieser hat auch den Vorteil, dass ich das Ziel beim schiessen sehen kann und nicht verdecken muss.
 
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anonym

Guest
@Graureiher und @Raubwildjäger

Es geht hier um den "eingebauten" Hochschuss und nicht um Anschlagfehler.

@Graureiher
Pitch ist allenfalls für Deine Gynäkomastie von Bedeutung aber hat nichts mit eingebautem Hochschuss zu tun.
 
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Mr. Shotgun schrieb:
...Der eine möchte halt auf gar keinen Fall in das Ziel hineinsteuern und immer Sichtkontakt zur Taube halten, der ander wiederum will genau an die Taube und der Dritte ist gewohnt, das Ziel abzudecken. ...



...Wird die Waffe von "der Hüfte" nach oben zur Schulter in Anschlag gebracht, so hat die Flinte eine viel höhere Eigengeschwindigkeit als bei der viel kürzeren und weniger schwungvollen Bewegung aus dem Voranschlag heraus....
.

Eine sehr interessante Antwort; aber deute ich richtig: Der jagdliche "Schnellschwinger" mit viel Senkung und wenig Schiene muss/möchte sein Ziel stets abdecken, weil er es so gelernt hat, weil er es so gewohnt ist? Weil er zu schnell für den eingebauten Hochschuss ist?

Der sportliche "Langsamschwinger" mit wenig Senkung und viel Schiene vertraut auf den eingebauten Hochschuss, weil er es schätzt immer Sichtkontakt zur Taube zu haben?
 

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