Einbau gebrauchter Einsteckläufe

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Pauschal kann ich das nicht beantworten, aber es sind teilweise Fräsarbeiten am Auszieher der Waffen vorzunehmen (vor allem bei Randpatronen). Da wird dann eine Kralle eingepasst, die in den Rand der Patrone greift und diese beim Brechen der Waffe nach oben drückt.
Am Schlagbolzen muss auch was verändert werden.

Hab in meinem Drilling einen K&S 30-30 Einstecklauf.
Der bringt über 2000J/100m. Hab damit eine Sau auf etwa 150m beschossen; lag im Knall.

Zurück zum Topic:
Jenseits des Krieghoff 22/44er: die müssen alle beschossen werden. Beim Einbau sind Änderungen an der Trägerwaffe zu machen, die sich die Leute im Beschußamt ansehen werden. Also kein Frickelwerk.

Am Ende aber ist es eine einfache Überlegung: wenn ich maximale Präzision haben willst, würde ich immer einen neuen EL wählen und ihn nur von den Besten einbauen lassen.
 
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• Für den Einbau von Einsteckläufen mit erforderlicher Nacharbeit sind entsprechende waffenrechtliche Erlaubnisse erforderlich.
 
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Ich habe letzten Monat für den Einbau meines K&S .222 in meine BBF .30-06/12 , welchen ich quasi neu bei Egun für <500€ bekommen habe, 250€ bezahlt. Inklusive Beschuss. Beim lokalen BM.
 
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Am Schlagbolzen muss auch was verändert werden.

Hab in meinem Drilling einen K&S 30-30 Einstecklauf.
Der bringt über 2000J/100m. Hab damit eine Sau auf etwa 150m beschossen; lag im Knall.

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Jenseits des Krieghoff 22/44er: die müssen alle beschossen werden. Beim Einbau sind Änderungen an der Trägerwaffe zu machen, die sich die Leute im Beschußamt ansehen werden. Also kein Frickelwerk.

Am Ende aber ist es eine einfache Überlegung: wenn ich maximale Präzision haben willst, würde ich immer einen neuen EL wählen und ihn nur von den Besten einbauen lassen.
Hmmmmmm,
Wundere mich was am schlagbolzen veraendert werden muss speziell wenn es sich beim EL um eine zentralfeuerpatrone handelt. Bei dem auszieher der Traegerwaffe wird der BM die Fraesmaschiene benutzen wollen, notfalls geht das aber auch mit der Dremel.

Bei den Krieghoff EL 220 oder 440mm langen handelt es sich ja um die .22 LFB oder .22 Magnum also jeweils Randfeuerpatrone. Beim neu einbau muss lediglich in den Auszieher von der Traegerwaffe eine nut gefeilt werden wo der Rollpin des EL Ausziehers passt, eigentlich Lehrlingsarbeit die nach dem ausbau des Traegerwaffen ausziehers im Schraubstuck innerhalb 30 minuten mit der Feile gemacht werden kann. Einschiessen kann bei den kurzen KH EL Stunden dauern.

Wenn ich was vergessen habe lasse ich mich gern belehren, meine Eltern wollten halt nicht dass ich BM lerne, bin denen noch heute dankbar.

Waihei
 
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Ich habe letzten Monat für den Einbau meines K&S .222 in meine BBF .30-06/12 , welchen ich quasi neu bei Egun für <500€ bekommen habe, 250€ bezahlt. Inklusive Beschuss. Beim lokalen BM.
Ein fairer preis wuerde ich meinen da der BM sicherlich auch sein Fraesmaschiene gebraucht hat die kommt auch nicht umsonst in die Werkstadt. War im preis auch das einschiessen inkludiert oder meinst Du das mit dem word Beschuss ?

Waihei
 
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„Vorne“ ist der Einstecklauf durch Abdrehen auf die korrekte Gesamtlänge zu kürzen und die Mündung dabei fachgerecht zu gestalten. Schließlich muss dann noch das vordere Trägerstück, welches gleichzeitig auch das Verstellelement darstellt, dem Innendurchmesser des Schrotlaufes, bzw. dessen im individuellen Fall vorliegenden Choke exakt angepasst werden, was meiner Vermutung nach erneut auf der Drehbank geschieht.

Das kann schon das Problem sein. Ist das Trägerstück zu groß kannst Du es abdrehen, wenn es schon zu klein ist brauchst Du ein neues Trägerstück.
Das gilt nur wenn der EL sich im Trägerstück abstützt. Beim K & S Lauf ist das besser gelöst.

Wundere mich was am schlagbolzen veraendert werden muss speziell wenn es sich beim EL um eine zentralfeuerpatrone handelt. Bei dem auszieher der Traegerwaffe wird der BM die Fraesmaschiene benutzen wollen, notfalls geht das aber auch mit der Dremel.

Der Schlagbolzen ist für Schrotpatronen konzipiert und damit im Durchmesser dicker.
Das kann ab einem bestimmten Durchmesser zu Problemen führen.
 
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Die von meinem Vorredner dargestellten Aspekte dürften in der Tat die meisten Kosten verursachen.
@Mandrill: Falls du dich mit dem Gedanken trägst, einen EST nachträglich einzubauen und es kein Keller&Simmann ist, der seine vordere Fixierung im Schrolauf nur durch verstellbare "Messsingköpfe" (ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll.) erhält, kannst du dich bei K&S erkundigen, ob sie dir nicht ihr Verstellsystem an deinen ESL anbringen. Die K&S-Läufe sind zwar vielleicht nicht ganz so komfortabel zu verstellen wie andere, da die Verstellung der innenliegenden Schrauben im Winkel mit einem gekröpften Inbus erfolgen muss (natürlich aber immer noch vvv, ohne Lauf auszubauen), aber sie haben den entscheidenden Vorteil, dass die Verstellelemente nicht flächig im Schrotlauf anliegen. Somit kann Luft zirkulieren und der Schrotlauf leicht von innen trocknen. Bei einem bereits rostnarbigem Schrotlauf dürfte jedoch die Wiederkehrgenauigkeit nach Ausbau leiden, da die Verstellelemente direkt am Lauf anliegen.

Auf jeden Fall würde ich die Finger von einem ESL lassen, bei dem die Lagerbuchse aus Leichtmetall ist und vorne flächig im Schrotlauf anliegt. Alu auf Stahl führt oft zu Korrosion. Das war bei meinem Drilling der Fall und ich habe länger gebraucht, um die gerade noch rechtzeitig bemerkten Schäden wegzupolieren. Somit denke ich auch darüber nach, meinen ESL auf das Verstellsystem von K&S umbauen zu lassen. Wenn ich mich recht erinnere, wurden mir Kosten von 400-600 Euro genannt.
 
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Noch zur Bearbeitung des Schlagbolzens: Wenn dir jemand "kostengünstig" einen Einbau anbietet, ohne den Schlagbolzen zu überarbeiten: Lass die Finger davon! Bei einem anderen meiner Drillinge wurde in den 80er Jahren der alte Kugellauf 9,3x72 aufgebohrt und ein Futterlauf in 22 Hornet eingesetzt. (Der alte Kugellauf war leider nicht mehr zu retten.) Beim Beschuss brach der Hinterschaft, der vorher völlig in Ordnung gewesen war. Schaftbruch durch 22 Hornet??? Meine Interpretation des Falls: Da der Schlagbolzen mit bearbeitet worden war, sind teilweise Pulvergase irgendwie am Schlagbolzen vorbei ins System gelangt und haben den Schaftbruch von innen aufgrund des Drucks verursacht... Auf jeden Fall der Schaftbruch beim Beschuss passiert sein, ich habe keine andere Erklärung.
M.W. gibt es 2 Methoden, wie der bearbeitete, nun kleinere Schlagbolzen abgedichtet werden kann: Schlagbolzenloch zuschweißen und wieder auf richtiges Maß aufbohren oder es wird eine passende Buchse eingesetzt. Letzteres dürfte die bessere Wahl sein.
Ich hoffe, ich konnte helfen.
 
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Hast du ein Bild von dem Bruch?

Deine Theorie hört sich für mich beim ersten Überdenken abenteuerlich an. Da die Patrone liedert können mE solche Drücke nach hinten raus nicht vorkommen. Durchbläser mal außen vor gelassen, die aber auch mE keine solche Sprengkraft aufbringen.
 
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Bei Beschußpatronen sind Durchbläser nicht selten. Hab die Hülsen vom Beschuss meines Enfields(7x57Mauser) mitbekommen, eine is durch.
Und dann fließt Gas zurück.
Druck mal Fläche ist gleich Kraft. Und da is VIEL Fläche hinter drm Baskül....
 
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Ein typischer Fall von ueberregulierung. Wenn ein gelernter Buechsenmacher die arbeit macht sollte das gut sein.

Waihei
 
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Hast du ein Bild von dem Bruch?

Deine Theorie hört sich für mich beim ersten Überdenken abenteuerlich an. Da die Patrone liedert können mE solche Drücke nach hinten raus nicht vorkommen. Durchbläser mal außen vor gelassen, die aber auch mE keine solche Sprengkraft aufbringen.
Na ja, die 9,3x72 hat einen Gasdruck von ca. 2000 Bar, die Hornet ca. 3000 Bar + 30% Überdruck der Beschusspatrone. Dazu kommt, dass der Drilling schon in den 80er Jahren alt war (Baujahr 1914). Bei einem großzügig bemessenen Schlagbolzenloch aus der Jahrhundertwende kann ich mir einen Durchbläser sehr gut vorstellen. Und um einen alten, trockenen und natürlich schlanken Schaft im Bereich des Pistolengriffs brechen zu lassen, braucht es nicht viel Druck, wenn dieser schlagartig von innen kommt und keinen Weg nach außen findet. Natürlich war ich nicht dabei und all dies ist Spekulation, genau werde ich wohl nie erfahren, wie der Vorgang war.
Auf jeden Fall wurde der Schaft geleimt und macht die letzten 40 Jahre genau das, was er soll. Hier ein Bild, der Bruch ist einigermaßen zu erkennen, die Verschraubung ebenso. Auffallend ist die abgeplatzte Ecke Nähe Systemkasten, seit aus wie Druck von innen.P1080987.JPG
 
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