Meine Meinung in Kurzform:
Sauenproblem = komplexes Phänomen von unterschiedlichen abiotischen und biotischen Faktoren!
biotisch: Das Schwarzwild ist sicherlich die schlauste, bzw. intelligenteste Wildart in unseren Wäldern, die Bejagung wird durch die Lernfähigkeit der Sauen immer schwieriger!
Das Schwarzwild hat beinahe keine nat. Feinde!
Aufgrund der verbesserten Lebensbedingungen für die Wildschweine, vermehren diese sich in enormen Ausmaßen. Frischlinge werden beschlagen, die Rauschzeit beschränkt sich nicht mehr auf wenige Monate. Das ganze Jahr finden Verpaarungen und somit auch Geburten statt (Frischlinge)!
abitotsich + antropogen: Erhöhter Stickstoffeintrag, dadurch mehr Buchen-Eichelmast, mehr verfügbare Nahrung aufgrund von erhöhtem Maisanbau, sowie Fütterung duch die Jäger selbst ("Maiskirrungen")! Große Anpflanzungen nach häufiger auftretenden Sturmereignissen, sowie größere landw. Flächen, deshalb große Einstandsmöglichkeiten (Dickungen) und dem einhergehend schwierigerer Bejagung. Hinzu kommt das die Jagd nur noch in Mehrzahl als Hobby ausgeübt wird.
Auch die Drückjagd als "Event" und "Higlight des Jagdjahres" hat einen entsprechenden Anteil. Die Sauen werden gefüttert um den zahlenden Jagdgästen etwas bieten zu können!
Fazit: Das Schwarzwildproblem scheint zu einem großen Teil hausgemacht! So lange noch Düngerstreuer voll mit Mais durch die Wälder fahren und Jäger sich zu Jagdknechten und Kirrdödeln machen lassen, indem sie tagtäglich mehrer Kilo Mais in den Wald werfen, damit ihre "Jagdherren" dann einmal im Monat bei Mond eine Sau an der KIrrung, bzw. Fütterung schießen können, darf die Jägerschaft sich nicht wundern wenn Ihnen Versagen in bezug auf die Problematik mit immer höheren Schwarzwildbeständen vorgeworfen wird.
Gruß Sielmann