Ein Hoch auf den Online-Handel?

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Grundsätzlich kaufe ich im privaten Bereich recht viel online. Wenn ich mich bereits im Vorfeld festgelegt habe, was ich genau möchte, suche ich den günstigsten Preis im Internet von einem halbwegs seriös wirkenden Shop. Ich habe auch schlicht nicht die Zeit den halben Tag zu verplempern, um in der nächsten shoppingtauglichen Stadt etwas zu suchen, das ich online innert 10 Minuten bestellt habe.

Es gibt aber auch wertige Dinge, die ich ausprobieren und anfassen will, bevor ich sie mir anschaffe, bspw. Möbel. Dafür bin ich grundsätzlich auch bereit etwas mehr zu zahlen, wenn auch nicht gerade 30, 40 Prozent.
 
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Ich halte vom Einzelhandel nicht wirklich viel, entweder keine Ahnung oder wollen dich abzocken. Mit beidem kommt man aber nicht weiter, die meisten Geschäfte sehen mich einmal, danach nie wieder. Stammkundschaft ist denen wohl egal.

Mein letztes Beispiel, brauchte neue Kontaktlinsen und wollte auch mal wieder eine Sehtest durchführen, also ab zum Optiker. Normalerweise bestelle ich die online, aber wegen dem Sehtest wollte ich sie dann halt auch da kaufen. Wusste nicht mehr wirklich was ich für Linsen hab, nur die Marke und das ich die auch mal zur Not über Nacht tragen kann. Optikerin meinte sie hätte die richtigen gefunden.

Zum einen hat sie mir falsche Linsen bestellt, welche die man 30 Tage und Nächte tragen kann, und dann halt dementsprechend teurer sind und hab dann nachher mal mit den Onlinepreisen verglichen. Die Linsen welche sie bestellt hat waren 50 Euro teurer als online, und im Gegensatz zu den Linsen die ich normal habe sogar 90 Euro. Klar, teilweise mein Fehler, da ich die genaue Linsenbezeichnung nicht mehr wusste, aber dann sind wir auch wieder bei keine Ahnung haben. Bin ja gerne bereit für guten Service auch zu zahlen, hätte jetzt so mit ca. 20 EUR mehr als online gerechnet, aber 50 EUR ist für mich schon abzocke.
 
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es gibt mehr als einen guten Grund, auf Online-Handel auszuweichen. Leider :?

Ein Grund ist häufig das Verhalten der Händler vor Ort. Die schlafen am Tag fester als in der Nacht.
Wenn die dicht machen müssen, habe ich keine Mitleid mit denen.

Hier ein paar Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit.:

1. Reifen siehe oben. Hätte der Reifenhändler auch selbst online bestellen können!

2. Meine Frau brauchte schnell eine Jacke zum Kongress. Die richtige Größe war im Geschäft nicht vorhanden. Wir nach hause, rein in den Comma-Shop, das war am Samstag. Dienstag war die Jacke da und Mittwoch gings damit zum Kongerss. Hätte der vor Ort-Händler auch selbst so machen können.

3. wir brauchten einen neuen Gartentisch für unsere Frühstücksterrasse. Meine Frau hatte einen Tisch von Kettler ausgesucht. War aber nur in weiß da. Wir wollten antrazieht. Lieferzeit 6 Wochen!
Im Netz bestellt, 2 Tage später Frühstück am neuen Tisch. Händlerpreis: ca. 350,-- €, Netz: ca. 225,-- €. Warum hat der vor Ort-Händler nicht selbst im Netz bestellt?

Ich glaube die wissen gar nicht was es alles Online gibt.


TH
 
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Ich kaufe auch relativ viel im Inet, weil die nächste Kreisstadt ganz einfach ihr Verkehrskonzept darauf ausgerichtet hat,
die Händler in der Innenstadt zugrunde zu richten.
Parkplätze zu 2 € die halbe Stunde, kein nennenswerter ÖPNV etc.

Grund trotzdem dort einzukaufen :
meine HD wollte sich eine neue Brille zulegen, weil die alte ihr Kopfschmerzen bereitete,
die Optikerin hätte ihr ruckzuck eine neue Brille aufschwatzen können, hat sie aber nicht,
sie hat ihr die alte angepasst, hat dafür ca. eine halbe Stunde aufgewandt und zum Schluß nichts berechnet.
Für mich ein Grund, in Zukunft nur noch dort einzukaufen und auch entsprechente Mundpropaganda zu platzieren.

Bausaujäger
 
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Kürzlich hab ich neue Meindl gebraucht, also ab ins Fachgeschäft. Bei Schuhen, die ich tagelang trage und die bei der Jagd für mich einen nennenswerten Wohlfühlfaktor ausmachen, muss ich einfach anprobieren und testen. Nach einer halben Stunde Probiererei - es gibt in dem Laden eine Art Testparcour - hatte ich mich für ein Modell entschieden. Leider sah das aus, als hätte damit bereits jemand eine viertägige Wanderung in den Kalkalpen hinter sich gebracht, sie danach eingefettet und zurück ins Regal gestellt.

Logischerweise bin ich zur Verkäuferin und habe gefragt, ob sie diesen Schuh noch mal am Lager haben, das Ausstellungsstück sieht recht gebraucht aus. Mit säuerlicher Miene hat die Gute verkündet, das sei ganz normal, sich aber dann nach erneuter Bitte von mir doch dazu herabgelassen, im Lager zu schauen. Sie kam mit einem zweiten Paar an, das Sie mir mit folgenden Worten in die Hand drückte: "Entweder nehmen Sie dann die, oder..." - und ging davon.

Hab ich dann auch tatsächlich gekauft. War aber mein letzter Besuch in dem Laden.
 
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Warum soll der Händler die Reifen bestellen ???????

Bestellen hätte er sie ohnehin müssen, bei seinem Großhändler, da er sie nicht da hatte. Wurde aber nichts mehr vor dem WE.

Er hätte sie genau so gut bei Goodwheel bestellen können. Die haben soagar eine Händlerseite, meine ich.
Um sie mir dann zu seinem Preis zu verkaufen, vorher natürlich erst montieren.

Jetzt hat er gar nichts. Die reifen habe ich bei meinem KIA-Händler montieren lassen.

TH
 
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Warum soll der Händler die Reifen bestellen ???????
Damit er sie zum Händlerpreis einkaufen und so im Verkauf ein wenig Marge generieren kann. Aus purem Eigennutz also. Wenn er sogar dafür zu faul ist, braucht er auch nicht zu jammern, wenn die Kunden irgendwann nicht mehr nur anderswo kaufen, sondern auch anderswo montieren lassen - bei einem Händler, der ihnen auch das liefert, was sie wollen.
 
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Nichs aber auch wirklich nichts kann den persönlichen fahlichen Kontakt vor Ort ersetzten.

Mein Nachbar brauchte für seien Sharan neue Reifen. Voller freude berichte er mir, dass er im INet welche gefunden hatte.
Schon bestellt ? Nö, noch nicht.
Gut, mein Iphone raus (gut das mein Wlan so weit reicht. Das vielgelobte schnell Drahtlose Internet ist eine reine Werbelüge, das gibt es nämlich nicht in der Fläche udn wird es auch nie geben !)
Seine aversierten Reifen angeschaut udn ...Bingo ! falsche Traglast !!

Ein anruf bei meinem Händler im Nachbarort (28 KM entfernt).. Ein Preisangebot incl Montage und Entsorgung für einen Satz Reifen (4 Stk) zu einem Preis zu dem er bei seinem Onlindealer noch nicht mal zwie bekommen hätte !
Übrigens, Markenwaren, kein Chinaramsch wie im Onlinstore.

BTW: Bei der Reifenmontage zeigten sich weitere Mängel am Fahrzeug (Augeschlagen Koppelgelenke). Ein Repanbgebot von der Werkstatt wo der Nahbar nicht mer Nein sagen konte.
Nun läuf sein Auto wieder sauber geradeaus und klapper nicht mehr.

Die Werkstatt ist kein Franchiseunternehmen (ATU, Primus usw)
 
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Moin

Ich habe zwar nicht so viel Geld über und bin jung, sollte also nur im Internet kaufen. Mach ich aber nicht, ich hol mir eine kleine Markt- und Produktübersicht im Internet, vergleiche Preise und geh dann vor Ort gucken.
Dem lokalen Dealer gestehe ich (je nach Preisklasse) einen um bis ca. zehn Prozent höheren Preis als im Netz zu. Liegt er drüber, sage ich ihm das so wie hier geschrieben, da ich ja auch weiß das Ausgaben wie Lager, Ladengeschäftmiete und Personal zu bezahlen sind .
Letztes Beispiel hierfür, Akkuschrauber benötigt. Im Netz für 260, im Laden sollte der 340 kosten. Gesagt für was ich den im Netz kriegen würde, natürlich nicht hier den Inetpreis verlangen werde, aber etwas entgegekommen wäre schön, 290 würde ich den so mitnehmen. Mitarbeiter geht zum Chef, 285 könnte er machen. Geht doch, (hoffentlich) beide glücklich.

Nur Bücher, die würde ich erst im Netz bestellen, wenn mein Buchladen in dem ich mittlerweile persönlich bekannt bin, die nicht kriegen könnte.


Waidmannsheil

Meetschloot
 
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@Heimschrauber,

natürlich sollte man wissen was man braucht. Aber bei Dingen, die man im Altag braucht, sollte das kein Problem sein.

Im Netz darf man auch nicht bei dem ersten Anbieter blind bestellten. Man muss schon ein wenig schauen. Macht man in einem Geschäft ja auch.

Beispiel:
Ich brauchte für eine Mietwohnung eine neue Dunstabzugshaube, die genau in den alten Schrank passen musste. Also hin zu unserem Fachhändler. Leider nichts gefunden!

Also wieder im Netz gesucht und eine von Siemens gefunden, die gut vermasst war und in den Schrank passte.
War aber bei dem Anbieter sehr teuer das Teil: ca. 280,-- €
Etwas rumgeklickt und schon fand ich sie für ca. 205,-- €, schon besser!

Noch ein wenig geklickt, da fand ich immer noch die gleiche Abzugshaube für ca. 180,-- €.
Jetzt viel mir auf, dass Idealo auch welche im Preisvergleich hat. Reingeklickt und für ca. 155,-- € bestellt.

Die ganze Aktion hat vielleicht 30 min. gedauert, auch nicht länger als mein erfolgloser Besuch beim Fachhändler.

TH

P.S.: Teuer kaufen kann jeder!
 
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Moin

Ich habe zwar nicht so viel Geld über und bin jung, sollte also nur im Internet kaufen. Mach ich aber nicht, ich hol mir eine kleine Markt- und Produktübersicht im Internet, vergleiche Preise und geh dann vor Ort gucken.
Dem lokalen Dealer gestehe ich (je nach Preisklasse) einen um bis ca. zehn Prozent höheren Preis als im Netz zu. Liegt er drüber, sage ich ihm das so wie hier geschrieben, da ich ja auch weiß das Ausgaben wie Lager, Ladengeschäftmiete und Personal zu bezahlen sind .
Letztes Beispiel hierfür, Akkuschrauber benötigt. Im Netz für 260, im Laden sollte der 340 kosten. Gesagt für was ich den im Netz kriegen würde, natürlich nicht hier den Inetpreis verlangen werde, aber etwas entgegekommen wäre schön, 290 würde ich den so mitnehmen. Mitarbeiter geht zum Chef, 285 könnte er machen. Geht doch, (hoffentlich) beide glücklich.

Nur Bücher, die würde ich erst im Netz bestellen, wenn mein Buchladen in dem ich mittlerweile persönlich bekannt bin, die nicht kriegen könnte.

Waidmannsheil

Meetschloot

Die Margen, die die kleinen Einzelhändler sich vorstellen, sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Das liegt oft auch daran, dass sie von betriebswirtschalftlichen Dingen nur wenig Ahnung haben. Die kennen ihren Kostenapparat nicht detailiert und können somit nicht richtig kalkulieren. Erst wenn 2 Jahre später die Einkommenssteuerabrechnung vorliegt, kennen sie das Betriebsergebnis. Eine monatliche BWA ist oft nicht vorhanden oder wird nicht durchgearbeitet.

Nicht wenn man 1 Stück mit einer großen Marge verkauft verdient man langfristig Geld, sondern wenn man viele Stück mit geringer Marge verakuft.

TH
 
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Natürlich, wieviel muss man mit 60 qm Laden und zusätzlich einen Angestellten bei einer Marge von 8% umsetzen ?
 
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Natürlich, wieviel muss man mit 60 qm Laden und zusätzlich einen Angestellten bei einer Marge von 8% umsetzen ?

Das kannst du dir ganz schnell selbst ausrechnen.
Addiere alle Kosten (netto ohne MwSt.): Wareneinsatz, Miete, Personal, Energie, Weiterbildung etc., zu der Summe addierst du deine 8 % Marge (Gewinn vor Steuern), dann hast du deinen Mindestjahresumsatz. Den rechnest du dann am besten auf monatliche Basis um. Dann schaust du jeden Monat in deine BWA, kommt vom Steuerberater, ob du auf Kurs bist.

Um deinen Wareneinsatz zu kalkulieren, musst du von hinten rechnen, also gewünschten Jahresumsatz planen und dafür den Wareneinsatz (EK-Preise) festlegen. Wenn du dann mit deinen Kosten nicht hinkommst musst du u. U. den geplanten Jahresumsatz erhöhen. Natürlich musst du dir überlegen, wie du den geplanten Jahresumsatz erreichen kannst. Wenn man den Markt kennt in dem man sich bewegt, ist das möglich.

Jedes Jahr legst du dir dann neue Umsatz-Planzahlen fest, die du erreichen musst/willst, um die steigenden Kosten zu deken und den Gewinn möglichst zu erhöhen. Nur mit jährlichem Umsatzwachstum kann man seinen Gewinn halten. In Kleinunternehmen wird selten geplant. Man ist zufrieden, wenn der aktuelle Jahresumsatz so bleibt wie im Vorjahr. Das geht jedoch irgendwann gegen die Wand.

Jetzt kannst du loslegen!

TH

P.S.: Die ganze Kalkulation machst du am besten in einer Exel-Tabelle und für jede Zahl hinterlegst du eine Formel. Wenn du dann einen Wert änderst, schlägt dieser gleich bis zum Ergebnis durch.
 
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