Dumme Frage (?): Warum kann ich den Mond in meiner WBK sehen?

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Es sind Ferien in Hessen, endlich genügend Zeit für den Ansitz und scheinbar einfache Fragen: Die Entfernung zwischen Mond und Erde beträgt rund 380.000 - 390.000 Kilometer. Dies sollte für eine Wärmesignatur eindeutig zu weit sein. Warum wird der Mond dennoch in der WBK deutlich dargestellt? Hat jemand eine logische Erklärung?
 

FTB

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Moin,
der Mond reflektiert das Licht der Sonne, also sicher auch einen Teil der Wellen im Wärmebereich.
 
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Rakete hoch, schwarz anmalen. Kein Mondbrand mehr und die Erderwärmung wird vermindert. Zwei Fliegen mit einer Klappe.
 
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Was man vom Mond sieht, sind ja die sonnenbestrahlten Teile, und die sind wärmer als das umgebende "leere" Weltall, müssen also eine Wärmesignatur aufweisen.

Apropos Mond:
Ein Freund hat mal nach einer feucht-fröhlichen Nacht auf den Mond geschossen (ist verjährt) und behauptete steif und fest, ihn getroffen zu haben. - Denn er habe den Kugelschlag vernommen.
Ich halte das für unwahrscheinlich.
Jedenfalls nicht mit ner 8x57 IS.
 
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Du siehst den Mond durch das andere Auge. Dein Gehirn baut ein Bild daraus.
 
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Es sind Ferien in Hessen, endlich genügend Zeit für den Ansitz und scheinbar einfache Fragen: Die Entfernung zwischen Mond und Erde beträgt rund 380.000 - 390.000 Kilometer. Dies sollte für eine Wärmesignatur eindeutig zu weit sein. Warum wird der Mond dennoch in der WBK deutlich dargestellt? Hat jemand eine logische Erklärung?
Hallo Guinnes gute Frage und nicht leicht zu beantworten, da gehen die Meinungen weit auseinander.

In vergangenen Zeiten war das Verständnis des Mondlichts stark von mythologischen, religiösen und philosophischen Überzeugungen geprägt. Die wissenschaftliche Erklärung, dass der Mond das Licht der Sonne reflektiert, wurde oft als „zu langweilig“ abgetan und fand nicht die allgemeine Anerkennung, die sie verdient hätte.

Meiner Meinung nach funktioniert es in etwa so, was in manchen Kreisen auch heute noch auf Skepsis stößt. Natürlich weil der Mond eine Scheibe wie die Erde ist!

1.Reflexion und Absorption:
Der Mond reflektiert einen Teil des Sonnenlichts, abhängig von seinem Reflexionsgrad (Albedo). Der Rest des Sonnenlichts wird von der Mondoberfläche absorbiert. Man könnte sagen, der Mond hat eine Art „Sonnenbrille“ auf, die ihn vor zu viel Licht schützt!

2. Emission von Strahlung:
Die absorbierte Energie führt dazu, dass der Mond eine bestimmte Temperatur hat. Diese Temperatur bewirkt, dass der Mond Infrarotstrahlung emittiert. Es ist, als würde der Mond nach einem langen Tag in der Sonne ein wenig „schwitzt“.

3. Gesamte Strahlung:
Die von der Mondoberfläche emittierte Strahlung setzt sich aus der Eigenstrahlung des Mondes und der Strahlung zusammen, die durch die absorbierte Sonnenstrahlung erzeugt wird. Man könnte sagen, der Mond hat eine Art „Lichtmix“ aus dem, was er von der Sonne bekommt und was er selbst ausstrahlt.

Insgesamt strahlt der Mond also sowohl die von der Sonne reflektierte Energie als auch die durch Absorption gewonnene Energie in Form von Infrarotstrahlung ab.

Das ist der Grund, warum er in einer Wärmebildkamera sichtbar ist – und warum wir ihn nicht einfach ignorieren können, selbst wenn wir es manchmal versuchen!

Diese Zusammenhänge werden durch Ludwig Boltzmann und quantisiert durch Max Planck präzise erklärt.

Wer hätte gedacht, dass die beiden so viel über den Mond wissen, während wir uns nur fragen, ob er wirklich leuchtet oder nicht?

LG.WAKAN
 
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Es sind Ferien in Hessen, endlich genügend Zeit für den Ansitz und scheinbar einfache Fragen: Die Entfernung zwischen Mond und Erde beträgt rund 380.000 - 390.000 Kilometer. Dies sollte für eine Wärmesignatur eindeutig zu weit sein. Warum wird der Mond dennoch in der WBK deutlich dargestellt? Hat jemand eine logische Erklärung?
Was sollte die Entfernung für eine Rolle spielen? Die Wärmestrahlung vom Mond wird auf ihrem Weg zu uns irdischen Beobachtern erst von der Erdatmosphäre gedämpft. Der Mond hat keine Atmosphäre und dazwischen ist auch nichts was dämpfen würde.
Die Sonne ist viel weiter weg und die siehst du doch auch in der WBK (aber nur kurz, der Sensor verträgt das nicht lang, nicht ausprobieren!).
Ansonsten siehe Erklärung von @Thersites
Der Mond ist wesentlich wärmer als das umgebende Weltall, dass reicht locker für die Detektion.
Der NETD selbst von älteren Geräten reicht dafür aus.

Man sieht dabei nicht nur direkt reflektierte Sonnenstrahlen, sondern auch die Wärmestrahlung des Mondes dessen Oberfläche sich im Sonnenlicht aufheizt (bis zu 130°C). Man kann den Mond nämlich auch während einer partiellen oder totalen Mondfinsternis noch in der WBK sehen (selbst ausprobiert).
 
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Mal überschlagen, der Mond ist etwa 30 MoA am Firnament, in der Länge ist das Äquivalent zu ca 75 cm auf 100 m, also mit nem Stück Wild gut vergleichbar. Außerdem ist die Oberfläche deutlich heißer. Weite Teile des Infrarotspektrums werden von der Atmosphäre noch weniger oder ähnlich geblockt als sichtbares Licht. (https://www.aos.wisc.edu/~aos121br/radn/radn/sld009.htm) - also sollte das im Prinzip kein Problem sein.

Aber:

„Calculating the amount of energy radiated back to Earth by the Moon is deceptively tricky. The Moon reflects sunlight, but with some surprising twists. When the Moon is half-illuminated, you might think it would be half as bright as when full—but it's much less bright than that. And once you account for that, there are even trickier effects to deal with, because science is the worst.[4]Then, on top of all the weird visible-light effects, the Moon also heats up under the Sun, then radiates that heat as infrared light.“

 

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