Drückjagden 20/21

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Hundegedöhns will ich jetzt nicht einstimmen. Vllt. kann den Faden ja mal ein Mod wieder zu dem machen was er ist und alles andere auslagern...

Gestern war eine "große" und normalerweise ertragreiche Drückjagd. Allerdings heuer wegen C. deutlich kleiner und auch nur ein Treiben statt deren zwei. Ich hatte einen Stand im Stangenholz. Sicht bis zu 70m, Schussfeld auf der Gasse bzw. zwischen 10 und 25m im Umkreis. Mehrere Rehe sind vorbeigeflogen, oder am Rande der Sichtbarkeit durch die Stangen geschlichen. Ebenso eine Sau vor Beginn des Treibens im noch dichten Nebel grade so wahrzunehmen aber ohne jegliche Chance. Die Einzigen Rehe, die sich mal schussbar hingestellt hätten waren natürlich zwei Böcke und damit tabu (Bayern, keine Schusszeit).
Zu guter letzt den Autoschlüssel auf dem Weg zum Sitz verloren:mad::mad::mad:
Meinem Chef, dem ich beim auflesen der Strecke in dessen Anstellerrunde helfen sollte, sprang das Auto nimmer an - kurz Murphy's Law...
Auch die Erwartungen insgesamt wurden bei weitem nicht erreicht. 7 Sauen, 9 Reh waren wirklich schwach für diese Jagd (Voriges Jahr hatte ich alleine 1 Sau 3 Reh und 1 Fuchs...)

Auf Umwegen hab ich dann erfahren, dass heute unsere Angrenzer ein kleines Drückerle anberaumt hätten. Also zeitnah einen Fernwechsel (ca 700m vom Treiben entfernt) bezogen. Die erste halbe Stunde war erstmal absolute Stille. Bei mir kam irgendwann ein einzelnes Reh von hinten und beginnt zu äsen. Wie es breit steht, lass ich fliegen und das Stück zeichnet, flüchtet aber zurück richtung Einstand. Kurz drauf knallt es überm Berg mehrfach. Kurz drauf Rauschen vor mir in den Buchen. Es kommt eine einzelne stärkere Sau. Über die Schneiße auf 30m erkenn ich, dass sie das Gebrech weit offen hat und entscheide mich zum Schuss. die Sau schlegelt und rollt sich mehrfach überschlagend den Hang runter. Im Rollen seh ich schon Schweiß an den Innenseiten der Keulen. Vor mir liegt eine alte Bache mit 5 Schüssen. Einer ne handbreit über der Wurfscheibe durchs Nasenbein, Einer auf der Schale vom rechten Vorderlauf, am rechten Hinterlauf ist das Sprunggelenk durch und auf der selben Keule ist eine weitere Kugel. Am rechten Vorderlaf muss die Sau bereits vor Monaten (Jahren) schon mal einen Schuss gehabt haben. Meine Murmel sitzt auf dem Träger, so gesehen eigentlich 6 Schüsse...

Auf dem Weg zur Wildkammer dann der Anruf von den Nachbarn: Wir ham ne kranke Sau in Dein Revier. Da es die einzige in diese Richtung ist und auch das Gewicht in etwa passt, kann ich die Suche abkürzen. Das eigentlich interessante: Auf die Frage, wer die Sau den nun beschossen hat: Eigentlich niemand, die Schützen hätten alle auf die zweite Sau geschossen, die nach dem ersten Schuss wohl deutlich sichtbar krank gewesen sein muss (und auch zur Strecke kam)

Das Rehlein lag nach 20m hinter dem ersten Busch, der die Sicht verdeckt hat...
 
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Leute, das Thema ist Drückjagd!!! Nicht neurotische Hunde! Da wir aber gerade abschweifen: heute auf der Drückjagd war auch so ein waidlauter Kläffer unterwegs. Naja, was soll er machen, so wie die Weste aussah, kommt er nicht oft vom Sofa. Früher hätte man sowas dauerhaft und sehr endgültig aus der Zucht genommen...
Und da es Drückjagd und nicht schlecht abgeführte Hunde heißt: ich hatte guten Anblick. Immer wieder Damwild, Tiere mit Kälbern, Knieper, angehende und bessere Schaufler. Konnte mich nicht zum Schuss auf ein Kalb entscheiden. Ein paar habe ich angeschreckt, sie verhofften auch, und dann ging die Mündung doch wieder runter, ich mocht's nicht tun.
Und dann doch, kurz vor Schluss: gemischtes Rudel, zwei mittelalte Schaufler vorweg, einer davon abgebrochen. Tier, zwei Kälber, eines davon gering. Jetzt aber, ohne Nachdenken den Schoenauer ins Gesicht, voll flüchtig auf 50 Gänge die Möller raus, das geringe Kalb zeichnet, taumelt noch 10 m hinter dem Rudel her - aus. Schneller passiert als geschrieben. Dem musste ich wenigstens nicht ins Gesicht schauen, manchmal geht's dann einfach nicht mehr. Und gefreut habe ich mich dann doch!

Warum gehst du auf Drückjagd, wenn du nicht Beute machen möchtest?
Als Veranstalter ginge ich davon aus, dass jede Möglichkeit genutzt wird und würde auf derlei Jäger gerne verzichten...
 
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Nur mal zum Nachdenken; als Veranstalter greife ich ein wenn ich das für nötig halte.
Ich muss mich da nicht in den Vordergrund spielen.
 
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es ist doch wie immer. Nur schwarz oder nur weiß gibt es nicht.
Natürlich ist der primäre Zweck einer Treibjagd Beute zu machen.
Auf der anderen Seite ist es vllt. auch nicht so sinnvoll lauthals zu propagieren, daß man(n) auf jedes und alles schießen soll/ muß, was sich bewegt. Und das möglichst schnell. Das kann es ja auch nicht sein. Weder immer und sofort schießen, noch ewiges Zögern. Irgendwo dazwischen liegt meiner bescheidenen Wahrnehmung nach die Wahrheit.

Und immer an die JJ denken, die mitlesen. Und die Gutmensch*innen. (m/w/t).
 

z/7

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Ein paar habe ich angeschreckt, sie verhofften auch, und dann ging die Mündung doch wieder runter, ich mocht's nicht tun.

Vor mir liegt eine alte Bache mit 5 Schüssen. Einer ne handbreit über der Wurfscheibe durchs Nasenbein, Einer auf der Schale vom rechten Vorderlauf, am rechten Hinterlauf ist das Sprunggelenk durch und auf der selben Keule ist eine weitere Kugel. Am rechten Vorderlaf muss die Sau bereits vor Monaten (Jahren) schon mal einen Schuss gehabt haben. Meine Murmel sitzt auf dem Träger, so gesehen eigentlich 6 Schüsse...

Irgendwo dazwischen liegt meiner bescheidenen Wahrnehmung nach die Wahrheit.
 
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... Das eigentlich interessante: Auf die Frage, wer die Sau den nun beschossen hat: Eigentlich niemand, die Schützen hätten alle auf die zweite Sau geschossen, die nach dem ersten Schuss wohl deutlich sichtbar krank gewesen sein muss (und auch zur Strecke kam)

Kurzer Nachtrag: Offensichtlich hab ich den Kollegen falsch verstanden. Er hatte die Front nicht angestellt und ist nur zur Nachsuche geschickt worden ohne selbst genauer aufgeklärt worden zu sein. Manches klärt sich halt leider erst im Nachhinein. Sorry dafür!
 
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Kleine Jagd ;) nah des Rheins in einem Revier (Waldinsel) zwischen Autobahn und Landstraße...
Wenige kurze Hunde, Durchgeher...fertig.

Wetter: 3 Grad und Nebel, der das Sichtfeld auf 60m beschneidet.
Ein Vorteil, wenn man das Gelände des Stands kennt, weil man dort im Vorjahr schon angestellt wurde.
Es ist fies kalt im Nebel, wir sind so früh am Stand, daß mir schon kühl ist, bevor angetrieben wird. :rolleyes:Trag heute meine wärmste Dessous von Brynje unter der Pfanner-Buxe, so gehts !
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Irgendwann aber rauschsts vernehmlich im Laub und ich höre eine Rotte anwechseln, als "Nebelgeister" trollen sie auf einer Hangverebnung heran, dort wo ich gut hinschießen kann. Die wirklich dicke Dame vorn verhofft und sichert herunter auf 60 Gänge, die 6-8 Frischen (so 10-12kg) laufen auf und stehen meist im Pulk - das schöne Bild nehme ich noch auf ! Hinten dran stehen noch 2 Überläufer: einer breit knapp zwischen Bäumen ! Ich denk noch, Bei-Bächelchen, nicht führend bei den wenigen Frischen oder ein Keilerchen - also bumm! Nach 20 m Flucht lässt sie das 8mm-HDB-DJ mit tiefem Kammerschuß einfach umfallen und verenden.
Meine Ansprache passt, zu Jagdende berge ich eine 50 kg Überläuferbache, die nichts hatte.
Das wars - außer beständigem Nebel und mehr Nässe aus der Luft habe ich keinen Anblick mehr; höre auch keinen jagenden Hund.
Ich möchte nicht wissen, wieviel Wild sich heute unsichtbar davonstehlen konnte, unbeschossen an den Ständen vorbei. Nur wenige Schüsse sind zu hören.
Nun, auch das ist Jagd und auch Wild darf mal gewinnen !
IMG_0586.JPG
IMG_0591.JPG
und hier noch ein "Langeweile-Foto" einer zellulitischen Jung-Buche ! :ROFLMAO::
IMG_0588.JPG
Und ich bin übrigens froh, daß ich diesmal nicht noch 2-3 Std frierend wie sonst im Wald stehen muß, bis die Strecke zentral versorgt und Abschlußreden gehalten sind...

Ich habe seit dem Wochenende wieder nicht mehr fitte Hündin zu versorgen - die nächsten Jagden werden wohl wieder ohne sie stattfinden müssen.
Wenn man sich seit Jahren kennt, dann ist man als standschnallender Hundeführer oder Schütze willkommen.
Selbst wenn man ja "Nomade" ist, weil man nicht nur im kleinen Revier vor der Haustür jagt.
;);)

Allen WMH fürs nächste WE - ich habe Pause !
 
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Waidmannsheil und danke für den schönen Bericht.

Leider hört man auch oft das man als Schütze nicht mehr geladen wird wenn der Hund mal im Himmel ist oder geschlagen...obwohl man dort Jahrelang zu Gast war.
 
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@Katerle: WMD - Natürlich gibt es leider diese Unaufmerksamkeiten - viell. abhängig davon, wie gut man bekannt ist.
Irgendwann haben wir alle mal einen alten oder jungen Hund - es gibt nicht nur den perfekt eingejagten Vierbeiner im vitalsten Alter.
Meist sind die "Schlafkappen" diejenigen Jagdleiter, die selbst nie einen Hund führten und auch keine Ahnung vom richtigen Einsatz davon haben und dieses Metier daher am liebsten delegieren.
Daher fühl ich mich immer am wohlsten in den Revieren, wo "Leitung und Funktionspersonal" Jagdhunde führen. Und ergänzend: das gilt für Forstreviere wie für private Pachtreviere...!
In den allermeisten Fällen gibt es klare Zusammenhänge der Qualität von Wald-Drückjagden mit der Anzahl und Güte der eingesetzten Hunde
 
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Heute 2 Treiben im Staat (Westerwald). Sonst jeweils deutlich 2 Stellige Zahl an Rehwild pro Revier. Schwarzwild immer tagesabhängig.

Heute dank Nebel und grauem Mitjäger

12 Rehe und 2 Sauen.
 
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@Katerle: WMD - Natürlich gibt es leider diese Unaufmerksamkeiten - viell. abhängig davon, wie gut man bekannt ist.
Irgendwann haben wir alle mal einen alten oder jungen Hund - es gibt nicht nur den perfekt eingejagten Vierbeiner im vitalsten Alter.
Meist sind die "Schlafkappen" diejenigen Jagdleiter, die selbst nie einen Hund führten und auch keine Ahnung vom richtigen Einsatz davon haben und dieses Metier daher am liebsten delegieren.
Daher fühl ich mich immer am wohlsten in den Revieren, wo "Leitung und Funktionspersonal" Jagdhunde führen. Und ergänzend: das gilt für Forstreviere wie für private Pachtreviere...!
In den allermeisten Fällen gibt es klare Zusammenhänge der Qualität von Wald-Drückjagden mit der Anzahl und Güte der eingesetzten Hunde

Manchmal geht es auch nicht anders. Wenn ich in 7 Tagen 6 Jagden habe kann ich den Hund nicht auf allen schnallen. Dann spreche ich das vorher mit dem Revierleiter ab und gut ist.
 
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Hallo,

Ich war in der glücklichen Lage mein erstes Stück Schwarzwild auf meiner zweiten Drückjagd zur Strecke bringen zu können.
Auf einem Forstweg abgestellt ,kam eine Rotte angeführt von einer starken Bache gefolgt von ca 7 Überläufern auf ca 60m Entfernung den Weg kreuzend ,gefolgt von Hunden .
Mir gelang es einem Überläuferkeiler die Kugel anzutragen, mit einem wie ich finde passablen Schuss für flüchtig geschossen.
Nach 50m lag der Schwarzkittel im Wald .
Gefunden durch einen Vierläufer samt Führer.
Mit stolzer Brust bin ich anschließend Heim gefahren und hab die Schwarte beim Präperator zum fertigmachen abgeliefert.
Ich hoffe das diese nach der Gerbung im Wohnzimmer auf dem Boden liegend seinen Platz finden wird und mich noch oft an dieses besondere Erlebnis erinnern wird .:)
Meiner Aufregung geschuldet ist der auf dem Foto fehlende Bruch der aber kurz darauf gefolgt ist ,dies müsst ihr mir verzeihen. 20201126_215329.jpg
 
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Manchmal geht es auch nicht anders. Wenn ich in 7 Tagen 6 Jagden habe kann ich den Hund nicht auf allen schnallen. Dann spreche ich das vorher mit dem Revierleiter ab und gut ist.

Es ging nur um den Fall das der Hund verletzt oder tot ist oder zu alt wird.

Wenn ich ausschliesslich als Standschnaller agiere und so "eingekauft" werde nehme ich halt keine 7 Tage in Folge Jagd an!
Gehört für mich zur ehrlichen Kommunikation im Vorraus dazu, dann ist man halt "nur" Schütze oder setzt mal aus.

Wenn ich aber jahrelang als Standschnaller die Jagd bereichere, der Hund stirbt und es etwas dauert bis der Nachwuchs da ist oder aus diversen Gründen nicht mehr angeschafft wird finde ich es mehr als asozial den Hundeführer die nächsten Jahre per sofort auszuladen, habe ich mehrfach schon gehört.

Schön das das bei Busch nicht der Fall ist!
 
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Nun, so in aller Gänze weiß ich ja auch noch nicht, wie die zukünftige Situation wird...
In nächster Saison verfüge ich nicht mehr/noch nicht über einen brauchbaren Stöberhund.
Und sorry, wir werden doch nicht "eingekauft", weil außer viell. mal einer Gratis-Suppe erwarte ich keine besonderen Gegenleistungen als Hundeführer, sondern ich bin eben eingeladen !
Und mir gings auch schon so, daß mal in einer Woche Termine so dicht zusammenlagen, daß man halt nicht jeden Tag einen frischen Hund hat. Dann schnallt man in Absprache auch mal nicht.
Völlig logisch, daß nicht auf jeder Jagd während der Saison nur taufrische Hunde aufschlagen...
Denke mal an die ganzen (kommerz.) Meuten, die von Jagd zu Jagd fahren, da bleiben nur wenige Tiere im Hänger, einige von denen können aber kaum laufen, schon oft beobachtet.

Mit einem älter werdenden Hund verteilt man sich das Ganze am liebsten über die Saison.

In diesem Jahr habe ich vom Leben schon so Einiges einstecken müssen...die Kunst ist, daraus das Beste zu machen. z.B. an diesem Wochenende ist mal kein Jagdstress, evtl ein paar Std gemütl. Ansitz (Mond) und Besuch meiner Schwester, Plätzchen backen und fertig.
Hab einen Kumpel mit mehreren Hunden, bei dem werden die Sachen tagelange nicht trocken, ständig Durchgehen od. auf Stand od. auf Nachsuche..:rolleyes:
Für mich wärs zuviel, klein aber "fein", ist manchmal mehr ;)...

So - zurück zu den Jagden, lasst hören !
 
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