nach hundert Beiträgen kann ich doch nicht still sitzen und zuschaun.
Der Ausgangsthread hatte mich dabei nicht interessiert, weswegen ich auch erst kürzlich hier reinschaute, nachdem da ein neuer Thread mit nichts als einem Hinweis und allem anderen wegeditiert erschienen war, ich glaube, von Steinering.
Ich sehe mich hier, in diesem Forum, nur als Gast und schaue nur alle Jahre wieder mal rein. Länger halte ich das gar nicht aus, schließlich gibt es auch noch das richtige Leben und es müssen die Erfahrungen ja erst gesammelt werden, von denen dann hier gesprochen werden kann.
Ich verstehe aber, wenn man sich schon länger kennt und unter Umständen begegnet, also dauernd gegenteiliger Auffassung ist, dass man da schon ein gewisses Gefühl entwickelt, gegeneinander. Mir geht das ja bereits nach wenigen Tagen so und ich habe schon einige dieser merkwürdigen Namen, unter denen sich hier offenbar jeder nur traut zu posten, auf meiner Gedächtnisliste für angehende Intimfeinde gefunden.
Allerdings bewerte ich dabei weniger den Inhalt, dafür gab es nach so kurzer Zeit kaum Gelegenheit, als den Stil der Reaktionen.
Es gibt Leute, die haben immer Recht.
Es ist klar, dass dies gar nicht möglich ist, es sei denn, die denken immer genau das Gleiche, was ich selbst zu einem Thema denke. Hmm. Da gibt es nun schon wieder keinen passenden smily dafür.
Aber vielleicht geht es euch ja auch so, dass es an der Art des Umganges, der Reaktion des Anderen liegt und gar nicht so sehr an der Sachaussage, dass sich gestritten wird. Dafür ist das Internet echt toll, es tut nämlich nicht weh. Jedenfalls nicht körperlich.
Ansonsten? Bemerkungen können schon schmerzen! Jedem, dem im Übereifer ein Fehler passiert und der eine Bemerkung losgelassen hatte, die jemanden anderen schmerzen könnte, stünde eine Entschuldigung nicht schlecht zu Gesicht. Das kann auch per PM erfolgen und muss nicht groß breit getreten werden, es hilft aber, Situationen zu entschärfen. Vorausgesetzt, mann merkt es überhaupt, dass die Bemerkung einen verletzenden Inhalt hatte.
Dazu wiederum kann der Getroffene was beitragen, in dem er seinerseits leise anfragt und seine Betroffenheit verdeutlicht.
In Sachdiskussionen, kann es sehr hilfreich sein, sich immer wieder der Sache zu erinnern und diese in den Vordergrund zu stellen und von persönlichem zu befreien. Ganz wesentlich ist für mich die Erkenntnis, dass es viel wichtiger ist, Recht zu haben, als Recht zu bekommen. Es wird immer welche geben, die lieber nach wie vor das Falsche glauben wollen. Na und?
Recht hast du und ich mein Ruh!
Wenn alle Argumente vorgetragen sind und Unklarheiten beseitigt werden konnten, muss letztlich jedem seine Entscheidung frei bleiben und das muss von allen anderen akzeptiert werden. Wir wählen doch schließlich auch nicht alle die gleiche Partei, obwohl wir alle es natürlich besser wissen, als alle Anderen.
Hier fällt mir auf, dass regelrecht schadenfroh über Lutz Möller hergezogen wird. Aus gar keinem sachlich begründeten Anlass. Und wenn er auf seiner HP noch so viel dummes Zeug sammeln wollte, das kann er, das darf er und beinahe hätte ich gesagt und das tut er ja auch. Das ist das Internet und jenes ist seine private HP. Mehr nicht! Wir können dort lesen und sollten vielleicht staunen, aber nicht alles glauben was wir dort finden. Dann bliebe vielleicht die ein oder andere Enttäuschung erspart und daraus abgeleitete Reaktionen ebenfalls.
Also, ich wiederhole, sachlich gibt es keinen Grund, sich darüber auszulassen, wenn jemand einen Fehlschuss landet. Besonders, wenn jemand in der Öffentlichkeit steht, kann da ein großer Erwartungsdruck herrschen und ich will nicht dazu beitragen, jemandem seine Jagd zu vermiesen, indem ich dauernd kiebitze, wie er denn getroffen hat.
Nein, ich glaube nicht, dass der Grund für die hier erlebte Reaktion die Tatsache selbst ist. Vielmehr glaube ich, dass der gute Lutz durch die Art, in der er seine HP präsentiert und so etwas wie den unfehlbaren Herrenmenschen auferweckt, provuziert. Eigene Schrifttypen, Luftwaffe.ttf, Verherrlichung der diversen Truppenteile des deutschen Heeres unrühmlicher Vergangenheit, das macht mich betroffen. Der Stil, in dem allein seine 8.5x64 angepriesen wird, der keinen Spielraum lässt, sondern diese Schöpfung als Königing aller 8.5er darstellt, kann einen zur Verzweiflung bringen und das erfahre ich an diesem Punkt, weil ich da mitreden kann. Die Liste könnte ich weiterführen.
Das ist ja gerade der Unterschied, zwischen einer privaten HP und einem Forum. Lutz trägt seine Erkenntnisse und Überzeugungen zusammen. Du kannst es lesen, aber nicht widersprechen. Es wird nicht richtig, nur weil es dort steht, aber es gibt zunächst keine Möglichkeit, was zu entgegnen.
Ich glaube, dass dies viel damit zu tun hat, dass dann der Widerstand in einem Forum sich etabliert und an Dingen festmacht, die eigentlich keinen Anlass geben.
Erst recht, wenn sich dann Betroffene oder Beteiligte so schön echauffieren und in Rage reden.
Wie erwähnt, nur für einige Tage hier dabei und doch habe ich bereits einen einsamen Spitzenreiter für editierte und vor allem gelöschte Beiträge ins Auge gefasst: steinering.
Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehn. Warum machst du das? Du wirst doch nicht dauernd aus Versehen auf Antwort und erstellen drücken? Hast du vielleicht Angst, was falsches zu sagen? Kritik zu erhalten, für etwas Dummes, falsch ausgedrücktes?
Ich verstehe das nicht, vermutlich, weil ich recht unbelastet und Angstfrei mit diesem Medium umgehe. Sonst würde ich auch nicht meinen Namen für meine Posts benutzen. Ich habe nicht vor, jemanden zu provuzieren, schlecht zu machen oder zu veräppeln und kann mich deshalb auch trauen, meine Meinung unter meinem eigenen Namen zu schreiben!
Ich glaube, eine solche Haltung täte vielen recht gut und vielleicht dem Forum im Ganzen.
Damit will ich keinesfalls behaupten, alle, die diese schönen, fantasievollen Nicks benutzen, täten dies mit dem Hintergedanken, unerkannt den Wüterich spielen zu können. Viele outen sich und geben auch PM-Adressen an. Bei manchen habe ich aber schon ein komisches gefühl, wenn ich einzelne Beiträge verfolge. Da lese ich aufgestaute Wut und Agression und frage mich, wie ist das bei Jägern überhaupt möglich?
Mir fällt ein, als ich vor Jahren über das Forum von Marlies O. mal an einige Veganer und deren Foren geraten war und ich erinnere mich genau an diese Reaktionen, die mich zu der Überzeugung brachten, diese Leute müssen zutiefst unglücklich und unausgewogen sein. Vermutlich bereits, bevor sie sich in die Fehlernährung begeben. Da fehlt jede Spur von einem dicken Fell. Diese Typen sind sofort gereizt und auf 180, fühlen sich und ihre innigsten Überzeugungen ständig angegriffen und bedroht und wissen doch, dass sie selbst die besseren Menschen sind, weil sie den moralischen Vorsprung der ethisch sauberen Ernährung auf ihrer Seite haben. Jeder, der Kritik wagt, beschmutzt nicht nur einzelne Veganer, sondern ganz besonders die zu Grunde liegende Überzeugung (Religion), die unantastbar bleiben und deshalb besonders geschützt werden muss. Sie wird zu einer heiligen Sache hochgespielt, denn wenn ketzerische Gedanken erfolgreich an der reinen Lehre kratzen könnten, wäre das ganze Leben, das auf dieser Lehre gründet, in seiner Existenzberechtigung angezweifelt.
Ich hoffe, ich konnte das in wenigen Worten zusammenfassen und rüber bringen. Doch, wie kommt eine solche Haltung in ein Forum, wo sich Jäger unterhalten wollen? Wir werden doch hier keine religiösen Motive finden, oder? Kann es sein, dass für manche Grünröcke, die Jagd, noch mehr aber die unterstützenden Rituale zusammen mit den bekannten Begleiterscheinungen eine Art Ersatzreligion schaffen? Das Kritik an dem einen oder anderen als ketzerisch empfunden wird? Dass Nestbeschmutzer entdeckt und möglichst öffentlich abgestraft werden müssen, weil sie an den Grundfesten einer Überzeugung kratzen, die zu einem Lebensinhalt geworden ist, der nicht mehr hinterfragt werden darf?
Wenn dem so wäre, könnten wir unser ERWACHET den religiösen Eiferern auch noch so heftig entgegenschleudern, wir könnten sie nicht erreichen. So wenig, wie diese überzeugten Veganer. Deshalb ist es wichtig, zu trennen und den Absprung zu schaffen, bevor eine solche Diskussion sich versteigt.
Lasst uns nicht fanatisch werden!
Damit langt es mir für heute. Ich bin nämlich noch weit entfernt davon, fanatisch zu werden. Lasst Ruhe einkehren und den Lutz ziehen und den steinering seine Beiträge wegeditieren: wer nichts zu sagen hat, kann auch nicht mitreden.